Berechnung der max. Flugzeugzahl

Begonnen von Admiral Kummetz, 10 Juli 2013, 17:59:36

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Admiral Kummetz

Hallo,

wie kann man die Zahl der Trägerflugzeuge ausrechnen, ohne das man die Hangarfläche weiß? Gibt es da eine recht konstante Prozentzahl zur Berechnung davon?

Gruß Kummetz

redfort

Hallo, ::/

Die wichtigen Variablen für Flugzeugträger sind die Anzahl an Flugzeugen die gleichzeitig gestartet werden können und der Raum für Flugzeuge. Muss nur wissen was der entsprechende Flugzeugtyp an Raum braucht. Willst du eine entsprechende Anzahl auf dem Träger stationieren, Raumbedarf ausrechnen und schon weiss man nacher wie groß die Hangerfläche sein müsste.
Eine konstante Prozentzahl gibt es nicht. (E=mc²)

Ansonsten viel Spass beim berechnen. 8)


Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

J.I.M

Ganz so einfach ist es meiner Meinung nach auch nicht.

In einem anderen Beitrag habe ich mal die Hangarfläche von Ark Royal, Essex und GZ verglichen.(Nur Überschlägig anhand von Längen/Breitenmaß) Dabei kam heraus, dass die Essexklasse bei weitem die geringste Hangarfläche hatten jedoch  in der Literatur mit der größten Flugzeugzahl bestückt war. Dies mag zum einen daran liegen, dass sich die US FLugzeuge sehr klein gemacht haben und zum anderen auch daran, dass Flugzeuge teilweise an Deck standen.

In der Beziehung Hangarfläche war die GZ noch nicht einmal schlecht und das trotz der übermäßigen MA.

http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,18826.msg215684.html#msg215684

Admiral Kummetz

aber man muss doch noch genug Platz lassen für Reparaturen... und du willst doch sicher mehrere Typen unterbringen, also brauchst du doch noch ne "Gasse", oder?

J.I.M

Dazu habe ich keine weiteren Informationen. Ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen, dass man eine Gasse gelassen hat. Da man jedoch in der Regel den Zustand eines Luftfahrzeuges kennt, kann man beim Unterdeckbringen die Flugzeuge so sortieren, dass die länger in Instandsetzung stehenden Flugzeuge nicht grade genau vor dem Aufzug stehen bleiben.   :wink:

MichiK

'llöhli, Kummetz!

Zu Deiner ursprünglichen Frage, die kann man klar mit 'geht nicht' bzw. nein beantworten. Selbst die bekannte Hangarfläche reicht nicht aus, da spielen noch viel mehr Faktoren mit.

Um mal einen Überblick über die Komplexität dieser Materie zu bekommen, empfehle ich Dir mal folgende vier Artikel von Tommy H. Thomasons Blog 'U.S.Navy Aircraft History':
http://thanlont.blogspot.de/2009/07/fitting-in.html
http://thanlont.blogspot.de/2010/07/fitting-in-ii.html
http://thanlont.blogspot.de/2010/07/fitting-in-iii.html und
http://thanlont.blogspot.de/2012/12/fitting-in-iv.html

Und Gassen wurden i.A. auch nicht freigelassen, sieht man auch z.B. an den Hangarphotos hier:
http://warships1discussionboards.yuku.com/topic/19616/WW2-hanger-images?page=1#.Ud5tBqy7rlc


Ein weiterer problematischer Punkt ist natürlich, was die maximale Flugzeugzahl eigentlich sein soll. Laut Friedman stand für die U.S.Navy stets die größtmögliche Schlagkraft der ersten Angriffswelle im Vordergrund, daher wurden auch so viele Flugzeuge wie nur irgendmöglich an Bord genommen (und diese konnten nie alle im Hangar untergebracht werden). Das geht natürlich recht gut, solange man die großen Angriffswellen fliegt, für die die Flugzeugaufstellungen, Start- und Landereihenfolge a proiri feststehen, verursacht degegen aber einen enormen Aufwand, wenn man 'zwischendurch' mal nur zwei, drei Aufklärer starten oder landen lassen will. Für die U.S.Navy, die vor allem auf den Konflikt mit Japan in den Weiten des Pazifiks ausgelegt war, war das sicher die richtige Entscheidung, die Royal Navy mit ganz anderen Einsatzprofilen und Operationsgebieten sah das etwas anders.


Grüßlis!
Michi
ROMANES EVNT DOMVS!

redfort

#6
Zitat von: J.I.M am 11 Juli 2013, 09:04:58
Dazu habe ich keine weiteren Informationen. Ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen, dass man eine Gasse gelassen hat. Da man jedoch in der Regel den Zustand eines Luftfahrzeuges kennt, kann man beim Unterdeckbringen die Flugzeuge so sortieren, dass die länger in Instandsetzung stehenden Flugzeuge nicht grade genau vor dem Aufzug stehen bleiben.   ;)

Normalerweise gibt es da einen Reparaturhanger oder einen seperaten Bereich mit angeschlossenen Werkstätten wo Instandsetzungen, Reparaturen oder nicht mit bordmitteln zu behebenen Schäden untergebracht werden. Kleinere Wartungen werden vor Ort ausgeführt.

Zum Thema Platzverhältnisse:

--/>/> http://de.academic.ru/pictures/dewiki/85/USSRonaldReagan_hangar.jpg

Ups da war einer schneller
@ Michik  top
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

J.I.M

Zitat von: MichiK am 11 Juli 2013, 10:55:50
Für die U.S.Navy, die vor allem auf den Konflikt mit Japan in den Weiten des Pazifiks ausgelegt war, war das sicher die richtige Entscheidung, die Royal Navy mit ganz anderen Einsatzprofilen und Operationsgebieten sah das etwas anders.

Was man auch immer im Hinterkopf haben sollte sind die unterschiedlichen Wetterverhältnisse im Atlantik und im Pazifik. Ich habe grade ein Buch über das Panzerschiff Lützow und die Scharnhorst gelesen. Wenn man da sehr ausführlich die Schilderungen der Seeverhältnisse ließt, kann man sich eine teilweise auf dem Deck Unterbringung kaum vorstellen.

Weiß eigentlich jemand, ob die USA Probleme mit Ihrem auf dem Heck untegebrachten Bordflugzeugen auf Schlachtschiffen und Kreuzern hatten.
JIM

t-geronimo

Aus dem Gedächtnis weiß ich nur, dass South Dakota (?) ihr Flugzeug auf dem Heck-Katapult mit einer Salve des achteren SA-Turmes mal in Brand gesetzt hat.
Die folgende Salve hat es dann über Bord gepustet, Feuer aus.  8-)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

J.I.M

In sofern hatte die Unterbringung wie bei der Bismarck-Klasse oder bei den GB Schiffen sicher seinen berechtigten Vorteil. Insbesondere im Atlantik.

JIM

redfort

Zitat von: t-geronimo am 11 Juli 2013, 15:54:28
Aus dem Gedächtnis weiß ich nur, dass South Dakota (?) ihr Flugzeug auf dem Heck-Katapult mit einer Salve des achteren SA-Turmes mal in Brand gesetzt hat.
Die folgende Salve hat es dann über Bord gepustet, Feuer aus.  8)

Nicht nur bei der SOUTH DAKOTA auch SCHARNHORST und GNEISENAU hatten ihre auf dem Katapult stehende Flugzeuge Ar. 196 durch ihr eigens SA-Feuer im November 1939 in fetzen geschossen. Der schweren Seegang tat da sein übriges.
Ingesamt 5 Ar. 196  schwer beschädigt, praktisch sämtliche Bordflugzeuge.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Admiral Kummetz

Danke erstmal für die Antworten, aber weiß jemand wie's bei den japanischen Trägern und GZ war?

Hannes 1988

Die GZ war in einigen Belangen ähnlich den japanischen Trägern. Stichwort Panzerung. Aber auf GZ konnten nur verhältnismäßig wenige Flugzeuge für ein Schiff dieser Größe untergebracht werden, was unter anderem an der Überbetonung der Artilleriekomponente lag. Aber das sind alles Informationen, die du auch auf Wikipedia hättest nachlesen können. Du stellst oft Fragen, die du dir leicht selber beantworten könntest, wenn du ein wenig recherchieren würdest. Und das es für die Unterbringung von Flugzeugen auf einem Träger keine Standartformel oder eben % - Werte gibt hättest du dir auch denken können.
LG Hannes

J.I.M

Zitat von: Hannes 1988 am 15 Juli 2013, 11:42:37
Die GZ war in einigen Belangen ähnlich den japanischen Trägern. Stichwort Panzerung. Aber auf GZ konnten nur verhältnismäßig wenige Flugzeuge für ein Schiff dieser Größe untergebracht werden, was unter anderem an der Überbetonung der Artilleriekomponente lag.

Ließt man immer wieder. Wenn man aber mal die Hangarfläche betrachtet, ist GZ eigentlich im Vergleich sogar ganz gut. Ich möchte für die GZ keine Lanze brechen´und ich bin auch der Meinung, dass die Artillerie falsch geplant war. Optimal finde ich die Lösung bei den GB Trägern ab Ark Royal.

Für die 16 15cm Geschütze mußte man in der Konstruktion seinen Preis bezahlen. An der Hangarfläche kann ich diesen Preis jedoch nicht sehen, die war i.o.. Offensichtlich liegt die geringe Flugzeuganzahl an anderen Gründen(ev. zu Große gefaltete Flugzeuge, oder nicht eng genuge Abstellung)

JIM

Hannes 1988

Ja die Fläche mag ja ganz gut gewesen sein, aber es kommt eben auch darauf an wie die sich verteilt. Die 16 x 15cm Kassematten haben dennoch ziemlich viel Platz und Gewicht beansprucht. Gerade Platz in der Breite. Auf jeden Fall waren die in der Menge nicht nötig. Auch die Antriebsanlage war für deutsche Zwecke komplett ungeeignet, aber das ist wieder ein anderes Thema.
LG Hannes

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