Beabsichtigte Bergung einer Siebel-Fähre im Ladoga-See

Begonnen von Kaschube_29, 09 April 2015, 21:30:59

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lupodimare

Greetings, I am not sure where and how confirmed this hull-number "SF-156" come from.

I think from the latest Russian evaluation of the incident, the sunk Siebel was "SF-21": technically the only one sunk during the battle (and not scuttled). While SF-12, SF-13 and light ferry SF-26 all scuttled by Germans ("SF-26 was the craft later recovered by Soviets and placed in service as "DB-51").

Apparently, "SF-21" experienced leaks (i have never fully understood if it was due technical reason or possibly splinter damage fighting against the survived ground gun left on the island) and damaged by crew before leaving her.

Gunboat Nora found the floating Siebel and shelled her at point-blank, sinking her. Technically a wasteful sinking, because the trigger-happy commander could have simply seized her.


TW

#16
SF 21, SF 26 (and so on) are tactical numbers, inherent of the Finnish-/German Ladoga-Sea-Flotilla.
The construction numbers of these Siebel ferries had been SF 150 to SF 168.
SF 8 = SF 156 and SF 26 = SF 151.
For exact informations, please, have a look at our HMA-database.
Best regards
Thomas

P.S. Ich habe die Mitteilungen von lupodimare in die Datenbank unter SF 151 und SF 21 eingetragen.

TW

#17
SF 156 = SF 8 scheint ja nach unserer Kenntnis beim Einsatzstab Fähre Süd nicht mehr aufgetaucht zu sein. Wo und wie diese Fähre dem deutschen E.F.O. allerdings verloren ging, gibt die Datenbank bislang nicht her. Ob die Kennung auf dem Endschiff nach so vielen Jahrzehnten unter Wasser noch lesbar ist ? :|

Von SF 21 (selbstversenkt) dagegen kennen wir leider nicht die Bau- oder Endschiff-Nummer.
Es könnte (reine Spekulation) SF 159 gewesen sein, die auch nie beim E.F.S. ankam.
Viele Grüße, Thomas

Fanny

Hallo an alle,
folgendes Thema liegt zwar schon einige Monate zurück,aber ich versuche auch einen kleinen Beitrag beizusteuern.Gestern habe ich bei einer Haushaltsauflösung ein schönes Flak-Album bekommen.
Dieser Herr hatte seine Kriegsjahre bis zur Gefangenschaft in kurzer Form niedergeschrieben.
Betreff: Kämpfe am Ladogasee
Angaben zur Karte:T - Tanklager,M - Materialstapel,Z - Verladebahnhof mit Ölverladeanlage Munitions-u.
                  Materialstapeln sowie 4 Landestegen
Grüße Fanny

Fanny


t-geronimo

Ganz vielen Dank!  :TU:)

Das wäre ja eigentlich was für unsere  --/>/> HMA-Erlebnisberichte
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Aquarius

Habe mal versucht die Handschrift des Berichts in Drucktext umzusetzen. ??? = für mich unlesbares Wort

Hier der transponierte Text:

umgeschult auf Schütze Fähre zum Einsatz auf dem Ladoga See.
Schwere Fähre: 2 Bug 8,8 + 1 Heck8,8, rechts und v. Brücke je 1-2cm
leichte Fähre: 2 cm Vierlinge un auf dem Turm 1-3,7

Mitte Juli 42 ab nach Finnland: Ab Vlissingen quer d. Deutschland, Ostpreussen, balt. Randstaaten nach Reval. Dort Verladen auf "Porto Alegre" n. Helsinki. Hier Aus-
laden und wieder Verladen per Bahn nach 17.7. Huhanmäki. Dort Ankunft August 1942
??? ??? ???, Wälder und Seen. Nachts kaum dunkel. Huhanmäki in finn. Kasernen, Fähren werden in Ladenpohja zusammengebaut. Viel Freizeit. Abends meistens am See mit Frd. Stepple und Max, Lea Aniki und Evi.
Mitte August Armierung d. Fähren, die 1/442 stellt die Besatzung der P21, Stabsfähre II. Kampfgruppe. Anschließend Übungsfahrten auf Ziel??? und Scharfschießen. Bin am 1.
Buggeschütz bei Volling stellv. Geschf. Besichtigung durch Mannerheim. Auftrag d.
Flottille: Störung des Nachschubweges n. Leningrad über den Ladogasee ( L. v. Land eingeschlossen) Nach 1.Feindfahrt Stellungswechsel nach Käkisalmi (II. Kampfgruppe)
I. Kampfgrp. Sortalahti. Russ. Luftangriff uaf 1. Kampfgr. 20 Gefallene. 4 Feindfahrten mit 3 maliger Feindberührung, Seegefechte. P21 versenkt in langen Abständen 2 russ. Kanonenboote im Taggefecht. 1 Frachter von ca 1500 to wird im Nachtgefecht schwer angeschlagen. Wm.
Eller als Geschf. abgesetzt und auf Feindfahrt die Kanonen übernehmen.
Am 22.X.42 um 16:30 startet unser letzter Einsatz gen SUHO. S. ist eine Insel des Nachschubs n. Leningrad. Am 23.X. gegen 5.30, 6 km vor Suho. Im anlaufenden Gefecht, aus allen Rohren feuernd mi A.Z. und P.Z. auf S. los. Auf der Insel brennt bald Funkstelle und Leuchtturm.
Naturfelsinsel Die I. liegt unter Beschuß v. 12 8,8 Rohren. Nur geringes Gegenfeuer.
Ab 2 km Feuer einstellen und die Leichten können vorstoßen. Liegen im Beschuß russ.
Landbattr. Entfernung zur russ. Küste ca 20 sm. Die leichten Fähren P13, 14, 22 hängen
fest. Stoßtrupp auf die Insel mit I-Booten. Alle verwundet unter ihnen Frd. Auftauch
russ. Maschinen aus allen Richtungen, ??? Schnell- und Yachtboote. Es ist 8:00 Uhr, der Höhepunkt ist erreicht, laufende Gefechte gegen die Meute von kleinen Boote, die sich ??? aus unserer Reichweite halten. 7 Flugzeuge im Flakfeuer abgeschossen. 6-8 Boote versenkt.
P10 + 14 müßen nach ??? ? ??? versenkt werden. P22 Volltreffer mittschiffs. Viele
Ausfälle (W. Hennenlund verwundet). Unsere tapfere P21 erhält  lauter Gran.Treffer in
Ponton und läuft voll. Auslenzen hat kaum n. Zweck. Das Absacken n. vorn merken wir 
nicht, da wir laufend in d. Gefechte verwickelt sind. Wir machen nur noch wenig Fahrt, da die Schrauben z. t. schon aus dem Wasser schauen und ie Fähre vorn am Bug absackt.Die Funkbude muß aufgegeben werden. Der übrige Verband hat sich von uns abgesetzt und wir trotten langsam hinterher und liegen im Beschuß der Land Battr. Die Schüsse liegen hinter uns in unserem Kielwasser. Wir sind schwer angeschlagen. Mtm. Dirks schießt laufend "rot". Aber es scheint keiner umkehren zu wollen um uns zu holen. Wir sind aufgegeben !
P23 unsere Schwesterfähre dreht auf uns zu und ??? uns aus eigenem Entschluß.
Dies ist unsere Rettung!, sonst wären wir alle abgesoffen. Es ist nun ungefähr 12:00
Uhr und nach L? maligen Anlegen d. Fähren wird die Besatzung von P21 auf P23 übernommen.
P21 erhält Fangschuß und sehen sie am Horizont langsam verschwinden. Die P21 unsere
tapfere Fähre ist nicht mehr! Abgekämpft, müde alles verloren sind wir auf der P23 und teilen die letzten lang entbehrten Zigaretten. Ein Bild, was jeden ergreift. Mancher hat etwas retten können. Ich habe meine 2 Decken, Waschzeug und 25 R6 aus dem letzten Päckchen mit nehmen können. Nachmittags um 17:00 Uhr überschreiten wir die ehem. russ. Grenze im Ladoga See.
Es ist der 23. x. Ein Tag, den man so leicht nicht vergessen kann. Am 24. X. nachts  gegen 2:30 kommen wir nach ??? zum alten Anlegeplatz, der nun leer und verwaist daliegt, denn seine P21 ruht im Ladoga See. Unter einem 1 maligen Hurra der 23iger Besatzung gehen die 21iger an Land und versuchen zu ruhen, die meisten aber schreiben wohl n. Hause und berichten von
einer wundervollen Rettung - unter ihnen hier auch ich! -
Nach einigen Tagen Stellungswechsel n.Ladenpohja, von dort aus zurück nach Hilanmäki. Wiedersehen mit Lea! die später nach A???mis versetzt wird. ??? ??? Verladen nach
Helsinki. Dort Ausgang trotz Verbot der dtsch. ?äte? . Auf Frachter nach Reval. Unser Traum nach Deutschland zu kommen erfüllt sich nicht. Wir übernehmen die Waffen und Gesch. einer anderen Batterie und kommen n. Rußland zum Nordabschnitt. Per Bahn über Waller nach
Luga. Dort Station bis Anfang Dezember. Am 5.XII.42 Fahrt frontwärts n. Tschendorr am ??
??? A.d.W. Unternehmen Geschütz Dora. Kein Eingreifen in Erdkämpfe. Rege Flugtätigkeit
Um 14:00 ist es bereits finster! Die große Bunkerkameradschaft kommt auf. Eisige Temperaturen bis -30° Im Verlauf ...

Aquarius

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Wilfried

Auch schönen Dank von mir, Aquarius; Dein Text ist beinahe eine Steilvorlage für einen Erlebnisbericht ...  :-D
Gruß
Wilfried
... Tradition pflegen, bedeutet nicht, Asche aufzubewahren sondern Glut am Glühen zu halten ...
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Aquarius

Hallo Thorsten, hallo Wilfried,
der Text ist ja ein Erlebnisbericht. Schön wäre es natürlich, wenn "Fanny" uns den Namen des Authors nennen könnte. Auch die bisher nicht identifizierten Textteile werden wir noch klären können. Und dann gehört so ein Fund ganz sicher in die HMA-Erlebnisberichte.
Beste Grüße
Aquarius

Fanny

Hallo liebe Mitglieder,
natürlich bin ich gern bereit,die restlichen Seiten dem Forum zur Verfügung zu stellen.
Bei der Person müßte es sich um Friedel Strasburger handeln.
Allerbeste Grüße Fanny



Aquarius

Hallo Fanny,
schön das du weitermachst. Ich habe leider erst zu spät bemerkt, daß es richtig gewesen wäre mit Scan 001 zu beginnen. Da hatte ich mich schon über Scan 008 und 009 hergemacht. Hier kommt also der Anschlusstext an meine erste Transkription:

des Dezember Stellungswechsel über Batino (Feldbahn -Volchow ...) nach Bersosik, 2km hinterder H.K.L im Bereich der Russ. Ari. Am hl. Abend 1942 liegt die Stellung unter russ. Beschuß ohne Ausfälle. Schöne Weihnachtsfeier im Bunker Dora. Hasseltaler, Porz, Klusig, Lewandowski sind meine Bedienung. Kufer und .. sind in Heimaturlaub. Sylvester noch in B. Iwan versucht in den letzten Tagen des alten Jahres in den Besitz der Feldbahn zu kommen. ... abgerissen. Mit Chef öfter unterwegs auf Suche n.
Panzerstellungen im ...-Wald. Im Jan43 n. langen Stellungswechsel n. Batino, Ausladen Felddivision, und dann .. n. Berososik nach Irrrsa (Brückenkopf Kirischi) Dort Stellung. Öfter unter Ari Beschuss. Keine
Ausfälle. Stepphe hat ungeheures Schwein, 1 m neben ihm krepiert russ. Geschoß. S'fra. li. (Schulterfraktur links) Starke .... Luftfähigkeit.
In Schapki-Lipki und Mga ist die Hölle los! Stellungswechsel n. Lipki,
(we)iter Batino und Ljufen, ohne Aufenthalt sofort nach Mga, ?für? uns nachts ein toller Zauber empfängt Stalinorgel und brüllende Kuh. (..) Stellung im Bereich d. russ. Waffen, aber nicht eingeschossen. Unsere Abschüsse haben sich auf 17 erhöht. Von Mga aus mit Dora zum Panzerbeschuß
umgezogen. Am Balser Weg kurz vor uns der Iwan (ca 800m) Der Frühling kommt langsam und wenn der Schnee taut sieht man die Leichen der gefallenen Kameraden und Russen herauskommen. Der Iwan kann uns einsehen. Kommen nicht zum Schuss. Vorfeld schon zu aufgeweicht und schlammig. Bei
... der Dunkelheit bekommen sie Verpflegung. (Untergruppe Bulla) Nach 14 Tagen morgen 2.30 Ablösung. D...nachts nach einer Frontbegradigung zur
S.... Stellungswechsel nach Krasnoje Selo (Ruhestellung) Nach Wochen können wir uns mal wieder waschen und pflegen. Am 1. III. 43 zum Uffs. bef. Leningrad liegt vor uns. Eine wunderschöne Nacht. Über dem Häusermeer ragt nun die Kuppel der Kathedrale. Nach 8 Tagen verladen nach Dno. Wir gehören zur 6. Flakdivision Gen.lt Anton

Beste Grüsse
Aquarius

Aquarius

Und weiter geht es jetzt mit dem Text aus Scan 001


    1.9.39
Am 10.1.40 Einberufung L.W. Baukomp. 511/VI n. Wesel - Gemeindehaus. Am 28. I. Vereidigung auf d. Schnell -Weise. Baueinsatz auf Fliegerhorsten und Flakstellungen bis April 1940.
April 40 Versetzung zur Flak Abt. 442 (Stab) in Osnabrück/Emsland.
Ausbildung als Flak Art. bis zum 8.5.
Versetzung zur 1./442 Obltn. Beck, Gesch. Caesar Uffz. Buschmann, Pfingstmontag, 12.5. Ausrücken von O'brück zum Niederrhein bis Gr...
Von dort nachts gegen 22.30 Einmarsch n. Holland. Am 14.5. in R'dam,
15.5. Stellung in Charlois I. 21.5. Stellungswechsel zum Waalhafen. Juni 40 dort 1. Abschuss einer Vickers Wellington nachts im Scheinwerfer.
Juni Stellungswechsel n. Kethel bei Schiedam. Von hier Besuche nach Haag und Scheveningen. In K. dauernde Nachts-Feuerbereitschaft v. 22.00 - 4.30
Nachts Streifendienst Ri Schiedam. Sept-okt 40 Stellungswechsel n. Amsterdam Schiphol, Fliegerhorst. Von dort zum Schiessen nach Harderwijk
am Zuidersee. Tödl. Unfall v. Hans Jürissen aus O'hausen. Zurück n. A'dam-Ost am Ajax Stadion.
Dort überwintert. Weihnachten 40 zum Gefr. befördert.

Beste Grüsse
Aquarius




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