Maschinist / Gefr. der Artillerie Schweda, Rochus

Begonnen von katalan, 24 August 2015, 18:36:59

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katalan

Guten Tag

Tolle, übersichtliche Seite habt Ihr hier  :-) leider habe ich meinen Opa bei den Besatzungslisten nicht finden können. Ich habe gehofft, dass ich hier einige Info's über ihn finde. Die WaSt habe ich schon angefragt, dort gibt es leider auch nichts über ihn.

Sein Name war Rochus Schweda, geb. 1912, er war 1940 Maschinist bei der Kriegsmarine und 1942 Gefreiter der Artillerie. Meine Mutter sagt, er soll auch in/vor Frankreich gewesen sein, sie weiss aber leider nicht wo. Es gab ein Foto, auf dem Palmen zu sehen gewesen sein sollen.  Ich habe auch einige Fotos von meinem Opa, eines zeigt ihn mit 4 Kameraden vor (seinem) dem Art.-geschütz. Er trägt auf diesem Foto das weisse Hemd. Im Hintergrund sieht man den Teil eines Hauses, das Schiff liegt da also in einem Hafen. Auf einem anderen Foto (Portrait) trägt er eine Uniform mit Käppi (Schiffchen), auf einem anderen Foto ein Matrosenhemd ohne Käppi. Er ging 1945 in Kriegsgefangenschaft und kam erst 1956 wieder nach Hause.

Ich frage mich, wie das kommt, dass ein Mensch während des gesamten Krieges im Einsatz war und es nirgends Aufzeichnungen darüber gibt. Vielleicht kann ich die Suche schon etwas eingrenzen, wenn ich weiss, welche Schiffe vor Frankreich im Einsatz waren?!  Ich weiss echt nicht mehr, wo ich noch suchen soll und würde mich sehr freuen, wenn jemand von Ihnen Rat weiss.

Nette Grüsse aus der Schweiz, ein suchendes Enkel"kind"

Trimmer

Hallo katalan - willkommen im Forum.
Zur Klärung Deiner Frage wäre es aber gut wenn Du ein paar Bilder einstellen würdest. Dann würde Dir vielleicht geholfen

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

katalan

Hallo Trimmer :)

obwohl das für mich ein tolles Bild ist,  glaube ich nicht, dass man dort sehr viel hilfreiches entdecken kann, ausser jemand von Euch entdeckt eine verwandte Person und kann Auskunft geben. Der Mann vorn rechts ist mein Opa. Vielen Dank

Karsten

Zitat von: katalan am 24 August 2015, 18:36:59Er ging 1945 in Kriegsgefangenschaft und kam erst 1956 wieder nach Hause.
Was wohl bedeutet, dass er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft war, oder? Dann müssen ihn die Russen 1945 hopps genommen haben, weswegen er wohl im Osten im Endkampf im Einsatz war. Aber das wissen andere besser als ich.
Viele Grüße,

Karsten

katalan

#4
ja, ob das Jahr 45 wirklich so stimmt, kann leider auch niemand mehr sagen. sicher kam er aber erst im Jahr 56 zurück. sie sagten auch, er war im kessel vor Stalingrad, ich glaube aber nicht, dass das stimmt bzw. hört sich das für mich sehr unwahrscheinlich an. kann das sein?

Karsten

#5
katalan,

bevor wir weiter spekulieren:

Was sind Deine Fakten, die Du sicher weist oder belegen kannst?

Was sind Deine Vermutungen bzw. familieninterne "Erzählungen"?

Zitat von: katalan am 24 August 2015, 20:27:41sie sagten auch, er war im kessel vor Stalingrad, ich glaube aber nicht, dass das stimmt bzw. hört sich das für mich sehr unwahrscheinlich an. kann das sein?

Laut wiki gerieten über 100.000 deutsche Soldaten in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der nur rund 6.000 zurückkehrten. Eine Quote von 6 % - ob Dein Opa dabei war?  :/DK:

Von den Rückkehrern des Jahres 1956 ("Heimkehr der Zehntausend": https://de.wikipedia.org/wiki/Heimkehrer#Die_.E2.80.9EHeimkehr_der_Zehntausend.E2.80.9C ) könnte es eventuell im Bundesarchiv ( http://www.bundesarchiv.de/index.html.de ) Unterlagen geben. Vielleicht lohnt sich eine Anfrage dort? Ich würde das versuchen!

Nachtrag:

Beispielsweise im Bestand BArch B 305 "Zentrale Rechtsschutzstelle" des Bundesarchivs sind acht Heimkehrertransporte des Jahres 1956 aufgelistet. Da könntest Du weiterforschen.
Viele Grüße,

Karsten

katalan

Guten Abend Karsten

Die Fakten, die ich sicher weiss sind, wie ich im Eröffnungspost geschildert habe, dass er bei der Marine war, im Juni 1940 war er Tiefbauarbeiter, im Mai 1941 Maschinist / Marineartillerist (das steht so in seinem Familienbüchlein). Durch das Standesamt Berlin-Prenzlauer Berg erstellt und abgestempelt. Jetzt kombiniere ich, dass er zwischen Juni 40 und Mai 41 zur Marine einberufen wurde.   
Mir wäre lieb, zuerst herauszufinden, was bei der Marine passierte, wo und auf welchem Schiff er war. Alles Andere wird sich dann später ergeben und aus meiner "Forschungserfahrung" weiss ich ja, dass eine Antwort sofort 10 neue Fragen aufwirft.

vielen Dank für die Anregung beim Bundesarchiv nachzufragen, das nehme ich morgen in Angriff.

Gute Nacht wünscht katalan   :-)


Karsten

Bei den wenigen Fakten halte ich es derzeit für unmöglich, mehr über seine Marinezeit herauszufinden.

Ein paar Gedanken zu dem Foto:

Von der Architektur des Gebäudes im Hintergrund her könnte das m.E. durchaus ein französischer Hafen sein. Aber das ist Spekulation.

Mir fällt auf, das von der Perspektive her das Geschütz und die Männer sehr hoch zu stehen scheinen.

Als Artillerist könnte er auch bei einer Landeinheit und nicht an Bord eines Schiffes gewesen sein.

Zeigen die anderen Fotos mehr Details?
Viele Grüße,

Karsten

katalan

Guten Morgen Karsten

Dankeschön für's Miträtseln, mich freut es sehr, dass ich mich mit meinen Fragen hier austauschen kann, das gibt mir wieder neue Denkanstösse und eröffnet neue Ideen, wo ich noch suchen und forschen kann.

Ich glaube, dass er die ganze Zeit bei der Marine war. Es gibt auch keine Bilder mit anderen Uniformen. Auf dem Bild oben sieht man meines Erachtens einen Flaschenzugkran (nicht lachen, ich bin kein Seemann und weiss die Fachausdrücke nicht) oder ähnliches. Das macht ja durchaus Sinn auf einem Schiff. Die Männer stehen praktisch auf Höhe der Dachkante des Gebäudes. Würde ggf. auch gut zu der Höhe eines Schiffes passen. Der Vollständigkeit halber würde ich noch zwei Portraits von ihm in Uniform hochladen. Vielleicht fällt Euch noch etwas Wichtiges auf. Muss man die Abzeichen unkenntlich machen oder kann ich sie so hochladen, wie sie sind?

p.s. noch etwas betreffs Spätheimkehr; ja, er kam zurück nach Hause

nette Grüsse sendet katalan  :O/Y

Karsten

Meinst Du mit "Flaschenzugkran" das Ding ganz links? Darüber habe ich auch schon gerätselt. Ich hielt es zuerst für den Mast des Schiffes, aber ob das stimmt?

Was mich stört, ist die scheinbare Höhe des Standorts der Männer und die Nähe zu dem Gebäude im Hintergrund. Der Kai muss relativ schmal sein bzw. der Standpunkt der Männer ist nicht weit von der Bordwand entfernt. Aber Perspektive kann auch täuschen.
Viele Grüße,

Karsten

katalan

ja genau, das "Ding" links ist doch ein Flaschenzug!? Ich denke, es handelt sich bei dem Geschütz um eine Flakabwehr, 2 cm Vierling oder ähnliches (hab gegoogelt). Der hintere Mann steht an eine Art Reeling/Treppe angelehnt. Die Reeling ist ja schräg. Die Nähe zum Gebäude ist wohl eher eine perspektivische Frage, ich denke, das Gebäude hat sicher 3 Etagen, zumindest kann man 3 Fenster übereinander erkennen. Eine andere Idee wäre noch, dass er als Maschinist nicht mit auf Fahrt ging und deshalb auch nicht in den Besatzungslisten erfasst ist. Allerdings war er ja auch Artillerist und ich glaube, dass er mit fuhr, er war ja (laut Mutti's Aussage) auch in Frankreich. Falls jemand weiss, ob ein Marine Maschinist/Artillerist mit auf Fahrt ging oder im Hafen blieb, ich freue mich über jeden Hinweis.

Fragen über Fragen, es ist und bleibt spannend!

Trimmer

Hallo katalan - hast Du eigentlich schon mal eine Anfrage bei der WASt - Berlin gestellt. Du hast ja den Namen und als Enkel bekommst Du da doch auch Auskunft. Dauert zwar seine Zeit und kostet ab 15 Euro aber ich denke da hättest Du doch zumindest erst einmal einen Beginn Deiner Suche. Wie Du bei der Anfrage vorgehen musst findest Du auf den Seiten der WASt sehr gut erklärt

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

katalan

Hallo Achim

entschuldige, dass ich Dich/Sie beim zweiten Post mit Trimmer angeredet habe, ich war so aufgeregt, weil jemand antwortete. wie peinlich.

Ja, da habe ich schon angefragt, dort gibt es KEINE Unterlagen von ihm  :cry:

Ich habe den Morgen genutzt, um das Foto genauer zu "untersuchen". Es sieht so aus, als ob es sich um den Militärhafen Toulon in Südfrankreich handelt. Dort gibt es sehr ähnliche Gebäude, die auch so nah am schmalen Kai stehen. Der Hafen Brest hat andere Gebäude und über Ile-Longue fand ich nichts hilfreiches. Der U-Boot-Stützpunkt Lorient kommt, glaub ich, nicht in Frage.

Faktenstand aktuell: Gefr. d. Art. Rochus Schweda, geb. 1912, Maschinist/Artillerist, sehr wahrscheinlich ab 1940/41 Militärhafen Toulon. Frage jetzt; gibt es eine Liste der Schiffe, die während dieser Zeit dort stationiert waren?

Es gibt noch einen direkten Nachfahren, das soll aber ein seltsamer "Kauz" sein, nicht sehr freundlich. Ich probiere aber trotzdem, etwas zu erfahren. Vielleicht möchte er ja helfen und weiss noch etwas

sonnige Grüsse, katalan

Trimmer

Hallo katalan - also da brauchst Du Dich nun wirklich nicht zu entschuldigen  - ob Achim oder Trimmer ist völlig egal.
Ich suche gerade verzweifelt in meinen Unterlagen nach der Anschrift wo man in Moskau nach Unterlagen über Kriegsgefangene nachfragen kann. Hatte ich mal aufgeschrieben aber ...... Vielleicht hilft da ein anderer User hier im Forum. Das es bei der WASt überhaupt keine Unterlagen gibt verstehe ich nicht - o.k. manchmal existiert nicht sehr viel aber gar nichts  :/DK: Hat die WASt Dir so geantwortet ?
Gruß - Achim - Trimmer
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( von Karl Hagenbeck)

katalan

update: auf einem Portraitfoto (uniformiert) ist unten eingeprägt: AD oder AR HAUCKE EMDEN - wohl ein ansässiger Fotograph?!

Emden liegt in Ostfriesland. Ich vermute jetzt, dass er dort hin einberufen wurde, das Bild deswegen auch dort entstand?! Vielleicht weiss jemand, ob die Mannschaften sich dort sammelten und von dort an ihre Zielorte gelangten?  ich google, suche und lese weiter 

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