Es müssen nicht immer Dampfturbinen sein

Begonnen von Turbo-Georg, 27 Januar 2014, 12:03:33

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Turbo-Georg

Hallo Hans, hallo Doggie, hallo Sebastian!
Vielen Dank; ihr gehört zu meinen eifrigsten Kommentierern und ich freue mich, euch einen bisher weitgehend unbekannten Teil meines Tätigkeitsfeldes vorstellen zu können.
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Turbo-Georg

#16
Übrigens, Doggie,
diese Maschine habe ich für einen Modellbauer (†) aus GB mit einem anderen Maschinenständer versehen (Zeichnung). Er hat sie seinerzeit zusammen mit einem kleinen, stehenden Dampfkessel für Trocken-Spiritus in eine wunderschön gebaute, offene Mahagoni-Barkasse (ca. 150 mm lang) für den ,,Waschtisch" eingebaut. Leider existieren keine Bilder, aber glaube mir, der Eindruck vom fahrenden Modell war überwältigend. 

Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Turbo-Georg

Hallo Modellbauer,
hier noch zwei meiner Modelle von landgebundenen Dampfmaschine mit Bildern von den Nachbauten durch befreundete Dampfmodellbauer.

Bild 10 zeigt das ,,Schreibtisch-Modell" einer liegenden 1-Zyl.-Expansions-Dampfmaschine mit angebauter Speisewasserpumpe und Speisewasser-Vorwärmer.
Die Bauteile aus Cu-Legierungen wurden nach dem Polieren galvanisch 24 Karat Hartglanz vergoldet; die übrigen Bauteile sind aus poliertem bzw. mattiertem Edelstahl.
Einen Nachbau dieses Modells von Hartmut B. zeigt Bild 11 bzw. die Maschine in Funktion der Link:
http://www.youtube.com/watch?v=ivBy8ajRg8E

Das Modell einer stehenden Dampf-Wasserpumpe, wie sie von der Fa. KSB, Frankenthal vor etwas mehr als hundert Jahren unter dem Namen Klein´sche Unapumpen, gebaut wurden, seht ihr in Bild 12.
Besonders interessant ist der patentierte, ,,herzförmige" so genannte Klein´sche Lenker (Bild 13) der den Dampfzylinder mit dem Pumpenzylinder verbindet und dabei auf und nieder gehend über die sich drehende Kurbelwelle führt.
Eine der zahlreichen Nachbauten zeigt Bild 14. Modellbau-Freund H. Thielsch (†) hat sein Modell vorwiegend aus Aluminium gefertigt, während mein Modell, von einigen Stahlteilen des Triebwerkes abgesehen, wiederum aus schwarz brüniertem bzw. vergoldetem Messing besteht.

Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

Turbo-Georg

Hallo Modellbauer,
im Nachgang zu o.a. Antwort #12 das Video zur Umsteuermaschine aus Bild 8.
Gut zu sehen ist u.a. die Funktion des Wechselschiebers, mit dem sowohl die Drehzahl als auch die Drehrichtung der Umsteuermaschine geregelt wird.

Umsteuermaschine
http://www.youtube.com/watch?v=JwF3458idL0

Darüber hinaus, auch ein Video der Dampf-Wasserpumpe aus Antwort #17, ähnlich Bild 12.
Das markante Geräusch kommt nicht von der Pumpe, sondern von einem 12V-Mini-Kompressor, der im Sockel der Maschine eingebaut ist.

Dampf-Wasserpumpe
http://www.youtube.com/watch?v=ItQAF4InmZE
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

f28

wunderschöne Maschinchen - gibts die auch in etwas größer? So etwa 15 PS? Könnte ich für unser Segelboot einpflanzen und den alten Volvo-Diesel rausschmeißen - wenn ich nur wüßte, wo ich den Schornstein hinstellen soll...

Urs Heßling

moin,

Zitat von: f28 am 05 Februar 2014, 14:26:34
wunderschöne Maschinchen - gibts die auch in etwas größer? So etwa 15 PS? Könnte ich für unser Segelboot einpflanzen und den alten Volvo-Diesel rausschmeißen - wenn ich nur wüßte, wo ich den Schornstein hinstellen soll...
Durch den Mast führen .. dann hast Du auch noch eine Raumheizung  :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

f28

geht leider nicht, da oben wohnt die 3-Farben-Laterne. Die muß sauber bleiben. Aber man kann wohl nicht alles haben.

Turbo-Georg


Hallo f28,
denke bitte daran, dass du auch einen Kessel benötigst, oder sonst irgend etwas "heißes" mit auf dein Segelboot nehmen musst.
Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

f28

Hallo Georg,

weiß ich doch schon - schließlich habe ich mich bereits im reifen Alter von 6 Jahren unsterblich in das Wilesco-Maschinchen eines Klassenkameraden verliebt. Mit 8 bekam ich dann endlich eine eigene, die noch heute im Wohnzimmer steht. So ein Ding in groß als Boots-Antrieb wäre noch was - meines Wissens gibt es da irgendwelche irren Engländer, die noch heute solche Maschinen für Boote bauen.

Nur das mit dem Kessel, dem Schornstein und dem Kohlenbunker ist in der Tat auf einem 9m-Segelboot nicht wirklich zu lösen. Tja, dann bleibt es wohl bei der alten Wilesco im Bücherschrank...



Turbo-Georg

Liebe Modellbaufreunde,
hier noch ein paar ,,Schmankerl" aus dem Bereich Miniatur-Maschinenbau.

Ihr seht im Bild 9 voll funktionsfähige Wasserventile mit Teflon-Stopfbuchsen.
Der Verlauf der Strömungskanäle im Gehäuse der Ventile, sowie die Ventilsitze für die Kegel, wurden den Gussgehäusen des Originals nachempfunden und in Löt-Aufbautechnik aus mehreren Teilen hergestellt. Die Ventil-Spindel hat 1 mm Durchmesser (Gewinde M 1) und besteht wie die Brücke und ihre Stützen aus Edelstahl. Die Handräder wurden aus drei aufeinander gelöteter Uhren-Zahnrädern herstellt, die nach Abdrehen der Zähne vergoldet wurden (Zeichnung).
Einige dieser Ventile habe ich mit einer entsprechenden Nadel versehen und mit 24 Karat Hartglanz vergoldet, als Krawatten-Nadeln  an meine Freunde verschenkt (Bild 10).

Eine weitere Steigerung, bezüglich Kleinheit bilden die Wasserhähne für die Kühlwasser-Leitungen meiner Doppel-Verbundmaschine (Bild 11), ebenfalls in Löt-Aufbautechnik.
Als Finger-Modell fungierte in Bild 12 meine damals 9 jährige Tochter (Starboard).

Die entsprechenden Kühlwasserleitungen aus Kupfer hatten einen Außen-Durchmesser von 0,6 mm, innen 0,4.
Hier wurden bezüglich Funktionsfähigkeit allerdings die Grenzen der Physik erreicht.
Die Wassertropfen, die sich am Auslauf der Hähne bildeten, waren wegen der Kohäsion des Wassers größer als die Hähne selbst.

Zum Schluss noch einen Weltrekord (Guinness-Urkunde). Es handelt sich um eine Schmieröl-Presse, wie sie an Dampfmaschinen zum Schmieren der inneren Maschinenteile verwendet wurden. Sie waren über ein entsprechendes Gestänge mit einen der Kreuzköpfe verbunden. Siehe hierzu auch Bild 19 in:
http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,14960.0.html

Das ,,Sperrrad", welches beim  Auf- und Niedergehen des Kreuzkopfes die Spindel um jeweils einen Zahn weiter drehte, stammt vom Aufzug einer kleinen, mechanischen Damen-Armbanduhr der 60er Jahre (Bild 13).

Vermeintlich Schwieriges leicht verständlich machen.

Gruß Georg

RonnyM

...da bleibt der Mund offen und ich komm`aus dem Staunen nicht heraus. Klasse Georg. :MG: top

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Teddy Suhren

Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

suhren564

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Dagegen ist ein Uhrmacher ja ein Grobmechaniker  :wink:
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

RePe

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