U376 - Torpedolagertube verloren?

Begonnen von Teddy Suhren, 06 Februar 2014, 19:57:49

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Teddy Suhren

Hai

Uboot im Focus Ausgabe 10, Seite 45. Ich gehe davon aus, das der Bericht von einem eingeschifften Kriegsberichterstatter stammt.
Am 19. November (kein Jahr genannt) verlor U376 bei schwerer See auf einer Nordmeerfeindfahrt, die achtere Torpedolagertube samt Inhalt. Der Kommandant ließ sie anschließend durch Beschuß versenken.
Hört sich das nur für mich komisch an?
Wie kann man die verlieren? Ist sowas bei anderen Booten auch belegt? Wie wird bei schwerer See eine Torpedolagertube durch Beschuß versenkt?
:?
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Schorsch

Hallo Jörg,

Ritschel führt für U 376 zu diesem Vorfall folgende KTB-Eintragung an:
Zitat16.11.1942, AB 3516, 1030: Die seit dem 13.11. achterne Oberdeckstube, die durch schwere Seen beschädigt wurde, wird losgerissen, schwimmt mit dem Torpedo auf, Tube mit dem MG abgeschossen.

Schwimmendes, schlecht erkennbares Treibgut stellt imho eine zu große Gefahr da, als dass man es sich selbst überlassen sollte. Zudem könnte auch der Geheimhaltungsgedanke eine gewisse Rolle gespielt haben.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Rheinmetall

Hallo Leute !

Ich halte es ebenfalls für bedenklich, die abgerissene Oberdeckstube samt Aal nicht zu versenken.
Zumal daraus die Anwesenheit eines (deutschen) U-Bootes vermutet werden kann.
Aber was noch schlimmer wiegt ist die Möglichkeit, dass der Torpedo in allierte Hände fällt und genau studiert werden kann.
Zumal es sich bei dem genannten Datum im KTB nur um den 13. November 1942 handeln kann, da das Boot seit dem 13. April 1943 als vermißt geführt wird.

Viele Grüße,

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

bodrog

@Rheinmetall

woll'n wir nachträglich noch den Krieg gewinnen? Der amerikanische Torpedo Mark XVIII basierte wesentlich auf einem deutschen G7e, der auf Strand gegangen ist....

soviel zu deinen Befürchtungen!

MfG

Teddy Suhren

Geheimhaltung im Sinne von - In dieser Gegend muß ein UBoot sein. Wir haben ja seinen Schrott/Müll gefunden. So wie das aussieht ist es noch nicht weit weg. Es ist beschädigt, evtl. langsam, Tauchunfähig...die Jagd ist eröffnet? Ende 1942? Hatte ich erst für später auf dem Schirm.
Es war wohl so - aber mir will nicht so ganz ins Hirn wie man bei Sturm, hoher See, in der Polarnacht, bei erheblicher Vereisung ein im Wasser kaum sichtbares Objekt mit dem MG versenken kann.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Schorsch

Hallo Jörg,

Grundlage meiner Überlegung zur Geheimhaltung war eher das Szenario, dass ein viertel bis ein halbes Jahr später ein interessantes Objekt an irgendeinem Stand angespült werden könnte und so u.U. den Alliierten ein gut erhaltener G7a in die Hände fiele.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

dirkP1a

"Es war wohl so - aber mir will nicht so ganz ins Hirn wie man bei Sturm, hoher See, in der Polarnacht, bei erheblicher Vereisung ein im Wasser kaum sichtbares Objekt mit dem MG versenken kann."


Es steht im KTB des Bootes ... aber muss es wirklich so gewesen sein ? Es wäre doch eine Option dies zu behaupten, um aufkommende Fragen zum Verlust der Sektion und des Aals zu entschärfen. Ist nicht gegen die Integrität des Kommandanten gerichtet, eher eine Wahrscheinlichkeit bei den Begleitumständen.
Diskutiere nie mit Idioten , sie ziehen dich auf ihr Niveau herab und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung .

Gruß  DIRK

Rheinmetall

#7
Zitat von: bodrog am 06 Februar 2014, 22:20:18
@Rheinmetall

woll'n wir nachträglich noch den Krieg gewinnen? Der amerikanische Torpedo Mark XVIII basierte wesentlich auf einem deutschen G7e, der auf Strand gegangen ist....

soviel zu deinen Befürchtungen!

MfG

Hallo bodrog !

Ich verstehe Deinen Beitrag nicht und weiß auch nicht wie ich mit dem nachträglichen Krieg gewinnen umzugehen habe.
Ich habe hier lediglich meine Erfahrungen bzw. Gelesenes wieder gegeben, um anderen Usern zu helfen !
Gegenfrage: War es denn der Kriegsmarine / Wehrmacht bekannt, dass der amerikanische Torpedo Mark XVIII auf einem an Strand gegangenen G7e basierte ?
Ich denke nicht, denn die deutschen Torpedos waren so konzipiert, dass sie am Ende ihrer Laufstrecke sich selbst versenkten !

Zudem gibt und gab es Vorschriften wie mit Material und Waffen umzugehen ist, um sie nicht in feindliche Hände gelangen zu lassen.
Es gab deshalb auch Kriegsgerichtsverfahren wegen der Preisgabe eines Wehrmittels !

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Zufallsfund sich entscheident auf etwas auswirkt.

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

bodrog

Warum sollten die Amerikaner den Deutschen das Kompliment machen und offiziell zugeben, dass ihr eigener E-Torpedo schlechter war...  :?

Und Wehrmittel in feindliche Hände geraten? - Stichwort Ersteinsatz des Panzers VI Tiger bei Leningrad (da hatten dann die Russen Zeit bis Zitadelle, sich noch darauf einzustellen) oder die in Afrika (rechtzeitig zur Kapitulation). Oder aus der Marinegeschichte (war zwar in dem Fall die Luftwaffe): Magnetminen in den Schlick bei Shoeburyness zu werfen...


wirbelwind

Hallo bodrog,
mit Deiner Ansicht, dass den Russen nach dem ersten und zweiten Einsatz von Tigern bei Leningrad 1942 einer davon, auch als Wrack, in die Hände gefallen wäre, liegst du definitiv falsch. Nachzulesen im Buch,,Tiger" von E. Klein und V. Kühne, S. 24-29. Das der Russe bei dieser Gelegenheit Kenntnis von der Existenz des Panzer VI bekam, ist klar.
MfG Rüdiger

bodrog

Volkmar Kühn = Karl Alman = Franz Kurowski (jo, ein Endsieger)

und jetzt zurück zum Thema...

Rheinmetall

Zitat von: bodrog am 07 Februar 2014, 15:34:23
Warum sollten die Amerikaner den Deutschen das Kompliment machen und offiziell zugeben, dass ihr eigener E-Torpedo schlechter war...  :?

Und Wehrmittel in feindliche Hände geraten? - Stichwort Ersteinsatz des Panzers VI Tiger bei Leningrad (da hatten dann die Russen Zeit bis Zitadelle, sich noch darauf einzustellen) oder die in Afrika (rechtzeitig zur Kapitulation). Oder aus der Marinegeschichte (war zwar in dem Fall die Luftwaffe): Magnetminen in den Schlick bei Shoeburyness zu werfen...

Moin bodrog !

Ich verstehe Deinen Beitrag wieder einmal nicht.
Du schreibst wirr was von Panzern und von aus der Luft verlegten Minen, ohne bei der Sache zu bleiben.

Wie die Preisgabe eines Wehrmittels zum Kriegsgerichtverfahren führen kann, schildert u.a. zufällig der nachfolgende Bericht von dem User Urs zu dem Vorfall mit dem Schnellboot S 34. !

ZitatIn der Nacht 16./17.5.42 führt die 3. SFltl (KptLt Kemnade) mit den Bootes S 59 (OLtzS Müller, A.), S 34 (i.V. OLtzS Schulz, G.), S 58 (OLtzS Geiger) und S 35 (OLtzS Weber) in takt. Reihenfolge die Minenunternehmung "MT 24" vor La Valetta durch.

Um 02.04 beginnt das Minenwerfen, um 02.07 eröffnet eine Küstenbatterie das Feuer, S 34 erhält mit dem ersten Schuß einen Volltreffer in den achteren Maschinenraum.

Bei dem herrschenden Wind und durch Art.feuer behindert gelingt es erst nach ca. 20 Minuten, das getroffene Boot kurz einzunebeln.

Um 02.28 geht das Führerboot S 59 bei S 34 längsseits, Kdt S 34 meldet "Schlüsselmittel vernichtet, Funkgerät zerstört, beide Maschinenräume unter Wasser." 1)
S 59 übernimmt die Besatzung,

um 02.31 werden die Sprengpatronen in Abt VIII (Vorschiff) und II (Achterschiff) aktiviert, und S 59 legt ab.

Um 02.42 wird die Detonation beobachtet, Chef 3. SFltl auf S 59 beschließt Rückmarsch unter der Annahme, daß das Boot (nach Erfahrung mit dem Verlust S 31 eine Woche zuvor) gesunken sei, läßt aber vorsichtshalber einen Funkspruch an das II. Fliegerkorps mit der Bitte um ggf. Versenkung des treibenden Bootes absetzen.

Nach dem Einlaufen nach 06.00 erfährt Kemnade, daß das Boot nicht gesunken sei und einen ersten Jabo-Angriff durch Me 109 des JG 53 überstanden habe, kurz danach, daß ein zweiter Angriff mit 2 Bombentreffern erfolgreich war (eine Maschine durch feindliche Jäger abgeschossen).
Im KTB wird die Vermutung geäußert, daß eine von beiden Sprengpatronen nicht detoniert sei.

Noch an demselben Tag (17.5.) wird vom Befehlshaber des deutschen Marinekommandos Italien ein kriegsgerichtliches Ermittlungsverfahren gegen den Flottillenchef und den Kommandanten S 34 wegen "Preisgabe eines Wehrmittels" eingeleitet. Das Verfahren wird am 23.5.42 eingestellt.

Quelle: KTB 3. SFltl 16.- 31.5.42, PG-71351

Gruß, Urs

1) Tatsächlich gem o.a. KTB
Geborgen: Schlüsselhefte, Tagesschlüssel, Kenngruppenverfahren und 3 Walzen Schlüssel M
über Bord geworfen: 5 Walzen Schlüssel M
mit Boot gesunken: 3 Zettel im Funkraum, Funkgerät, UK-Tornistergerät und (!) Funkmeßbeobachtungsgerät der Versuchsgruppe Baurat Dr. Bode vom N.V.K.

So, dass war es jetzt von mir zu diesem Thema.
Und höre auf mit Deinem Endsieg-Müll !

Rheinmetall
Ab Kapstadt ohne Kreiselkompass - Jürgen Oesten, U 861

wirbelwind

Hallo,
inwieweit Kurowski/Alemann/Kühne, der ja als ,,Resteverwerter"/,,Geschichtenerzähler" in diesem Forum und anderen bekannt ist nun wieder die Wahrheit verdreht haben soll, erschließt sich mir nicht ganz. Hitler hatte doch auch den 2. Einsatz der Panzer VI befohlen, wo ein Panzer nicht mehr geborgen werden konnte. Nach aussage des Buches wurde das Wrack in viele Einzelteile gesprengt.
Falls es so nicht gewesen sein sollte, hätte doch der ,,Endsieger" voll Hitler auch die Schuld für das Desaster geben können. Für den Einsatz an sich hat er es getan :? Übrigens wußtte ich nicht, dass sich unter Kühne Kurowski verbirgt.
MfG Rüdiger

suhren564

Diskutieren wir über Ersteinsätze dtsch. Panzer oder über verlorene Torpedos?

Schon vergessen, wann U 570 in brit. Hände fiel? Mit allen Torpedos!!
Irgendwo las ich auch, daß entweder beim Norwegenunternehmen G7- Torpedos oder Fehlgeschossene, die an der brit. Küste strandeten, von den Briten erbeutet bzw. gefunden worden sein sollen.
Gruß Ulf

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.... 
Erich Kästner

Jong

Zitat von: wirbelwind am 10 Februar 2014, 19:54:42
Hallo,
inwieweit Kurowski/Alemann/Kühne, der ja als ,,Resteverwerter"/,,Geschichtenerzähler" in diesem Forum und anderen bekannt ist nun wieder die Wahrheit verdreht haben soll, erschließt sich mir nicht ganz. Hitler hatte doch auch den 2. Einsatz der Panzer VI befohlen, wo ein Panzer nicht mehr geborgen werden konnte. Nach aussage des Buches wurde das Wrack in viele Einzelteile gesprengt.
Falls es so nicht gewesen sein sollte, hätte doch der ,,Endsieger" voll Hitler auch die Schuld für das Desaster geben können. Für den Einsatz an sich hat er es getan :? Übrigens wußtte ich nicht, dass sich unter Kühne Kurowski verbirgt.
MfG Rüdiger


Bei ca. 400 Büchern braucht es schon einige Pseudonyme
Karl Alman
Heinrich H. Bernig
Rüdiger Greif
Franz K. Kaufmann
Volkmar Kühn
Jason Meeker
Gloria Mellina
Johanna Schulz
Heinrich Schulze-Dirschau

:MG:
Jong

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