Zerstörer Piorun, Polens Anteil an der Jagd auf die Bismarck

Begonnen von Albatros, 28 September 2010, 21:07:01

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Albatros

Weil die auf die Bismarck angesetzten Schlachtschiffe King Georg V und Rodney die ihnen beigegebenen Zerstörer wegen Brennstoffmangel entlassen mußten,

führte die Admiralität die 4. Zerstörerflottille unter anderem mit dem Polnischen Zerstörer Piorun zu deren Schutz heran.

Nach ihrem Eintreffen griff die Flottille in den Abendstunden des 26.05.41 die immer noch voll kampfbereite Bismarck mehrfach an.

Diese Angriffe brachten der 4. Zerstörerflottille und namentlich der Piorun viel Anerkennung und Lob ein.

Meine Frage hierzu, bestand die Besatzung der Piorun komplett aus exilpolnischen Marineangehörigen ?

:MG:

Manfred

Mandelus

#1
Ich würde sagen ja und die Piorun war ja nicht das einzige polnische Schiff der Exilregierung (war da nicht auch ein oder mehrere U-Boote gewesen?) .... Wie auch immer, genug geflüchtete Polen gab es ja, siehe die diversen polnischen Staffeln der Luftwaffe in britischem Dienst, siehe die polnischen Truppen in Nordafrika, siehe die polnische Luftlandebrigade bei Arnheim, den Anteil Polens an der Schlacht um Monte Cassino .... warum sollten also nicht genug polnische Matrosen im Exil da gewesen sein?  :-)

Liebe Grüße
Christian
Verrückt und tollwütig ist er sagen Sie? Dann hoffe ich, er beißt meine anderen Generäle!

König Georg von England als Reaktion auf das fortwähende Mobbing gegen General Wolfe im Jahr 1759

mini

Auch wenn es das hier im Forum nicht unbedingt "geliebte" B-Schiff ist, kann man es nicht in der richtigen weise Bismarck schreiben?

mfg

Albatros

Zitat von: Mandelus am 28 September 2010, 21:44:36
warum sollten also nicht genug polnische matrosen im Exil da gewesen sein?  :-)


Ich bezweifele ja nicht die Möglichkeit meine Frage war ob es auch so gewesen ist.....

:MG:

Manfred

Peter K.

...zur Geschichte PIORUN - BISMARCK gibt´s auch einen Kurzartikel - ich glaube in einer "Marine-Rundschau" oder einem "Marine-Arsenal".

Zitat... und die Piorun war ja nicht as einzige polnische Schiff der Exilregierung
... so aus dem Gedächtnis fallen mir da die Kreuzer DRAGON und CONRAD ein, die Zerstörer BURZA, GROM, BLYSKAWICA, GARLAND, NERISSA, ORKAN, KRAKOWIAK und KUJAWIAK, sowie die Uboote WILK, ORZEL, SOKOL, DZIK und JASTRZAB.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Albatros

Zitat von: mini am 28 September 2010, 22:09:30
Auch wenn es das hier im Forum nicht unbedingt "geliebte" B-Schiff ist, kann man es nicht in der richtigen weise Bismarck schreiben?

mfg

Wenn Du weitere Fehler in meinen Beiträgen findest darfst Du sie behalten....... :MZ:

:MG:

Manfred

MS

Zitat von: Peter K. am 28 September 2010, 22:15:27
...zur Geschichte PIORUN - BISMARCK gibt´s auch einen Kurzartikel - ich glaube in einer "Marine-Rundschau" oder einem "Marine-Arsenal".

Zitat... und die Piorun war ja nicht as einzige polnische Schiff der Exilregierung
... so aus dem Gedächtnis fallen mir da die Kreuzer DRAGON und CONRAD ein, die Zerstörer BURZA, GROM, BLYSKAWICA, GARLAND, NERISSA, ORKAN, KRAKOWIAK und KUJAWIAK, sowie die Uboote WILK, ORZEL, SOKOL, DZIK und JASTRZAB.


HMS Nerissa = ORP Piorun

:MG:

Peter K.

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Mandelus

Zitat von: Peter K. am 28 September 2010, 22:15:27
...zur Geschichte PIORUN - BISMARCK gibt´s auch einen Kurzartikel - ich glaube in einer "Marine-Rundschau" oder einem "Marine-Arsenal".

Zitat... und die Piorun war ja nicht as einzige polnische Schiff der Exilregierung
... so aus dem Gedächtnis fallen mir da die Kreuzer DRAGON und CONRAD ein, die Zerstörer BURZA, GROM, BLYSKAWICA, GARLAND, NERISSA, ORKAN, KRAKOWIAK und KUJAWIAK, sowie die Uboote WILK, ORZEL, SOKOL, DZIK und JASTRZAB.

Holla, sogar ne ganze Menge polnische Schiffe!  :-oIch wusste jetzt nur aus dem Hinterkopf noch von einem anderen polnischen Zerstörer (auch eine ex HMS ? ... keine Ahnung) und von mindestens einem U-Boot was die Biege machte aus der Ostsee ... ich glaube das war die Orzel, weil da hatte ich mal irgendwo irgendwas in irgendeinem Buch drüber gelesen.  :-)
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König Georg von England als Reaktion auf das fortwähende Mobbing gegen General Wolfe im Jahr 1759

Andre-As

Zitat von: Albatros am 28 September 2010, 21:07:01
Meine Frage hierzu, bestand die Besatzung der Piorun komplett aus exilpolnischen Marineangehörigen ?

Ja, fast komplett. Sehr viele davon - vielleicht die meisten - dienten vorher auf dem polnischen Zerstörer Grom, der im Mai 1940 vor Norwegen versenkt wurde.

An Bord der Piorun gab es außerdem noch wohl 2 britische Verbindungsoffiziere (liaison officer).

oldenburger67

Hallo Marineliebendes Forum,

mir ist der Anteil der Exilpolen am Kampf gegen das Faschistische Deutschland durchaus bekannt. Aber beim Lesen dieses Beitrags drängt sich mir die Frage nach dem weiteren Schicksal dieser Soldaten der verschiedensten Waffengattungen nach 1945 auf.
Soviel mir bekannt ist, unterstanden sie entweder als Individuen respektive als Einheiten ihren jeweiligen Vorgesetzten der königlich britischen Streitkräfte. Waren z.B. die genannten Schiffe rein polnisch, oder fuhren sie mit einer gemischt englisch polnischen Besatzung.
In den langen Jahren des Krieges wird es, so denke ich wohl auch persönliche Beziehungen zwischen den Polen und Engländern gegeben haben, bis hin zu Familiengründungen.
Wie hat sich das eigentlich nach dem Begin des Kommunismus in Polen im Gefolge des Zweiten Weltkriegs entwickelt. Viele Polen sind in das neue Polen zurückgekehrt, aber gibt es Zahlen wie viele geblieben sind, bzw. was ich noch spannender fände, hat es später durch den eisernen Vorhang noch Kontakte zwischen den einstigen Kameraden gegeben?
Rein theoretisch natürlich nicht, aber bekanntlich sind ja gerade die Polen Meister sowohl im Überleben als auch im Improvisieren.

Ich danke für Euer Verständnis

Gruß Thomas

Mandelus

Meine Frau ist Polin und hier ist es in der Tat so, dass die Polen, welche im Westen kämpften und nicht mit der Roten Armee zusammen, später schwer diskreminiert wurden. Ihr Großvater und sein Burder kämpften beide bis zum Kriegsende, der eine im Westen und u.a. in Monte Cassino, der andere war im Osten und Richtschütze in einem T-34. Ihr Großvater, der im Westen kämpfte, durfte lange Zeit seine Orden nicht zeigen. Sein Bruder, der wurde anders behandelt.

Schlimmer ist es aber in der Familie mütterlicherseits gewesen. Ihre Großmutter lebte in dem Teil Polens welcher später teil der UdSSR wurde. Ihr großer Bruder fiel bei Arnheim und ihr Vater war Widerstandkämpfer gewesen.
Wenn wir Deutschen uns über die Vertreibung der Bevölkerung aus den so genannten Ostgebieten beschweren, die Polen wurden von den Soviets keinen deut besser behandelt! Weil der Bruder im Westen gefallen war und ihr Vater nicht kommunistischer Widerstandkämpfer und Arzt gegen die Deutschen war, wurde die Großmutter mit 14 Jahren und mit samt ihrer Mutter zu 25 Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt, als konterrevolutionäre Subjekte. Nach 10 Jahren kehrte sie nach Polen zurück, ohne Mutter und ohne ihre kleine Schwester, die waren beide verstorben in Sibirien!
Sie musste bis 1989 über diese Erlebnisse schweigen .....

Ob das generell so war, ich kann es nicht beurteilen. ich kann nur sagen, wie esin der Familie meiner Frau war.
Verrückt und tollwütig ist er sagen Sie? Dann hoffe ich, er beißt meine anderen Generäle!

König Georg von England als Reaktion auf das fortwähende Mobbing gegen General Wolfe im Jahr 1759

Glasisch

#12
Zitat von: oldenburger67 am 29 September 2010, 22:26:15
Hallo Marineliebendes Forum, Faschistische Deutschland Gruß Thomas
Hallo,
ich will ja nicht kleinlich sein, aber das erinnert mich an die Zeiten des Marinekalenders der DDR und an die Publikationen herkömmlicher Experten, denn  da wurde der Feind nie anders bezeichnet, wenn nicht noch schlimmer? Es könnte doch auch anders gehen?
Gruß
Micha
PS - eine Frage auch am Rande, was wurde da hier Neues gebracht? Bis jetzt hoffen viele in PL, daß es der "Piorun" doch gelungen ist, der "Bismarck" einen Torpedo zu verpassen, was als ein schlechter Witz zu deuten ist und die bösen Briten verheimlichen das bis heute, wie ihre Anteilnahme an Sikorskis Mord, denn so sind halt mal meine Pappenheimer...
,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

Glasisch

Zitat von: Peter K. am 28 September 2010, 22:15:27
...zur Geschichte PIORUN - BISMARCK gibt´s auch einen Kurzartikel - ich glaube in einer "Marine-Rundschau" oder einem "Marine-Arsenal".

Hallo,
das war in Breyers "Marine-Arsenal" mit dieser Briefmarke (die geanue Nr. kann ich im Moment nicht sagen, weil irgendwo "vergraben".

,,Ruhe in den Telefonen. Denkt daran, daß auch in England auf jeden Mann eine Mutter wartet!" KzS Helmuth Brinkmann Kommandant der ,,Prinz Eugen"  in der Dänemarkstrasse am  24. Mai 1941, nachdem die ,,Hood" kurz davor explodiert worden war.

Mandelus

Zitat von: Glasisch am 30 September 2010, 10:15:48
Zitat von: oldenburger67 am 29 September 2010, 22:26:15
Hallo Marineliebendes Forum, Faschistische Deutschland Gruß Thomas
Hallo,
ich will ja nicht kleinlich sein, aber das erinnert mich an die Zeiten des Marinekalenders der DDR und an die Publikationen herkömmlicher Experten, denn  da wurde der Feind nie anders bezeichnet, wenn nicht noch schlimmer? Es könnte doch auch anders gehen?
Gruß
Micha
PS - eine Frage auch am Rande, was wurde da hier Neues gebracht? Bis jetzt hoffen viele in PL, daß es der "Piorun" doch gelungen ist, der "Bismarck" einen Torpedo zu verpassen, was als ein schlechter Witz zu deuten ist und die bösen Briten verheimlichen das bis heute, wie ihre Anteilnahme an Sikorskis Mord, denn so sind halt mal meine Pappenheimer...


Ich habe hier noch so ein Buch von einem DDR Verlag um des um die russischen Panzer geht wo im 2. WK kämpften. Da kommt "faschistisches Deutschland" so ungefähr gefühlte 2.700 Mal drin vor.... mal ganz vom teilweise mehrals lächerlich zu bezeichnenden Inhalt was die Texte und sogar Bilder (Fotomontagen) angeht. Wer den geistigen Dünn****** der da drin steht glaubt, der glaubt auch an den Wahrheitsgehalt der Märchen von den Gebrüdern Grimm.

Was jetzt die Sache mit dem angeblichen Torpedotreffer angeht, die seriäösen Polen (und das ist die Mehrheit) welche sich überhaupt mit dem Thema auch nur ansatzweise beschäftigt haben, die glauben den Quatsch genauso wenig. Aber solche Sachen findet man bei allen möglichen Dingen weltweit ... ich kenne z.B. aus dem Stand ein halbes Dutzend Leute, die glauben ernsthaft, dass die Bismarck gezielt auf die Munitionskammer der Hood geschossen hat und das es kein Glückstreffer war, ganz zu schweigen von einem, der nach wie vor von der überlegenen deutschen Schiffsartillerie spricht, der nichts und niemand standhalten würde. Ja nee, iss klar! Die dicke Artillerie der anderen schoss nur mit Knallerbsen und die Bismarck hatte hatte bereits Laser im Einsatz zur Zielerfassung um punktgenau die Munitionskammer auf dieser Entfernung zu treffen.  :roll:

Liebe Grüße
Christian

 
Verrückt und tollwütig ist er sagen Sie? Dann hoffe ich, er beißt meine anderen Generäle!

König Georg von England als Reaktion auf das fortwähende Mobbing gegen General Wolfe im Jahr 1759

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