Fleuzer: Flugzeugausstattung

Begonnen von Huszar, 13 September 2005, 18:09:02

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harold

Ein Argument, das immer wieder gerne übersehen wird:

die Reichweite der trägergestützten Maschinen.

Da ist die Fi 167 eh recht gut (ca 1300km)... aber bei der Ju 87 (700 km) oder der Me 109 (660 km) schauts zappenduster aus.

Zum Vergleich:

F4F/FM-1 Wildcat, 1250 km
SBD Dauntless, 1950 km
TBF/TBM-1 Avenger, 1770 km.

Die genannten Zahlen sind durchwegs keine Einsatzreichweiten, aber prozentuell sind die Verhältnisse soweit mal klar. Und natürlich sind die amerikanischen Muster alles "spätere" Entwicklungen ... aber was hätte es an vergleichbarem fliegenden Material denn in D gegeben? (frage ich, Dödel, der vor 6 Jahren "Die deutsche Luftrüstung" in 4 Bänden einfach so verschenkt habe...!).

Reichweite ist in unserer Annahme

1) Aufklärungsradius, Aufklärungsphasigkeit (und damit  -Dichte), dér Sicherheitsfaktor.  
Also insofern... 1070 km Einsatzreichweite, 8 1/2 Stunden in der Luft... da kommt mir die bewährte Ar 196 in den Sinn. Insofern auch eine Antwort auf Alex´ Idee mit den Schwimmerflugzeugen.

2) sekundär der  Angriffsradius (da reichen 700 km bei weitem, um einen Konvoi zu überraschen) ...

3) ABER - ist ein Träger (und seis auch nur ein "kleiner")(aber kein Geleitträger: DIE mit ihren 3-5 Maschinen, dazu meist auf U-Jagd spezialisierten Swordfish, ...na ja...) der Gegner, dann ist
Kampfreichweite
entscheidend. In jedem Fall ist dies aber das Szenario, dem unser Fleuzer ausweichen möchte.
Und genauso sollte er auch hübsch weit weg von langestützen Bombern bleiben...

Schlussfolgerung:

nicht weitreichende Bomber, Torpedoträger o.ä. sind gefragt, sondern weitreichende, lang in der Luft verbleibendende Aufklärer,
bei Angriffsmaschinen reichen die ca. 650-700 km bei weitem,
und beim Jagdschutz ... ja, muss der bei dieser Aufgabenstellung eigentlich sein?

Lösen wir uns vom Dogma der klassischen Trägerbestückung (Jäger=Aufklärer / Sturzbomber / Torpedobomber) und imaginieren

- eine leicht bombenbewaffnete Aufklärungsstaffel mit großer Reichweite
- eine teils Torpedo-tragende, teils Sturzkampf-Staffel mit mittlerer bis geringer Reichweite,

so kommen wir unserem taktischen Bild schon näher.

Meinem Entwurf würde ich derzeit (ähh:1939!) - bei einer Standardbestückung von 24 Maschinen (mit 8 Reserve)- folgendes in den Hangar stellen:

4   (+1)   Ar 196
8   (+2)   Ju 87
12 (+5)   Fi 167

Allerdings weiß ich nicht, wie weit die Ar 196 treibstoff-kompatibel ist... (Peter??). Notfalls hau ich se gern raus, v.a. weil ich sie bei meinem Fleuzer nur an Bb an den Kranhaken nehmen kann.

Soweit meine Ideen dazu,

MfG
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Ralf

Dann hätte man die doch sicher noch Räder bauen können, oder nicht? Also die Arados...
Gruß
Ralf
___________________________________________
,,Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. Aber Du kannst es vertiefen!"
Gorch Fock

Huszar

Hallo,

Mit den Wasserflugzeugen hatten wir das Problem, dass die ein extra Katapult benötigen würden, was vom Platzbedarf her nicht (oder schwierig) machbar wäre. Oder sie werden mit dem Kran zur Wasser gelassen. Verbunden mit dem Anbordholen, wenn der Fleuzer halten müsste....

Arados mit Rädern wäre schon eine Möglichkeit, aber da könnten schon bessere Maschinen eingesetzt werden.

Ich würde übrigens trotz Einsatzprofil eine Halbstaffel Jäger mit einkalkulieren, wenns geht, mit Bomben/Zusatztanks, für alle Fälle. Trifft man auf einen feindlichen Träger, hätte man zumindest eine Chance, gegenzuhalten (beim Niederlander sind Jäger auf jeden Fall Pflicht!)

Die REichweite der dt. Flieger wäre Ende der 30er gar nicht so schlecht - verglichen mit den damaligen Typen!
Swordfish: 1650 km
Gladiator: 690 km
Skua&Roc: 1290km
LN401: 1200km

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Peter K.

Die Ar 196 mit einem Radfahrwerk anstatt der Schwimmer als Aufklärer einzusetzen, ist NICHT so ohne weiteres möglich, weil der GESAMTE Treibstoff in besagten Schwimmern untergebracht war - sowohl in der üblichen Doppelschwimmerversion, als auch in der nur erprobten Zentralschwimmerversi0n! ;-)

Grüße aus Österreich
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

harold

Nach den Sitzungsprotokollen der -CDSW-  (was´n dás für ne Firma??-steht im Fleuzerthread, "lesen "hilft"!) hab ich meine Ideen mit Peter seinen zusammen soweit korreliert.

- Fi 167 ist ein Múss, als Torpedoträger und bewaffneter Aufklärer.
- Ju 87 ebenso, als Sturzkampfbomber, moderner wär die He 118, keine Frage.
- Jäger ? Nein, jedenfalls kein Einsitzer (als Aufklärer). Macht fürn Fleuzer keinen Sinn... und wenn, dann doch die He 112 (Klappbarkeit der Tragflächen bedenken).
- Arado 196? Néin, Problem der Logistik bei der Kraftstoff-Versorgung.

Und da ein Teil der  CDSW-Konferenz Problemen der Logistik gewidmet war,  fiel auch die Entscheidung leicht, für die Torpedo-Sätze an Bord ebenso wie für die Flieger und S-Boote das einheitliche 450mm-Kaliber zu nehmen.
Die Begründung hierfür gehört aber nicht hierher ... wird im Fleuzer-thread nachgereicht!

MfG
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

graylion

Jäger resp JaBo. Stellen wir uns mal vor, die Marine hätte nen etwas ranghöheren Vetreter gehabt, der Meier besser hätte gegenüber treten können, oder dass der Fleuzer was war, was sie wirklich wollte. Ich denke, sie hätte ihre eigenen Ausschreibungen gehalten und ihre eigenen Flugzeuge ausgewählt. Dann He 118 und He 112? evtl in Modellen mit besserer Reichweite (größere Flügel?).

Gruß

Bernhard

harold

Alles, was das Fleuzerchen an Bord hat, sollte nicht zu spezialisiert sein.

Ein Jäger, der auch als leichter JaBo bewaffnete Aufklärung fliegen kann, sollte demzufolge ein Zweisitzer sein.
Der kleine Fleuzer hat 24, maximal 30 Maschinen an Bord ... die sollten treibstoff- und motorenmäßig kompatibel sein.
Und das alles mit der Technologie der späten Dreißiger, nix hinzuerfinden...

Soweit die "Soll´s"... gar nicht so einfach, wenn man realistisch bleiben mag! :)
Ciao,
Harold
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- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

graylion

hmm, was koennte das sein? Me 110? (ja, ich bin kein Flugzeug-Spezi)

Scharnhorst66

Die ME 110 dürfte normalerweise von der Platzgröße ausscheiden ,
desweiteren hatte die ME 110 im reinen Jägervergleich doch ein paar Probleme mitzuhalten ..

Das erste Versuchsmuster, die Me 110 V 1 zeigte dann auch bei den ersten Flugversuchen bei der Luftwaffen-Erprobungsstelle eine überragende Geschwindigkeit, die Wendigkeit war aber so ungenügend, daß den Me 110 im Einsatz selber Begleitschutz durch Me 109 zur Seite gestellt werden mußte.

Fazit:
als reiner Jäger -> No
als Jagdbomber -> YES
" Fehler sind normal , Irrtümer üblich , Informationen selten vollständig , oft unzutreffend und häufig irreführend "
Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

graylion

Das Problem sehe ich ja auch. Wenn mensch Luftüberlegenheit will, musses n anständiger Jäger sein, dem ich auch noch ne Nebenrolle als Jabo zugestehen würde. Brauchen wir wirklich nen Stuka, tuts nich n Torpedobomber/Aufklärer und n Jabo?

Scharnhorst66

Denke ein sehr guter Kompromis wäre die FW 190 gewesen ..
aber die stand zu Zeiten des Fleuzers eben noch nicht zur Verfügung ..
" Fehler sind normal , Irrtümer üblich , Informationen selten vollständig , oft unzutreffend und häufig irreführend "
Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

Huszar

Hallo,

einen Jäger brauchen wir nicht unbedingt - der Fleuzer sollte sich ja nicht in der Reichweite feindlicher Flieger operieren. Für den Notfall würden 4-6 schon reichen. Dafür aber einen neuen Typ einführen? NEEEE.

Da es eine Trägervariante der 109 gab, wäre dieser Typ schon sicher. Oder einige der vorhandenen He 100 oder He 112 umrüsten.

Stukas müssten schon sein, schon aus dem Grund, dass Bomben einfacher verstaut werden können, als Torpedos...  :)

Das Problem ist aber, dass wir so oder so zwei verschiedene Motorentypen mitführen müssten:
Jumo 211 war ausser in der JU 87 in keinem der in Frage kommenden Flugzeugen eingebaut.


mfg


alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

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