Das optimale Unterwasserschutz System für Kreuzer und Panzerschiffe

Begonnen von oldenburger67, 28 Mai 2019, 19:16:53

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Thoddy

Die Sache mit den Kohlen ist etwas anders;
Zwischen den Kohlen ist auch viel Luft.(Schüttgut) somit ist das ganze komprimierbar und besitzt ein annehmbares Gewicht und geringe Festigkeit
Verglichen mit z.B. Sand und Beton ist die Dichte fast halbiert; geschüttete Kohle knapp mehr wie Wasser.


1) in der Kohle entsteht ein Expansionsraum für die Explosionsgase
2 entkoppelt den Detonationsimpuls vom Ort der Detonation zum Ort der Wirkung bzw erhöht die Absorption des Impulses durch Energieaufnahme(Bewegung der Kolhlebrocken...)/Dämmwirkung
3 durch die Detonationsenergie beschleunigte Kohlebrocken haben geringes Durchschlagvermögen.

Durch Dämmwirkung wird die Wirkzeit des Detonationsimpulses verlängert gleichzeitig wird Energie "verbraucht" durch initiale Kompression der 'Kohleschüttung und deren Beschleunigung.




Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

Umzugskarton

#91
Moin

@Sprotte

Ja, bei Panzern nutzt man inzwischen einen Verbund aus Stahl, Keramiken und Kunststoffen, um die Wirkung von Hohlladungen und Wuchtgeschossen (die pfeilförmigen Penetratoren) zu verringern.

Mit diesen Stoffen schafft man einen Panzerschutz, der vielfach höher ist (etwa 3 bis 10-fach) als der von Stahl alleine, aber weniger wiegt als Stahl gleicher Dicke.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verbundpanzerung

https://de.wikipedia.org/wiki/Hohlladung
https://de.wikipedia.org/wiki/High_Explosive_Anti_Tank

https://de.wikipedia.org/wiki/Wuchtgeschoss
https://en.wikipedia.org/wiki/Kinetic_energy_penetrator

Gegen die Schockwelle einer Explosion muss man sich was anderes einfallen lassen.

So ein HESH Geschoss erzeugt gezielt solche Schockwellen. Ist nichts anderes als eine Kontaktexplosion. Sprengstoff direkt an Wand. Prinzip Olsenbande.

https://en.wikipedia.org/wiki/High-explosive_squash_head

Der Schock und seine Wellen führen zum Abplatzen von Splittern (spalling) auf der von der Explosion abgewanden Seite der Panzerplatte. Den selben Effekt hat man auch bei Betonwänden (die verlinkte pdf im anderen posting).


#Edit:
Ich glaube am Leopard ist am Turm ein Teil der äußeren Panzerung an Gumminoppen befestigt, um die Detonation zu entkoppeln. Ich finde grade kein Bild davon. Die Keile am Turm des A5 bilden ein Schott. Funktioniert genauso wie man es vergrößert bei Schiffen hatte.

ede144

Deshalb hat man ja Torpedoschutz mit gefüllten und leeren Kammern gebaut. Die Füllung nutze man für Treibstoff und hat den bei Verbrauch durch Seewasser ersetzt. Die Kammern hatten "Entlüftungen" durch den die Flüssigkeit im Fall eines Treffers ausweichen und die Energie der Explosion umleiten konnte.

Problem dabei, man braucht Platz, den man auf Kreuzern nicht hatte. Deshalb wurden etliche Kreuzer durch Torpedotreffer versenkt. Da sind die deutschen Kreuzer z. B. Prinz Eugen günstig weg gekommen.

Umzugskarton

Genau. Und an dem Platzproblem setzt Beton oder Sand an. Als Absorbator des Detonationsimpulses und seiner Welle.

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Zur Kohle:

Der Impuls der Detonation zerstäubt die Kohle, die Hitze setzt sie in Brand. Das wären günstige Bedingungen für eine Staubexplosion. Als Sekundärwirkung. Hängt eigentlich nur davon ab, ob genügend Luft vorhanden ist, dass ein zündfähiges Gemisch entsteht.

Bei der Lusitania hatte man ja evtl eine Kohlestaubexplosion nach dem Torpedotreffer. Gab es das auch bei Kriegsschiffen? Mit so einem Kohletorpedoschott?

----------------
Ja, PG hatte Glück.

ede144

Zitat von: Umzugskarton am 23 Januar 2020, 15:04:16
Genau. Und an dem Platzproblem setzt Beton oder Sand an. Als Absorbator des Detonationsimpulses und seiner Welle.

-----------------
Zur Kohle:

Der Impuls der Detonation zerstäubt die Kohle, die Hitze setzt sie in Brand. Das wären günstige Bedingungen für eine Staubexplosion. Als Sekundärwirkung. Hängt eigentlich nur davon ab, ob genügend Luft vorhanden ist, dass ein zündfähiges Gemisch entsteht.

Bei der Lusitania hatte man ja evtl eine Kohlestaubexplosion nach dem Torpedotreffer. Gab es das auch bei Kriegsschiffen? Mit so einem Kohletorpedoschott?

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Ja, PG hatte Glück.

Die Italiener hatten ihr Pugliese System, das im Prinzip aus Rohrbündel bestand. Dort wurde auch Beton eingesetzt, allerdings eher um zu verhindern das bei einem Treffer Wasser eintritt und das Schiff in Schieflage gerät. Als Kraftvernichter hat man ihn nicht verwendet.

Urs Heßling

#95
moin,

Zitat von: ede144 am 23 Januar 2020, 14:21:23
Deshalb wurden etliche Kreuzer durch Torpedotreffer versenkt.
Ergänzen wir da mal "ältere".
Moderne Kreuzer wie die brit. Town-Klasse haben einen Torpedotreffer im Allgemeinen überstanden.
(Ja, Manchester ging nach 2, Edinburgh nach 3 Treffern verloren)

EDIT: .. und es war sicher ein Unterschied, ob das Schiff von einem italienischen 45 cm-Lufttorpedo oder einem japanischen 61 cm-Long Lance-Torpedo getroffen wurde ..

Zitat von: Umzugskarton am 23 Januar 2020, 15:04:16
Bei der Lusitania hatte man ja evtl eine Kohlestaubexplosion nach dem Torpedotreffer.
Das war meiner Erinnerung nach der Kohlestaub in einem leeren Kohlenbunker

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Götz von Berlichingen

Zitat von: Urs Heßling am 23 Januar 2020, 17:58:47
Zitat von: Umzugskarton am 23 Januar 2020, 15:04:16
Bei der Lusitania hatte man ja evtl eine Kohlestaubexplosion nach dem Torpedotreffer.
Das war meiner Erinnerung nach der Kohlestaub in einem leeren Kohlenbunker.

Patrick O'Sullivan [»Die Lusitania. Mythos und Wirklichkeit«, Mittler 1999, S. 99 ff.] vertritt die m.E. plausibel dargelegte Auffassung, daß es sich um eine Aluminiumstaubexplosion gehandelt habe (die Lusitania transportierte 46 t Aluminiumstaub, der zur Sprengstoffherstellung verwendet wurde und für den, durch den Torpedotreffer aufgewirbelt wie bei anderen Staubexplosionen (Kohle, Mehl usw.), ein einziger Funke zur Zündung einer Explosion genügen würde; außerdem setzt Aluminiumpulver, wenn es unter bestimmten Bedingungen in Kontakt mit Wasser kommt, erhebliche Mengen Wasserstoff frei).

mhorgran

Eine normale Sprenggranate wie auch panzerbrechende Granate hat keine HESH-Wirkung.
"Wer an der Ukraine-Erzählung zweifelt, der gilt als Feind des Westens als Freund Russlands, als Gefahr für die Demokratie, wird diskreditiert, zensiert, eliminiert."
https://sciencefiles.org/2022/03/28/kriegsverbrechen-in-der-ukraine-von-den-angeblich-guten/

Thoddy

Gegen Schlachtschiffe  wären HESH Granaten eher eine schlechte Wahl.
Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann ein dreißigjähriger Krieg werden – und wehe dem, der zuerst die Lunte in das Pulverfaß schleudert!
WoWs : [FMA]Captain_Hook_

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