Hätten die Briten U-Boote statt Panzerschiffe zugelassen?

Begonnen von Q, 30 August 2006, 14:14:04

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Q

Hallo verschiedentlich habe ich hier schon gelesen, das mit Aufkommen des Panzerschiffes A die Briten bereit gewesen wären, die U-Boot Beschränkung aus dem Versaillervertrag komplett aufzuheben, sollten die Deutschen ihren Panzerschiffbau stoppen.

Ist da was wahres dran?

Wurde dieser Handel auch offiziel Deutschland vorgeschlagen?

Wenns geht bitte mit Quellen.

Danke.

Don´t Panic
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Mario

Unerklärlicherweise wurde in Großbritannien das Problem U-Boot in einem zukünftigen Seekrieg völlig unterschätzt. Durch die Entwicklung eines Ortungsgerätes (Asdic) ging man davon aus, das zukünftig keine Chancen mehr für U-Boote bestehen würden.
Aus diesem Grunde waren die Briten 1935 bereit, Deutschland eine Parität im Bau von U-Booten zu gewähren. Ein schwerer Fehler, wie sich ein paar Jahre später herausstellen sollte.

Q

Aus dem Theat (Nun hab ich ihn gefunden!)"The Price of Disobedience"

Zitat von: ufo am 23 Dezember 2005, 16:09:03
So – das ist jetzt das Buch vom Nachtisch. Nicht dass ich da so oft zu gekommen bin; der 'Räuber Hotzenplotz' will ja auch gelesen sein! Im Zug schaffe ich Bücher immer schneller.

Ist ja jetzt mehr oder minder Jahrestag der Ereignisse. Da dacht ich, ich stell's noch kurz vor:

The Price of Disobedience: The Battle of the River Plate revisited
Von Eric Grove erschienen bei
Sutton Publishing, 2oo2;
180 Seiten und bei abebooks immer mal unter 1o £ zu haben. 

Tja – muss es noch ein Buch dazu geben? Ach, warum nicht!
Eric Grove bringt zumindest mal alles zusammen. Wenn man nicht fünf Bücher lesen will, so ist man mit diesem einen ganz gut bedient. Er bringt nichts wirklich revolutionär Neues. Er bringt aber zumindest mal eigentlich fast alles, was man zu der Geschichte so wissen wollen kann, in einem Buch.
Fein, fein!


Er fängt an mit einer ausführlichen Geschichte der Panzerschiffe und kratzt dabei recht heftig am Lack derselben. 'Pocketbattleships' wurden und werden die genannt; 'Westentaschenschlachtschiffe'. Grove macht deutlich, dass die wenig von einem Schlachtschiff an sich hatten: nicht die Artillerie, nicht die Panzerung und – zumindest wenige Jahre nach ihrer Indienststellung – auch nicht mehr die Geschwindigkeit.
Die waren halt ein Kompromiss. Fair Point. Ich persönlich finde, er überzeichnet erheblich die Schwächen derselben. In den Akten der Admiralität finden sich Empfehlungen an das Aussenministerium, Deutschland doch den uneingeschränkten Bau von U-Booten zu gestatten, wenn Deutschland im Gegenzuge Schiffe aus den Katekorien des Washingoner Vertrages baut anstatt Hybridtypen (Admiralty to F.O. 23.September 1932). Die Dampfer haben ganz offensichtlich schon Kopfzerbrechen verursacht damals.
Aber – und in dem Punkt hat Grove sicher recht – die sind eben auch nur 1o.ooo tons gross gewesen. Auf der Verdrängung baut man keine Wunderdinge.

In Sachen Panzerung waren die vielen zeitgenössischen schweren Kreuzern unterlegen. Viel wichtiger noch: in Sachen Panzerung waren die durch die Hauptartillerie vieler zeitgenössischer schwerer Kreuzer entschieden verwundbar.
'Pocket' ja – 'Battleship' nein!
Beileibe nicht!...

...Ciao,
Ufo

Also die Quellenfrage wäre somit geklärt auch ob diese Bitte auch an Deutschland gestellt wurde.

Jetzt die Frage:

Hätte die Weimarer Marine ihre Panzerschiffe mit 20,3mm umbewaffnet um damit U-Boote zu bauen, oder wäre deutschland bei den Panzerschiffen geblieben?

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