Fregatte der Bundesmarine GRAF SPEE F 215

Begonnen von oldenburger67, 13 Februar 2013, 11:13:00

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oldenburger67

Hallo maritimes Forum,

ich habe eine Frage bezüglich der Fregatte Graf Spee F 215.
Die Graf Spee hatte in der Bundesmarine ja nur eine relativ kurze Dienstzeit zwischen ihrer Übernahme 1959 und ihrer Außerdienststellung im Jahre 1965.
Im Netz finden sich recht viele Bilder mit unterschiedliche Waffenkonfigurationen an Bord.

Ursprünglich war die Basiskonfiguration der Black Swan Class ja mit 3 100 mm Zwillingslafetten.
Der achtere Turm wurde ja schon zu Beginn der Dienstzeit ausgebaut und durch eine zusätzliche Deckshütte achtern ersetzt.
Hierbei würde mich interessieren, ob dies bereits in England geschah, oder erst in Deutschland.

Zudem wurde der 100 mm Turm (okay 4 inch) in Position Berta anfänglich durch eine 40 mm Einzellafette ersetzt. In späterer
Konfiguration sind dann beide vorderen Geschüptzpositionen durch 40 mm Doppellafetten ersetzt worden.

Nach dem was ich an Bildern im Interent erkenn konnte, sind auf dem achterschiff nco zwei Einzellafetten zum Einbau gelangt.

Meine Frage nun an Euch ist es , meine spärlichen Informationen zur Graf Spee zu ergänzen und wenn nötig zu ergänzen.
Vielleicht gibt es noch Augenzeugen aus dieser zeit, die in etwa auch die zeitliche Abfolge der Umbauten wiedergeben könnten.

Hintergrund meiner Frage ist die Tatsache, dass mein Vater im Jahre 1961 auf der Graf Spee als Seekadett nach Südamerika gereist ist. Ich versuche mir nun aus den wenigen Dias dieser Zeitz ein Bild zu machen, da mein Vater leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist.

Ich danke Euch im Vorhinein

Der Oldenburger



jockel

Moin,  eventuell wirst Du hier fündig. 



Gruß
Klaus

oldenburger67

Hallo Jockel,

vielen Dank für den Link.
Das hilft mir schon einmal weiter.

Vielen Dank

Thomas

Wilfried

Moin Thomas,

anhängendes Foto zeigt die letzte Konfiguration der F215 GRAF SPEE mit 4 40-mm-Flak L/70 in zwei Doppel- vorne und 2  40-mm-Flak L/70 achtern sowie den beiden Hedgehog-Werfern ...

mit einem lieben Gruß
der Wilfried

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oldenburger67

Hallo Wilfried,

danke für das Bild.

Ist schon verblüffend welche Umbauten das Schiffchen in seiner kurzen Dienstzeit über sich ergehen lassen musste.

War aber eben auch die Anfangsphase der Bundesmarine, da wurde noch viel experimentiert.

Davon ab in seiner ursprünglichen Konfiguration mit den 6 4 inch Geschützen und den FLA Waffen ein nicht zu unterschätzender Gegner.
Das wäre gerade vor Somalia eine kostengünstige Alternative. Wie wohl die Piraten gucken würde, wenn man denen mal 6 4 inch Granaten auf ihren Pelz brennen würde.
Hey das haben wir ein schönes Schiff a versus Schiff b Szenario, Black Swann versus Piraten Speedboot.

UUUUUpppppsssss   jetzt werde ich aber politisch unkorrekt, schließlich haben die Piraten ja auch eine Menschenwürde !!!

Sorry ich vergass.

Auf jeden Fall Danke!!!

Steht die "deutsche" BlachGraf Spee noch auf Deiner Modellbau To Do Liste???

Mit freundlichen Grüßen

Thomas

Trimmer

Hallo Thomas " oldenburger67 " - dann mal auch von mir diese 3 Bilder

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

oldenburger67

Hallo Trimmer,

ich bedanke mich recht herzlich bei Dir

Thomas

Urs Heßling

moin, Thomas,

Zitat von: oldenburger67 am 14 Februar 2013, 13:48:17
War aber eben auch die Anfangsphase der Bundesmarine, da wurde noch viel experimentiert.
Was meinst Du denn damit ? ... "Experimente" (im Wortsinn) mM doch eigentlich weniger ...

Zitat von: oldenburger67 am 14 Februar 2013, 13:48:17
Davon ab in seiner ursprünglichen Konfiguration mit den 6 4 inch Geschützen und den FLA Waffen ein nicht zu unterschätzender Gegner.
Ja, und immer mittenmang bei der Keilerei ...
http://www.britainsnavy.co.uk/Ships/HMS%20Flamingo/HMS%20Flamingo%20(1939)%20SL%202.htm

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

oldenburger67

Hallo Urs,



ZitatWas meinst Du denn damit ? ... "Experimente" (im Wortsinn) mM doch eigentlich weniger ...

ich meinte dass nicht despektierlich, aber wenn ich jetztt an die Schulfregatten insbesondere Scharnhorst  und Gneisenau denke, die ja zum Teil ganz massive bauliche Veräbderungen gegenüber ihrer urprünglichen Konfiguration erfahren haben, z.B. Einbau der damals neuen französischen 100 mm Türmen, samt Unterbau und Elektronik. 

Solche massiven Umbauten hat es meines Wissens nach in der jüngeren Geschichte der Bundesmarine nicht mehr gegeben.

Was Du bezüglich der Keilerei sagst, stimmt haargenau, leider vergisst man über die dicken Pötte gerne die wahren Arbeitspferde der Marine.
Nur machen die sich in den Geschichtsbüchern nicht so gut wie die bisweilen zum Erbrechen zitierten Dickschiffe.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas

oldenburger67

Hallo Urs,

Nachtrag:

Danke für den genialen Link, den kannte ich noch garnicht!!

Gibt es so etwas auch für andere Marinen??

Mit freundlöichen Grüßen

Thomas

Urs Heßling

moin, Thomas,

Zitat von: oldenburger67 am 14 Februar 2013, 17:52:51
Gibt es so etwas auch für andere Marinen??
Ja, probier einfach mal zu googeln mit "naval history [Oz :wink:]" , dann kommst Du z.B. hier hin http://www.navalhistory.dk/indexUS.htm , der Index (rechts) ist ziemlich gut.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

RonnyM

...aber irgendwie hatten wir uns beim Einkauf der engl. Fregatten verrechnet. Vorgesehen war eine Nutzungsdauer von 10 - 15 Jahren, was keine erreichte. War ja auch klar, denn beim "richtigen" Hinsehen auf unseren Werften hatte man schnell erkannt, dass das doch nicht das Gelbe vom Ei war. Daher wurde auch schon 1964 die GS aus dem Fahrdienst genommen.

Wenn ich noch an die SCHEER denke, die 1962 aufwendig mit div. Ortungsanlagen ausgerüstet wurde und 4 Jahre später a. D. ging, weil die Kesselanlage irrreparabel war, war es im Nachhinein gesehen ein Fehlkauf.

Man muss aber auch berücksichtigen, dass in den 50gern Jahren unsere Werften damit ausgelastet waren eine Handelsflotte aufzubauen. An den Marineschulen stauten sich die fertig Ausgebildeten, die nun endlich ihre Kenntnisse in der Praxis beweisen wollten. Damit ist der notwendige Nachweis erbracht.

Grüße Ronny

PS Wenn auch für oldenburger67 etwas OT, aber das gehört mit zur Geschichte. :-D :angel:
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Urs Heßling

moin, Ronny und Thomas,

Zitat von: oldenburger67 am 14 Februar 2013, 17:43:35
... aber wenn ich jetzt an die Schulfregatten insbesondere Scharnhorst  und Gneisenau denke, die ja zum Teil ganz massive bauliche Veräbderungen gegenüber ihrer urprünglichen Konfiguration erfahren haben, z.B. Einbau der damals neuen französischen 100 mm Türmen, samt Unterbau und Elektronik. 
Solche massiven Umbauten hat es meines Wissens nach in der jüngeren Geschichte der Bundesmarine nicht mehr gegeben.
Umbauten: Ja ! ...unter "Experimenten" verstehe ich eher z.B. die Beschaffung der Schnellboote "Pfeil/Strahl" und "Hugin/Munin" oder, später, die "Tartar"-Versuche mit dem "Nerz".

Zitat von: RonnyM am 14 Februar 2013, 19:04:17
...aber irgendwie hatten wir uns beim Einkauf der engl. Fregatten verrechnet. Vorgesehen war eine Nutzungsdauer von 10 - 15 Jahren, was keine erreichte. War ja auch klar, denn beim "richtigen" Hinsehen auf unseren Werften hatte man schnell erkannt, dass das doch nicht das Gelbe vom Ei war. ..
Wenn ich noch an die SCHEER denke, die 1962 aufwendig mit div. Ortungsanlagen ausgerüstet wurde und 4 Jahre später a. D. ging, weil die Kesselanlage irrreparabel war, war es im Nachhinein gesehen ein Fehlkauf.
Ja, die "Fletcher" haben länger "gehalten".
Es war wohl auch ein politischer Hintergrund, nicht nur in den USA einzukaufen ...
Die französischen KM-Boote Typ "Vegesack" waren auch nicht der große Erfolg ...

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

halina

Moin, bin auch der von Urs angesprochenen Meinung , dass man mit dem Ankauf
der "Fletcher-Klasse" - Zerstörer besser gefahren wäre . Was die F 215 angeht ,so
handelt es sich hier um eines der ersten gebauten Schiffe der "Black-Swan-Klasse"
nämlich der noch nicht modernisierten Baureihe . Die "Graf Spee" lief bereits im
April 1939 von Stapel und als "HMS Flamingo" in Dienst gestellt ,zum Zeitpunkt
der Übernahme 1959 hätte es bestenfalls noch als eingemottenes Reserveschiff
dienen können,für die Briten damals ein guter Deal .
                                                                                       Gruss Halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

RonnyM

...naja, ihr müßt aber berücksichtigen, dass die Fletcher Kampfschiffe waren und keine Schulboote. Also musste mal erst lernen um auch die Fletcher zu bedienen. Nicht umgekehrt. :O/Y

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

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