Versenkungen mit Rammstoß, U-Boot als Rammbock

Begonnen von rosenow, 21 November 2009, 16:42:24

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Urs Heßling

Zitat von: Schorsch am 22 November 2009, 13:14:34
Die Tarafel-Bucht ist auf der Kapverdeninsel Santo Antano gelegen. Am 25./26.09.1942 wurden die Boote U 67 und U 68 nach einer Geleitzugoperation per Funk zu einem Treffen mit dem auf Heimatkurs befindlichen U 111 befohlen. In der Bucht sollte U 111 seine Torpedos an U 68 abgeben, das eigentlich zusammen mit U 67 erst auf dem Marsch ins Operationsgebiet vor Freetown war. Weiter sollte U 67 Kraftstoff an U 111 für dessen weitere Heimreise abgeben. Beim Auslaufen am 28.09.1942 aus der Bucht nach dem Abschluss der Torpedoübernahme wurde U 68 von dem britischen U-Boot CLYDE mit drei Torpedos angegriffen, aber verfehlt. U 67 machte den Angreifer aus und rammte das Boot, wobei das deutsche U-Boot an allen Bugtorpedorohren beschädigte wurde und deshalb seine Unternehmung abbrechen musste. Die von U 67 vermutete Versenkung des englischen Bootes bestätigte sich nicht, es trug nur leichte Schäden am Oberdeck davon und konnte Gibraltar erreichen. HMS CLYDE wurde aufgrund von Erkenntnissen der Aktion "Ultra" in der Tarafel-Bucht stationiert, um dort den deutschen U-Booten aufzulauern.

Hallo, Schorsch,

1941 ! (siehe eigene Tabelle)

U 111 ging kurz darauf verloren

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Teddy Suhren

#16
Hai

Ich arbeite mich langsam vorwärts.  :O/Y
Aus H. Bendert - "Die UB Boote der Kaiserlichen Marine 1914-1918" (Seite 68):

[...] Gegen Mittag (des 24.04.1916) sichtete der Ausguck (von UB 18) erneut zwei englische U-Boote, die gerade ihre FT-Anlage aufrichteten. Ein Angriff schlug fehl. E 26 versuchte UB 18 zu rammen, streifte jedoch nur den Netzabweiser. [...]
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Schorsch

Tja, wieder muss ich mich für eine Berichtigung bedanken. In nächster Zukunft werde ich Datumsangaben wahrscheinlich nur noch in der Form: "...irgendwann zwischen 1939 und 1945..." machen.

So, ich gehe jetzt meine Depression pflegen!

Mit gefrusteten Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Urs Heßling

Hi, Schorsch,

nun gräm Dich mal nicht zu sehr :-), die Info ist gut  top

Schlage aber vor, U 221/U 254 heraus zu nehmen (da Kollision(unabsichtlich), keine Rammung)

sonst müssten einige (U 153/U 583 im Nov 41, U 444/U 612 im Aug 42, U 626/U 222 im Sep 42, U 659/U 439 im Mai 43 und noch mehr) mit hinein

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Schorsch

#19
Hallo Urs,

danke für den Zuspruch, manchmal ist so ein bisschen Seelenmassage unbedingt notwendig. top
Dein Einwurf zu U 221/U 254 ist übrigens gerechtfertigt, inzwischen habe ich noch 16 weitere Fälle unbeabsichtigter Kollisionen deutscher U-Boote aufgetan, die zumeist mit dem Sinken eines der betroffenen Boote endete.

@ rosenow: In "U-Boot im Focus", Heft Nr. 3 ist ein dreiseitiger Bericht über die Versenkungen durch U 188 nach dem "Tegethoff"-Verfahren im Februar 1944 zu finden. Solltest Du keinen Zugriff auf das Heft, aber Interesse an dem Artikel haben, lass es mich wissen. Wir finden dann sicherlich Mittel und Wege...

Ich habe übrigens noch einen Vorfall gefunden, der imho mit zum Thema gehört, allerdings auch eine gewisse Brisanz in sich birgt. Am 13.03.1944 gegen 19.40 Uhr versenkte Heinz-Wilhelm Eck mit U 852 den griechischen Frachter PELEUS und versuchte anschließend durch Beschuss mit MG und 2 cm-Flak, den Einsatz von Handgranaten und auch durch Rammen die aufgeschwommenen Rettungsmittel zu vernichten, um seine Anwesenheit im Seegebiet um die Insel Ascension zu verbergen. (Nachzulesen z.B. --/>/> hier, verbunden mit einer ganz dicken Kaufempfehlung für dieses Buch!)

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

AndreasB

Zitat von: Schorsch am 29 November 2009, 09:55:07
Ich habe übrigens noch einen Vorfall gefunden, der imho mit zum Thema gehört, allerdings auch eine gewisse Brisanz in sich birgt. Am 13.03.1944 gegen 19.40 Uhr versenkte Heinz-Wilhelm Eck mit U 852 den griechischen Frachter PELEUS und versuchte anschließend durch Beschuss mit MG und 2 cm-Flak, den Einsatz von Handgranaten und auch durch Rammen die aufgeschwommenen Rettungsmittel zu vernichten, um seine Anwesenheit im Seegebiet um die Insel Ascension zu verbergen. (Nachzulesen z.B. --/>/> hier, verbunden mit einer ganz dicken Kaufempfehlung für dieses Buch!)

Mitfreundlichen Grüßen
Schorsch

Ahem... Man sollte das nicht beschoenigen. Es ging dabei nicht um die aufgeschwommenen Rettungsmittel, sondern darum die ueberlebenden Besatzungsmitglieder umzubringen. Weshalb Eck auch die dubiose 'Ehre' hatte der einzige U-Bootkommandant zu sein der fuer Kriegsverbrechen verurteilt und hingerichtet wurde:

http://www.uboataces.com/articles-war-criminal.shtml

ZitatAmid the sinking wreckage were the survivors jammed packed in lifeboats and rafts. Fearing that the survivors of his torpedo attack would be rescued and give away his presence, Eck ordered for all the survivors to be machine gunned.

In protest, his Leading Engineer questioned his commander's order but could do little to change the fate of the survivors. Standing atop the bridge of the U-boat, the crew of the U-852 meticulously hunted and machine gunned the survivors. Hand grenades were also hurled at the remaining lifeboats. With all the survivors dead, the U-852 sailed away.

As it turned out, not all the survivors were killed. One survivor managed to escape and was eventually rescued by allied ships. He had lived to tell the story which had led to the indictment of the four U-boat officers and a seaman.

Alles Gute

Andreas

Teddy Suhren

Hai

Wo ist denn was beschönigt?
[wiki]Eck-Prozess[/wiki]

Back to Topic.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

rosenow

Vielen Dank Schorsch!
Urs hat vollkommen Recht, zu grämen braucht sich hier keiner, wir sind alle auf Quellen angewiesen.
Ich finde es hervorragend, dass es Mitglieder wie dich gibt, die solche Listen aufstellen und andere Mitglieder sich deiner Liste annehmen und Fehler richtig stellen, so kommen am Ende sehr gute Ergebnisse zu Tage, die für Alle nützlich sind und so denke ich, auch ein Teil im Sinne des Forums.

,,Lautlose Jäger"  ist bestellt!  top

Vielen Dank für dein Angebot Schorsch,  ja,  der eiserne  Admiral mit den hölzernen Schiffen, habe gerade bei Wiki reingeschaut und mir einen groben Überblick verschafft,  sehr interessant,  den Artikel über U-188 würde ich gerne lesen.

Sofortigen Zugriff habe ich leider keinen, aber könnte mir mal ein Probeexemplar bestellen, gibt es bei Weltbild als Gebraucht für 14,80 Euro, zufällig Edition 3.

Der Fall Eck kommt mir doch sehr bekannt vor, soll das einzige nachweisbare  Kriegsverbrechen durch U-Bootangehörige  gewesen sein.
Es gibt noch andere hier
Gruß  Michael
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Urs Heßling

Hallo, Andreas

Zitat von: AndreasB am 29 November 2009, 10:48:03
Ahem... Man sollte das nicht beschoenigen. Es ging dabei nicht um die aufgeschwommenen Rettungsmittel, sondern darum die ueberlebenden Besatzungsmitglieder umzubringen. Weshalb Eck auch die dubiose 'Ehre' hatte der einzige U-Bootkommandant zu sein der fuer Kriegsverbrechen verurteilt und hingerichtet wurde

zum Thema beschönigen:
Anthony Miers, der sich als Kommandant HMSub Torbay wohl desselben Verbrechens schuldig machte, wurde später mit der höchsten britischen Orden, dem Viktoriakreuz, ausgezeichnet, noch später zum Konteradmiral befördert und seine Orden werden im Imperial War Museum gezeigt. Ist das nicht auch (eine andere Art von) "Beschönigen" ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Trimmer

Hallo Urs - Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht das Selbe. Der Sieger hat immer Recht. Traurig aber es ist so.

Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Spee

The winner takes it all
the loser standing small
beside the victory
that's her destiny

Sollten die alten Herren hier ja gut kennen  :wink: !
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Teddy Suhren

Hai

Jetzt sind wir hier schon bei Abba angekommen...das ist doch mal ne Entwicklung.  :roll:  :-D
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Spee

Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

byron

@ Urs, Achim,

Das verbrecherische Verhalten eines Gegners (in diesem Fall Miers) rechtfertigte nicht Eck das gleiche zu tun.
Das natürlich mit dem Recht des Siegers ist eine uralte Tatsache. "Ue tis itimenis" = "Wehe den Besiegten"  :MS:


www.wehrmacht-in-griechenland.de.vu

Urs Heßling

Ach, Ihr Lieben,

Zitat von: Trimmer am 30 November 2009, 13:49:03
Wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht das Selbe. Der Sieger hat immer Recht. Traurig aber es ist so.
Zitat von: byron am 30 November 2009, 14:35:24
Das natürlich mit dem Recht des Siegers ist eine uralte Tatsache. "Ue tis itimenis" = "Wehe den Besiegten"

natürlich habt Ihr Recht, glaubt Ihr, ich wüßte es nicht ? Dennoch mußte es hier zum "Beschönigen" wieder einmal erwähnt werden.

Zitat von: byron am 30 November 2009, 14:35:24
Das verbrecherische Verhalten eines Gegners (in diesem Fall Miers) rechtfertigte nicht Eck das gleiche zu tun.

Ja.

und nicht einmal Ecks Verteidiger (immerhin hatte er welche), die juristisch überzeugend nach dem Prinzip "tu quoque" (Du tatest es auch) vielleicht eine geringere Strafe hätte bewirken können, benutzten es (vermutlich weil sie es gar nicht wußten).

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Impressum & Datenschutzerklärung