Hoheitsgewässer 3 Seemeilen

Begonnen von rosenow, 25 Januar 2010, 12:37:51

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rosenow

Moin, ich wünsche Euch eine tolle Woche!  :-D
18. Jahrhundert, glatter  Vorderlader, Reichweite rund 3 sm.
Grundlage zur Festlegung einer Rechtsnorm für die Begrenzung von Hoheitsgewässern.
Inzwischen gibt es noch andere Begrenzungen:
Zwölfmeilenzone ,
Anschlusszone,
Ausschließliche Wirtschaftszone ,
das deutsche Raumordnungsgesetz von 2009
Wie darf ich mir dieses Gesetz der Raumordnung im Bezug auf die Ausschließliche Wirtschaftszone auf See vorstellen?

Bei "Hans erklärt.." nicht gefunden.

Gruß Michael
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Captain Hans

Hallo Michael

hab ich auch keine detailierte Ahnung von.
Würd mich selber interessieren :MG:
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Big A

Mal eben im Gedächtnis gekramt, daher ohne Gewähr:

3-Meilen hat Michael schon gut erklärt, die 12 Meilen kamen dann mit den größeren Geschützreichweiten. Dabei wird von einer Grundlinie der Küste ausgegangen (sonst würde die Zone ja den genauen Küstenverlauf auf See widerspiegeln, das stelle ich mir bei Küsten wie der von Norwegen sehr spannend vor :-D) Die Wirtschaftszone ist der Bereich, den die Anrainerstaaten für ihre exklusive wirtschaftliche Nutzung (Fischen, Off-Shore usw.) für sich reklamieren.
Grundsätzlich macht das aber nur Sinn, wo ich den Bereich auch überwachen kann (siehe Fischereikonflikte GB vs. Island in den 70er und 80er Jahren), auch spielt mW. die EU eine Rolle hier (Zone der EU).
Bei zu kleinen Gewässern (siehe Ostsee) einigt man sich aufdie "Mittellinie" zwischen den Staaten.
Raumordnungsgesetz sagt nur etwas, wie ein geografischer Raum genutzt werden soll (Landwirtschaft, Bebauung usw.) und hat zunächst nichts mit der See zu tun. Allerdings kann ein Staat die Nutzung seiner Hoheitsgewässer reglementieren (Naturschutzgebiet, Off-Shore-Anlagen) usw

Hilft das?

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

rosenow

Jo, das hilft schon etwas, Danke!   Wenn ich das richtig verstehe, werden in dem Seegebiet beanspruchte Territorien, sozusagen abgesteckt, die dann der jeweilige Staat innerhalb der Wirtschaftszone für sich beansprucht und somit das Hoheitsrecht hat.
Liege ich ein klein weinig auf Kurs, Axel?  :-D
mit freundlichen Gruß
Michael


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Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Big A

Wirtschaftszone ja, Hoheitsrechte sind z.T. heftig umstritten, was immer wieder zu Steritigkeiten führt (siehe Inseln in der See vor Vietnam, von China beansprucht, von der VR Vietnam aber auch)

Axel
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Urs Heßling

Hi,

richtig interessant wird - wenn das Arktiseis weiter schmelzen sollte,worauf bei -10 Grad in Rostock nichts hinweist :-) - der Streit um die Ansprüche in der Arktis, besonders mit dem von den Russen vorgetragenen Argument des Kontinentalschelfs.
siehe http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,570360,00.html

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Thomas

Zitat von: Big A am 25 Januar 2010, 18:41:19
...die 12 Meilen kamen dann mit den größeren Geschützreichweiten.

Hallo Axel,

interessanterweise stammt die Ausdehung auf 12 Seemeilen von der Sowjetunion, 1921. Sie hat sich dann nach dem 2. Weltkrieg durchgesetzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Genfer_Seerechtskonventionen

1958 wurden jedenfalls noch Proteste gegen die Ausweitung auf die 12-Seemeilen-Zone (Sowjetunion, Indonesien, Island) vorgebracht. Zu dem Zeitpunkt könnte ich mir wirtschaftliche Gründe vorstellen (Seerechtskonferenz in Genf, Ausdehnung der Küstengewässer und Anschlusszonen). Hier waren allerdings wohl schon einige Ausdehnungen gewohnheitsrechtlich anerkannt worden.

Der Kompromißvorschlag der USA lautete seinerzeit auf 6 Seemeilen. Dabei ging es wohl im "Freiheit der Meere" und Fischereimöglichkeiten. Der Vorschlag der USa wurde 38:36 bei einigen Enthaltungen abgelehnt.

Zum weiteren siehe hier:
http://www.zaoerv.de/20_1959_60/20_1959_3_4_b_636_682.pdf
ab Seite 650.

Die Ursprünge der 12-Seemeilen-Zone 1921 müssen wohl in Streitigkeiten der SU mit Finnland oder Estland liegen. Weiß da jemand mehr?

Grüße
Thomas


Tostan

Zitat von: Big A am 25 Januar 2010, 18:41:19
Bei zu kleinen Gewässern (siehe Ostsee) einigt man sich aufdie "Mittellinie" zwischen den Staaten.

Wenn man sich einigt ... ;) Anderswo gibt es da richtig Streit, z.B. am Kaspischen Meer, siehe http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Asien/kaspischesmeer.html

Big A

Jo, Mecker gibt's bei so was immer, besonders wenn Rohstoffe vermutet werden...
Oder warum halten die Briten sonst noch die Falklands

Axel
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Captain Hans

danke für die guten erklärenden Beiträge - wieder was dazugelernt.

@Axel
als die 200 Meilenzone eingeführt wurde hielten die Argentinier es für vollkommen legitim die Falklands (Malvinas)
zu besetzen, da sie ja jetz in ihrem Hoheitsgebiet lagen.
Ob es dort Bodenschätze gibt bezweifle ich, jedenfalls hab ich noch nie davon gehört.
Der spanische Ausdruck Malvinas bedeutet "schlecht aussehend" und dem kann ich nur zustimmen.


liebe Grüße

Hans

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Big A

Es soll dort Ölvorräte innerhalb der 200 sm Zone der Malvinas geben; GB will das als Option auf die Zukunft behalten, noch lohnt sich die Förderung wohl nicht

Axel
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Albatros

Hallo Hans,

In den späten 1990er Jahren wurden große Ölfelder vor den Inseln entdeckt. Inzwischen werden diese Felder von verschiedenen Firmen, unter anderem Falkland Oil & Gas, erkundet. Mit ersten Bohrungen wurde 2009 begonnen. Außerdem verdienen die Falklands ihr Geld mit Fischereirechten.

Gruß, :MG:

Manfred

rosenow

Sehr interessant und Lehrreich, aber ich verstehe das Raumordnungsgesetz der Deutschen immer noch nicht.  :|
mit freundlichen Gruß
Michael


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Die Lebenden.
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Hein Schonder

Albatros

Zitat von: Big A am 26 Januar 2010, 09:59:08
Jo, Mecker gibt's bei so was immer, besonders wenn Rohstoffe vermutet werden..

Axel

Das stimmit......  :MZ:


Die Hans-Insel, eine winzige Insel in der Arktis wurde lange sowohl von Dänemark als auch von Kanada beansprucht, bis im September 2005 schließlich eine Einigung erzielt wurde.
Die Interessen beider Länder begründen sich in der globalen Erderwärmung. Derzeit ist die Insel den größten Teil des Jahres von Eis umschlossen, aber auf Grund des Klimawandels ist es möglich, dass um die Insel herum zukünftig Fischfang oder die Suche nach Erdöl möglich ist.

http://www.echo-online.de/wissen/esa-spezial/satellitenbild_der_woche/art2965,571705

Es war aber auch schon zu lesen.....Krieg um die Hans-Insel?

http://riesenmaschine.de/index.html?nr=20050726202418

Und mal zum Hintergrund,

http://weltwirtschaft-welthandel.suite101.de/article.cfm/arktis_kampf_um_grenzen_und_bodenschaetze

http://p3.focus.de/fol/SWF/Arktis.swf?popupurl=

http://de.wikipedia.org/wiki/Politischer_Status_der_Arktis

Gruß, :MG:

Manfred

Big A

ZitatSehr interessant und Lehrreich, aber ich verstehe das Raumordnungsgesetz der Deutschen immer noch nicht. 

Das tut wohl keiner  :-D

Damit soll einfach ein Planungsrahmen geschaffen werden inner halb dessen dann Länder und Kommunen ihr Land bewirtschaften sollen. Z.B. für Industrieflächen muss Ausgleich geschaffen werden etc. Ist die Grundlage für endlose Klagen vieler Menschen gegen jegliches Planungsvorhaben, insbesondere wenn eigene  äh  natürlich Allgemeininteressen betroffen sind


Axel
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