Die Krupnyy Klasse, (Projekt 57b) verbesserte Kotlin-Klasse (Projekt 56)

Begonnen von Albatros, 14 März 2015, 20:39:14

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olpe

Zitat von: der erste am 15 März 2015, 16:22:43
in den Unterlagen wird auch beschrieben, das es in einem Museum ein grob angefertigtes Modell der Startvorrichtung mit Rakete gibt. Wir werden im Juli mal überprüfen, ob es in das neue Museum mit genommen wurde.
Hallo Holger,
jo, würde mich freuen, wenn dieses oder ein besseres Modell der KSSHCH wieder ausgestellt wird ... bring gute Fotos mit  :O/Y :MG:
Grüsse
OLPE

Albatros

Tach auch,

bedanke mich zuerst wieder für die vielen interessanten Antworten....... top

Ein Frage blieb noch offen, welche Möglichkeiten wurden den Hubis geboten die auf der Plattform gelandet waren? Ich denke betanken wird wohl sicher eine gewesen sein aber z.B. Waffen nachladen auch ?
Die Plattform war auch recht klein, was eine Landung wohl nur bei relativ gutem Wetter ermöglicht hat.

:MG:

Manfred

der erste

Sie konnten landen und Bewaffnung ergänzen, sicherlich auch Treibstoff. An Bord der Schiffe gab es Lasten für Funkbojen, Wasserbomben und Torpedos für Hubschrauber. Die ständige Einschiffung an Bord war nicht vorgesehen.

Albatros

Zitat von: der erste am 21 März 2015, 21:13:57
An Bord der Schiffe gab es Lasten für Funkbojen, Wasserbomben und Torpedos für Hubschrauber. Die ständige Einschiffung an Bord war nicht vorgesehen.

Zum Zeitpunkt als die Krupny`s auftauchten waren sie die einzigen in der sowjetischen Marine die über eine Hubschrauberplattform verfügten, es gab auch noch keine Träger in selbiger.

Welche Aufgaben hatten die Krupny`s eigentlich wenn die Hubis nur von Land kommen konnten und dorthin auch zurück mussten?

:MG:

Manfred





Kaschube_29

Moin Manfred,

die Hauptaufgaben der "großen Raketenschiffe" (BRK = bol´shoy raketnyy korabl´ [БРК = большой ракетный корабль]) des Projekts 57bis waren:
- Vernichtung von Überwasserkriegsschiffen des Gegners (Schlachtschiffe, Kreuzer, Zerstörer und große Transportschiffe) und zusätzlich
- Nutzung des Raketenkomplexes "KSShch" (KCЩ) gegen Landobjekte des Gegners.

Auf dem Achterdeck war der Hubschrauberlandeplatz für Hubschrauber vom Typ Ka-15 vorgesehen. Treib- und Schmierstoffe wurden für fünf Flüge der Ka-15 mitgeführt (wären aber nicht in Unterdeckslasten gelagert worden, weil der Platz hierfür fehlte...).
Die Aufgabe der Ka-15 war die visuelle Beobachtung der Überwasserlage.

Mitgeführt wurden die Hubschrauber nur sehr selten. Der Hubschrauber Ka-15 selbst wurde in den Streitkräften als nicht sehr gelungen angesehen und schnell aus der Nutzung genommen.

Das Hubschrauberlandedeck wurde dann für die Salutkanonen genutzt.

Trotzdem war dieser Entwurf der erste in der russischen Seekriegsflotte, der strukturmäßig den Einsatz eines Bordhubschraubers vorsah.

Diese Angaben sind eine Kurzfassung aus der Ausgabe 04/1994 der russischen Zeitschrift "Sudostroyeniye" ("Cyдостроение").


Bis dann,

Kaschube_29 (Axel)
Immer eine Handbreit Wasser unter den Kiel (Bcегда семь футов под кильем)!

Albatros

Moin Axel,

eine Frage.....

Holger schreibt,

Zitat von: der erste am 21 März 2015, 21:13:57
Sie konnten landen und Bewaffnung ergänzen, sicherlich auch Treibstoff. An Bord der Schiffe gab es Lasten für Funkbojen, Wasserbomben und Torpedos für Hubschrauber. Die ständige Einschiffung an Bord war nicht vorgesehen.


und Du

Zitat von: Kaschube_29 am 22 März 2015, 22:35:55
Moin Manfred,


Auf dem Achterdeck war der Hubschrauberlandeplatz für Hubschrauber vom Typ Ka-15 vorgesehen. Treib- und Schmierstoffe wurden für fünf Flüge der Ka-15 mitgeführt (wären aber nicht in Unterdeckslasten gelagert worden, weil der Platz hierfür fehlte...).
Die Aufgabe der Ka-15 war die visuelle Beobachtung der Überwasserlage.


Kaschube_29 (Axel)


Ist das nun als Ergänzung oder als Korrektur zu sehen, da Du nichts von einer möglichen Ergänzung der Bewaffnung des Hubis schreibst ?

KA - 15
http://www.klassiker-der-luftfahrt.de/bild-der-woche/bild-der-woche-kamow-ka-15/488106
http://de.wikipedia.org/wiki/Kamow_Ka-15
http://en.wikipedia.org/wiki/Kamov_Ka-15

Die Leistungsangaben des Triebwerks variieren sehr stark von Seite zu Seite....... :O/Y

:MG:

Manfred

der erste

Nimm es einfach als Ergänzung. Anbei noch einige Bilder und Links zu den Flugdecks, Raumaufteilung und zu den Hubschraubern.
http://aviadejavu.ru/Site/Crafts/Craft21999.htm
http://kollektsiya.ru/vertoleti/339-ka-15-pervyj-otechestvennyj-protivolodochnyj-vertolet.html
Die Bilder und Zeichnungen sind aus dem Buch von Apalkow "Die Zerstörer der Prj 56, 57bis und ihre Modifikationen" von 2009.

der erste


Albatros

Hallo Holger, ich denke den KA – 15 betreffend wird es sein wie Axel es beschreibt, die Aufgabe der Ka-15 war die visuelle Beobachtung der Überwasserlage.

In den mir vorliegenden Büchern zu Luftfahrzeugen wird die KA – 15 auch nur als leichter Beobachtungshubschrauber beschrieben, von einer eventuellen Bewaffnung wird nichts erwähnt.

Die Bewaffnete Variante wird der KA – 25 gewesen sein, der aber wohl auf den Krupny`s der Anfangszeit nicht beobachtet wurde, er war auch viel größer.

Überhaupt kann der Einsatz des KA – 15 sicher nur im eigenen Küstenvorfeld möglich gewesen sein, denn seine Reichweite betrug ja bestenfalls ca. 500 km oder ca. 270 sm eher aber deutlich weniger.

Besten Dank noch für die Links und Fotos/Skizzen

:MG:

Manfred

der erste

Man ging  bei der Bewaffnung der Ka- 15 auf Grund der nicht gerade großen Zuladung auch Kompromisse ein. So war vorgesehen, einen Hubschrauber mit dem Empfangsgerät und einen Hubschrauber mit den Funkbojen auszurüsten und sie als Paar auf die Suche nach U-Booten zu schicken. In der sogenannten Schlag- bzw. Angriffsvariante konnten 2 Wasserbomben MK zu 5kg und eine Visieranlage an Bord genommen werden.
Bestimmte Festlegungen zur Bordausrüstung der Schiffe gab es auch nicht. Das Betanken wurde von Hand aus Fässern vorgenommen und dauerte unter guten Bedingungen bis zu 40 Minuten. Entgegen anderen Auffassungen konnte der Hubschrauber an Bord mitgeführt werden, dafür mussten aber die Rotorblätter abgenommen und extra eingelagert werden. Der Hubschrauber selber wurde mit einer Plane abgedeckt. Beliebt war er nicht, schwache Motorleistung und auch das eventuelle Aneinanderschlagen der gegenläufigen Rotorblätter sorgten nicht gerade für positive Stimmung unter den Leuten. Auch spontane Demonstrationsflüge mit dem OB Gorschkow oder mit den Kommandanten der Schiffe  trug zur Verbesserung des Zustandes nicht bei. Er wurde ja auch dann aus der Bewaffnung genommen und in der Landwirtschaft eingesetzt. Die noch an Bord vorhandenen Rotorblätter und anderes wurde "privatisiert".

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Kaschube_29 am 22 März 2015, 22:35:55
die Hauptaufgaben der "großen Raketenschiffe" .. des Projekts 57bis waren:
- Vernichtung von Überwasserkriegsschiffen des Gegners (Schlachtschiffe, Kreuzer, Zerstörer und große Transportschiffe) ..
.. und von Flugzeugträgern (vielleicht sogar die Primärziele) ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

der erste

Könnte man sicher auch mit ausgehen. Aber auf Grund ihrer TTD hätten sie sich schon in der Nahsicherung der Flugzeugträgerkampfgruppen befinden müssen, um etwas zu bewirken. Und ob sie dahinein gekommen wären? Da damals dann auch die verbesserten Raketen P-6 und P-35 in die Bewaffnung gingen, mit Reichweiten um die 350 km, war es nicht mehr ihre Hauptaufgabe. Die lag dann später in der U-Boot Bekämpfung.

Albatros

Da war dann noch.......

Zitat von: olpe am 14 März 2015, 21:38:34
P.S.: es ist m.E. immer noch nicht entgültig geklärt, welche Marine als erste Anti-Schiff-FK einführte: die schwedische Marine oder die sowjetische Seekriegsflotte ... vielleicht läßt sich dieses im Thread auch noch beleuchten ...  :-)

ist das denn nun hiermit geklärt?

Zitat von: der erste am 15 März 2015, 13:43:03
Die КСЩ war die erste in die Serienproduktion übernommen Seezierakete der Welt.


Die schwedische Robot 08 soll ja nach wiki erst seit 1966 im Einsatz gewesen sein, allerdings als Weiterentwicklung der französischen CT20
http://sv.wikipedia.org/wiki/Robot_08

:MG:

Manfred

Albatros

Zitat von: olpe am 14 März 2015, 21:38:34
P.S.: es ist m.E. immer noch nicht entgültig geklärt, welche Marine als erste Anti-Schiff-FK einführte: die schwedische Marine oder die sowjetische Seekriegsflotte ... vielleicht läßt sich dieses im Thread auch noch beleuchten ...  :-)

Hier kann man sehen das die Schweden mit der Robot 315 zumindest dicht dran waren....... :MZ:

http://www.globalsecurity.org/wmd/world/sweden/missiles.htm

unter Robotar.... http://sv.wikipedia.org/wiki/Hallandsklass

:MG:

Manfred


der erste

Ja, Schweden hat schon früher als andere Staaten angefangen, sich mit der Entwicklung von Seezielraketen zu beschäftigen. Das hatte seine Gründe in der Geographie und der langen Küstenlinie. Die schwedische Admiralität beobachtet das Erstarken der sowjetischen baltischen Flotte mit Argusaugen. Die schwedischen Luftstreitkräfte fingen mit der Entwicklung der Robot o4 an, dem wollte die Admiralität aus Angst davor, das die Mittel für sie nicht reichen würden, nicht nachstehen. Grundlage für den Bau war die französische  Zieldarstellungsdrohne CT 20, die in Schweden in Lizenz gebaut wurde. Damit wollte man auch bestimmte Entwicklungszeiten verkürzen. Gleichzeitig, bzw. schon früher hatte man deutsche Raketen, die während des Krieges in der Erprobungsphase auf schwedischem Territorium gelandet waren, natürlich auch schon mal erkundet und auseinander genommen. 1965 begann die Erprobung und 1966 begann die Montage auf den Schiffen. Der Startbalken wurde auf den Torpedoapparaten aufgebaut und wurden damit auch gleichzeitig gerichtet. Die Rakete wurde in einem Hangar untergebracht und während der Startvorbereitung betankt. Danach ging es auf den Startbalken. Lange konnte man sie dort allerdings auf Grund der äußeren Bedingungen nicht lagern.
Gleichzeitig wurde sie auch im Rahmen der Küstenverteidigung in einem Küstenraketenkomplex verwendet. Insgesamt wurden 68 Stück gebaut und sie war bis 1995 im Dienst.

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