Schifsbild- Ansichtskarte mit Briefmarke und Marinestempel

Begonnen von Trimmer, 21 Juli 2015, 15:35:08

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Trimmer

Ich zeige Euch mal hier eine Postkarte der S.M.S. Stralsund. Meine Frage . Kennt Jemand im Forum diese Art der Postkarte also  a) Schiffsbild b) Briefmarke und c) Stempel Kaiserliche Marine Schiffspost
Bei der franz. Marine ist mir diese Art bekannt aber bei der dt.Kaiserlichen habe ich so etwas noch nie gesehen  :/DK:  Gab es so etwas auch bei anderen S.M. - Schiffen in dieser Art oder handelt es sich hier um einen " Exot "( Gefälligkeit) bzw. eine Art " Erstagskarte.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

halina

Moin Achim  ,

Ein interessanter Stempel , wenn ich richtig lese vom 18.8.1918 , zu diesem Zeitpunkt befand sich die SMS "Stralsund" in
der östlichen Ostsee in oder vor Reval liegend .  Wahrscheinlich gab es in dieser Zeit wohl schon keinen normalen Postverkehr mehr in die Heimat , so dass hier diese Karte mit einem Schiffsstempel markiert war und per Seesack in den
nächsten deutschen Hafen gebracht wurde , so hierzu meine anzunehmende Version .
                                                                                                                                                     Gruss  halina

Vom mir auch noch ein Foto vom Kreuzer , jedoch ohne Stempel .
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Trimmer

Hallo Günter - nun habe ich bei Deiner genannten Variante aber doch gewisse Zweifel. Sieh Dir andere Karten an auch da waren Briefmarke und Stempel auf der Rückseite und ich hatte ja schon geschrieben das bei franz. Kriegsschiffen die hier gezeigte Weise oft existiert. Ebend nur für Deutschland zu dieser Zeit ungewöhnlich. Ferner lief wohl der Postverkehr in dieser Zeit noch relativ gut . Erinnert sei daran das im Feb. 1918 dt. Truppen noch kampflos in Reval einzogen.

Gruß - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Hastei

hallo Achim,
ich verstehe den Sinn nicht richtig. Warum klebt man  eine Briefmarke auf das Foto und stempelt sie noch ? Und die Adresse steht auf der Rückseite ?
Ist das vielleicht ein Versehen gewesen , abends nach paar Bierchen noch schnell der Mutti schreiben ?
Es grüßt der Hastei

halina

Moin Achim  ,  sollte Deine Postkarte auf der Rückseite unbeschriftet sein , so ist die Karte wohl ein Flop , wie Hastei auch
                     schon angedeutet hat .
                                                                                                                                                           Gruss  Günter
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

FAUN

#5
Die Karte hat keinen postalischen Zweck, sie ist eher unter den sog. TCV-Karten einzuordnen. Die Abkürzung steht für Timbre sur côté vue oder "Marke bildseitig". Eine spezielle Form wäre heute die sog. Maximumkarte, hier müßten aber Karte, Marke und Stempel vom Motiv her gleich oder ähnlich sein. Auf der Karte haben Motiv und Stempel zumindest einen Bezug (Schiff/Schiffspost). Ob das Datum sie zu einer Rarität macht, weiß ich nicht, die derzeitige Bewertung liegt bei 20 €uro.

http://www.maximaphilie.de/Philokartie/Glossar_AK_4_11.pdf

Trimmer

#6
Harald -  :-D aber bei späteren Erstagskarten existiert ja diese Form auch in Deutschland . Ja Harald auf der Rückseite steht eine Adresse und auch Text - " Viele Grüße und wir werden uns ja bald wiedersehen -Georg " Bitte entschuldigt wenn ich diese Seite nicht einstelle aber das sind persönliche Daten . Eine Briefmarke ist aber auf der Rückseite nicht drauf. Laut dem Stempel denke ich aber das diese Karte "echt gelaufen ist "

Gruß - Achim

Danke " Faun " - ich habe dafür etwas "tiefer in die Tasche " greifen müssen  :-D aber in die Richtung Maximumkarte habe ich auch gedacht. Aber gab es so etwas bei der kaiserl. Marine :?
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

FAUN

Hallo Achim, da hast Du aber die wichtigste Information unterschlagen. Ab 1882 war zwar durch die Reichspost das Aufbringen der Briefmarke auf der Rückseite (Textseite) gestattet, aber es konnte weiterhin vorkommen, daß diese Frankatur nicht gewertet wurde und man Nachporto erhob. Hier wollte wohl jemand auf "Nummer sicher" gehen, und brachte die Marke vorne an.

Trimmer

Hallo Faun - also ich habe bestimmt nichts bewusst " unterschlagen "  :-D aber nach wie vor wundere ich mich nur was damals alles doch möglich war. Auch möchte ich meinem Händler nicht unterstellen das er da " etwas gedreht hat " - obwohl möglich ist alles. Na egal - auf alle Fälle sehr interessant

Gruß - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

FAUN

Hallo Achim, ich wollte Dir auch nichts unterstellen. Deine Karte scheint ja "echt" gelaufen zu sein, es gab also einen postalischen Transport. Wann dieses "Aufdervorderseiteaufkleben" der Marken aufhörte weiß ich allerdings nicht. Mein vorhergehender Beitrag zu den Maximum- bzw. TCV-Karten ging noch von einer unbeschriebenen Postkarte aus. Solche Karten werden normalerweise nicht verschickt, sie sind eher Erinnerungsstücke.
Deshalb viel Spaß mit der Karte.
Gruß
Faun

halina

Moin Achim  ,

Möchte nochmals meine These vertreten , dass diese Karte nicht über das Postamt in Reval lief , sondern als Schiffspost mit
einem anderen Fahrzeug in einen passenden deutschen Hafen weiterbefördert wurde .
Zu diesem Zeitpunkt befand sich an Bord eine gemischte deutsch-sowjetische Militärmission  zwecks Erstellung eines
strategischen Planes für die Vertreibung der britischen Streitkräfte in Murmansk , diese Besprechungen könnten wohl zwecks Geheimhaltung auf hoher See erfolgt sein .  Erst im Laufe des Septembers wurden diese Pläne aufgegeben mit dem Einlaufen
des Kreuzers in Reval .
                                                                                                                                                     Gruss  Günter

" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

kgvm

Bemerkenswert darüber hinaus, daß überhaupt eine Briefmarke aufgeklebt wurde.
Normalvariante von Soldatenkarten aus dem Krieg war ja die handschriftliche Aufschrift Feldpost, daneben manchmal ein Stempel des Truppenteils und der Stempel des Postamts, wo die Karte eingeworfen wurde, aber KEINE Briefmarke.
Sind allerdings alles Karten von Angehörigen von Landtruppen, wenn die Karte auf See geschrieben wurde, käme statt des Postamtsstempels der Schiffspoststempel der jeweiligen Einheit (so sie denn einen hatte, was wohl bei kleineren Fahrzeugen nicht der Fall war) in Betracht.

Trimmer

#12
Hallo Klaus-Günter  - da mir das alles wieder mal keine Ruhe gegeben hat bin ich mal auf "grosse Suche  :-D " gegangen  und es gibt tatsächlich von 1944 eine Propaganda- Karte mit einem S-Boot plus Briefmarke S-Boot . Ist mir aber mir 50 Euro etwas "zu billig ". Da diese Karte im Netz geschützt ist kann ich leider das Bild nicht zeigen.
Ja Günter - ich glaube nicht das an Bord der "Stralsund" eine deutsch-sowjetische  :? Militärmission war.
Warum - ich verweise auf  Unternehmen " Schlussstein "  von Winfried Baumgart - zu finden unter ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2011/2651/pdf/doc.pdf - Unternehmen Schlussstein  Ferner war ja die " Stralsund " auch kurzzeitig im September 1918 in W-haven

Gruß - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

FAUN

Das Porto von 7 1/2 Pfg. entsprach dem einer Fernpostkarte, der Schiffsstempel Nr. 27 ist wohl der "Stralsund" zuzuordnen. Die von kgvm beschriebe Feldpost gab es auch auf Schiffen, also "Feldpost" + Schiffsstempelnr. reichten, eine Briefmarke war nicht notwendig. Wäre die Karte über Reval gegangen, so sollte eigentlich ein weiterer Stempelabschlag des dortigen Postamtes vorhanden sein. Es gibt aus der Vorkriegszeit Belege von den KM-Schiffen, die zwar den Schiffsstempel tragen, auch die Abschlagstempel der weitertransportierenden Postämter, aber trotzdem frankiert sind.

Trimmer

Hallo "Faun" -  top - ich selber gehe jetzt davon aus das diese Karte wärend des Aufenthalts der " Stralsund " in W-haven ( siehe meinen letzten Beitrag ) auf den Weg gegangen ist.

Gruß - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Impressum & Datenschutzerklärung