Entwicklung des Schiffsbaus im Fall eines Sieges der Mittelmächte

Begonnen von mudfladdy, 08 September 2016, 14:41:54

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beck.Schulte

An die beiden Herren vor mir. Was in ,,"xx" gesetzt ist, ist eine Pointierung, eine Überzeichnung. So wie wer ,,auf den Hund gekommen" ist , sich nicht auf dem Rücken selbigen Tieres befindet.
Ich hab geschrieben, dass der Schiffsbestand und die im Bau befindlichen Fahrzeuge so ca. Mitte 1917 unter erheblichen Schwierigkeiten von Material und Personal litten.  Seine Auswirkungen im Detail sind aus den Berichten der S.B.K. ersichtlich. Es geht nicht darum was an  ,,Schrott" betriffs  der militärisch Ausrichtung, dem Panzerschutz u.ä. war, sondern, darum, das die Fahrzeuge in der Bauausführung und im verwendeten Material nicht mehr das waren was bis 1914-15 an die  Front kam. Ich bin ja ein Kleinschiff Fetischist , hab aber über die Jahrzehnte viele betr. obiger Thematik über GK , LS usw ,,mitgelesen". Betr. Personalmangel (Facharbeiter)  ist im Bezug auf der Scheer Programm schon viel geschrieben worden. Details betr. B& V sind im SA HH, die der Weserwerft im SA HB zu finden. Zudem ist über die ,,Arbeiterfrage" auf den Weser Werften reichlich was in Bremen, Stade und wahrscheinlich  in Oldenburg ein zusehen. Mit hungrigen russischen Kriegsgefangenen, die vor einigen Jahren noch in der Ukraine hinter dem Pflug her gingen und Frauen die sich selbst und ihre Kinder kaum ernäheren konnten war nicht viel Staat zu machen. Das betrifft auch die als Gegenbeweis angeführten langen Dienstzeiten der in dieser Zeit gebauten Schiffe besagt nichts. Ich war 1986 Türkei auf einem 1910 in Stettin erbauten ,,Original ,,-Frachter. Der wäre in Zentraleuropa schon vor Jahrzehnt abgewrackt worden. Das er in Fahrt bleibt hat nichts mit ,,Qualität" , sondern mehr damit zu tun, dass es sich für die Eigner rechnete den Kasten zwischen Zunguldak und Istanbul im Kohletransport laufen zu lassen. Ein 1918 erstelltes A-Boot, welches dann im Ausland lange fuhrt, wurde 3 Mal (!) wegen Material Mängel an den Lüftermotoren, der Ruderanlage usw usw von der Flottille an die Werft zurück gegeben.
Wer noch Fragen hat kann mir ne PN schicken, ansonsten war es das!

Matrose71

Salve,

aber das betrifft doch dann diese zur Diskussion gestellten Szenarien nicht wirklich, hier wird von Urs und Alex von einem Friedensvertrag Anfang bis Mitte 1917 ausgegangen. Insoweit dürfte es dann doch nur geringe Auswirkungen haben, da die Facharbeiter von der Front zurückkehren und sich die Versorgungssituation auch sehr schnell bessern wird.

Wir reden in diesen Szenarien ja von einem Unentschieden Anfang 1917 und nicht einem verlorenen Krieg Ende 1918 und Aufhebung der Blockade nach dem VV Mitte 1919!
Viele Grüße

Carsten

bodrog

Da muss man beck.schulte beipflichten: Selbiges gilt auch für U-Boote. Wers nachlesen will greife zu Rössler: Die deutschen U-Kreuzer und Transport-U-Boote. S. 112-115 über die Nacharbeiten bei U 140 vom 5.4.18 bis 28.6.18 auf der Germaniawerft. Eigentlich sollte der Kahn ab mitte März 1918 frontbereit sein, wobei es trotz hoher Priorität schon zu erheblichen Bauverzögerungen kam (ursprünglicher Liefertermin war 1.9.1917)

Matrose71

@ beck schulte

Können sie sich mal entscheiden ob sie posten oder nicht, dass ist der 3-4 Post innerhalb von Tagen, den sie einstellen und dann wieder löschen!

Die Meuterei der HSF war sicherlich Anfang 1917 nicht Geschichte und der Steckrübenwinter war zu 90% selbstverschuldet, da die Regierung und Bürokratie einfach zu blöd waren, die Lebensmittelversorgung nach Kriegsausbruch zu organisieren, stattdessen lag sie in der Hand der Miltärverwaltung und der Schwarzmarkt (inklusive Hamsterfahrten) blühte.
Viele Grüße

Carsten

beck.Schulte

#139
..na ja. Ich denk dann, das es so wie so nichts bringt. Ihr Ansatz ist Fiktion und dann wird alles in die passende Richtung gebogen. Warum also sich an der Wirklichkeit messen ? Ich hatte Urs eigentlich nur gefragt was das Aufführen von historischen Fakten in einer fiktiven Abhandlung zu suchen hat.
Herr Matrosen 71: (Ironie) Ein Grund war auch, das Sie mir historisches Nicht- und  Halbwissen attestiert haben, was mir so  nicht bewusst war. Da ich daraufhin annehmen musste, dass trotz 42 Jahren auf Werften, auch mein schiffbauliches Wissen weitestgehend nur auf Einbildung beruht, war es angezeigt die betreffenden Beiträge zu löschen.  :biggre:

So, das bleibt um Nachfragen auszuschließen ungelöscht.  .  top




mhorgran

Zitat von: Halvar66 am 10 Mai 2017, 11:09:38
Vielleicht meint Herr Beck.Schulte mit "Schrott" das Material das beim Bau verwendet werden musste. D.h. das Materialen die für den jeweiligen Fall weniger gut bis eigentlich gar nicht dafür geeignet waren verwendet werden mussten.

Das heißt nun nicht, das diese Schiffe NACH dem Kriege nicht mehr verwendungsfähig waren. Diese Mängel wurden später durch den Einbau geeigneter Materialen ausgeglichen.

Somit ist Huszar's Frage obsolet bzw hätte er sich auch selber beantworten können.
erster Teil - Mutmaßung / Interpretation (in blau)
zweiter Teil - aus dem ersten Teil werden Fakten. (orange)
dritter Teil - Bewertung der Frage eines anderen Users

als ob man in der BILD lesen würde.

Benjamin

Zitat von: beck.Schulte am 10 Mai 2017, 14:08:29
..na ja. Ich denk dann, das es so wie so nichts bringt. Ihr Ansatz ist Fiktion und dann wird alles in die richtige Richtung gebogen. Warum also sich an der Wirklichkeit messen ?  So, wird nicht gelöscht.  ;D

Entsprechend genau darum geht es in diesem Bereich ja. Wir befinden uns gemäß der Struktur des FMA hier:


       
  • Forum Marinearchiv »
  • Hypothetische Szenarien »
  • Alternative Szenarien (Moderatoren: ufo, harold, Urs Heßling) »
  • Thema: Entwicklung des Schiffsbaus im Fall eines Sieges der Mittelmächte
Die hier diskutierten Aspekte (bzw. das gilt für alle entsprechenden Threads in diesen Bereichen) können nur entstehen, wenn man sich, um es mit deinen Worten zu sagen, in die richtige Richtung biegt. D.h., entsprechende Schlüsselmomente werden nach Bedarf geändert um eine alternative Realität unter Berücksichtigung der realen Entwicklung zu diskutieren. Hier eben die "Weiterentwicklung des Schiffbaus im Fall eines Sieges der Mittelmächte" .. Das der reale Verlauf da tw. ignoriert werden muss, steht außer Frage. Was das hier für einen Mehrwert hat? Sicherlich keinen wissenschaftlichen - aber allemal ist es ein interessantes Hirngespinst, das man sicher in seiner Freizeit hier im FMA aus der sozio-technischen Perspektive betrachten kann. Ich bin idR ein stiller Mitleser und freue mich über solche "Gedankenspiele".



Um meiner Funktion als Teammitglied hier noch einmal nachzukommen, möchte ich an dieser Stelle zu mehr "Miteinander" als "Gegeneinander" aufrufen, sachlich zu argumentieren und dies bestenfalls mit (frei zugänglichen) Quellen zu untermauern.

If there's more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way.

Matrose71

Salve,

ZitatHerr Matrosen 71: (Ironie) Ein Grund war auch, das Sie mir historisches Nicht- und  Halbwissen attestiert haben, was mir so  nicht bewusst war. Da ich daraufhin annehmen musste, dass trotz 42 Jahren auf Werften, auch mein schiffbauliches Wissen weitestgehend nur auf Einbildung beruht, war es angezeigt die betreffenden Beiträge zu löschen. 

Lesen sie bitte meine Posts und behaupten sie nicht einfach Dinge, die sehr sehr nahe an eine Lüge kommen!

ZitatIch bezweifele übrigens, dass sie allgemein über das gesamte Thema WWI und Anbahnung (politisch und gesamt militärisch) besser informiert sind als viele andere Member hier in diesem Forum!

ZitatIhr Post widerspricht diametral der politischen Realität, die wir in den 20er Jahren bis zur Machtergreifung erlebt haben!

Die großen politischen Unruhen der 20er Jahre erfolgten aus der Demütigung und Gesichtsverlust des VV, was auch einen enormen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Machtverlust für Deutschland bedeutete, das führte letzendlich zu einem enormen Ruck in Richtung Nationalismus, wenn das Volk so viel anders war nach Verdun und Somme, wie war denn dann der Weg zur Machtergreifung mit anschließender Wiederaufrüstung und WWII überhaupt möglich?

Entweder verwechseln sie mich oder lesen einfach meine Posts nicht oder leben in einer willkürlichen Interpretation deutscher Sprache!
Viele Grüße

Carsten

DST

Zitat von: Benjamin am 10 Mai 2017, 14:24:51
Um meiner Funktion als Teammitglied hier noch einmal nachzukommen, möchte ich an dieser Stelle zu mehr "Miteinander" als "Gegeneinander" aufrufen, sachlich zu argumentieren und dies bestenfalls mit (frei zugänglichen) Quellen zu untermauern.

Sachlich argumentieren und das mit Quellen zu belegen ist schwierig bis unmöglich:

wenn es um eine fiktive Flottenplanung geht
die auf einem fiktiven Flottenabkommen aufbaut
welches nach einem fiktiven Friedensvertrag ausgehandelt wurde
und auf einem fiktiven Kriegsende basiert
das zu einem fiktiven Datum aus einem fiktiven Grund zustande kam.

Da treffen keine Argumente oder harte Fakten aufeinander sondern Meinungen.
Und ich befürchte das auch diese Diskussion früher oder später zusammenbricht weil es einfach zuviele Optionen gibt.
Weil jeder tausend gute Gründe findet warum genau sein Szenario das einzig ware sein kann.

Von daher würde ich folgendes vorschlagen:

Zitat von: DST am 07 Mai 2017, 22:36:00
Von daher sollten sich alle etwas zusammen reißen und ein grobes Grundgerüst zusammen nageln.

Wieviele Schiffe darf Deutschland haben / bauen.
Welche Schiffe werden fertig.
Welche bleiben in der Flotte.


mfg dirk

Und danach könnte man darüber diskutieren
bauen wir die Mackensen mit 8x35cm zuende
oder mit 6x38cm
oder mit 12x 30,5cm aufgebohrt auf 33cm
oder noch 2 x Bayern
oder 2x York
oder ...
oder ...
oder eine NCC 08/15 Von der Tann mit Warpantrieb und Klasse 4 Photonentorpedos  :-D :-D :-D :-D

mfg dirk

Sven L.

Zitat von: mhorgran am 10 Mai 2017, 14:24:51
...
erster Teil - Mutmaßung / Interpretation (in blau)
...
...
als ob man in der BILD lesen würde.

Leider falsch. Setzen!

Viele Gespräche mit beck.Schulte per Telefon und bei persönlichen Treffen. Seine Quellen hat selbiger bereits genannt.

Zu BILD: "Frau drehte Mann durch Fleischwolf. Bild sprach zuerst mit den Frikadellen." Fiktion oder Realität?

Man kann natürlich in der Fiktion außer acht lassen, das alle kriegsführenden Länder nach Kriegsende finanziell auf der Felge kaufen.
1. Warum sonst kam es idR zum Washington-Abkommen?
2. Was passierte in Frankreich mit den geplanten bzw im Bau befindlichen Schiffen?
3. Warum fuhr England sein Schiffbauprogramm herunter?
4. Hätte ein von den dt. Sozialdemokraten dominierte Reichstag einer erneuten umfangreichen Rüstung zugestimmt?

Wie im Vorpost von DST angesprochen wird es in einem Szenario, in dem an vielen Schrauben gleichzeitig gedreht wird, schwierig einen Konsens zu finden. Darüber hinaus ist es auch völlig legitim auf Fehler oder fehlende bzw nicht berücksichtigte Punkte hinzuweisen. Dies ist kein Grund den "Hinweisenden" gleich auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.

Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Hannes 1988

Naja über einige Punkte herrscht ja bereits Konsens oder? Ich starte mal ne Aufzählung:

- Kriegsende Anfang 1917 (Ein Unentschieden, dass so richtig niemanden zufrieden stellt, aber den Status Quo von vor dem Krieg wieder herstellt mit dem Unterschied, dass Russland und die Doppelmonarchie extrem geschwächt sind und wohl nicht mehr zu den Großmächten zählen)
- eine Flottenkonferenz kommt vermutlich 1918 zusammen, da Überall ein neues Flottenwettrüsten nicht erwünscht ist.

Mal schauen was hat Deutschland zu dem Zeitpunkt an Großkampfschiffen:
in Dienst:
6 Schlachtkreuzer (4 davon noch mit 28cm SA)
19 Schlachtschiffe (4x Nassau, 4x Helgoland, 5x Kaiser, 4x König, 2xBaden)
Im Bau:
4 Schlachtkreuzer (4x Mackensen)
2 Schlachtschiffe (2x Baden)

Da bei einem Friedensschluss Anfang 1917 der Bau von leichten Einheiten (alles, was kleiner als kleine Kreuzer ist), die nicht nahezu fertig sind vermutlich vernachlässigt wird bzw. nicht forciert sind die 6 in Bau befindlichen Großkampfschiffe alle bis spätestens Mitte 1918 vom Stapel gelaufen und bei einer Flottenkonferenz könnte man auf die Fertigstellung bestehen mit Blick auf die anderen Seemächte die alle Schiffe mit größeren Geschützen haben und dafür auf die 3 ältesten Schlachtkreuzer und die 8 ältesten Schlachtschiffe verzichten.

Ein Baustop mit Blick auf die Bevölkerung halte ich für völlig unrealistisch. Bei einem Friedensschluss bei dem Deutschland nicht als der Verlierer da steht behalten die alten Eliten das Sagen oder zumindest so viel Einfluss, dass es nicht zu so etwas kommt.

Sollte es später zur Flottenkonferenz kommen verschlechtert sich für GB und Dtl die Situation in sofern, dass IJN und die USN dann mit ihren 16Zoll Großkampfschiffen weiter sind und vermutlich nicht auf den Fertigbau ihrer eigenen Einheiten verzichten wollen.

Weiter offen wäre für mich wie sich die Flottenstärken nach der Flottenkonferenz verhalten soll. Ich vermute, dass Dtl min 66% - 75% der Flottenstärke der Briten erhalten wird und keinesfalls auf die 4 Badens, die 4 Mackensens, die 2 x Hindenburgs und die 4 Könige verzichten wird. Das wäre eine Stärke von 14 Großkampfschiffen mit einer Tonnage von ca. 390.000t (laut Wikipedia). Alles was überzählig ist könnte anderen Nationen die nicht zu der Konferenz eingeladen werden verkauft werden. Vermutlich wird man wie die Japaner und Briten in der Realität auch ein Schiff oder 2 in die Reserve überstellen wollen. Hier böte sich die Seydlitz an.

Was haltet ihr davon?

LG Hannes
LG Hannes

Matrose71

#146
Salve,

so ungefähr wird es laufen, wahrscheinlich 2 Koenige im Dienst 2 in Reserve, dem Osmanischen Reich wird man Kaiser Schiffe oder Seydlitz und Moltke anbieten, für anderes ist kein Raum. GB wird schon nicht über ein deutsches Schlachtkreuzer Geschwader von 6 Schiffen begeistert sein, die 28cm sollte man aus logistischen Gründen loswerden, insoweit bietet sich das Osmanische Reich an. Die Kaiser werden anderweitig verkauft, der Rest geht zum Abwracker. Die Kaiser sind mit ihrem Turbinenantrieb immer noch auf der Höhe der Zeit, die Expansions Schiffe eher nicht, insoweit wohl nicht verkäuflich und somit gehen sie in den Ofen.
Ö-A würden sich auch als Abnehmer der Kaiser anbieten, als auch modernisierte Koenige, wenn Ö-A  noch Anfang der 30er Jahre existiert.

Insoweit kann sich Deutscjland auch Zeit lassen mit einer neuen 10000-15000ts Keuzer Klasse, da man 6 schnelle Schlachtkreuzer hätte.
Letztendlich wären 10 Schiffe die Kern Flotte, ob man die Koenige wirklich massiv modenisieen würde, halte ich für fraglich.
Die 4 Bayern und 4 Mackensen wären für umfangreiche Modenisierungen gesetzt und Hindenburg und Derfflinger würden sich auch anbieten.

Eine Abschaffung der Großkampfschiffe halte ich für ausgeschlossen, wegen Japan und den USA, hier wird es keine Einigung geben oder der Vertrag wrd Anfang der 30er Jahre einfach gekündigt und weiter grüstet. Insoweit ist mir Urs Sichtweise zu Deutschland und Europa zentriert!

ZitatMan kann natürlich in der Fiktion außer acht lassen, das alle kriegsführenden Länder nach Kriegsende finanziell auf der Felge kaufen.
1. Warum sonst kam es idR zum Washington-Abkommen?
2. Was passierte in Frankreich mit den geplanten bzw im Bau befindlichen Schiffen?
3. Warum fuhr England sein Schiffbauprogramm herunter?
4. Hätte ein von den dt. Sozialdemokraten dominierte Reichstag einer erneuten umfangreichen Rüstung zugestimmt?

Was soll uns das denn sagen?
Wir sprechen seit 4 Seiten über ein Washington mit Deutschland als Teilnehmer, bei einem Unentschieden. Was die Franzosen im Bau hatten interessiert eigentlich nur als nummerische oder tonnage Zahlen, andernfalls haben die ausschließlich wirklichen Schrott produziert, vielleicht sind die Italiener da noch sehr interessiert, die anderen kümmern die Franzosen nun herzlich wenig. Die Franzosen waren aller höchsten zweitklassig eher drittklassig 1918!
Viele Grüße

Carsten

mhorgran

@Halvar66
Zitat
Zitat von: Halvar66 am 11 Mai 2017, 00:34:02
Zitat von: mhorgran am 10 Mai 2017, 14:24:51
...
erster Teil - Mutmaßung / Interpretation (in blau)
...
...
als ob man in der BILD lesen würde.

Leider falsch. Setzen!

Viele Gespräche mit beck.Schulte per Telefon und bei persönlichen Treffen. Seine Quellen hat selbiger bereits genannt.

Aus persönlichen Gesprächen kommt also die "Gewißheit". Warum dann aber "vielleicht meinte ..."? 
und "leider falsch, setzen"? Mit Sicherheit nicht, wenn Informationen und Quellennennung Tröpfchenweise kommen muß man sich nicht wundern wenn Irritationen und Mißverständnisse entstehen.

Passend dazu wird mein Hinweis auf die BILD auf diesen Thread angewendet. Ein sehr seltsamer Kommunikationsstil aber Die Einwendungen sind absolut berechtigt allerdings ein ganz anderer Stiefel als "uneingeschränkter U-Bootkrieg ab 17.Feb 17". Darum ist auch der Satz "Dies ist kein Grund den "Hinweisenden" gleich auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen." ziemlicher Humbug.

Hannes 1988

Ich denke die Könige und die Derflingers sind groß genug um 35cm SA tragen zu können. Dazu wäre ein größerer Umbau nötig. Bei den Königen entfernt man dabei gleich noch den mittleren Turm um Platz für eine veränderte Antriebsanlage zu bekommen. Das wäre dann was für Ende der 20er Jahre die beiden Schlachtkreuzer in die Werf und dann anfang der 30er Jahre die 4 Könige. Falls dann unbedingt neue Schiffe gebaut werden sollen könnte man sich zu dem Zeitpunkt (vor der umfangreichen Modernisierung) auch von den Königen trennen.

LG Hannes
LG Hannes

Urs Heßling

#149
moin,

Ich möchte meine Gesamtbild noch zu Ende bringen und greife Carstens Beitrag einmal auf

Zitat von: Matrose71 am 10 Mai 2017, 13:04:48
hier wird von Urs und Alex von einem Friedensvertrag Anfang bis Mitte 1917 ausgegangen. Insoweit dürfte es dann doch nur geringe Auswirkungen haben, da die Facharbeiter von der Front zurückkehren und sich die Versorgungssituation auch sehr schnell bessern wird.
Das DR hat zu dieser Zeit hinter sich Verdun, die Somme und den Steckrübenwinter
GB hat hinter sich die Somme, F Verdun und - vermutlich noch - die gescheiterte Nivelle-Offensive
Kurz gesagt. haben eigentlich alle die Nase voll vom Krieg.

DR : Bei den Werft-Facharbeitern, die von der Front zurückkehren, fehlen die (vielen?), die an der West- und an der Ostfront gefallen sind.
Ob der Nachschub an Buntmetallen, der für den Kriegsschiffbau erforderlich ist, so schnell wieder in Fahrt kommt, wäre noch zu klären.
Eine Verbesserung der Ernährungssituation der Bevölkerung des DR hat sicher Vorrang ! ... die anderen bereits erwähnten innenpolitischen fianziellen Bindungen auch ...
Ich sehe also für das DR nur geringe Chancen für den Weiterbau von Kriegsschiffen zwischen Waffenstillstand und Konferenz.

Wie in bereits erwähnten Dokumenten vermerkt, besteht aus den Kriegserfahrungen eine gewisse Einsicht, daß die Schlachtschiffe überholt sind. Dabei sind diese Schiffe ein Ressourcen- und Finanzengrab. Aber jede Nation will ihre Schlachtschiffe behalten, weil die anderen dasselbe tun. Also von der Logik her die ideale Ausgangsstellung für eine Konferenz, bei der man sich über eine sukzessive Abschaffung einig werden kann.
Ausnahme ist evt. der Pazifik, wo sich die US und J-Admirale noch eine rangierte Seeschlacht vorstellen könnten (Carsten hat zu Recht einmal meine etwas zu eurozentrische Sicht erwähnt).
Aber da J die überlegene Rüstungs- und Finanzkapazität der US in Rechnung stellen muß, muß es auch Interesse an einer Abrüstungs- und Rüstungsbegrenzungskonferenz haben.

Das Interesse GB besteht in der Wahrung des Empire angesichts bis zur Verschuldung erschöpfter Finanzen, daher auch pro Rüstungsbegrenzung.
Dasselbe (mit nur wenigen Kolonien) gilt für F und I.

Das DR hätte also ihnen gegenüber eine durchaus gute Verhandlungsposition (!), hat allerdings
- die o.a. finanziellen Verpflichtungen zu berücksichtigen, und
- die klare Erkenntnis, daß eine Schlachtflotte im Krieg gegen England nicht viel nützt,
- außerdem die eindeutige Kenntnis der schiffbaulichen Mängel der Kriegsschiffe ab ca. 1916.
(das haben BL und ich eben noch einmal besprochen)

---

Wie endet "mein" Szenario also ? (es wird Zeit, es zu beenden :wink:)
GB baut gar nichts, die anderen "kreuzer-armen" Vertragsstaaten bauen die bekannten Kreuzer, aber mit 15 cm-Drillings- (die Franzosen: Vierlings- ?) Türmen statt 20,3 cm-Türmen ...

.. und das DR ?

Am 1.1.1919 legen der Admiralstab und K der Marineleitung folgenden Vorschlag vor :
- die nicht fertiggestellten Großkampfschiffe werden abgewrackt,
Argument ist: ein problemlos fahrendes 28- oder 30 cm Schiff (vdT nach Südamerika und zurück!) ist mir lieber als ein mit Kondensatorproblemen dahinschleichendes mit 38- oder 35,6 cm.
(Die "Kernflotte" besteht also aus 2 BAY, 4 KOE, 2 DER, SEY, MOL, und 1 - 2 KAI (gem. Vertrag))
- 2 KAI gehen zur Erfüllung von früheren Verträgen an TUR
- Zu prüfen ist der Umbau eines Großkampfschiffs in einen Flugzeugträger. Aufgrund vorangehender Argumente wird hierfür nun Friedrich der Grosse vorgeschlagen.

- Abgewrackt werden alle Pre-DN-Schiffe bis einschließlich Wittelsbach-Klasse
- 1 Ostfriesland wird zum Werkstattschiff umgebaut, Kräne anstelle der Seitentürme,
- 1 Ostfriesland wird Übungshulk einer zu errichtenden Schiffssicherungsschule,
- 2 Ostfriesland werden Versuchsobjekte für umfangreiche Spreng- und Beschußversuche und dann abgewrackt oder als Wellenbrecher bei Helgoland oder Sylt versenkt,
- 2 Nassaus werden zu Fernlenkzielschiffen umgebaut, 2 abgewrackt.

- je 2 der 4 DEU werden Begleit- und Mutterschiffe für Torpedo- bzw. Minensuchboote zur Unterstützung dieser Boote aus Positionen wie Helgoland / Rügen bzw. in See, Antrieb auf 1 Welle reduziert, SA und Kasemattgeschütze werden entfernt, dafür Ausrüstung mit Flak,
- 2 BRA werden Stationsschiffe der Nord- und Ostsee in WHV und Kiel,
- je 2 von 7 Kleinen Kreuzern der Gazelle-Klasse werden Begleit- und Mutterschiffe für Untersee- bzw. FM(Räum)-Boote zur Unterstützung dieser Boote aus Positionen wie Helgoland / Rügen bzw. in See, Antrieb auf 1 oder 2 Welle(n) reduziert, alle 10,5 cm-Geschütze werden entfernt, dafür Ausrüstung mit Flak,
- Stettin und Lübeck werden zu Seeflugzeugmutterschiffen umgebaut, um jedem der 3 Schlachtgeschwader ein solches assoziieren zu können.

- die 4 verbleibenden Hamburgs werden zu Schulkreuzern umgebaut, die immer in Paaren zum Einsatz kommen, d.h. auf Reise gehen sollen, nur die Bug- und Heckgeschütze bleiben, die Kasemattgeschütze werden ausgebaut, um Platz für Klimaanlagen, Kühl- und Vorratsräume zu schaffen.
(Bei Erreichen eines Alters von 20 Jahren (1925-6) ist ein Ersatz zu planen, dieser könnten 2 10.000 t-Schiffe mit Dieselantrieb und Drillingstürmen vorn und achtern sein).
- unter der Bedingung, daß das DR Kolonien zurückerhält, werden 2 Gazelle-Kreuzer zu Kolonialkreuzern umgebaut (Umbaumaßnahmen wie bei den Hamburgs)
- der verbleibende Gazelle-Kreuzer wird Artillerieschulschiff, die beiden 10,5 cm-Geschütze auf der Back durch ein 15 cm-Geschütz ersetzt

- Die Großen Torpedoboote des Typs B 97 werden durch Schließen der Kuhl, Wegfall von ToRo und Bewaffnung mit 15 cm-Geschützen zu Spähkreuzern umgebaut (das kann problemlos auf Kreuzertonnage angerechnet werden). Für die ca. 1928 zu planenden Ersatzbauten für die 2 Kolbergs ist ein Marschantrieb mit Dieselmotoren zu planen
- In Zusammenarbeit mit der Lürssenwerft ist der Aufbau einer Schnellbootwaffe zu prüfen.

- Die noch nicht fertiggestellten Kleinen Kreuzer und Torpedoboote werden abgebrochen.

Angesichts einer möglicherweise verkürzten Wehrpflicht und eines eher verringerten Freiwilligenaufkommens ist eine "Binnenwerbung" für die KM sehr wichtig.
- die verbleibenden 3 BRA werden in WHV, Kiel und Swinemünde Museumsschiffe, dazu dort je ein T-, M- und U-Boot
- Freiwilligenwerbungszentren werden eingerichtet in Koblenz, Heidelberg, Berlin und Dresden. Dazu werden je ein T-, M- (evt. nach Entfernung und Wiederaufbau der Aufbauten) und U-Boot als Museumsschiffe/Anschauungsobjekte flußaufwärts dorthin verlegt.

Das äußerlich ansprechende Minenschiff Nautilus wird - unter Beibehaltung einer Bewaffnung von 4- 8,8 cm-Geschützen - die neue (Kaiserliche) Staatsyacht und Repräsentationsschiff.

Das beendet meine optimistischen Überlegungen :-D ... Weg frei für Gegendarstellungen :MZ:

Gruß, Urs



"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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