Frage zu den Zerstörern der KM

Begonnen von Hannes 1988, 22 September 2012, 07:36:30

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AndreasB

Zitat von: mhorgran am 23 September 2012, 13:04:20
Nicht nur die KM baute vor dem Krieg "Superzerstörer".
In der gleichen Gewichtsklasse lag die franz. LeFantasque-Klasse und Mogador-Klasse.
Die britische Tribal-Klasse war unwesentlich kleiner, die US-Porter-Klasse.

Tribals und Porters hatten aber keine 15cm Geschuetze sondern nur 12,7cm. Selbst die Mogador and Le Fantasque hatte nur 13,8cm. Und als die Italiener ihre Capitani Romani als Antwort auf die Mogadors entwickelten haben sie sich auch nur 13,5cm gegoennt.

Alles Gute

Andreas

mhorgran

Hallo Andy

"Dafür" hatte die Tribal- und Porterklasse 8 Geschütze und die Franzosen ein stärkeres Kaliber als "normale" Zerstörergeschütze.

J.I.M

Zitat von: Matrose71 am 23 September 2012, 22:17:44


Die 12.7 cm/61 KM40 ist ein ziemliches Monstrum und eine reine Flak.

Soweit ich das verstanden habe, hätte man nur andere Türme für die 12,7cm SK 34 bauen müssen mit einer Rohrerhöhung bis zu 80 Grad, halbautomatischer Ladevorrichtung (Rammer) und genügend starken Motoren, damit sie schnell genug drehen hätten können.

Die 12,7cm SK 34 weißt bessere ballistische Werte auf als die 10.5 cm/45  SK C/32, die als Seeziel/Flak Geschütz benutzt wurde und dabei durchaus nicht schlecht war.
Die 12,7cm SK 34 schoss aber mit 50m/s mehr Mündungsgeschwindigkeit, was sie noch deutlich geeigneter als Seeziel/Flak Geschütz erscheinen lässt.

Das was ihr zum Seeziel/Flak Geschütz gefehlt hat war ein entsprechender Turm ansonsten hätte man das Geschütz auf alle Fälle in dieser Doppelrolle benutzen können.

Beim Ruf nach einem besonderes ballistisch leistungsfähigen Geschütz sollte man immer bedenken, dass das Gesamtsystem schwerer wird.
Bessere Ballistik= Längeres oder schwereres Rohr(höherer Gasdruck)
Schwereres Rohr+größerer Mündungsimpuls = höheren Kräften
Höherer Kräfte = höheren Gewichten bei der tragenden Konstruktion etc.

So interessant, wie ich besonders Leistungsfähige Geschütze finde, so bewußt muss man sich jedoch sein, dass man für Leistung immer einen Preis insbesondere im Bezug auf Gewicht und Haltbarkeit machen muss.

Das eigentlich recht gut bewertete amerikanische 12,7cm Geschütz war ja kein Hochleistungsgeschütz. Die Deutsche 12,8cm Flak hatte eine über 30% höhere Mündungsenergie und auch die "alten 12,7cm" der Zerstörer hatten eine über 23% höhere Mündungsenergie. In sofern kann ich nur Matrose 71 zustimmen, dass die alten Zerstörergeschütze in einem entsprechenden Turm mehr als gereicht hätten.

JIM

AndreasB

Zitat von: mhorgran am 23 September 2012, 23:59:16
Hallo Andy

"Dafür" hatte die Tribal- und Porterklasse 8 Geschütze und die Franzosen ein stärkeres Kaliber als "normale" Zerstörergeschütze.

Es ging hier eher um das Gewicht der Munition (und Treibladungen?), das fuer die 15cm zumindest ein bisschen hoeher lag als fuer die 13,8cm. Aber auch bei der gab es Probleme mit der Faehigkeit der Besatzung ueber laengere Zeit 41kg Granaten zu laden (siehe: http://en.wikipedia.org/wiki/Canon_de_138_mm_Mod%C3%A8le_1929 ) Fuer die britische 12cm war das Gewicht gerade mal die Haelfte, 22,7kg.

Alles Gute

Andreas

mhorgran

Warum ging es "eher" um das Gewicht der Munition. Ebenso relevant ist doch die Frage warum die KM 15cm Geschütze überhaupt auf Zerstörer haben wollte.
Die Briten stiegen auch später auf geringeres Kaliber um wegen der damit möglichen höheren Feuergeschwindigkeit was wiederum das Einschießen erleichterte.
Bei den Narvikgefechten war die Trefferausbeute derart gering trotzdem alle Zerstörer zu dieser Zeit schon hochentwickelte Feuerleitanlagen hatten.

AndreasB

Zitat von: mhorgran am 24 September 2012, 16:20:10
Warum ging es "eher" um das Gewicht der Munition. Ebenso relevant ist doch die Frage warum die KM 15cm Geschütze überhaupt auf Zerstörer haben wollte.

Zitat von: Matrose71 am 23 September 2012, 12:19:46Allerdings ist für mich persönlich schon der Einbau von 15cm Geschützen auf einem Zerstörer, die von Hand geladen werden mussten (45kg pro Patrone), genug Hinweis, welch Geistes Kind bei der KM herrschte.

Whitley macht den gleichen Punkt in seinem Werk, wenn ich mich recht entsinne. Granaten zu schwer um sie (vor allem bei Seegang) zu handhaben.

Alles Gute

Andreas

Herr Nilsson

Um noch mal auf die Seeeigenschaften, insbesondere Trimmlage zurückzukommen. Gerhard Rütz, u.a. LI im EKK und nachher mit Propellerentwicklung befasst, schreibt zu dem Problem im allgemeinen und Zerstörern im Besonderen:

Gruß Marc

Herr Nilsson

Falls es überhaupt interessiert (aus "Die Entwicklung des Ueberwasserkriegsschiffes in der deutschen Marine von 1921 bis 1944" , Abschrift):

Gruß Marc

Spee

@Marc,

bitte den Rest noch, falls zur Hand. Danke!
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Herr Nilsson

Daraus wird auf absehbare Zeit nichts. Mein Scanner liebt mich nicht mehr und deshalb habe ich die paar Seiten heute mühselig mit dem Handy "eingescannt". Dafür ist es aber eigentlich ganz gut geworden.
Gruß Marc

Spee

Oh  :-o !
Na gut, dann später bitte. Trotzdem danke für die anderen Seiten, erhellende Ausführungen.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

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