Truppentransporter "Füsilier "

Begonnen von Trimmer, 23 Mai 2010, 17:17:06

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Trimmer

Auf dem Soldatenfriedhof  Klaipeda (Memel ) befindet sich ein Gedenkstein für die toten Soldaten die beim Untergang des Truppentransporters "Füsilier " 1944 ums Leben gekommen sind. Gibt es noch mehr Informationen dazu ?

Trimmer- Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

MS

Chronik Seekrieg

19.11.1944
Der Transporter FÜSILIER (6157 BRT) gerät im Nebel und nach nach Ausfall der Leuchtfeuer von Nidden und Memel im Geleit eines Räumbootes mit 250 Soldaten irrtümlich an die sowjetisch besetzte Küste nördlich von Memel. Es wird von der sowjet. Artillerie unter Beschuss genommen und strandet. Während das Räumboot unbehelligt ablaufen kann, wird das Wrack der FÜSILIER anschließend von russischen Flugzeuge mit Bomben zerstört, die Schiffbrüchigen werden mit Bordwaffen angegriffen und getötet.


Gruss
:MG:

Trimmer

Danke MS - auf dem Gedenkstein sind leider keine weiteren Angaben  :MG:

Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

maurice voss

Hallo,


Welches Räumboot war mit der FÜSILIER wenn dieser Transporter verloren ging ?
:?
MfG
Maurice

igor

Chronik Seekrieg gibt falsch angaben.
FUSILIER war in 7.30 20.11.44 in beschuss genommen, hat treffer in maschine und dann hat brand in achterschiff. Schiff war mit einem KFK geleitet (mit beginn der beschuss in see auslaufen), kein R-boot (name KFK ich weisst nicht). T.5 und T.9 werden zu hilfstleitung aus Libava entsendt, aber ihre beide Kuttern einbussten und dann in See 8 mann gerettet.

maurice voss


Glasisch

#6
Hallo in die Runde,
nach Schöns "Ostsee`45 - Menschen-Schiffe-Schicksale"; Motorbuch Verlag Stuttgart, 5. Auflage - 1995, 2. Kapitel, Seite 48-59 (eigentlich 48, 57-59 - da dazwischen ein paar Seiten mit Fotos sind) - "Die letzten 13 des M/S Füsilier" erwähnt auch ein Rüumboot, aber das scheint Igor geklärt zu haben. Etwas 5 Meilen am Fischerdörfchen Karkelbeck an der sog. "Holländischen Mütze" in einer Entferung von ca. 1.500 m des 20.11.1944 kehrtzumachen versucht, als man bemerkte, dieser Küstenabschnitt befindet sich bereits in sowjetischen Händen, deren Geschütze sofort das Feuer eröffneten. Sofort 2 Treffer erhalten, den ersten in den Maschinenraum; Motorenanlage zerstört. Schif bewegungsunfähig und kann nicht mehr gesteuert werden. Der zeite richtet großen Schaden an. Das Schiff treibt mit Wind und Strom nordwärts parallel zur Küste. Der Russe landet weitere Treffer. Das erwähnte "Räumboot" setzt sich ab, um selber Opfer nicht zu werden. Auf der "Füsilier" werden die Munitionsbestände getroffen, die hochgehen und es entsteht Feuer, das nicht unter Kontrolle gebracht wird. Die vorhandenen 3 großen Rettungsbooten werden klargemacht, für 300 Menschen. Zuerst zu Wasser gelassene Boot Nr. 1 treibt mit nur 1 Mann besetzt auf See ab. Das Schiff wird inzwischen von weiteren Granaten getroffen. Die beiden anderen Boote zu Wasser gelassen bis an die Grenze ihrer Aufnahmefäigkeit besetzt. Boot Nr. 2 versucht gegen Strom und Wind anzukämpfen, um den Hafen von Memel zu erreichen. Das völlig überladene Boot Nr. 3 versucht die offene See zu erreichen. Die an Bord verbliebenen, vor allem, Landser verteilen unter sich die Schwimmwesten. Weitere Granaten der Küstenbatterie krepiern. Alses heller wird tauchen sowjetische Flugzeuge, die das wundgetroffene Schiff mit Bomben und Bordwaffen angreifen, dann im Tiefflug die im Wasser Treibenden mit ihren MG-Garben zu mähen. Das Schiff sinkt. Im Boot Nr. 3 befinden sich 22 Menschen, darunter der 2. Offizier der "Füsilier" und 2 Nachrichenhelferinnen. Dieses Boot treibt immer weiter in Richtung offene See. Gegen Mittag befindet es sich rund 11 sm nördlich Memel, etwa 10 sm fernab der Küste auf der Hähe von Polangen. Da kommen wier die Sowjets in ihren Maschinen und in 8 Anläufen wird dieses Boot beschossen. Am 21.11.1944 um 02.00 Uhr mit 20 Männern und 2 Frauen die Südmole des Libauer Hafens erreicht. Um nicht mehr abgetrieben zu werden, gehen die Insassen ins Wasser. Unterwegs sterben die beiden Marinehelferinnen, der 2. Offizier und 6 Soldaten und Matrosen. Nur 13 haben den Untergang überlebt. 287 Menschen nahm die Ostsee. Kein Toter wurde an Land gespült. Die meisten Opfer gehörten der 58. ID und der 95. ID des XCVIMM Armeekorps (Gen. Gollnick).

Schönen Gruß
Micha 
,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

igor

Seine Zitat Mischa mit dokumenten zusammenstossen, ausser geleittyp. In KTB Adm. ostliche Ostsee dieser fall in Libau hafen also beschriebt. Aber was mit 8 mann in see gerettet? Obenerwähnt KTB sagt klar, und Schon sagt nicht. Das war boot Nr.2 - warum nur 8?

Glasisch

Zitat von: igor am 24 Mai 2010, 08:31:35
Seine Zitat Mischa mit dokumenten zusammenstossen, ausser geleittyp. In KTB Adm. ostliche Ostsee dieser fall in Libau hafen also beschriebt. Aber was mit 8 mann in see gerettet? Obenerwähnt KTB sagt klar, und Schon sagt nicht. Das war boot Nr.2 - warum nur 8?
Hallo Igor,
eine gute Frage, vielleicht sind da welche über Bord gesprungen, weil sie mit den Nerven am Ende waren, erforen, sowjetische Flieger, ja was noch, denn das weiß ich nicht?
Gruß
Micha
http://www.memelland-adm.de/fueselier.html
,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

Trimmer

Mischa und alle Anderen- Danke für Eure Beiträge. Ich war 2006 bei meiner Reise nach Litauen auch unterwegs auf diese Gedänkstätte gestossen. Leider hatten wir damals wenig Zeit um uns näher mit dem Gedenkstein zu beschäftigen da wir weiter nach Siauliai ( Schaulen ) gefahren sind.

Gruß - Trimmer - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

TD

Hallo zusmmen,

zuuhause habe ich von disen ehemals belgischen Neubau einen Lenslauf.

Ich denke nur dran das die Russen später einen Ausguckposten auf diesem Wrack eingerichtet haben welcher durch U-Boot-Torpedo vernichtet wurde oder werden sollte,

Bis dann

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

igor

Ja-a, wrack durch U.475 an 5.12.44 torpediert.

Urs Heßling

Zitat von: Glasisch am 24 Mai 2010, 08:18:58
[1] ... tauchen sowjetische Flugzeuge, die ... dann im Tiefflug die im Wasser Treibenden mit ihren MG-Garben zu mähen.
Im Boot Nr. 3 ... Da kommen wier die Sowjets in ihren Maschinen und in 8 Anläufen wird dieses Boot beschossen.
[2] Die meisten Opfer gehörten der 58. ID und der 95. ID des XCVIMM Armeekorps (Gen. Gollnick).

TW: [1] in Chronik/Kriegsverbrechen übernehmen ?

@Micha
[2] die "römische" Zahl XCVIMM macht keinen Sinn (2 x M = "Tausend" stehen hinten)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

TD

Danke Micha !

Wurde der Transporter auch noch von deutschen S-Booten torpediert oder wr das ein anderes Wrack mit ähnlichen Nintergrund ??


Gruß


Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

MS

Zitat von: Glasisch am 24 Mai 2010, 08:18:58

Die meisten Opfer gehörten der 58. ID und der 95. ID des XCVIMM Armeekorps (Gen. Gollnick).


Hallo Micha,

die römischen Zahlen ergeben leider keinerlei Sinn. Ab dem 20. Mai 1944 war General der Infanterie Hans Gollnick als Kommandierender General des XXVIII. Armeekorps in Ostpreußen eingesetzt.
Die 58.ID unterstand im besagten Zeitraum dem XXVIII. Armeekorps im Raum Memel und die 95.ID stand z. Vfg. 3.Panzerarmee Raum Königsberg.

Gruss
:MG:

Impressum & Datenschutzerklärung