Sea Cat im Falklandskrieg und schiffsgestützte Luftabwehr nach dem 2. Weltkrieg

Begonnen von Flußpionier, 11 Mai 2016, 18:25:44

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Sarkas

Zitat von: 2M3 am 18 Mai 2016, 14:02:57
Lessons of the Falklands, Zusammenfassender Bericht vom Februar 1983

--> http://handle.dtic.mil/100.2/ADA133333

Auf Seite 33 findet man unter Figur-4 die Gliederung einer Standard Task Force AAW-Formation um die beiden britischen Flugzeugträger

Danke für die Quelle!  top

Der britische Kommandant der Flotte hatte zwei entscheidende Nachteile, mit denen er umgehen musste: Zum einen operierte seine Hauptstreitmacht sehr berechenbar eine lange Zeit in einem sehr begrenzten Gebiet. Zum anderen durfte er keinesfalls seine Flugzeugträger verlieren, weil das den Misserfolg der gesamten Operation bedeutet hätte. Er hat deshalb eine sehr weite Formation gewählt, mit deutlich größerem Risiko für die äußeren Begleitschiffe. Kein feindliches Flugzeug sollte überhaupt so nah an die Träger herankommen, um eine Exocet auf sie abfeuern zu können (eben weil die Abwehr der Exocet so unsicher war), deshalb die Zerstörer als pickets weit vor den Trägern. Zudem ist auffällig, dass er die Schiffe mit Sea Wolf innen an den Trägern angeordnet hat und nicht außen zum Schutz der anderen Begleitschiffe. Der Treffer auf der Sheffield war also ein einkalkuliertes Risiko.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Sarkas am 18 Mai 2016, 16:07:08
.. Zudem ist auffällig, dass er die Schiffe mit Sea Wolf innen an den Trägern angeordnet hat und nicht außen zum Schutz der anderen Begleitschiffe. Der Treffer auf der Sheffield war also ein einkalkuliertes Risiko.
Am 25.5. operierte Broadsword zusammen mit Coventry als "22-42-Combo". Die 22er waren also nicht immer bei den Trägern

Zitat von: Sarkas am 18 Mai 2016, 16:07:08
.. Zudem ist auffällig, dass er die Schiffe mit Sea Wolf innen an den Trägern angeordnet hat und nicht außen zum Schutz der anderen Begleitschiffe. Der Treffer auf der Sheffield war also ein einkalkuliertes Risiko.
Sheffield war nicht Teil des Träger-Schutzschirms, als sie den Treffer erhielt.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Sarkas

Zitat von: Urs Heßling am 18 Mai 2016, 16:20:16
Sheffield war nicht Teil des Träger-Schutzschirms, als sie den Treffer erhielt.

Hallo Urs. Bist Du da sicher?

Hier noch ein Link zum offiziellen Untersuchungsbericht der RN:
http://webarchive.nationalarchives.gov.uk/20121026065214/http://www.mod.uk/NR/rdonlyres/9D8947AC-D8DC-4BE7-8DCC-C9C623539BCF/0/boi_hms_sheffield.pdf

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Sarkas am 18 Mai 2016, 17:02:50
Hallo Urs. Bist Du da sicher?
Jetzt nicht mehr :wink: . Sehr gute Quelle top
Ich war bisher nach meiner Lektüre davon ausgegangen, daß Sheffield nach SW detachiert war.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Flußpionier

Hallo,

ich glaube die Sheffield (D80) stand südöstlich der Falklandinseln zur Luftsicherung in etwa 20 Seemeilen Abstand vom Rest des Verbandes, es war die zweithöchste Stufe der Kriegsbereitschaft angeordnet ,,Stations" ( Erhöhte Bereitschaft).

:MG:

Urs Heßling

moin,

Der offizielle Untersuchungsbericht geht ja durchaus kritisch mit der Schiffsführung um (Nr. 13, S. 3).

Die vielen Streichungen lassen erahnen, daß es da noch mehr und härtere Kritik gab.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Flußpionier

Zitat von: Urs Heßling am 19 Mai 2016, 12:29:51
moin,

Der offizielle Untersuchungsbericht geht ja durchaus kritisch mit der Schiffsführung um (Nr. 13, S. 3).

Die vielen Streichungen lassen erahnen, daß es da noch mehr und härtere Kritik gab.

Gruß, Urs

Hallo,

Ja, Brandbekämpfung, wie oft wird so etwas denn in der Regel auf einem Krieger geübt?
Als die Sheffield am 02.04 nicht weit von Gibraltar aus die Anreise ins Krisengebiet startete hatte sie bereits einen 4,5 Monate langen Seetörn hinter sich. Noch einmal gut 4 Wochen später schlug die Exocet ein.

:MG:

Redfive

ZitatJa, Brandbekämpfung, wie oft wird so etwas denn in der Regel auf einem Krieger geübt?

Solange bis Komandant und IO mit der Zeit zufrieden sind, und die Schiffstechnische Abteilung an der Ausführung nix zu meckern hat, so kenne ich es, wie es zu der Zeit auf nen Engländer war kann ich nicht sagen. ;)

ZitatAls die Sheffield am 02.04 nicht weit von Gibraltar aus die Anreise ins Krisengebiet startete hatte sie bereits einen 4,5 Monate langen Seetörn hinter sich. Noch einmal gut 4 Wochen später schlug die Exocet ein.
Gerade das ist gut, um so länger eine Besatzung zusammen gefahren ist um so besser waren sie in der Regel aufeinander eingespielt.
Ich hatte den Komandanten der Sheffield in Plymouth als Chef des BOST kennengelernt 2000, die Übungen bei den Angriffszenarien und bei der Schadensabwehr wurden des öfteren den Angriff auf die Sheffield nach empfunden.
Zum Schluss mit einer guten 2 bestanden. ( mit ner 1 in Plymouth kommt wohl keiner raus ) ;)


Gruß
Sven  :MG:
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

Flußpionier

Hallo,

Zitat von: Redfive am 19 Mai 2016, 19:06:08
Ich hatte den Komandanten der Sheffield in Plymouth als Chef des BOST kennengelernt 2000,

Habe ich das richtig verstanden, es war im Jahr 2000?

:MG:

Elektroheizer

Zitat von: Flußpionier am 19 Mai 2016, 18:17:08
Ja, Brandbekämpfung, wie oft wird so etwas denn in der Regel auf einem Krieger geübt?
Gefühlte tausend mal in einem Jahr   :-o

Wenn Du das pro Tag ausrechnen willst, musst Du latürnich Abwesenheit durch Urlaub, Wochenende, Lehrgang etc abziehen. Auf die verbleibenden Bordtage war das dann aber sehr ungleichmäßig verteilt. Während der Hafenliegezeit und beim Verlegen eher nur einmal, Freitags meist gar nicht. Zur Erholung und Belohnung fiel das auch oft aus beim Rückmarsch von anstrengenden Manövern und Ausbildungsfahrten. Da hatte man diese Übungen dann rund um die Uhr, nannte sich "Rollenschwoof".

Achja, "Gefühlte tausend mal in einem Jahr" bezieht sich auf alle möglichen Notfälle. Wobei "Feuer an Bord" deutlich am häufigstem vorkam, wie bei echten Havarien auch. In großem Abstand folgte dann Wassereinbruch. Auf See auch Ruderversager und Mann-über Bord (auch mal beides gleichzeitig, damit der fahrende Wachoffizier auch etwas in's Schwitzen kommt)
,,Ihr seid alle Individuen" - "Ich nicht!"

2M3

Zitat von: Elektroheizer am 19 Mai 2016, 20:28:14
Zitat von: Flußpionier am 19 Mai 2016, 18:17:08
Ja, Brandbekämpfung, wie oft wird so etwas denn in der Regel auf einem Krieger geübt?
... Da hatte man diese Übungen dann rund um die Uhr, nannte sich "Rollenschwoof". ...
Bei uns genauso.
Bei jeder Seeübung, allerdings betraf das meist nur den Schiffssicherungszug. Im Stützpunkt standen für den SSZ im Ausbildungshalbjahr mehrmals der Panikwürfel (Schiffssicherungskabinett) auf dem Ausbildungsplan. Da wurde dann vom Einfachen zum Komplizierten das volle Programm "Leck im Schiff" und "Feuer im Schiff", zum Schluss beides zusammen, geübt.
Der Panikwürfel gehörte aber bereits während der Ausbildung an der Flottenschulle Parow bzw. an der OHS in Stralsund-Schwedenschanze zum Programm.

Ich vermute mal, dass das bei jeder Marine so ähnlich war/ist. Feuer ist der schlimmste Feind an Bord.

Gruss Frank
Flottenschule Parow 78-79, Ausbildung Ari-leicht, 25mm 2M3/M110 und 30mm AK-230, 79-82 Ari-Maat 1. MSR Abteilung/1. Flottille Peenemünde auf Proj. 89.2 MSR-lang/Kondor-II

Redfive

ZitatHabe ich das richtig verstanden, es war im Jahr 2000?

Jo, so wurde er uns vorgestellt.

ZitatIch vermute mal, dass das bei jeder Marine so ähnlich war/ist. Feuer ist der schlimmste Feind an Bord.

Denke ich auch, bei den Franzosen haben wir auch mal so eine Übung zusammen gefahren. Hatten ein paar Französische Offiziere an Bord, die die Übung vorgaben und überwachten.
War das erste und letzte mal das ich über 24 Stunden am Stück Gefechtsdienst hatte, war mal eine ganz andere Erfahrung. Im nachhinein kann ich mich nur an positive Dinge daran erinnern.  :-P
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

Urs Heßling

moin,

Zitat von: 2M3 am 19 Mai 2016, 20:57:31
Im Stützpunkt standen für den SSZ im Ausbildungshalbjahr mehrmals der Panikwürfel (Schiffssicherungskabinett) auf dem Ausbildungsplan. Da wurde dann vom Einfachen zum Komplizierten das volle Programm "Leck im Schiff" und "Feuer im Schiff", zum Schluss beides zusammen, geübt. Der Panikwürfel gehörte aber bereits während der Ausbildung an der Flottenschulle Parow bzw. an der OHS in Stralsund-Schwedenschanze zum Programm.

Ich vermute mal, dass das bei jeder Marine so ähnlich war/ist.
Ja. Das Vergleichbare bei der BM waren/sind die Übungs-Hulks ex-Köln und ex-Puma bei der Schiffssicherungsschule in Neustadt/Holstein.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Flußpionier

Zitat von: Redfive am 19 Mai 2016, 21:03:29
ZitatHabe ich das richtig verstanden, es war im Jahr 2000?

Jo, so wurde er uns vorgestellt.


Hallo,

es muss ja nicht der letzte Kommandant der Sheffield gewesen sein....... :MZ:
https://en.wikipedia.org/wiki/Sam_Salt
https://en.wikipedia.org/wiki/HMS_Sheffield_(D80)

:MG:


Redfive

Zitates muss ja nicht der letzte Kommandant der Sheffield gewesen sein....... :MZ:

OK, dann muss ich passen. Mein Englisch war und ist nicht das beste, auf jeden Fall war der gute Mann mit an Bord als die Sheffield beschossen wurde und versank.
Kann natürlich auch jemand aus der Schiffstechnischen Abteilung gewesen sein, würde auch mehr Sinn machen.
Nun gut, vieleicht bekommt man das ja noch raus, mit ein paar Leutchen steh ich ja auch noch in Kontakt. 

:MG:
Werft: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen, Leichter Kreuzer Nürnberg

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