Seekrank am PC ?

Begonnen von Albatros, 14 Mai 2007, 16:09:33

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Albatros

Tach auch,

Wer schon am Fernseher Seekrank wird sollte sich diese Videos nicht anschauen.Aber wer mal gefahren ist wird wissen das nichts ungewöhnliches gezeigt wird.Kommt halt schon mal vor,Wellenhöhe 10-15 Meter.

Gruß,

Manfred

http://www.youtube.com/watch?v=4GqKKdqpQfY&NR=1

http://www.youtube.com/watch?v=tfEo6E6nElE&NR=1


http://www.youtube.com/watch?v=l6TAGK86WfE&mode=related&search=

http://www.youtube.com/watch?v=tVoMtPFtEg0&mode=related&search=

Gruß,

Manfred

Mario

Sieht ja wirklich recht unangnehm aus.
Ich habe mir allerdings mal vor geraumer Zeit erzählen lassen, daß die kurze Dünung in der Ostsee schlimmer zu ertragen sein soll, als die langgezogenen Wellen, die man auf den großen Ozeanen antrifft.
Wir haben doch hier sicherlich Experten, die schon auf all diesen meeren gefahren sind ? Wie seht Ihr das ???

rosenow

Ahoi und Danke für die Link`s Albatros! Das sieht wirklich nicht angenehm aus, ich hoffe nur das die da wieder heil raus kamen.
Kleine Stürme mit einem 10m Schiffchen habe ich auch schon mit erlebt, na ja sie waren noch als spaßig bis Kupferbolzen einzuschätzen.
Aber bei solchen Stürmen wie hier zu sehen, möchte ich nicht unbedingt bei sein.
Bei einer Unterhaltung mit ,,meinen"  :wink: Reedern habe ich mal mitbekommen, dass die Ostseewellen sehr unangenehm durch ihre Kürze sind. Deshalb soll es auch bestimmte Rümpfe geben die mit den Ostseewellen besser klar kommen als andere,  die z.B. für die Nordsee geeignet sind.
Ein Bekannter hat sich vor ein paar Jahren mal ein niederländisches 10m Schiffchen gekauft und war sehr unzufrieden. Nicht mit dem Schiff an sich, sondern mit seinem Verhalten auf den kurzen Ostseewellen. Er hat es wieder verkauft.
Aber da gibt es bestimmt noch fachmännische Begründungen von Euch. :MG:
Gruß Michael
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Albatros

Hallo Michael,

Also,von den gezeigten Schiffen ist keins gesunken und leichtverletzte gab es auch nur auf dem großen Passagierschiff,so ist es mir zumindest in Erinnerung.
Das können die normalerweise ab.
Zur Ostsee,

Die durchschnittliche maximale Wellenhöhe dürfte bei 5-6 Metern in der Ostsee liegen,da die Wellen aber in kürzeren Abständen als z.B.im Atlantik laufen ergeben sich manchmal Überlagerungen verschiedener Wellen und so kann es auch 10-12 Meter hohe Wellen geben.
Auch spielt die Wassertiefe eine Rolle,bei flachem Wasser,also so ab 25 Meter bilden sich Grundseen die sind steil und haben dadurch eine andere Wirkung als langgezogene Wellen.Auf eine langgezogene Welle kommt jeder Dampfer jedes Boot rauf aber auf eine kurze steile Welle nicht,die haut dann leicht mal was kaputt.

Ob es spezielle Rümpfe für die Ostsee gibt?,hab ich noch nicht gehört,ein Verdrängerrumpf dürfte aber hilfreich sein.



Gruß, :MG:



Manfred.

ufo

Whow! Der Swimming Pool an Bord von dem Kreuzfahrer jedenfalls ist hinterher wohl leer gewesen ... oder schon wieder voll.

Rümpfe für bestimmte Seegebiete? Nun – macht bis zu einem gewissen Grade Sinn. Der Vater allen Übels ist da meist die böse Resonanz. Wenn man ein Boot hat, dessen Eigenfrequenz beim Rollen oder Stampfen gut in die gängige Wellenlänge passt, ist das unpraktisch. Wenn ein Rumpf eben mit Vorliebe in genau der selben Frquenz hin und her schaukelt wie die Wellen ihn anschubsen, dann wird das wild. Das funktioniert so als ob Du jemanden auf der Schaukel anschubst. Wenn Du jedesmal Schwung gibst, wenn er gerade am höchsten Punkt ist, geht es richtig auf und ab, wenn Du jedesmal schubst, wenn der gerade irgendwo ist, dann bremst Du mal ab, mal schubst Du ihn etwas hoch aber so richtig wild wird das nie.

Ich hätte noch nie davon gehört, dass ein Schiffsrumpf explizit für die Wellen in einem Seegebiet entworfen wird. Andererseits werden Schiffbauer, die bestimmte Gegenden beliefern (zum Beispiel eben Ostseewerften, die die Küstenschiffahrt bedienen) schon einen Erfahrungsschatz haben welches Länge / Breite Verhältnis unglücklich ist oder welches Unterwasserschiff zum Schaukeln neigt; sicher ein Grund warum bei allem Jubel über den freien EU-Wettbewerb ein Boot aus Gdanzk in der Ostsee vielleicht besser klar kommt als ein Boot vom Clyde und umgekehrt.
Auch mag es sein, dass gerade solche Wissenschätze im Schiffbau leicht mal über Bord gehen wenn – wie es Heutzutage so oft ist – eine Werft Heute einem Margarinehersteller aus Lyon gehört, Morgen einem Schwermetallbetrieb aus Duisburg und grad vier Tage später dann einem Investmenthaus aus Valleta; jedesmal mit einem kraeftigen Personalwechsel.

In Yachtmagazinen finden sich immer mal Erfahrungsberichte und Empfehlungen wenn ein bestimmtes Baumuster ,Ostseeuntauglich' ist. Das grad die Ostsee dafür so berüchtigt ist, liegt auch mit daran, dass die ein relativ homogenes Gewässer ist. Wellenlängen im Mittelmeer variieren viel mehr in dem bunten Gemisch aus offener See und engen Gewässern als dass es so viel Sinn machen würde da generelle Urteile abzugeben. Ich meine mich aber zu erinnern auch mal was über einen Yachttyp gelesen zu haben der als ,Adriauntauglich' bezeichnet wurde eben auch weil sie mit den typischen Wellenlängen da nicht zurecht kam.

Ufo

rosenow

Nachgefragt bei meinen Freizeitkapitänen und nun versuche ich es mit meinen Worten zu erklären
Ihr habt schon recht, Rümpfe für bestimmte Seegebiete gibt es wohl nicht
Also generell kann man nicht von Ostsee tauglichen oder untauglichen Schiffen oder Booten sprechen.
Schiffe und das habt ihr schon richtig erwähnt, sind vom Wind, Seegang, Wellenlänge und Rumpflänge und ihrer Bauart im Bezug auf ihr Verhalten in Wechselwirkung abhängig.
Ostseewellen sind im Gegensatz zu anderen Meeren kurz und einigen Schiffen bereitet das durch die kurzen Wellen bedingte ,,Schlagen", sie schlagen hart auf, eben Schwierigkeiten.
Die von Albatros erwähnten ,,Verdränger" haben damit am wenigsten Schwierigkeiten.
Aber da gibt es die sogenannten ,,Gleiter" und ,,Halbgleiter", die auf allen Gewässern sehr Empfindlich gegen Wind und hohe Wellen sind und um diese ging es beim Gespräch, das ich einst aufschnappte.
Denn diese Gleiter haben wohl die Neigung unter Ostseebedingungen schnell zu kentern und Bildlich gesehen,  wie ein Titscherstein auf den kurzen Wellen zu springen.
Das Boot das meine Bekannten kauften und wieder verkauften, war im Rumpf schon  sehr brüchig und wurde mit den ,,Schlägen" der kurzen Ostseewellen sehr belastet, dadurch waren die Fahrten in der Ostsee mit diesem Boot, einer Holperfahrt über Kopfsteinpflaster etwa gleich gekommen. Nun schippern sie mit einem Schwertkieler.
Na ja, so klärt sich alles auf, denke ich.  :wink: :-D
mit freundlichen Gruß
Michael


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