Begleitflugzeugträger / Leichter Flugzeugträger

Begonnen von MP, 17 Januar 2015, 08:32:29

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Big A

ZitatUnd die Versorgung mit Verbrauchsgütern muss dann eben über die TroßSchiffe bzw. Versorger direkt laufen
Das heißt also, noch mehr Schiffe, die zu schützen sind (An-/Rückmarsch, auf Versorgungsstation), nur, durch wen?

Zitatsie kann auch nicht so schnell aus taktischen Erwägungen abgebrochen werden.

Nottrennungen haben meist auch den Verlust des entsprechenden Geschirrs (Liquid, Solid) zur Folge!

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

delcyros

#121
Darf ich an dieser Stelle beimerken, dass ich es ausgesprochen nützlich finde, gerade diese Probleme zu beleuchten. Danke.

ZitatFlugzeugnachversorgung aus der Distanz, wie beschrieben: schwierig (gerade im fraglichen Seegebiet) aber machbar.
Kraftstoffnachversorgung (Schiff(e) wie Flugzeuge), Ersatzteile, Munition, Verpflegung usw, geht nur, wenn der Versorger an den Verband direkt heranfährt. Schlauch rüber, oder Gossler-Kupplung für Solid-RAS, wie auch immer.
Wenn ich aber schon am Verband sein muss, dann kann ich die Kisten auch per direkt auf den Träger pacen.

Spar riskanten Flugbetrieb, denn der braucht (gerade deutsche Piloten waren für ihre Geschwätzigkeit bekannt) ggf. Funkverkehr resp. die Einheiten müssen miteinander kommunizieren.
Aus ist es mit Raider oder Überraschungseffekt.

Ich denke, die vor dem Krieg gemachten Erfahrungen mit Schleuderschiffen und den Flugzeugen zeigen, dass es technisch machbar war, aber mit navigatorischen Problemen behaftet war. Für die 1-Personen Bf-109 -im Gegensatz zu Ju87 & Fi167- würde ich es daher ohne Inanspruchnahme von Funkpeilverfahren eher nicht in Betracht ziehen.

Dennoch kann ich einen Vorteil in der Redundanz feststellen. Ein Troßschiff versorgt den Träger direkt, andere Troßschiffe in der Überführungsreichweite können den Träger mit Flugzeugen über den Luftweg zum vordeterminierten Rendeveauzpunkt ebenfalls versorgen.
[Anmerkung] Die Bf-109T hat mit 400Ltr Behälterinhalt nur mit 300ltr zusätzlichen Abwurftank eine ausreichend große Überführungsreichweite. Ein 500ltr Abwurftank  war zumindest nicht geplant. Ein 400ltr Abwurftank von Junkers war nur experimentell, der 660ltr Abwurftank wäre für den Bf-109T wiederum zu groß.
Auch aufgrund der Einsitzigkeit und insbesondere wegen des relativ kleinen Raumbedarfs im abgerüsteten Zustand (eine Kiste 10m lang, 3,2m breit und 3,5m hoch kann ein vollständiges Luftfahrzeug aufnehmen, samt Reservemotor) erscheint mir die direkte über Bordgabe mit Geschirren trotzdem sinnvoller.
Die 700ltr Treibstoffmenge ergeben eine Überführungsreichweite von 1150km (ausschließlich 1 x 40ltr Kraftstoffreserve, Anlassen und Aufwärmen des Motors, Beschleunigung und Steigflug).
d.h. innerhalb von 600nm um den Träger.

[Anmerkung] Die Ju-87C hatte 2x 240ltr + 1x 300ltr Abwurftank  = 780ltr Kraftstoffvorrat.
Der JUMO-211D war nach 200-250 Std zur Grundüberholung des Motors eingestuft (nach 100-150 Std Teilüberholung).
Der Motor für die -C war im Gegensatz zur -B mit "arm-Reich" Gerät ausgestattet, d.h. die Überführungsreichweite liegt im günstigsten Fall bei nur 975Km (ausschließlich 2 x 40ltr Kraftstoffreserve, Anlassen und Aufwärmen des Motors, Beschleunigung und Steigflug),
d.h. im Bereich von etwa 500nm um den Träger.
Diese Entfernung ist ausgesprochen "kurz".

[Anmerkung] Die Fi-167A schlägt etwas aus der Reihe. Hier liegt ein Behältervolumen von 1300ltr (!) vor. Zusätzlich kann ein Abwurftank mitgeführt werden (300ltr oder 660ltr). Die min.1600ltr Kraftstoffmenge erzeugen eine Überführungsreichweite von 1650km (ausschließlich 2 x 40ltr Kraftstoffreserve, Anlassen und Aufwärmen des Motors, Beschleunigung und Steigflug).
d.h. im Bereich von etwa 850-1000nm um den Träger (je nach Abwurftank).
Dieses Flugzeug hat einen hohen Platzbedarf (trotz Klappflügel)

die Fi-167A scheint mir aufgrund der großen Überführungsweite, der Zweisitzigkeit und der Kistengröße für die Fernüberführung am geeignetesten.


ZitatEs ist aber fast immer von "refuelling" (tanken) die Rede, die angesprochene Versorgung ist nicht nur aufwendiger (und erfordert gutes Wetter), sie kann auch nicht so schnell aus taktischen Erwägungen abgebrochen werden.

Am 11.3. zunächst Ölübernahme, am 12.3. anschließende Proviantübernahme für beide Schiffe (SCHARNHORST & GNEISENAU).
Die Übernahme großer Kisten bedingt ruhige See, ja. In diesem Fall sollte auch kein Gegner bekannt auf den Fersen sein.

Auf der anderen Seite, die Menge an Treiböl (5187t) ist erheblich geringer als die für  beide Schlachtkreuzer, und auch die maximal mögliche Menge an zu übergebenen Avgas auf GZ ist sehr gering (150-200t = 1-2 Std. Transferleistung), d.h. das Auffüllen der Verbrauchsmittel auf GZ bedingt weniger Zeitaufwand und dadurch potenziell weniger logistische Ressourcen als das der beiden Schlachtkreuzer in OP Berlin.
Vorräte und Proviant waren an Bord für bis sieben bis acht Wochen Einsatz vorhanden, etwas mehr als bei den Schlachtkreuzern. Die Proviantübernahme hätte GZ aber wahrscheinlich trotzdem gemacht.

Insofern erkenne ich sowohl logistische Nachteile (Flugzeuge) als auch deren Vorteile (Betirebsmittel). Sicher keine schwarz-weiß Angelegenheit.

Bei 42 Flugzeugen nominell gehe ich von einer jeweils aktiven Bordfluggruppe von 14 bis 20 Flugzeuge aus (die Katapulte waren nach 18 Starts eh lehr, auch wenn die Fi-167 keine zum Start benötigt), diese 14-20 Flugzeuge werden mit den anderen Bordfluggruppen rotieren müssen.
Eine weitere, ähnlich große Bordfluggruppe (14-20) sollte in Kisten verpackt auf den verschiedenen Versorgern redundant verteilt sein?

DST

Zitat von: delcyros am 27 Januar 2015, 20:29:51
P.S. Ich gehe nicht von den Seekontrolle aus, sondern von Einsatz & Aufklärung nach Lage, ähnlich -allen- KM Raidern.

könntest du das näher erklären ?
fährt dein träger durch die gegend und wartet bis schiffe am horizont auftauchen ?
oder schickst du nur aufklärer rauf wenn theoretisch, evtl oder vielleicht auch nicht, schiffe innerhalb des einsatzradius deiner flugzeuge sein könnten ?

mfg dirk

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