Rang

[Arche]

Hallo zusammen,

ich habe eine kurze Frage zum Rang eines Soldaten.

Sein Dienstrang wurde mit Matrose I Legionär bezeichnet. Gehören die Bezeichnungen zusammen oder stehen sie in einen Zusammenhang z.B. mit der Vergangenheit des Soldaten.
Er war Jahrgang 1919 und 1943 war der Eintritt in die KM.

Schöne Grüße

Heinz-Jürgen

[Violoncello]

Hallo Heinz-Jürgen,

deine zweite Annahme ist zutreffend! Es handelte sich um einen Matrosen (niedrigster Mannschaftsdienstgrad) der Laufbahn I (Bootsmannslaufbahn), der zuvor mutmaßlich in der französischen Fremdenlegion Dienst geleistet hatte.

Nach § 18 Abs. 2 des Wehrgesetzes 1935 waren Deutsche, die bereits in der Wehrmacht eines anderen Staates aktiv gedient hatten, von der deutschen Wehrpflicht nicht befreit. Sie wurden jedoch im Frieden nur auf besonderen Antrag zum aktiven Wehrdienst zugelassen. Mit einem Erlass des Reichskriegsministeriums wurden diesem Personenkreis Deutsche gleichgestellt, die in der französischen Fremdenlegion oder in der rotspanischen Armee gedient hatten. Eine Einstellung dieser Personen in die Wehrmacht, unabhängig ob als Freiwillige oder Dienstpflichtige, sollte aber in keinem Falle erfolgen.

Von Kriegsbeginn 1939 an galt die Ausnahme des § 18 Abs. 2 WG grundsätzlich nicht mehr. Ab 1940 wurden Anträge ehemaliger Fremdenlegionäre auf Einstellung in die Wehrmacht im Rahmen von Einzelfallprüfungen durch die Wehrkreiskommandos beschieden.

Ab März 1941 wurde auf Anordnung Hitlers mit Blick auf den Krieg in Nordafrika aus ehemaligen Angehörigen der Fremdenlegion ein "Deutscher Kolonialverband" aufgestellt. Ausgeschlossen blieben dnach der damaligen Terminologie "Verbrechernaturen". Es dürften also weiterhin Einzelfallprüfungen vorgenommen worden sein. Den ehemaligen Fremdenlegionären sollte hier ermöglicht werden, ihre "Wehrwürdigkeit" wieder zu erwerben. Aus diesem Verband ging im Laufe des Jahres 1941 das "verstärkte Afrika-Regiment" hervor. Hier dürfte die Masse der Fremdenlegionäre gelandet sein.

Ohne die Hintergründe des von dir genannten Einzelfalls zu kennen, scheint mir hier folgender Sachverhalt zu Grunde zu liegen, da es nicht um die Zugehörigkeit zum Heer geht und der Soldat bereits zum Matrosen ernannt war, aber immer noch in irgendeiner Form als "Legionär" bezeichnet wurde:

Bei ehemaligen Fremdenlegionären oder Angehörigen der "rotspanischen Wehrmacht", die irrtümlich (vor einer Prüfung des Falls) bereits in die Kriegsmarine aufgenommen worden waren, wurden die Personalunterlagen nach Prüfung durch die Abwehr und Staatspolizei dem zuständigen 2. Admiral (Marinestation der Nordsee oder Ostsee) zur Entscheidung über die Belassung in der Kriegsmarine zugeleitet. Bis zur Entscheidung waren die Soldaten im aktiven Wehrdienst zu belassen.

Ohne Einzelheiten des von dir genannten Falles zu kennen, wäre alles Weitere Spekulation.

Viele Grüße

Violoncello

[Darius]

Hallo Freunde,

mein erster Gedanke war an eine "Ostlegion" oder die Kroatische Legion.
Mit den wenigen Angaben kann man da nicht mehr anfangen.


 


Darius