Tender Klasse 401/402/403

Begonnen von Albatros, 18 September 2010, 18:41:13

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Liese


Wenn die abgeschaltet war? Wieso das? Weil das gewohnte Hintergrundgeräusch fehlte? Oder aus Sorge? Wenn ich mich nicht vertu, waren die doch reduntant.
[/quote]

Ja genau, wegen dem irgendwann beruhigenden Gedröhne...

Auch sonst gab es eben die vielen kleinen Defekte. Im Vorschiff, ich in der Stauung war die Kühllast. Bei einer Ronde öffnete ich den Vorraum und mir kam eine kleine Fontäne entgegen...
Ein Riesenprogramm hatte die Werftliegezeit 89 hinter sich her gezogen: Leergut der Werfties in einer Wasserleitung, der 400Hz-Umformer in meinem Mot-Raum (V) war wohl samt Kunststoffverpackung eingebaut worden. Als er hochgefahren wurde brannte das Ding mit ner riesen Rauchentwicklung. Es gab zwei erfolglose Ausdockversuche; beide Male machten wir Wasser in den Wellentunneln... und was was ich, was wir in den knapp drei Jahren, die ich da an Bord verbracht habe, alles repariert haben.
Wie gesagt, ich bin heute noch Schrauber von Herzen  :MLL:

Hurvinek

Moin moin

Da's sich hier gerade um die "Elbe" dreht... WIR WAREN DA, in Istanbul und haben unserem Dampfer zum 50sten Geburtstag gratuliert!

Jede Menge Bilder gibt's hier:

http://www.tender-elbe-a61.de/

Mit Gruss,
Olli
"Der SOPO fährt, also Fender raus! - Alle!"

Langensiepen

#122
Leergut der Werfties in einer Wasserleitung 
Hätte aber bekannt sein sollen. Lüfterschächte  so wie alle Leitung mit lichter Weite größer 100 sind Bierflaschen-Entsorgungselemente und das seit Kaisers Zeiten. Mit dem Flaschenpfand hat diese gute alte deutsche Werftarbeitertradition leider ihr Ende gefunden. War aber nie eine frevelhafte Tat von Wehrkraftzersetzern. Ich hab solcherlei auf richtigen Schiffen öfters gehabt.
Die Marine hat sich bei uns Werftgrandies für solche Untaten kräftig gerächt. Besondert nachdem F123,F124 an die BM abgeliefert waren.
Als "Schockie" wurde ich oft das Opfer bundesmarinelicher Bösartigkeit. So waren bei jedem Besuch in einem der schocksicheren Räume die Schwingfreiräume blockiert.Das tat weh. So hätten die nie einen Weltkrieg gewinnen können.
Also Marine vs Werft 1:1   
MfG
Langensiepen

Liese

Zitat von: Langensiepen am 25 Juni 2012, 18:00:55
Leergut der Werfties in einer Wasserleitung 
Hätte aber bekannt sein sollen. Lüfterschächte  so wie alle Leitung mit lichter Weite größer 100 sind Bierflaschen-Entsorgungselemente und das seit Kaisers Zeiten. Mit dem Flaschenpfand hat diese gute alte deutsche Werftarbeitertradition leider ihr Ende gefunden. War aber nie eine frevelhafte Tat von Wehrkraftzersetzern. Ich hab solcherlei auf richtigen Schiffen öfters gehabt.

Ich fand´s spannend... es war ja nur einmal bei Flender für mich.
Das gehört zu den Aktionen, die man nicht vergisst.
Allerdings auch nicht, wie die den gehegten Motraum mit Brennern zerlegt haben, der Dreck, die Kälte im Schiff. Das war ein Ausnahmezustand. Nicht zu vergessen, wie die Maybachs erst horizontal von Abteilung V nach VI an Kettenzügen und dann vertikal am Kran durch den Schacht, auf dem sonst der Schornstein stand, hinweg schwebten.
Werftliegezeit hat schon was Besonderes.

2M3

Laut --> hier waren die Tender wie folgt den einzelnen Bootstypen zugeteilt:

(für SM-Boote)   A 67 Mosel
(für SM-Boote)   A 65 Saar   
(für SM-Boote) (Reserveeinheit) A 54 lsar

(für U-Boote)   A 55 Lahn      
(für U-Boote) (Reserveeinheit)   A 56 Lech   
   
(für S-Boote)   A 58 Rhein   
(für S-Boote)   A 61 Elbe   
(für S-Boote)   A 63 Main   
(für S-Boote)  A 66 Neckar
(für S-Boote)    A 68 Werra
(für S-Boote)    A 69 Donau
(für S-Boote)(Reserveeinheit)   A 62 Weser

In der Annahme, dass mit SM-Boote die schnellen Minensucher der Schütze-Klasse bezeichnet wurden :wink:, gab es einen Grund, warum die Minensuch-Geschwader mit Ariadne-,  Frauenlob- und Lindau-Klasse keine eigenen Tender bekamen und warum gab es für 4 Schnellbootgeschwader 6+1 Tender?

Kann man die Tender namentlich den einzelnen Geschwadern zuordnen?

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Urs Heßling

"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

2M3

Danke Urs,

was wurde auf den Tendern, welche als Schulschiffe genutzt wurden, ausgebildet, nur seemännische Grundlagen oder auch laufbahnspezifisch?

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Urs Heßling

moin, Frank,

die Tender wurden als Schulschiffe für Offiziersanwärter eingesetzt.

Ausbildungsschwerpunkte aus eigener Erfahrung
- Navigation (Astro-Nav mit Sextant)
- Wachegehen (Ausguck)
- Artilleriemechanik 40 mm Bofors
- Schiffstechnik (Flurplatten putzen)
- "Allgemeine Bordkunde" incl. vor allem Reinschiff !!
Lehrjahre sind keine Herrenjahre  :MZ: :ML:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Elektroheizer

Zitat von: 2M3 am 01 März 2014, 19:29:39
In der Annahme, dass mit SM-Boote die schnellen Minensucher der Schütze-Klasse bezeichnet wurden :wink:, gab es einen Grund, warum die Minensuch-Geschwader mit Ariadne-,  Frauenlob- und Lindau-Klasse keine eigenen Tender bekamen
Richtig, SM hieß Schnelle Minensuchboote. Warum nur die Tendern fest zugeordnet waren, kann ich nicht gesichert sagen sondern nur begründet vermuten: Ariadne, Frauenlob und Lindau-Klasse waren Binnenminensucher, also für den küstennahen Einsatz vorgesehen. Da brauchte es die speziellen Aufgaben der Tender dann nicht. Bei der Klasse 401 waren das neben der Versorgung Führungs- und Kampffunktion, hier nehme ich an im Zusammenhang mit der Minenlegefähigkeit der SM-Boote in der Ostsee.
,,Ihr seid alle Individuen" - "Ich nicht!"

Elektroheizer

Zitat von: Urs Heßling am 02 März 2014, 16:57:30
die Tender wurden als Schulschiffe für Offiziersanwärter eingesetzt.

Ausbildungsschwerpunkte aus eigener Erfahrung
...
- "Allgemeine Bordkunde" incl. vor allem Reinschiff !!
Also da wurde den angehenden Offizieren beigebracht, wo die bei der Ronde mit Sicherheit noch etwas Schmutz finden können?  :O/S
,,Ihr seid alle Individuen" - "Ich nicht!"

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Elektroheizer am 02 März 2014, 22:46:57
Also da wurde den angehenden Offizieren beigebracht, wo die bei der Ronde mit Sicherheit noch etwas Schmutz finden können?  :O/S
Nö  :MZ: Geputzt haben wir selbst (da findet man den Dreck viel besser, wenn man später als WO Ronde geht).  :O/Y

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

jockel

#131
Zitat von: Elektroheizer am 02 März 2014, 22:41:52
...hier nehme ich an im Zusammenhang mit der Minenlegefähigkeit der SM-Boote in der Ostsee.
Die SM-Boote waren so konstruiert, dass im Fall des Falles zum Minenlegen die komplette Räumeinrichtung (Winsch, Kabelwinsch usw.) an den Tender abgegeben werden konnte, im Gegenzug wurde das Equipment zum Minenlegen vom Tender übernommen.


Gruß
Klaus

2M3

Zitat von: Elektroheizer am 02 März 2014, 22:41:52... Bei der Klasse 401 waren das neben der Versorgung Führungs- und Kampffunktion, hier nehme ich an im Zusammenhang mit der Minenlegefähigkeit der SM-Boote in der Ostsee.
Moin,

sollten die Tender die Schütze bis ins Einsatzgebiet zum Räumen bzw. Minenlegen begleiten oder blieben sie zurück?
Verblieb die Geschwaderführung an Bord der Tender oder kämpfte sie mit der Truppe und gab es da Unterschiede zwischen den U-Boot-, Minensuch- und Schnellbootgeschwadern?

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Elektroheizer am 02 März 2014, 22:41:52
Kampffunktion,
mW nur für die Eigenverteidigung (vor Anker incl. Längsseitslieger)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Hurvinek

Zitat von: 2M3 am 03 März 2014, 16:51:12
Zitat von: Elektroheizer am 02 März 2014, 22:41:52... Bei der Klasse 401 waren das neben der Versorgung Führungs- und Kampffunktion, hier nehme ich an im Zusammenhang mit der Minenlegefähigkeit der SM-Boote in der Ostsee.
Moin,

sollten die Tender die Schütze bis ins Einsatzgebiet zum Räumen bzw. Minenlegen begleiten oder blieben sie zurück?
Verblieb die Geschwaderführung an Bord der Tender oder kämpfte sie mit der Truppe und gab es da Unterschiede zwischen den U-Boot-, Minensuch- und Schnellbootgeschwadern?

Gruss Frank

Hallo Frank

Zu meiner Zeit im 7.SG sah das so aus:
Tender versteckt sich irgendwo in einem südnorwegischen Fjord, S-Boote toben draussen herum und hindern den "Feind" daran, durch den Belt in die Nordsee durchzubrechen... Nachts werden am Tender die Vorräte ergänzt.

Geschwaderkommando und Stab grundsätzlich an Bord des Tenders, schifft sich aber nach einem mir nicht klar ersichtlichen System tagsüber auf diesem oder jenen S-Boot ein. Ebenso die Techniker, die wohnten auf dem Tender, fuhren aber tagsüber auf den Booten mit, für Wartungsarbeiten etc., um die Dinger am Laufen zu halten.

Bzgl. Minensuch kann ich keine Aussage machen, vermute aber, dass es sich da ähnlich verhält.
Gruss
"Der SOPO fährt, also Fender raus! - Alle!"

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