Tindesnes oder Lindesnes

Begonnen von rosenow, 23 April 2006, 14:34:11

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rosenow

Hallo Seefahrer,
bin im Moment immer noch auf dem PC meiner Tochter unterwegs und mache deshalb keine großen  Internet-Besuche, nur kurze Stippvisiten. :(
Ich möchte hier eine kleine Frage stellen.
Es scheint eine kleine Unklarheit bei der Aufstellung der U-Boote zur Weserübung zu geben.
Also im Marine-Sims wird gefragt:  Wo liegt Tindesnes?
Dort sind verschiedene Meinungen vertreten, die bis hin zur Anzweiflung des Internetinhaltes gehen.

Tindesnes soll der Ort, laut einiger Internetseiten, einer U-Bootgruppen-Aufstellung von Typ IIA Booten sein.
(U-2; U-3; U-5; U-6)

Nun ist dieser Ort aber, auf  keiner Karte, zu finden.
Eine ,,Suche" hier im Marinearchiv hat auch nichts gebracht.
Im Internet sind zwar einige Seiten dazu aufgeführt, doch diese Seiten sind, von Einem zum Anderen, übernommen worden.
So hat zum Beispiel : ,,Formel-Sammlung.de" von ,,Wikipedia" abgeschrieben und ,,Wikipedia" hat von ,,Chronik des Seekrieges 1939-1945" abgeschrieben.


Könnte es sich um Lindesnes handeln?
Liegt jedenfalls nahe, da Lindesnes die südlichste Spitze von Norwegen ist, diese Boote keine große Reichweite hatten und im Zeitraum der Weserübung unterwegs vor Norwegen waren.

Was wisst ihr darüber?

Ich habe Kontakt mit Herrn Rohwe von "Chronik des Seekriegs" aufgenommen, mal sehen was er antwortet.
Ob er auch abgeschrieben hat?
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Ulrich Rudofsky

Es handelt sich  um Lindesnes.  Der Kap Lindesnes Leuchtturm ist ein wichtiger Punkt bei der Einfahrt des Egersunds.  Tindesnes gibt's nicht.  ("Weserübung" Lagekarte Marine 8.4.1940, 18.00 Uhr. Walther Hubatsch 1960).
Ulrich Rudofsky

Peter K.

Da gebe ich Ulrich vollkommen recht ....

U2, U3, U5, und U6 bildeten die Uboot-Gruppe 8 des Unternehmens "Weserübung". Mit Ausnahme von U3, das erst am 12.04. aus Wilhlemshaven auslief, gingen alle am 04.04. in See und kehrten am 15.04 (U2) bzw. am 19.04 (Rest) zurück.

U2 (Rosenbaum) steht am 09.04. in den Quadraten AN4660, AN4651 und AN4610, U3 (Schreiber) liegt in Wilhlemshaven, U5 (Lehmann-Willenbrock) befindet sich in AN4650 und U6 (Schnee) in AN4632, soll aber in AN3192 und AN3193 weiter operieren.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

rosenow

Danke, für die schnelle Antwort! :)
Kann man diese Karte irgendwo im Internet finden?
mit freundlichen Gruß
Michael


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Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Peter K.

Nicht das ich wüßte - wäre wohl auch ein bissl groß, sie mit einem normalen A4 Scanner einzuscannen .... aber da kann ich mich täuschen!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

rosenow

Das sind ja alles bekannte Namen in diesen Einbäumen, ich staune über die präzisen Standorte und Zeiten, wirklich grandios.
Warum war der Egersund so wichtig für die Deutschen?
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
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Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Peter K.

Die genannten Boote gehörten eigentlich zur U-Schulflottille und wurden nur aufgrund des allgemeinen Bootsmangels für diesen wichtigen Einsatz wieder zu Frontbooten.

Ohne jetzt nachzuschlagen, war Egersund Endpunkt eines Kabels nach England - daher die Wichtigkeit!
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

rosenow

Peter K. du hast geschrieben:
ZitatEgersund Endpunkt eines Kabels nach England

Ich zermarter mir den Kopf und komm nicht drauf. Bitte lacht jetzt nicht, ich weiß es wirklich nicht.
Was ist der Endpunkt eines Kabels nach England?
Meinst du ein Telephonkabel?
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Mario

ZitatOhne jetzt nachzuschlagen, war Egersund Endpunkt eines Kabels nach England - daher die Wichtigkeit!
Meinst Du etwa ein Fernmeldekabel ???
Wieso sollten gerade U-boote deswegen nach Egersund auslaufen ??? Hatten diese Kommandounternehmen an Bord, oder liege ich total daneben ???
@rosenow
Die U-Boote, die bei Kriegsbeginn im Dienst standen, wurde fast ausnahmslos von Kommandanten befehligt, die seit Jahren auf diesen Booten fuhren und zwangsläufig eine hohen Grad an Erfahrung besaßen. Es ist anzunehmen. daß die Ausbildung unter Dönitz sehr realistisch und nah an den tatsächlichen Gegebenheiten im U-Boot-Krieg stattfand.
Diese Elite an U-Boot-Fahrern erzeilte deshalb große Erfolge. Diese endeten erst mit der Versenkung vieler "Asse" bzw. deren Versetzung in die U-Boot-Ausbildung oder Führungsstellen an Land.

rosenow

Das stimme ich dir zu Mario.
Doch gab es nachher,  auch sehr gute U-Bootkommandanten, die zwar nicht die  Tonnage erreichten, aber sich in der für U-Boote gefährlicheren Zeiten hervorragend geschlagen haben und  die sich in immer risikoreicheren Unternehmen behaupteten.
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
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Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Ulrich Rudofsky

Aussschnitt aus "Lagekarte Marine mit tatsächlicher Feindlage am 8. April 1940, 1800 Uhr. Anlandungen Heer und Luft-Einsätze 9. April 1940, 2400 Uhr"  ( Feindlage rot)...... Walther Hubatsch "Weserübung" 2. Auflage, Musterschmidt Verlag, Göttingen, 1960.  

Ich hab das erstmal editiert, wegen der Boardregeln. Endgültige Klärung erfolgt spätestens morgen.

Mario
Ulrich Rudofsky

kalli

Ich muß Mario Recht geben. Diese Veröffentlichung verstößt gegen das Urheberrecht. Leider werdet ihr diese Formulierung möglicherweise demnächst öfter lesen müssen.

Ulrich Rudofsky

Das tut mir leid.  Ich dachte, dass wenn man den Autor etc.  genau nennt ist es kein ein Verstoss gegen ein Urheberrecht.

Dann müsste doch Mario auch sein Zitat entfernen:  Wenn der Tag mit einem Anschiss beginnt, dann weißt Du, das Du nicht allein bist.
Dietmar Wischmeier
Ulrich Rudofsky

Peter K.

@ ROSENOW & MARIO

Tatsächlich war die südnorwegische Hafenstadt Egersund Ausgangspunkt eines unterseeischen Seekabels (Telefonkabel) nach England - neben der Bedeutung als Fischereihafen war vor allem diese Tatsache von strategischem Wert für die deutschen Planer des Unternehmens (nachgelesen bei Ostertag, Deutsche Minensucher).

Der Hafen wurde dann auch planmäßig von deutschen Heerestruppen besetzt - transportiert von der Kriegsschiff-Gruppe 6 (2. MS-Flottille unter Korv.Kapt. Thoma mit M2, M9, M13, sowie M1 der 1. MS-Flottille).
Die Deckung dieser Gruppe erfolgte eben von der Ubootsgruppe 8.

M1 verblieb dann übrigens aufgrund eines vorübergehenden Maschinenschadens in Norwegen und erwarb sich wegen verschiedener spektakulärer Aktionen unter Kapt.lt. Bartels den Beinahmen "Tiger der Fjorde"!

@ ULRICH
Tja, dieses deutsche Urheberrecht bringt mich als Österreicher ebenfalls zur Verzweiflung und behindert eklatant einen vernünftigen, maritimen Meinungsaustausch!!!  :(
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

t-geronimo

@ Ulrich:

Kurze Zitate sind in Ornung bei Nennung der Quelle.

Bilder hingegen sind nur mit Zustimmung des Rechteinhabers erlaubt.

Insofern ist das bei Mario ok - zumal Dietmar Wischmeyer nichts degegen haben dürfte...:mrgreen:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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