Hier kommt unser nächster Krieg

Begonnen von Leutnant Werner, 17 Februar 2015, 09:29:30

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Trimmer

#15
Kalli - das siehst Du aber nun total falsch - Die Jungen könnten doch dann auf den Spuren von Rommel " wandern "  :BangHead:

Gruß - Achim - Trimmer

PS : Hier auch gleich noch die " Wanderkarte - und 18.594 Tote / 3.400 Vermisste deutsche Soldaten damals
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Matrose71

Salve,

was soll das denn, das war gegen Commonwealth Truppen im WWII und nicht gegen abgedrehte IS Kämpfer, die Libyen an der Mittelmeerküste zum IS Staat machen möchten samt Öl, und sich dort am Mittelmeer, direkt vor unserer Haustür, weiter auszubreiten.

Man kann das kontrovers diskutieren, aber der Vergleich hinkt und hat mit der heutigen Lage nun gar nichts zu tun und ich weiß auch nicht was die Toten von damals mit dem IS zu tun haben, um den geht es nämlich.
Viele Grüße

Carsten

Trimmer

#17
Carsten - sehe ich etwas anders. Klar waren es damals andere Zeiten und ein anderer Gegner aber ein " Spaziergang " würde es auch heute nicht werden und ich möchte es nicht sein der den Eltern hier in Deutschland die Nachricht überbringt das ihr Sohn dort irgendwo in der Wüste gefallen ist. Solange es noch internationale Geldgeber, Waffenverkäufer und Ölkaufer gibt welche die IS unterstützen würde ich als erstes mal versuchen diese Quellen zu verschließen. Und wenn man sich da wirklich mal einig wäre müßte das auch gelingen.
Im Übrigen - das ist kein "abgedrehter Haufen IS Kämpfer " mehr - da steckt schon viel mehr dahinter

Gruß - Achim - Trimmer

PS: einfach mal Struktur der IS googeln
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Big A

Stelle mir gerade vor, dass im Internet Bilder von der Hinrichtung gefangener UN-Soldaten gezeigt werden...
Und wenn es auch dann noch deutsche Soldaten sein sollten, dann möchte ich nicht wissen, was hier los sein wird!

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

ede144

Wenn man da hinein geht, dann nicht so wie in Afghanistan mit reduzierter Mannschaft, sondern richtig in großer Zahl damit man eroberte Gebiete besetzt halten kann.
Mit diesem Fehler hat man in Afghanistan Jahre verloren, die man zur Entwicklung der Zivilgesellschaft gebraucht hätte.
Und man muß sich von Anfang darüber klar sein, das der Einsatz 10 Jahre dauert.
Genauso wichtig ist auch, das die Soldaten eindeutige RoE haben. Das ist keine Blauhelmmission und darf auch keine werden.

Trimmer

Hallo ede144 - und genau wie Du es vorschlägst wirst Du dann dort als Eroberer oder Besatzer von der Bevölkerung angesehen werden und u.U. sogar den Widerstand noch verstärken denn Du bist ein " Ungläubiger ".

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Matrose71

#21
Nun Achim,

Libyen ist schon etwas ganz anderes als Afghanistan.
Ich bin mir auch nicht so sicher, ob man darein gehen sollte, aber die Stämme in Libyen sind grundsätzlich mal anders gestrickt und ein haufen an Leute ist dort eben nicht sunitisch radikal geprägt.
Dazu kommt, dass Libyen vom Terrain völlig anders ist als das bergige Afghanistan. Dort kann man einen asymetrischen Krieg von Seiten der Islamisten wesentlich schlechter aufziehen, da man auch an Wasser gebunden ist und man kann auch nicht so einfach mit Gerät durch die Wüste kurven.

Soweit mir das bekannt ist, beherrscht der IS im Moment die Gegend um Derna, wird aber auch von zahlreichen libyschen Gruppen massiv bekämpft. Klar gibt es in Libyen auch radikale Moslems und deren Milizin scheinen auch einen Großteil an Waffen zu besitzen und auf eigene Rechnung Politik und Geschäft zu machen, aber anscheinend ist es nicht so einfach für die Islamisten, Libyen unter ihre Kontrolle zu bringen.

Das größte Problem sehe ich in den zerstrittenen Stämmen, die wird man nicht so einfach an einen Tisch und zur Zusammenarbeit bewegen, dass ist m.M. nach der größte Knackpunkt.

Allerdings sollte dann von den Kritikern einer solchen Aktion, wie "größter Fehler überhaupt" oder die Toten des DAK anführen, auch keiner geschockt sein, wenn vielleicht in 2-4 Jahren in Tripolis und Bengasi öffentlich Menschen geköpft, verbrannt und gesteinigt werden als offizielle Regierungspolitik!
Viele Grüße

Carsten

Tostan

Zitat von: Trimmer am 18 Februar 2015, 13:55:20
PS : Hier auch gleich noch die " Wanderkarte - und 18.594 Tote / 3.400 Vermisste deutsche Soldaten damals

Ach, solange das GPS funktioniert und die nicht die ägyptische Grenze überschreiten, sollte alles klar gehen ... El Alamein liegt nicht in Libyen.

Zitat von: Leutnant Werner am 18 Februar 2015, 12:13:10
In Bezug auf die Leistungsfähigkeit der Bundeswehr bin ich ein wenig optimistischer als die Vorredner. Gerade in den letzten 10 Jahren wurden haufenweise neue Fahrzeugtypen angeschafft, die eine gute Mobilität, eine gute Protektion der Insassen und eine angemessene Bewaffnung und Wartungsfähigkeit aufweisen. Für diese Fahrzeuge wurde die Truppe in Afghanistan von den anderen ISAF-Kontingenten beneidet.

Richtig, aber an Luftunterstützung fehlt es. Nachschub ranschaffen? Maximal mit Leasingflugzeugen, die Bundeswehr hat keine zuverlässigen Transportmaschinen.
Gefechtsunterstützung? Die Bundeswehr-Tiger sind reine Panzerkiller, und wie viele funktionsfähige Panzer haben die potentiellen Gegner in Libyen? In Afghanistan haben unsere Soldaten die Franzosen um ihre Tiger mit schwenkbarer 30mm Bordkannone beneidet. Der Deutsche Tiger ist ein Produkt des kalten Krieges, und das Blödsinnigste:  2010 "bot Eurocopter der Bundeswehr an, auf die französische Tiger-Variante umzuschwenken. Doch das Ministerium lehnte ab. ... denke bei diesem Vier-Milliarden-Euro-Projekt auch an andere mögliche Bedrohungsszenarien, heißt es in der Behörde."(http://www.welt.de/politik/ausland/article11726143/Die-Bundeswehr-bettelt-um-Kampfhubschrauber.html) Was für ein Schwachsinn! Das einzige mögliche Bedrohungsszenario, für das der deutsche Tiger geeignet ist wäre, wenn Russische Panzerhorden gen Westen rollen(naja, ok, das ist heute etwas wahrscheinlicher als noch 2010 - aber hatten die damals Wahrsager beschäftigt?). Für alles andere ist der Französische Tiger wesentlich besser geeignet.
Lufttransport mit Gefechtslandungen und CombatSAR: Die NH90 Probleme sind ja hinlänglich bekannt, Combat-SAR Fähigkeiten hat die Bundeswehr bis heute nicht, werden aber benötigt, eben um Verluste zu minimieren und so negative Publicity zu vermeiden.
Bei Jets sieht es ähnlich traurig aus. Tornado an der Altersgrenze, Probleme beim Eurofigter .... Die Bundeswehr ist schlicht und einfach Flügellahm, und ohne Fliegendes Material kann man schon seit hundert Jahren keinen erfolgreichen Krieg mehr führen.

Zitat von: Leutnant Werner am 18 Februar 2015, 12:13:10
Libyen ist eine tribalistische Kultur in Bezug auf Politik. Demokratie kann da nicht ohne Weiteres funktionieren.
Ja, ich glaube auch, dass man nicht gleichzeitig eine Nation formen und eine funktionierende Demokratie einführen kann. Eine Demokratie bedingt ein nationales Bewusstsein. Solange die Libyer nicht wirklich glauben, dass sie in erster Linie Libyer sind und erst in zweiter Linie Stammesangehörige, funktioniert das nicht. Oder man teilt Libyen in einzelne Emirate.


Leutnant Werner

Ja und nein, Trimmer,

da gibt es mehr als genug Menschen dort, die einfach nur ihre Ruhe haben wollen.  Viele würden wahrscheinlich, klingt bitter, den Gaddafi wieder haben wollen im Vergleich zu, was da jetzt abgeht. Ich gebe mal ein Beispiel: Abgesehen von öffentlicher Sicherheit und Ordnung...In Gaddafis islamischer Welt hatte die Frau eine Rolle. Also eine, die über Gebärfähigkeit hinaus ging. Es gibt nicht viel, was man dem Schurken zugute halten kann, aber zumindest das. Und das ist jetzt weg.

So wird aus einem Eroberer möglicherweise auch ein Befreier...

@Tostan: Luftunterstützung? Hat man nicht schon in AFG amerikanische Kampfhubschrauber hinzu geleast :-D
Das die Bundeswehr grundsätzlich riesige Probleme hat, geeignetes Gerät zu beschaffen und das hier dringend in vielerlei Hinsicht Abhilfe geschaffen werden muss, das steht außer Frage. Muss man jetzt aber nicht mit dem Thema hier vermengen.

Tostan

Zitat von: Leutnant Werner am 18 Februar 2015, 16:55:07
@Tostan: Luftunterstützung? Hat man nicht schon in AFG amerikanische Kampfhubschrauber hinzu geleast :-D
Das die Bundeswehr grundsätzlich riesige Probleme hat, geeignetes Gerät zu beschaffen und das hier dringend in vielerlei Hinsicht Abhilfe geschaffen werden muss, das steht außer Frage. Muss man jetzt aber nicht mit dem Thema hier vermengen.

Naja, solange das nicht geklärt ist, brauchen wir keine weiteren Engagements der Bundeswehr. Daher bringe ich das hier in die Diskussion mit ein.

Leutnant Werner

Wenn man allerdings diesen Beitrag in Augenschein nimmt (öffentlich-rechtliches Bezahlfernsehen), dann wird einem schon wirklich schwummmrich:

http://www.ardmediathek.de/tv/REPORT-MAINZ/Die-deutsche-Nato-Eingreiftruppe-ist-nic/Das-Erste/Video?documentId=26571218&bcastId=310120

Urs Heßling

moin,

stimmt mit http://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,23289.msg263505.html#msg263505 überein.

Tja :embarassed: :cry:  bei der Marine sieht's, zumindest bei den Fliegern, nicht viel besser aus.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Tostan

Es ist noch schlimmer!

Zumindest wäre es in Libyen warm ... da reichen zur not private Shorts für den Kampfeinsatz: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bekleidungsgesellschaft-steht-vor-Insolvenz-article14517591.html

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