Kriegführung Post-Seelöwe

Begonnen von Huszar, 26 Juni 2012, 15:20:19

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AndreasB

Zitat von: Huszar am 03 Juli 2012, 14:03:52
Hallo, Andreas,

Mal ehrlich, was erwartest du? Dtl besetzt die Insel, und die Engländer können ihre 33 Divisionen, ca. 2000 Flieger und die komplette RN ohne irgendwelche Verluste nach Kanada evakuieren?

mfg

alex

Du hast ein paar konkrete Fragen gestellt die ich interessant fand und zu beantworten suchte.

Ansonsten schliesse ich mich ufo an. Das Du das jetzt wieder auf Englangliebhaber gegen unterdrueckte Deutschenliebhaber reduzierst ist m.E. peinlich. Du solltest Dir statt es auf andere zu schieben ufos Ratschlaege ansehen.


Alles Gute

Andreas

Huszar

Oha!

Das wird jetzt wirklich bunt! Plötzlich werde ich als böser Threadvernichter dargestellt?!?!?

Mal ehrlich.
Ich hab einige Fragen gestellt (Und so eiert Dein Thread immer zwischen spannenden gundsaetzlichen Ueberlegungen auf der einen Seite: ), auf was ich dann auch wirklich interessante Antworten bekommen habe.  top Danke allen dafür!

Das jetzt der Streit, wie weit ein sch*** Hurricane fliegen kann (bzw: die Engländer können ja ALLES von der Insel wegfliegen können), welche Wundertechnologie in diversen Kellern gefunden wird (oder auch nicht, da die Engländer das alles ja wegschaffen können), oder wie viele Divisionen die Engländer samt Material wegschaffen können MIR IN DIE SCHUHE ZU SCHIEBEN, finde ich ein ganz klein wenig frech.

Dann mir sogar sowas unterschieben zu wollen, ich hätte irgendwo Dunkerque ausfallen lassen wollen, so lange an Parametern zu drehn, bis mir das Ergebniss gefällt, finde ich dann wirklich zum Kotzen!

Ich wollte hier nix beweisen - liest euch mal den allerersten Beitrag durch. Oder meinen Beitrag von heute Morgen:
Ich wollte gerade diese Diskussion - nämlich WIE und WANN Dtl England besetzen kann - tunlichst vermeiden. Für Frühjahr 1941 ist es eher nebensächlich, wann, auf die STunde genau, Scapa Flow besetzt wird, wann und welche dt. Panzerdivisionen in Upper Unckton einmarschiert, und wie genau die dt. Nachschubsituation in den Midlands aussieht. Das wäre ein Thema für die Seelöwe-Threads...

Ich hatte mM recht eindeutig im ersten Beitrag gesagt, was die Situation ist - das für einige dies bedeutet :
- spielen wir doch Seelöwe durch, denn es wäre sowieso kein ERfol geworden
- die Engländer können trotz Landung und Kampfe ihre volle Armee/Luftwaffe/Marine ohne Verluste abfahren, und dann das Mittelmeer dichtstellen
- die Engländer schaffen sowieso alles
kann ich nix dafür, und ich verbiete mir es, alles, was irgendjemand mal im Thread geschrieben hat, mir in die Schuhe schieben zu wollen. Villeich hätte ich schon im ersten Beitrag jede einzelne Patrone aufzahlen wslllen, die aus England weggeschafft werden könnte - dann wäre aber dies das Problem gewoden.

ZitatAlex falls du nicht zwischen den Zeilen zu lesen im Stande bist, hier eine deutlichere Ansage. Ich nehme an, das bei der evakuierung von Flugzeugen wie auch der Landstreitkraefte eher Einigkeit herrscht, als du im letzten Beitrag annimmst. Das aber...

Ja, Einigkeit, die Engländer können alles wegschaffen, oder? WO besteht Einigkeit? WIE besteht Einigkeit? WIE VIEL wird weggeschaft?

ist wirklich zum kotzen - ich bin der pösepöse... Wirklich klasse.

Der Thread hat wirklich interessant angefangen...

nicht-mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Urs Heßling

#107
moin,

Zitat von: Huszar am 03 Juli 2012, 13:27:45
Ihr wart es, die unbedingt Spekulationen darüber wolltet, was und wie Seelöwe abgelaufen wäre, und was alles abgefahren hätte werden können.
Bittesehr, habt ihr bekommen.
Jetzt "beleidigt" abzudampfen, ohne eine khmm... Erklärung, was ihr alles so lächerlich findet, ist nicht unter khmm... "gute Umgangsformen" einzuordnen...

also eine solche Unterstellung verbitte ich mir ganz entschieden !!

Es ging mir nicht um Spekulationen, sondern eine Präzisierung der (Deiner) Ausgangsposition.

Dabei wurden (von Anderen und von Dir) die deutsche Verluste mehr oder weniger als vernachlässigbar dargestellt, im Gegensatz zu einer nahezu vollständigen Vernichtung der RAF und "Halbierung" der RN im Heimatgebiet.

Das halte ich für absolut unrealistisch, und damit scheine ich nicht allein zu stehen. Auf meine (und Q`s) Fragen nach bzw. Hinweise zu einer möglichen britischen intensivierten See- und Luftkriegführung im Mittelmeer war zuvor nicht geantwortet worden.

Ich habe mich daher mit dem in (Nord-)Deutschland in der Umgangssprache üblichen "Tschüß" aus diesem Thread verabschiedet.
Das ist weder ein Zeichen von "Beleidigtsein" noch schlechte Umgangsform (siehe dazu andere Threads).

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Huszar

Hallo, Urs,

Offensichtlich werde ich hier als Schuldiger hingestellt, unter anderem, weil ich den Thread nicht richtig moderiert habe, irgendwelche Diskussionen über Reichweite und Evakuierungsmöglichkeiten der RAF frühzeitig unterbunden habe, und nicht konkretes eingestellt habe (PN liegt vor). Auch bin ich Schuldig, nicht unterbunden zu haben, dass einige die Sachen so lange hindrehen, bis die "Deutschen endlich mal gewinnen dürfen". Oder auch die Engländer ihre Armee/Luftwaffe/Marine evakuieren können.
Andererseits bin ich offensichtlich der Schuldige, indem ich eine gewisse Menge als "konkrete Evakuierungsmenge" eingestellet habe, um die leidige Diskussion abzuschliessen, und endlich wieder mit dem eigentlichen Thema weiterzumachen. Das ist dann natürlich "unrealisitsch"- und man verabschiedet sich.

Anstelle von Argumenten, wieso, weshalb und wie die Engländer mehr, als von mir eingestellt wegschaffen könnten - und das nach "6 Wochen Kampf" (obwohl der Zeitraum wirklich unwichtig ist: es kann 4, 6, 8, oder 10 Wochen dauern, gesagt wurde am Anfang, bis November ist England besetzt) - kam eine "in (Nord-)Deutschland in der Umgangssprache üblichen "Tschüß""-Verabschiedung. Zumindest hierzulande deutet sowas darauf hin, man ist an einer Diskussion nicht interessiert. Wenn es um solche Themen geht, die man selbst angeschnitten hat, und durch ingendwelche "Wunschparameter" hinzudrehen versucht, kommt eine knappe Verabschiedung so ziemlich komisch rüber.

Gerade du und Q haben die Möglichkeit der intensiveren Luft- und Seekriegsführung im Mittelmeer ins Spiel gebracht - wenn dann aber jemand anderes die - berechtigte - Frage stellt, woher diese Luft- und Seestreitkräfte kommen, wird nur unterstellt, das alles kann jaaus England evakuiert werden? Wie? Wann? Wohin? Ihr habt die These aufgestllt, beweisen müsst ihr es also auch selber!

Das ich dann diese Diskussion nicht unterbinde, den Thread nicht moderiere (seit wann bin ich denn hier im Forum ein Mod?), und das Ganze den Bach runtergeht, ist meine Schuld. Zumindest klaut dir, Q, Andreas und ufo.
Wenn ch dann den Thread zu retten versuche, wirds "unrealistisch".

Es ist wirklich, wirklich schade um den Thread, es wurden wirklich interessante Fragen und Antworten aufgeworfen...

Viel mehr ist es Schade, dass ich dann als Sübdenbock dargestellt werde. Und mein "gekränktes Ego..."

Wie man so schön in deutscher Umgangssprache sagt:

Tschüss!

Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Huszar am 04 Juli 2012, 08:00:56
Gerade du und Q haben die Möglichkeit der intensiveren Luft- und Seekriegsführung im Mittelmeer ins Spiel gebracht - ....? Ihr habt die These aufgestllt, beweisen müsst ihr es also auch selber!
Es war keine These, sondern die Erwähnung der Möglichkeit ... und meiner Meinung nach läßt sich in einem "What if"-Thread nichts beweisen.

Zitat von: Huszar am 04 Juli 2012, 08:00:56
... ist meine Schuld. Zumindest laut dir, Q, Andreas und ufo.
Bezogen auf mich: Nein. In keiner meiner Beiträge steht etwas von "Schuld" oder etwas Vergleichbarem, das läge mir ganz fern.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

ede144

Könnt ihr euch mal bitte zusammen raufen. Da ist mal wieder ein interessanter Thread am Laufen und dann fängt jeder an jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Als Vorschlag was an Landungen funktionieren kann, auch mit unterlegenen Marinestreitkräften haben wir als Beispiele Weserübung und Kreta und eventuell die Pläne für Malta. Als Beispiel wie Evakuierungen ablaufen und welche Ergebnisse man erzielen kann ist Kreta auch ein gutes Beispiel. Wo z. B. Cunningham sehr viel riskiert hat um mit hohen Verlusten Truppen aus Kreta rauszukriegen. Und als vielleicht größte Evakuierung überhaupt kann man die Operationen der KM 1945 in der Ostsee anschauen.
Falls man der RN nicht soviel zutraut, dann haben wir immer noch die Beispiele Singapur, Hong Kong und die sonstigen Evakuierungen die im Zusammenhang mit dem japanischen Vormarsch durchgeführt wurden.

Also vertragt euch wieder.

Gruß
Thomas

PS. Natürlich hätten die Deutschen in England viele Geheimnisse erbeutet. Die wirklich wichtige Frage ist aber, wie würden sie bewertet?

Huszar

Hallo,

MAchen wir dann nägel mit Köpfen?
1, Royal Navy:  laut Naval.history.net bestand die Flotte auf den Inseln (inkl. Northern Patrol, Geleitzugsicherung und die im Oktober iD gestellten Einheiten, aber ohne die diversen Werftbewohner, der Force H und die weiteren Atlantik-Booten) aus etwa 5-6 Schlachtschiffen, 20-24 Kreuzern 2-3 Trägern und etwa 80-90 Zerstörern (letztere hab ich nicht überprüft, ich wage mich aber an eine ähnliche Zahl zu erinnern). Die ca. 50% Verluste würden also 2-3 Schlachtschiffe, 10-12 Kreuzer, 1-2 Träger und 40-45 Zerstörer bedeuten.
Für 6-10 Wochen Kampf viel oder wenig?
Zwischen dem 15.05 und 01.06.1940 gingen vor Flandern genau 9 englische Zerstörer unter (Niederländer und Franzosen nicht gerechnet!), also 0,5 pro Tag. Im Gegensatz zu Dunkerque, wo beschädigte SChiffe ins englische Hinterland abgefahren werden konnten, und in aller Ruhe repariert werden konnten, wären beschädigte Schiffe in diesem Scenario kaum zu retten. Wie könnte man Schiffe nach Kanada überführen, mit Schäden wie zB HMS Javelin oder HMS Ivanhoe?
Oder bei Kreta: 6 Zerstörer in 9 Tagen.
Oder sehen wir Guadalcanal im November: in zwei Nächten haben die Japaner 2 BC und 3 DD verloren, weitere 3 DD beschädigt. Gleichzeitig haben die Amis 1 Kreuzer und  7 Zerstörer verloren, weitere 4 Kreuzer und 2 Zerstörer schwer beschädigt.
Oder sehen wir die Kämpfe in der Philippinen an: in drei Tagen 3 Schlachtschiffe, 7 Kreuzer, 5 Zerstörer und 4 Träger verloren, dazu jede Menge weiterer Schiffe beschädigt.

Insofern: sind 2-3 Schlachtschiffe, 10-12 Kreuzer, 1-2 Träger und 40-45 Zerstörer für 6-10 Wochen Kampf viel oder wenig?

2, Royal Air Force: Dirk (Bergedorf) hat in einem der älteren Seelöwe-Threads eine Liste über die vorhandenen Flieger eingestellt:
ZitatDem Buch The Bristol Blenheim von Graham Warner ist zu entnehmen, dass es sich hierbei auch bei den Reseveflugzeugen zumindest bei den Briten um moderne Flugzeuge gehandelt haben muss. Er gibt auf S. 136 z.B. an:
Blenheim: BC 231, FC 111, RoO 747, total 1.089 (davon 273 Oversea)
Battle: AASF 160, BC 80, RoO 774, total 1.014
Anson: CC 301, RoO 459, total 760
Hurricane: FC 347, RoO 53, total 400
Spitfire: FC 187, RoO 83, total 270
Gladiator: FC 76, RoO 244, Total 320
Hampden: BC 140, RoO 72, total 212
Whitley: BC 169, RoO 27, total 196
Wellington: BC 160, RoO 12, total 172
Gauntlet: FC 26, RoO 119, total 145
Hudson: CC 53, RoO 25, total 78
Vildebeest: CC 30, RoO 71, total 101
Sunderland: CC 27, RoO 11, total 38

Zusammen insgesamt 4.795 von denen sich 2.697 in Reserve bzw. Übersee befunden haben.

AASF= Advanced Air Striking Force
BC=Bomber Command
FC= Fighter Command
CC= Coastal Command
RoO= Reserves or Oversea

Für Trainingszwecke sollen noch weitere 4.500 Flugzeuge für Training oder Verbingungs-Zwecke vorhanden gewesen sein.

Damit erscheinen mir auch Zahlen auf den 27.09.1940 plausibel, die ich einmal aus dem Internet notiert hatte (leider keinen Link notiert):

long range bomber: OU 549, Ria 235, Rni 726, total 1.510
short range bomber: OU 140, Ria 72, Rni 248, total 460 (das dürften die Battles sein)
fighters: OU 1.048, Ria 311, Rni 583, total 1.942

die Army Coops und CCs schenke ich mir.

Die 1mot-Jäger kannst du sowieso nicht ausfliegen, es fehlt ihnen an Reichweite, die Frage ist also, was du aus den Bombern und Aufklärern retten kannst – bzw was nach 6-10 Wochen Kampf noch überhaupt übrig zum retten ist.
Einige interessante Zitate aus ,,The war in Flandres and France" (online verfügbar):
Zitat. In May 1940, the Royal Air Force had only 544 bombers of all types for all the operations listed above.
...
In fact it is clear that our bomber force was not nearly strong enough in 1940 to affect for long the course of large-scale land fighting. 334 bobmers were lost in the attempt to do so.
(hervorhebung von mir)
ZitatIn the first ten days they gave effective cover to the British Expeditionary Force as it advanced to the Dyle and withdrew, fighting to the Escaut, but of 261 Hurricanes employed in these operations only sixty-six remained when the Air Component was transferred to England.
ZitatAs mentioned above, all but ten of our total fighter squadrons were engaged. They lost 474 aircraft—more than half the total number of fighters with which we had started operations on May the 10th.
ZitatCoastal Command's No. 16 Group, with additional squadrons under its command, had an average daily total of seventy-three aircraft available in May, 1940, rising to ninety in June. During the campaign forty-six were lost or irreparably damaged.

Dann die Frage: wird nach 6-10 Wochen Kampf genügend für eine Evakuierung übrig sein, bzw können mehr, als die 100-200 Bomber und Aufklärer gerettet werden?
Dann die zweite Frage: wie bekommst du die Flieger von Kanada nach Nordafrika, und wie versorgst du sie mit Ersatzteilen?

3, Englische Armee: England hatte im Herbst 1940 etwa 33 Divisionen an Kampftruppen, ich habe vorgeschlagen, etwa 10 Stück kann gerettet werden (=1/3), allerdings praktisch ohne Material.
Hier stellt sich auch die Frage, was die Engländer nach 6-10 Wochen Kampf noch überhaupt haben werden, was gerettet werden kann, bzw welche Chancen bestehen, dass auch Material evakuiert werden kann.
Dazu wieder ein Zitat aus "The war in Flanders and France":
Zitat
   Shipped to France (September 1939–May 1940)   Consumed and expended in action or destroyed or left behind   Brought back to England
Guns   2,794   2,472   322
Vehicles   68,618   63,879   4,739
Motor Cycles   21,081   20,548   533,
Ammunitions (tons)   109,000   76,697   32,303
Supplies and Stores (tons)   449,000   415,940   33,060
Petrol (tons)   166,000   164,929   1,071
Only thirteen light tanks and nine cruiser tanks were brought back to England.[6]
(die Masse der Versorgungsgüter wurde allerdings aus den Gebieten südlich der Somme evakuiert!)
Bekanntlich wurden aus Flandern in 9 Tagen insgesamt 338.226 Mann gerettet, also die Masse von 10 englischen Divisionen (198.365 Mann), sowie Teile diverser französischen und belgischen Truppen (139.911 Mann insgesamt). Zu beachten ist hier allerdings, dass die Schiffe theoretisch auch zwei Fahrten pro Tag machen konnten, aber eines pro Tag sicher war. Versuchst du die Truppen aus England nach Kanada zu evakuieren, kannst pro Schiff höchstens mit einer Fahrt aller zwei Wochen rechnen! Pro Schiff ware also die gerettete Menge ein Bruchteil davon, was aus Dunkerque weggebracht wurde. (auch eine interessante Frage, ob total überladene Zerstörer die Fahrt quer über den Atlantik unternehmen würden)

So, um Truppen und vor allem Material evakuieren zu können, brauchst zu Zeit – und nicht wenig. Wenn dir Zeit genug bleibt, bedeutet es, dass der deutsche Vormarsch langsam vor sich geht – warum sollte man in diesem Fall dann aber über eine Evakuierung nachdenken? Wenn über eine Evakuierung nachgedacht wird, bzw dieser unternommenn wird, bedeutet es, dass entweder die Deutschen schnell vorstossen, ode res um den Endkampf geht. In beiden Fällen fehlt dir die Zeit, um massig Truppen und Material rauszubekommen...

(übrigens: sowohl in Griechenland, als auch in Kreta, oder später beim Kurlandkessel oder Danzig wurde nur das Personal evakuiert, die Masse des Materials blieb zurück...)

mfg

alex
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Bekoe

Moin,

zu #111 Punkt 1
Wie sollen denn die 50 % Verluste der Royal Navy zugefügt werden, von der Kriegsmarine sicher nicht und die Luftwaffe dürfte anderweitig voll eingebunden und nach 6 - 10 Wochen sicher in beklagenswerten Zustand sein was Personal und Maschinen betrifft.
Bei Guadalcanal, Philippinen bzw. Kreta waren ganz andere Konstellationen gegeben.

Wie hätte die Lage eigentlich 1940 ausgesehen wenn Churchill tot gewesen wäre ( natürliches Ableben oder Kommandoaktion ). Hätte es dann ein Seelöwe / Post Seelöwe Szenario geben müssen oder hätten die Briten eingelenkt...

Gruss
bekoe




Huszar

Hallo,

Wenn ich jetzt nicht die Handbremse ziehe, werd ich wohl wieder angemacht.
Also: Handbremse an. Churchill lebt, erfreut sich bester Gesundheit, und kann nach Kanada entkommen. Und fertig.

Verluste:
1,  Die ca. 50% Verluste würden also 2-3 Schlachtschiffe, 10-12 Kreuzer, 1-2 Träger und 40-45 Zerstörer bedeuten.
2,  Im Gegensatz zu Dunkerque, wo beschädigte SChiffe ins englische Hinterland abgefahren werden konnten, und in aller Ruhe repariert werden konnten, wären beschädigte Schiffe in diesem Scenario kaum zu retten. Wie könnte man Schiffe nach Kanada überführen, mit Schäden wie zB HMS Javelin oder HMS Ivanhoe?

Ja, hier müssen die dt. die Schiffe nicht direkt versenken, nur schwer beschädigen. Nach Kanada können sie nicht abgefahren werden, müssen also selbst versenkt werden.


mfg

alex
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Q

Fehlt immernoch die Antwort auf die Frage, wodurch sollen denn die 50% Schiffe schwer beschaedigt werden? Wenn ich mir so den Neitzel in Errinnerung fuehre gab es praktische keine LT`s im herbst 40 genauso wie es noch kaum Stukas mit Reichweite gab.

Don`t Panic
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Bekoe

Zitat von: Huszar am 05 Juli 2012, 13:16:37
Hallo,

Wenn ich jetzt nicht die Handbremse ziehe, werd ich wohl wieder angemacht.
Also: Handbremse an. Churchill lebt, erfreut sich bester Gesundheit, und kann nach Kanada entkommen. Und fertig.

Verluste:
1,  Die ca. 50% Verluste würden also 2-3 Schlachtschiffe, 10-12 Kreuzer, 1-2 Träger und 40-45 Zerstörer bedeuten.
2,  Im Gegensatz zu Dunkerque, wo beschädigte SChiffe ins englische Hinterland abgefahren werden konnten, und in aller Ruhe repariert werden konnten, wären beschädigte Schiffe in diesem Scenario kaum zu retten. Wie könnte man Schiffe nach Kanada überführen, mit Schäden wie zB HMS Javelin oder HMS Ivanhoe?

Ja, hier müssen die dt. die Schiffe nicht direkt versenken, nur schwer beschädigen. Nach Kanada können sie nicht abgefahren werden, müssen also selbst versenkt werden.


mfg

alex

Wer soll die Schiffe denn versenken oder beschädigen ?
Beschädigte Schiffe können in Belfast erst mal aufgearbeitet um dann über den Atlantik zu schippern um in den USA repariert zu werden.

Wenn von der Mutterinsel evakuiert werden sollte, dann ist Nordirland erste Wahl um Flugzeuge, Truppen, Gerät und Material auf zu nehmen.
Notfalls wird auch mit Irland eine Übereinkunft erzielt oder die Insel besetzt. Die Royal Navy ist auf jeden Fall noch stark genug die Irische See zu beherrschen und eine deutsche Landung auf der Nachbarinsel zu verhindern.

Gruss
bekoe

Spee

Servus,

mit Irland wurden Gespräche geführt. Wie bereits erwähnt, Iren und Briten planten gemeinsam, welche Flugplätze von der RAF im Notfall benutzt werden konnten. Die 3-4 britischen Divisionen in Nordirland waren als Einsatzgruppe gegen eine eventuelle Landung deutscher Truppen in Irland geplant. Diese Planungen gingen soweit, daß im Ernstfall einmarschierende britische Truppen nicht unter dem Union Jack, sondern unter der irischen Flagge ihre Einsatzräume in Irland beziehen sollten. Das zeigen von krichlichen Symbolen wurde untersagt etc. Die Briten hatten also entsprechende Maßnahmen schon vorbereitet, bevor "Seelöwe" überhaupt Zähne bekam.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Huszar

Zitatehlt immernoch die Antwort auf die Frage, wodurch sollen denn die 50% Schiffe schwer beschaedigt werden?

Bomber, Seestreitkräfte, U-Boote, Minen, wenn sie blöd genug sind, nahe ranzufahren, durch Ari. So zB.

nicht, dass es keine dt. Luftwaffe gegeben hat. (btw: fahren die Engländer mit ihrer Sheerness-Flotte bei Tag in den Kanal, hast du schon einen netten Teil des Versenkungs-Solls zusammen)

Ich habe 4 Beispiele für recht schwere Verluste in wenigen Tagen gebracht - wenn euch die Zahl zu hoch ist, dann bitte: Wie viel wäre für 6-10 Wochen Kampf realisitsch?  :wink:

Irland:
wie gesagt, macht es schon einen Unterschied, ob Dtl in Irland landet, und die Iren die Engländer um Hilfe bitten, oder ob eine zusammengeschlagene englische Armee nach Verlust des Mutterlandes Irland als Kriegsschauplatz rekvirieren soll. Thomas, in deinem eigenem Link steht, dass die Iren ziemliche Angst davor hatten, dass England ihr Land besetzt, und dort Stützpunkte errichtet. Ohne vorherige dt. Landung...
(Das Irland eine de facto Besetzung NACH einem verlorenen Schlacht in England erlaubt, ist fast so, als wenn die Schweiz im April 1945 einer dt. Besetzung zugestimmt hätte)

mfg

alex
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1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

mhorgran

Hallo

Die Vorgabe "Seelöwe wird durchgeführt und ist erfolgreich" läßt ja ansich schon einige Rückschlüsse auf das "Geschehene" zu. Denn das Auslösen war ja schon an Voraussetzungen gebunden.
1.) a.) Die Luftwaffe schlägt die RAF, im Vorfeld, soweit an das sie als Gegenpol ausfällt oder
     b.) drängt die RAF soweit zurück das die Überführung der Landeeinheiten nicht gefährden kann.
2.) KM und Lw schaffen es die Landungseinheiten UND den Nachschubverkehr, mehr oder weniger, gegen die Störung durch die RN zu sichern. Würde das ohne Verluste für die RN ablaufen? Immerhin müssen sie, um den Versorgungsverkehr anzugreifen, zwischen den Kanalhäfen und dem Festland operieren und damit sind sie in bequemer Reichweite vieler deutscher Luftwaffeneinheiten was eine hohe Lw-Einsatzdichte gewährleisten würde.

Es gab nicht nur die Ju 87 als Schiffsbekämpfer, die Do 17, He 111 und Ju 88 waren in der Schiffsbekämpfung ebenso erfolgreich.

Gesetzt den Fall das sich die Briten nach Nordirland / Irland evakuieren. Um die Insel und angrenzenden (vor allem natürlich die nordöstlichen / östlichen / südöstlichen und südlichen) Seegewässer zu sichern müßte die Masse der verbliebenen Einheiten dafür verwendet werden. Für das Mittelmeer und den Nahen wie Fernen Osten würde kaum etwas an möglichen Verstärkungen übrig bleiben. Eher würde Irland "Zuschußgebiet" aus anderen Empire-Gebieten werden.

Spee

#119
@Alex,

nein!
Die Iren hätten nichts gegen die Deutschen von 1914, aber die von 1940 wollten sie sicher nicht!
Wenn du tiefer gegraben hättest, wäre aufgefallen, daß:

1. Irland ein stabiles Großbritannien neben sich brauchte und wünschte. Eine Invasion, von wem auch immer, hätte die Situation in eine für Irland unsichere Lage gebracht.
2. Irland immer noch ein Dominion und Mitglied des Commonwealth war. Oberhaupt dieses Bundes war defacto die englischen Krone.
3. Irland von Importen abhängig war. Diese konnten nur aus den USA sicher abgedeckt werden. Ein Ausbleiben irischer Hilfe für Großbritannien im Ernstfall eine entsprechende Reaktion in den USA unausweichlich gemacht hätte, mir allen Konsequenzen für Irland.
4. Irland nötigenfalls zur Aufnahme britischer Truppen gezwungen wird.
5. Die Briten den sofortigen Abzug aller britischen Truppen nach dem Ende der Kampfhandlungen zugesagt haben.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

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