Aufsatz "Der endlose Krieg"

Begonnen von Huszar, 13 Juni 2015, 16:42:03

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Matrose71

Salve,

in der Wiki Beschreibung zum Marinefährprahm steht: Die Boote sollten bis Seegang Stärke 5 (3 m Wellenhöhe) einsetzbar sein. Allerdings steht da auch das bei voller Beladung (140t), alles ab Stärke 3 zu Problemen führte. Also wenn man das Ding mit 80-100t belädt, liegt die Wahrheit wohl irgendwo bei Stärke 4 mit Vorsicht 5.

Ich wiederhole mich da nochmal gerne, kein Mensch hätte Schleppzüge gebraucht, wenn das Projekt rational angegangen worden wäre, denn die Dinger sind auf wirklich fast jeder Werft im Binnenland herzustellen und man hat von 1941-1944 schon 700 produziert. Alleine was Hitlers Prunkbauten und politische Bauten in Linz, München und Berlin verschlungen haben, für absolut gar nichts, hätte mn wahrscheinlich 1939-1940 tausende von Marinefährprahme bauen können, ohne mit der Wimper zu zucken.

Die Deutschen haben den gleichen Fehler begangen wie die Italiener oder besser gesagt ihre Regierungen und Führer, die Italiener wollten in Nordafrika Krieg führen, aber haben dabei nicht Malta so schnell wie möglich ausgeschaltet, obwohl sie dazu alle militärischen Möglichkeiten in der Hand hatten, Hitler wollte unbedingt seine Lebensraum Fantasien im Osten in die Tat umsetzen, das ging mit der deutschen Bevölkerung aber nur, wenn man die ehemaligen Alliierten im WWI besiegt, die absolut DUMME und irrationale Annahme, das man die Engländer mit immer noch einem Teil ihres Empire aussparen kann, weil die "geben schon klein bei", oder eigentlich will ich sie schonen, ist halt nur mit Hitlers Irrationaltät zu begründen und der deutschen Bevölkerung "reichte" wohl der Sieg über Frankreich und man war sich danach nicht wirklich über die Konsequenzen klar, sich mit der östlichen und westlichen Welt anzulegen. Es darf halt schon bezweifelt werden inwieweit die USA, mit einem besetzten GB, im Westen militärisch überhaupt tätig geworden wäre.
Viele Grüße

Carsten

Q

Sawubona werte Forenkollegen.


Das ist fuer mich uebrigens der einzige Grund warum ich Soldaten der Marinestreitkraefte im Vergleich zu anderen Waffengattungen mal mit Ausnahme der Hochgebirgszuege leiden mag. Die Demut vor den Naturkraeften und damit Demut im allgemeinen. Etwas was der Weltbevoelkerung gerade sehr gut zu pass kaeme. Ein bisschen Demut.


Es gab gab ja wirklich diese Wetterbedingungen im Kanal die einem Ententeich glichen. Zufaellig hatte das BEF mit Dynamo diese Bedingungen. Jedoch mussten die BEF nach dem Rueckzug nicht dauerhaft von Duenkirchen aus versorgt werden. Am Wetter ist als Hauptgrund auch eine Dauerversorgung der 6. Armee gescheitert.

Ich fand mal eine Idee die Spee zu Zeiten der Gansl mal so angesprochen hatte ganz lustig. Einen Rotterdam Dampfer vollstopfen mit nem SS  Regiment und im Chaos der Operation Dynamo mit "Evakuieren". Soweit damals Spee.

Als "Shot to nothing" wie man es im Snooker nennt. Dann in Suedengland so lange wie moeglich Stunk machen bis man die britischen Fighter- und Bomberverbaende zwingt in der Kanalregion aktiv zu werden um diese dort durch Bf109 zu dezimieren. Ebenso die Royal Navy. Vielleicht schaffen ja die hitlerergebenen SS Einheiten ja einen Monat heroisch zu kaempfen bis diese aufgeben muessen oder gefallen sind. Aber diese Hasadeuraktion hat für mich 1940 mehr Perspektive auf Erfolg als eine Invasionsarmee gegen eine bestehende RAF und Royal Navy und das Wetter zu versorgen. Auch ein Absetzen von kleinen Falschirmjaegergruppen um im ganzen englischen Gebiet Sabotageakte durchzufuehren und damit eine psychologische Wirkung wie in Frankreich (Stichwort= 5. Kolonne) zu schaffen halte ich fuer eher wirksam ein Großbritannien zum Frieden zu zwingen, als eine Invasion die nicht versorgt werden kann.

Die einzige Idee die mir noch kommt, ist eine eher kampfkraeftige Truppe zu versorgen. Also gepanzerte und mechanisierte Einheiten die weitraeumige Operationen ohne Flankenschutz durchzufuehren haben. Mit dem Zweck Unruhe zu stiften und verbrannte Erde zu hinterlassen. Habe mal gelesen, das Panzertruppen, je weitraeumiger die Operationen, desto geringer der Anteil an Munitionsverbrauch im Vergleich zum Treibstoffverbrauch. Also ein zwei Panzerabteilungen die in Südengland Stunk machen und 5-6 C-Rohrpipelines die einmalig ueber den Kanal mit Kabellegern gezogen werden. Nur diese Tankstellen werden als Brueckenkoepfe verteidigt. Alles was an Munition gebraucht wird fuer die Ausbruchsabteilungen wird abgeworfen bzw. eingeflogen. Natuerlich werden nur Fahrzeuge eingesetzt die moeglichst Kampfkraeftig bei moeglichst geringem Verbrauch sind. Vier- Sechsradspw, Panzer 2 oder Cz38 vielleicht. Dazu noch technisch eher langlebige Kampffahrzeuge. Was bei den raumgreifenden Operationen liegen bleibt wird von solchen verrueckten Staatsterrorsoldaten wie die SS als Bunker bis zum Tod verteidigt.

Diese Idee kann Grossbritannien auch nicht erobern aber doch so viel Stunk machen und Kriegsmuede Britten schaffen, das vielleicht ein diplomatisches Einlenken geschaffen wird. Oder aber eine so starke Diversionswirkung schaffen, das zumindest ausserhalb der britischen Inseln andere Schauplaetze entwaffnet werden? Vielleicht Malta, Gibraltar, Aegypten auch Singapore und die indonesischen Gewaesser, was den Japanern oder Italienern helfen oder sogar die Spanier rein ziehen koennte. Vielleicht wuerden solche Kraefteverlagerungen britischer Truppen auch den Gebieten in denen Unabhaengigkeitsbewegungen gegen das Commonwealth existieren Aufschwung geben?

Mehr jedoch gestehe ich der Wehrmacht vom Sommer 1940 nicht zu. Nicht so sehr weil sie vom Kampfwert den britischen Landstreitkraeften unterlegen sind, sondern aus den kursiven Gruenden von Urs.

Just my 2 Pence


Zitat von: Urs Heßling am 16 November 2021, 23:37:46
moin,

die deutschen Schleppzüge hatten drei große Problemfelder
- die Eigenorganisation
- die gegnerische Abwehr
- das Wetter
Alle drei wurden unterschätzt. Das Wetter war einer der Faktoren. Daran ändert Ironie nichts.

Gruß, Urs
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Matrose71

@Q

Bei aller Liebe,

aber einglische Häfen an der Südküste von England sind nicht uneinnehmbar, jedenfalls wäre mir das neu. Und stelle dir vor, sobald man einen Hafen mit Kaianlagen hat, kann man dort mit Hochseeschiffen und tausenden bis zehntausenden Tonnen von Material hinfahren, soagr bei Sturm.
Um was es hier geht sind maximal 7-10 Tage, was ich schon für sehr sehr konservativ halte, um eine Hafenanlage für die Hochsee in die Hand zu bekommen und für solch eine Zeitphase gab es auch zu dieser Zeit wohl Wettervorhersagen.
Wie gesagt mit der historischen Geschichte habe ich auch so meine Probleme, aber wenn die Sache in der Hand von Profis liegen würde, die das rational angegangen wären, sehe ich gute Chancen, gerade wenn die Sachen wie die Schwimmpanzer klappen und die Minenfelder rechtzeitig ausgebracht werden. Vieles oder fast alles hängt aber eben an einer funktionierenden und anders vorbereiteten Luftwaffe, nur dadurch könnten die Voraussetzungen geschaffen werden.
Viele Grüße

Carsten

Huszar

#108
Hallo,

Sowohl Newhaven, als auch Folkstone (und Dover) hatte schon damals das heutige Aussehen/Grösse. In Newhaven haben Kanalfähren Platz, Kai ist 500m lang, dazu Bootshafen, der obere Hafen und das Gebiet zwischen den Wellenbrechern. Klar, einen 10.000-Tonner wirst du da schon vom Tiefgang her nicht reinquetschen können, aber Schiffe mit so 2-3.000 BRT gingen.
Folkstone hat an der äusseren Kaimauer/Wellenbrecher (Länge ca. 330m) ebenfalls Platz für solche Schiffe, dazu der innere Bootshafen (der allerdings bei Ebbe trocken fällt).
Rye Harbour ist nett zu haben, hat aber nur Platz für Boote (sagen wir mal, unterhalb 500BRT).

Was dann kommt ist Dover (hat eine gaaanz andere Grössenordnung), Southwick - wo man allerdings durch Schleusen muss - Ramsgate (damals nur der viereckige Innenhafen), mit ca. 150-200m Kaimauer für SChiffe plus Bootshafen.
Insofern die Front 10km von den Häfen liegt, würden beide eigentlich sicher sein, und Kaimauern von 800m+ bieten.
Kann Dover zeitgerecht genommen werden - was durchaus möglich ist - ist jedwede Diskussion über Versorgung hinfällig.

Jetzt klammern wir mal die Versorgung durch die LW komplett aus. Sind zwei Flugplätze vorhanden (Lympe und Hawkinge) wären 200-300 Einsätze täglich möglich. Meinetwegen inklusive kleine Flugfelder.

mfg

alex

PS:
Bezüglich MFP habe ich jetzt extra im Schenk/Klein: Dt. Landungsfahrzeuge nachgeschaut.
Die Konstruktion begann im September 1940, im Oktober wurden 200 Einheiten bewilligt, der Prototyp wurde Anfang Dezember bestellt, am 20.12 die nächsten 20. Diese 21 Stück waren bis Ende August 1941 ausgeliefert.
Um jetzt im September 1940 eine grössere Menge an MFPs zu haben, müsste man ein Jahr früher, also schon im September 1939 anfangen zu konstruieren und zu bauen.
Was allerdings vorhanden war, und praktisch unberenzt gebaut hätte werden können:
PlB 39: 10-20t Zuladung, 8Kn, 400sm Reichweite
Reginam occidere nolite timere bonum est si omnes consentiunt ego non contradico
1213, Brief von Erzbischof Johan von Meran an Palatin Bánk von Bor-Kalán

Urs Heßling

moin,

Betr. Häfen und ihre Nutzung
in Westdeutschland waren zur Zeit des "Kalten Kriegs" viele Brücken für eine Sprengung vorbereitet. Inwieweit das für britische Häfen im Jahre 1940 zutrifft, weiß ich nicht.
Die Briten haben den Hafen von Narvik beim Rückzug im Juni 1940 relativ effektiv beschädigt. Das hätten sie mit ihren eigenen Häfen auch gemacht, wenn sie nicht durch Überraschungsangriffe daran gehindert worden wären. Dann wäre ein Einlaufen von Transportschiffen schwierig bis unmöglich geworden.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Big A

Und der Wehrmacht fehlte das, was bei den Marines als ausgesprochene amphibische Truppen die "Pioneers" und "Engineers" waren   also Spezialisten für Versorgungsumschlag unter Kampfbedingungen.
Es fehlten ha tatsächlich amphibische Truppen überhaupt.
Imho ein totgeborenes Kind...

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

mhorgran

Hallo Urs
Bei diesem Thema hilft oft nur noch Ironie.
Mit großer Sicherheit wußten weder die deutsche Marine noch das deutsche Heer und schon gar nicht die Luftwaffe das es im Kanal verschiedene Wetterarten gab. Aber wie gesagt, diese dummen inkompetenten deutschen Offiziere hätten es jetzt ja in deinem Post nachlesen können.

Hallo Carsten
Mussolini wollte sich ursprünglich aus dem Krieg raushalten da die it. Wehrmacht und Industrie nicht im Ansatz für einen Krieg gerüstet waren. Als der deutsche Frankreichfeldzug derart schnell erfolgreich ablief rechnete Mussolini mit einem schnellen Kriegsende und wollte beteiligt werden.
Hitler wollte das 3.Reich blockadefest machen dazu war der Zugriff auf die Rohstoffe auf dem Balkan und Skandinavien nötig. Nichts weiter. Ob er tatsächlich einen Krieg mit Frankreich / GB wollte ist durchaus zweifelhaft.

Hallo Q
ZitatAm Wetter ist als Hauptgrund auch eine Dauerversorgung der 6. Armee gescheitert.
Nein, auch bei bestem Wetter wäre es nicht möglich gewesen.

Ansonsten  :? :-o :-D
================
Zitatin Westdeutschland waren zur Zeit des "Kalten Kriegs" viele Brücken für eine Sprengung vorbereitet. Inwieweit das für britische Häfen im Jahre 1940 zutrifft, weiß ich nicht.
Die Briten haben den Hafen von Narvik beim Rückzug im Juni 1940 relativ effektiv beschädigt. Das hätten sie mit ihren eigenen Häfen auch gemacht, wenn sie nicht durch Überraschungsangriffe daran gehindert worden wären. Dann wäre ein Einlaufen von Transportschiffen schwierig bis unmöglich geworden.
Auch hier hilft nur Ironie angesichts der Tatsache das zb. der Hafen von Narvik wieder instandgesetzt wurde, ebenso die Häfen von Bengasi + Tobruk und vielen anderen. Im Falle von Bengasi + Tobruk ging das sogar ziemlich schnell vonstatten.

@BigA
ZitatUnd der Wehrmacht fehlte das, was bei den Marines als ausgesprochene amphibische Truppen die "Pioneers" und "Engineers" waren   also Spezialisten für Versorgungsumschlag unter Kampfbedingungen.
Es fehlten ha tatsächlich amphibische Truppen überhaupt.
Ja tatsächlich, der Wehrmacht fehlten amphibische Truppen und natürlich auch "Seabees". Wie dem deutschen Reichsheer des 1.Weltkrieges, trotzdem haben diese bekanntlich erfolgreiche Landungen durchgeführt. Wie auch die deutsche Wehrmacht 1941.

Urs Heßling

moin, Stefan

Zitat von: mhorgran am 17 November 2021, 11:50:43
Mit großer Sicherheit wußten weder die deutsche Marine noch das deutsche Heer und schon gar nicht die Luftwaffe das es im Kanal verschiedene Wetterarten gab. Aber wie gesagt, diese dummen inkompetenten deutschen Offiziere hätten es jetzt ja in deinem Post nachlesen können.
Wenn man sich ansieht, an wievielen Tagen der Hauptphase der "Luftschlacht um England" die Luftwaffe wegen Wetterlage keine Angriffe flog, kann man tatsächlich zu der Vermutung kommen, daß dieser Faktor unterschätzt wurde. Ob das nun Dummheit oder Inkompetenz oder etwas Anderes gewesen sein könnte, bleibt offen

Zitat von: mhorgran am 17 November 2021, 11:50:43
Auch hier hilft nur Ironie angesichts der Tatsache das zb. der Hafen von Narvik wieder instandgesetzt wurde, ebenso die Häfen von Bengasi + Tobruk und vielen anderen. Im Falle von Bengasi + Tobruk ging das sogar ziemlich schnell vonstatten.
Ah ja.
Das kannst Du sicher mit den KTB der entsprechenden Seetransportverantwortlichen belegen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

mhorgran

ZitatWenn man sich ansieht, an wievielen Tagen der Hauptphase der "Luftschlacht um England" die Luftwaffe wegen Wetterlage keine Angriffe flog, kann man tatsächlich zu der Vermutung kommen, daß dieser Faktor unterschätzt wurde.
:?

ZitatDas kannst Du sicher mit den KTB der entsprechenden Seetransportverantwortlichen belegen.
bezüglich Bengasi + Tobruk, nein. Das ist eine einfache Ableitung von Einnahme der Häfen und Entwicklung der Entladekapazitäten. Dabei sollte man im Blick haben das Nordafrika weit weg und ein Nebenkriegschauplatz war, im Gegensatz der br.Kanalhäfen bei einer deutschen Landung. Und ja, die Entwicklung der Entladekapazitäten in NA könnte ich belegen, nur warum wo es für dich eh irrelevant wäre.

Urs Heßling

moin,

die Hauptfrage bleibt, ob die britischen Häfen an der Südostküste bzw. Häfen im "möglichen Invasionsgebiet" systematisch zur Sprengung vorbereitet waren ... was die von Huszar angegebenen Kapazitäten in Frage gestellt hätte

Zitat von: mhorgran am 17 November 2021, 12:52:08
die Entwicklung der Entladekapazitäten in NA könnte ich belegen, nur warum wo es für dich eh irrelevant wäre.
Entweder Du willst eine faktenbasierte Diskussion oder nicht.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Bergedorf

Zitat von: Urs Heßling am 17 November 2021, 13:05:37
moin,

die Hauptfrage bleibt, ob die britischen Häfen an der Südostküste bzw. Häfen im "möglichen Invasionsgebiet" systematisch zur Sprengung vorbereitet waren ... was die von Huszar angegebenen Kapazitäten in Frage gestellt hätte

Zitat von: mhorgran am 17 November 2021, 12:52:08
die Entwicklung der Entladekapazitäten in NA könnte ich belegen, nur warum wo es für dich eh irrelevant wäre.
Entweder Du willst eine faktenbasierte Diskussion oder nicht.

Gruß, Urs
Waren sie. Ebenso wie Tankstellen und alle mögliche andere was einen Invasor geholfen hätte.

Gruß

Dirk

mhorgran

Zitat von: Urs Heßling am 17 November 2021, 13:05:37
moin,

die Hauptfrage bleibt, ob die britischen Häfen an der Südostküste bzw. Häfen im "möglichen Invasionsgebiet" systematisch zur Sprengung vorbereitet waren ... was die von Huszar angegebenen Kapazitäten in Frage gestellt hätte

Zitat von: mhorgran am 17 November 2021, 12:52:08
die Entwicklung der Entladekapazitäten in NA könnte ich belegen, nur warum wo es für dich eh irrelevant wäre.
Entweder Du willst eine faktenbasierte Diskussion oder nicht.
Gruß, Urs

Naja, sorry Urs. Wenn ich so manche deiner Beiträge, nicht nur zu diesem Thema, so ansehe dann frag ich mich ob wir zu "faktenbasierte Diskussion" verschiedene Ansichten haben.
Zb. deine Aufzählung der Schlechtwetterphasen um daraus zu schließen das die Landung gescheitert wäre. Das hat nichts mit "Faktenbasiert" zu tun sondern ist einfach nur deine Einschätzung.
Ich hab dich als sehr Menschen kennengelernt der sehr sehr viel Wissen zu Marinethemen hat. Allerdings ist mein Eindruck das deine Einschätzungen immer wieder (je nach Thema) auf Voreingenommenheit basiert.
Beispiel:
https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,23121.msg260859.html#msg260859
Zitat von: Urs Heßling am 22 Januar 2015, 23:02:16
moin,
Zitat von: Big A am 22 Januar 2015, 17:40:57
Die USN setzte auch keine Jäger als Aufklärer ein sondern nutzte, nach Abschaffung der reinen Scouting - Staffeln SBD, später Avengers oder SB2C ein.
Wobei - Ehre, wem Ehre gebührt - zu erwähnen wäre, daß die SBD Dauntless nicht nur als Stuka und als Aufklärer, sonern auch als "improvisierter" Jäger ihre Erfolge hatte !
Gruß, Urs

aber
https://www.forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,21414.msg239417.html#msg239417
Zitat von: Urs Heßling am 13 März 2014, 09:30:54
moin,

Zitat von: redfort am 13 März 2014, 05:53:34
Die Arado 196 kann man auch sehr gut als Jäger einsetzen, was schon verschiedentlich bewiesen wurde.
Aber nur gegen technisch "unterlegene" Flugzeuge wie Swordfish u.Ä.
Gegen richtige Jäger oder Jagdbomber ... wohl kaum eine Chance.

Beleg: KTB 24. Schnellbootflottille vom Dezember 1943
Die Einlassungen des Flottillenchefs anläßlich des Verlusts von S 511 wurden von der befehlsgebenden Stelle mit "Es wurden 4 Arado 196 als Jagdschutz gestellt" erwidert, an dieser Stelle steht der handschriftliche Kommentar einer höheren Dienstelle "Arados 196 sind kein Jagdschutz" (Anm.: angeblich wurden alle 4 Arados von den angreifenden Beaufightern abgeschossen, die auch S 511 so scher beschädigten, daß es verlorenging).

Gruß, Urs
Während nach obigen Zitaten die Ar 196, richtigerweise, kaum eine Chance gegen richtige Jäger / Jabos hat scheint das bei der SBD Dauntless völlig anders zu sein. Diese wird geadelt als improvisierter Jäger.
Allerdings hat auch die Ar 196 einiges an Abschußerfolgen, auch von Jägern, erzielt.



In einer faktenbasierten Diskussion würden wiederholt vorgebrachte Argumente auch mal akzeptiert werden wie zb. die Wirkung der dt Luftwaffe auf die Kanalschiffahrt inkl. RN 1940 oder die Wirkung der Lw 1941 in der Ägäis.

Bezüglich br. Häfen im "möglichen Invasionsgebiet". Natürlich waren die systematisch zur Sprengung vorbereit. So wie der Hafen von Bengasi massiv geschädigt wurde. Nur, wie gesagt, in Bengasi wurde die Kapazität in recht kurzer Zeit wieder hochgefahren, erstmal nicht auf das Anfangslevel (also vor der br. Besatzung) aber genügend hoch.
Außerdem sollten die Eigenheiten der damaligen br. Armee auch mal realisiert werden.

ZitatWaren sie. Ebenso wie Tankstellen und alle mögliche andere was einen Invasor geholfen hätte.
Genau, jede Weide (da konnten schließlich die Besatzerpferde geweidet werden) wurde zur Sprengung vorbereitet. Jeder einzelne Baum, denn dahinter hätten sich deutsche Soldaten verstecken und ihren Notduft verrichten können.
Eine faktenbasierte Diskussion ist bei diesem Thema schlichtweg nicht möglich.
Warum? Weil Punkte welche gegen den Erfolg einer Landung sprechen massiv überbetont werden und gleichzeitig Punkte welche für den Erfolg sprechen permanent ignoriert werden.

Matrose71

Zitat von: Urs Heßling am 17 November 2021, 13:05:37
moin,

die Hauptfrage bleibt, ob die britischen Häfen an der Südostküste bzw. Häfen im "möglichen Invasionsgebiet" systematisch zur Sprengung vorbereitet waren ... was die von Huszar angegebenen Kapazitäten in Frage gestellt hätte

Zitat von: mhorgran am 17 November 2021, 12:52:08
die Entwicklung der Entladekapazitäten in NA könnte ich belegen, nur warum wo es für dich eh irrelevant wäre.
Entweder Du willst eine faktenbasierte Diskussion oder nicht.

Gruß, Urs


Moin Urs,

aber dann richtig und nicht mit der Annahme, dass die Engländer in Allem, die Übersoldaten sind und der Rest der Welt halt auch nur mit Wasser kocht!

Ich erinnere mal daran, das die "Russen" auch alle Brücken zur Sprengung bei Barbarossa vorbereitet hatten, die Grenzsoldaten waren im Alarmzustand, hochgegangen ist keine einzige auf fast 1000 Kilometer Frontbreite!
Was hatten die Alliierten im Westfeldzug alles zur Sprengung und Zerstörung vorbereitet? Was davon ist hochgegangen?
Natürlich wird man das ein oder andere zerstören, aber bestimmt nicht alles, eher wesentlich weniger als beabsichtigt, was bei Überraschungsangriffen mit z.B. Fallschirmjägern in der Natur der Sache liegt.

Irgendwie finde ich es lustig bis merkwürdig, dass die englische Armee sowohl tragend beim Westfeldzug, Mittelmeer als auch in NA, Hauptrollen gespielt hat, was dort passiert ist, kann man in jedem Geschichtsbuch nachlesen, wenn es aber dann um die englische Südküste geht, hat es die Wehrmacht plötzlich mit einer "Super" Armee zu tun, bei der alles vorbereitet ist, alles klappt und auch keine Fehler passieren! Komisch dass das davor irgenwie anders in den Geschichtsbüchern festgehalten wurde.
Viele Grüße

Carsten

Urs Heßling

#118
moin, Stefan,

Zitat von: mhorgran am 17 November 2021, 14:18:11
Zb. deine Aufzählung der Schlechtwetterphasen um daraus zu schließen das die Landung gescheitert wäre. Das hat nichts mit "Faktenbasiert" zu tun sondern ist einfach nur deine Einschätzung.
Das ist eine glatte Über-Interpretation meiner Worte Deinerseits.
Ich habe die Schlechtwetterphasen erwähnt, um die Schwierigkeiten einer Kanalüberquerung für Schleppzüge zu verdeutlichen, mehr nicht.
Ob eine Landung daran gescheitert wäre ... dazu habe ich nichts gesagt.

Zitat von: mhorgran am 17 November 2021, 14:18:11
Allerdings ist mein Eindruck das deine Einschätzungen immer wieder (je nach Thema) auf Voreingenommenheit basiert.
Mag sein.
Aber ich trenne bei meinen Beiträgen mit der Wortwahl (z.B. Konjunktiven) deutlich zwischen Feststellungen, Einschätzungen und Hypothesen.

Ich freue mich aber sehr :O/Y, daß Du meine Beiträge so aufmerksam liest :TU:)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Urs Heßling

moin, Carsten

Zitat von: Matrose71 am 17 November 2021, 14:33:18
aber dann richtig und nicht mit der Annahme, dass die Engländer in Allem, die Übersoldaten sind und der Rest der Welt halt auch nur mit Wasser kocht! 
Ja.

Zitat von: Matrose71 am 17 November 2021, 14:33:18
Natürlich wird man das ein oder andere zerstören, aber bestimmt nicht alles, eher wesentlich weniger als beabsichtigt, was bei Überraschungsangriffen mit z.B. Fallschirmjägern in der Natur der Sache liegt.
Auch ja. Deswegen hatte ich ja Fj-Angriffe auf die Chain Home als Möglichkeit erwähnt.

Zitat von: Matrose71 am 17 November 2021, 14:33:18
Irgendwie finde ich es lustig bis merkwürdig, dass die englische Armee sowohl tragend beim Westfeldzug, Mittelmeer als auch in NA, Hauptrollen gespielt hat, was dort passiert ist, kann man in jedem Geschichtsbuch nachlesen, wenn es aber dann um die englische Südküste geht, hat es die Wehrmacht plötzlich mit einer "Super" Armee zu tun, bei der alles vorbereitet ist, alles klappt und auch keine Fehler passieren! Komisch dass das davor irgenwie anders in den Geschichtsbüchern festgehalten wurde.
Das mit der "Super-Armee" kann ich nicht wechseln.
Aber das Thema "Deutsche Luftwaffe gegen Royal Navy/Royal Air Force im/über Kanal" wäre sicherlich eine ausführliche Diskussion wert.

Gruß, Urs
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