Brasilien kauft deutsche Panzer für Fußball-WM

Begonnen von michael-1, 13 April 2013, 11:16:21

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DST

#15
die erfassung ist kein problem.
es gibt bzw gab leute die das öfters gemacht haben.
zwar nur zu ausbildungszwecken ist aber trotzdem doof wenn ein general vorbeikommt um anschisse zu verteilen.

und das so ein gepard ein passagierflieger runter holt ist auch ohne frage.
ich war zwar in meiner aktiven zeit in einem ari-verband aber ich durfte als instandsetzter
bzw. bergetruppführer zweimal dabei sein wenn ein paar gepard auf erdziele geballert haben.
das sah böse aus.

die frage ist nur was bringt es mir den flieger so spät runter zu holen?
die kiste fällt dann halt nicht auf das stadion sondern in das wohnviertel nebenan.
aber besser ist das auch nicht.

Trimmer

... " das so ein Gepard ein Passagierflieger runter holt ist auch ohne Frage " - richtig DST - aber wenn ich mir die Reichweite von 5000 m ansehe und die Höhe von 3500 m  - dann würde ich den Leuten empfehlen weg zu ziehen. Es würde bedeuten das die Teile eines Flugzeugs was z.B. hier in Berlin/Marzahn abgeschossen wird "gleichmäßig " noch bis zum Alex verteilt werden. Wenn ich jetzt noch die Einwohnerdichte von Rio de Janeiro nehme, ca. 5.350 pro km² , kann ich mir als Laie eigentlich ausrechnen wie das ausgeht zumal die Teile aus 5000 m Höhe einschlagen wie Granaten.

Gruß - Achim - Trimmer   
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

toppertino

Mich würde nur mal interessieren was Brasilien nach der WM mit den Katzen anstellen will. Die Sache mit der WM-Sicherheit scheint mir nur ein Alibi zu sein im den Preis zu drücken: 30 Milionen für 37 Panzer.
Lebensende mit 3 Buchstaben: EHE!

Jong

Zitat von: Trimmer am 14 April 2013, 15:36:35
... " das so ein Gepard ein Passagierflieger runter holt ist auch ohne Frage " - richtig DST - aber wenn ich mir die Reichweite von 5000 m ansehe und die Höhe von 3500 m  - dann würde ich den Leuten empfehlen weg zu ziehen. Es würde bedeuten das die Teile eines Flugzeugs was z.B. hier in Berlin/Marzahn abgeschossen wird "gleichmäßig " noch bis zum Alex verteilt werden. Wenn ich jetzt noch die Einwohnerdichte von Rio de Janeiro nehme, ca. 5.350 pro km² , kann ich mir als Laie eigentlich ausrechnen wie das ausgeht zumal die Teile aus 5000 m Höhe einschlagen wie Granaten.

Gruß - Achim - Trimmer

Achim da hast Du jetzt einen Zahlendreher und einen Denkfehler. Wenn Du so einen 47 Tonner zum Objektschutz einsetzt dann rechnest Du mit einem Angriff auf das zu schützende Objekt und wenn der mit einer Passagiermaschine erfolgen soll dann ist diese im Sinkflug / Sturzflug befindlich oder kommt schon tief rein um im Ziel auf-/einzuschlagen.
Wenn Du da die vollgetankte Maschine abschiesst dann hast Du hinterher wieder jede Menge "Baufreiheit" - Zynismusmode an: die Elendsviertel sind platt und mit denen die kriminellen Banden die dort herrschen... wo sich selbst die örtliche Polizei kaum noch reintraut.

michael-1

Zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen engagierten Beiträge. Den Concorde-Absturz hatte ich gar nicht mehr auf dem Radar. Man muss ja noch nachträglich froh sein, dass anscheinend die Bebauung zwischen Paris-Charles-de-Gaulle und Le Bourget eher dünn ist (vgl. http://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF8&oe=UTF8&msa=0&msid=114023029505528108872.000457bd6aace9ef13ae9).

In Rio (http://maps.google.com/maps?q=rio+de+janeiro+maracana&um=1&ie=UTF-8&sa=X&ei=i9NqUamONo7T7AbdioDoAw&ved=0CAsQ_AUoAg) würde es, wie Trimmer schon bemerkte, wohl schlimmer ausgehen.

Ich habe inzwischen Lockerbie (http://de.wikipedia.org/wiki/Lockerbie-Anschlag) nachgelesen, dort heißt es u. a.
ZitatEin Vergleich des Flugschreibers mit den Radaraufzeichnungen zeigte, dass die Wrackteile nach nur acht Sekunden bereits eine Streuung von 2 km hatten.
sowie das Unglück in Amsterdam (http://de.wikipedia.org/wiki/El-Al-Flug_1862).
In Amsterdam erwies sich die 747 als erstaunlich zähes Flugzeug. Die Piloten haben den Verlust der Triebwerke 3  und 4 sowie die schweren Beschädigungen der Steuerbordfläche nicht einmal gemerkt. Sie gingen von Triebwerksausfällen aus. Erst im Verlauf der eingeleiteten Notlandung kam es zum Absturz durch den Verlust des Auftriebs der Steuerbordfläche.

Dann fällt mir noch Le Mans 1955 ein (http://de.wikipedia.org/wiki/Unfall_beim_24-Stunden-Rennen_von_Le_Mans_1955), dort schlug ein nur ca. 1100 kg wiegender Rennwagen mit ca. 240l Benzin an Bord (http://www.autoplenum.de/Auto/Testberichte/Autoklassiker--Mercedes-300-SLR---Eilige-Kanonenkugel-id7309.html) in die Zuschauertribüne ein.

Ich sehe meine Skepsis eigentlich mehr als bestätigt und halte die Aussage "Schutz der Großveranstaltungen" für reine Augenwischerei um den "furchtsamen" Deutschen ein gutes Gefühl bei dem Waffendeal zu geben.

Wobei mich nicht einmal der Verkauf der Geparde an Brasilien ansich stört, sondern die meiner Meinung nach vorgeschobene Rechtfertigung.

Bleibt zu hoffen, dass die Brasilianer eine friedliche und ungestörte WM feiern können - den Titel werden sie im eigenen Land sowieso holen aber das ist ein anderes Thema.

Elektroheizer

Zitat von: DST am 14 April 2013, 14:15:07
die frage ist nur was bringt es mir den flieger so spät runter zu holen?
die kiste fällt dann halt nicht auf das stadion sondern in das wohnviertel nebenan.
aber besser ist das auch nicht.
Doch, frei nach Avery Brundage, das Spiel kann dann weitergehen.

Sorry, ohne so einen schwarzen Humor könnte ich die Welt nicht ertragen. Ich denke auch, das Argument mit dem Schutz der Spielstätten ist nur vorgeschoben, um den Kauf zu rechtfertigen.
,,Ihr seid alle Individuen" - "Ich nicht!"

J.I.M

So ein Gepard könntze nur eine letzte "Möglichkeit sein". Dass die Trümmer immernoch Schaden anrichten ist klar. Trotzdem ist alles besser als ein Treffer in den eigentlichen Stadien.
Ich erinnere an der Stelle daran, dass auf dem Weißen Haus zeitweise auch Stingerschützen gestanden haben. Das Flugzeug was man damit beschossen hätte, wäre auch nicht in unbewohnte Waldgebiete gestürzt.

Letztendlich gehe ich jedoch auch davon aus, dass der Kauf zur regulären Verstärkung der Armee ist. Für die Verteidigung der Stadien als "letzte Linie" hätte das Flaksystem was die sicher bereits haben, egal welches es ist, sicher gereicht. Den Preis finde ich auch nicht berauschend, aber es sind halt Gebrauchtwagen. Man muss froh sein, wenn sich Länder in die der Sicherheitsrat auch exportieren möchte für unsere Altbestände interessiert. Die Dinger werden vom Rumstehen ja nicht besser und ev. kann man mit Aufrüstungen, Ersatzteilen und anderen dt. Gefechtsfahrzeugen noch Geld verdienen.

JIM

PS: Selbstverständlich sollte man immer ganz genau schauen, an wenn man verkauft. Geld darf nicht allein ausschlaggebend für den Verkauf sein.


Leutnant Werner

Die Oerlikon 35 mm Doppelflak, die auf dem Gepard montiert ist, steht der brasilianischen Armee als einfache gezogene Radlafette bereits zur Verfügung. Insofern hat J.I.M. eindeutig recht.

Allerdings hat der Flakpanzer in seiner zugedachten Einsatzrolle, nämlich taktische Nahbereichsverteidigung beweglicher Verbände gegen Jagdbomber, Erdkampfflugzeuge und Hubschrauber, durchaus seinen Wert in Südamerika, denn die dort vorhandenen leichten Kampfflugzeuge stellen für das Waffensystem keinen Gegner dar.

mhorgran

Hallo

Warum sollte ein Terroranschlag (von wem eigentlich) mittels große Passagierflugzeuge (ala WTC) durchgeführt werden?
Wie wärs denn mit kleinen Flugzeugen ala Cessna ... oder Drohnen.

toppertino

Lebensende mit 3 Buchstaben: EHE!

mhorgran

kleines Flugzeug beladen mit ... = größere Wirkung als 767?

DST

Zitat von: mhorgran am 17 April 2013, 18:36:27
kleines Flugzeug beladen mit ... = größere Wirkung als 767?

ganz grob aus wiki

boeing 767   ca 180-186t   ca 800-850 km/h  und ca 63000 l treibstoff
cessna 172   ca  1200kg     ca 300 km/h  und keine ahnung wieviel sprit rein paßt

selbst mit 450kg sprengstoff in der cessna dürfte die wirkung der 767 wesentlich größer sein.

schätze ich mal

michael-1

Zitat von: DST am 17 April 2013, 18:58:53
Zitat von: mhorgran am 17 April 2013, 18:36:27
kleines Flugzeug beladen mit ... = größere Wirkung als 767?

ganz grob aus wiki

boeing 767   ca 180-186t   ca 800-850 km/h  und ca 63000 l treibstoff
cessna 172   ca  1200kg     ca 300 km/h  und keine ahnung wieviel sprit rein paßt

selbst mit 450kg sprengstoff in der cessna dürfte die wirkung der 767 wesentlich größer sein.

schätze ich mal

Deiner Schätzung kann ich mich nur anschließen DST!

Nur eine kleine Korrektur:
(Ironie an) Die Geschwindigkeit dürfte wohl eher 3 km/h als 300 km/h betragen, denn bei einem Leergewicht von ca. 800 kg und 450 kg Sprengstoff an Bord wird das maximale Startgewicht von 1200 kg  bereits überschritten. Also heißt es schieben statt fliegen, denn weder für Treibstoff noch einen Piloten ist Gewicht frei.(Ironie aus)

Ich habe mich noch ein bißchen mit Heizwerten / Engergiegehalt beschäftigt und zumindest für mich überraschend folgendes gefunden:




TNT4,6 MJ/kg
Holz19 MJ/kg
Kerosin46 MJ/kg

Der reine Brennwert von Kerosin ist also ca. 10mal so hoch, wie der von TNT! Brennwert ist zwar nicht Sprengkraft, aber die stärksten konventionellen Bomben setzen wohl auf Aerosole (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Vater_aller_Bomben)

t-geronimo

Und wenn was anderes als Sprengstoff geladen wird?
Braucht man dann immer noch eine 767?
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

J.I.M

Zitat von: michael-1 am 20 April 2013, 00:10:23
Der reine Brennwert von Kerosin ist also ca. 10mal so hoch, wie der von TNT! Brennwert ist zwar nicht Sprengkraft, aber die stärksten konventionellen Bomben setzen wohl auf Aerosole (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Vater_aller_Bomben)

Das ist natürlich richtig, aber eine Aerosol ist nicht einfach herzustellen. Also ein abstürzendes Flugzeug wird nicht zu einer Aerosolbombe.

JIM

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