Anzahl der geplanten Flugzeugträger bei der DKM

Begonnen von wirbelwind, 06 November 2017, 18:55:08

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delcyros

#150
Das Betriebshandbuch der Bf-109E gibt keine Leistungseinschränkung für den Start oder das Rollen an.
Das Betriebshandbuch der Bf-109D gibt ebenfalls keine Listungseinschränkung für Start- oder Rollen an, erwähnt jedoch:

Zitat"(...)
7. Startlänge etwa 150m
8. Abhebegeschwindigkeit Va=110km/h (Fahrtmesser, 22)
9. Flugzeug zeigt beim Start leichte Neigung nach links auszubrechen, läßt sich aber gut mit Seitenruder halten
"

torpedo mixer

wurde explizit gesagt das man im Stand Vollgas geben kann?
Wenn ja, dann mag das der Unterschied sein - das die G mit dem stärkeren Motor eine rote Linie überschritten hatte.

Das mit dem "leichten Seitenruder" galt eher bei der G zum Ende des Startanlaufes.
WoW: [FMA] torpedo07

t-geronimo

Zitat von: delcyros am 03 Juni 2018, 11:37:24
[...] Deutlich wird auch die sehr kurze Zeit die benötigt wird, um mit diesem Verfahren die Flieger in die Luft zu bringen (um 20 Sek. pro Start).

Das kann man nach diesem Video kaum beurteilen. Wenn man sich mal nur die kleinen Männchen betrachtet und dazu den nach fast jedem Start auftretenden kleinen Blitz, erkennt man dass das Video geschnitten ist.
Das Prinzip wird aber nichtsdestotrotz deutlich.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

delcyros

#153
Zitatwurde explizit gesagt das man im Stand Vollgas geben kann?
Nein. Aber es wird auch im Umkehrfall explizit nicht gesagt, dass man beim Start die Startleistung nicht verwendet werden darf. In diesem Zusammenhang:


Zitat
Start
1. Flugzeug in Startrichtung stellen
2. Zügig Gashebel auf "Startleistung". Dabei durch kurzen Blick Ladedruck, Drehzahl und Luftschraubenverstellung kontrollieren.
3. Während des Starts Hand am Gashebel.
4. Nach Abheben (180km/h) Flugzeug auf Fahrt kommen lassen
(...)
- L. Dv.T.2109 G/PI für Bf-109G, vom Dez. 1942

torpedo mixer

Dann sollte es ja gehen.

Danke für das Nachschlagen, TM
WoW: [FMA] torpedo07

delcyros

Zitat von: t-geronimo am 03 Juni 2018, 14:29:06
Zitat von: delcyros am 03 Juni 2018, 11:37:24
[...] Deutlich wird auch die sehr kurze Zeit die benötigt wird, um mit diesem Verfahren die Flieger in die Luft zu bringen (um 20 Sek. pro Start).

Das kann man nach diesem Video kaum beurteilen. Wenn man sich mal nur die kleinen Männchen betrachtet und dazu den nach fast jedem Start auftretenden kleinen Blitz, erkennt man dass das Video geschnitten ist.
Das Prinzip wird aber nichtsdestotrotz deutlich.

Im Video
02:47 Abflug Flugzeug A
02:53 Flugzeug A klar Flugdeck
02:54 Abflug Flugzeug B beginnt (kurz danach bei 02:57 geschnitten)

im Vergleich die Praxis mit Katapult:

https://www.youtube.com/watch?v=Fx7Gto1zrrg

juergenwaldmann

Danke für das Einstellen des sehr guten informativen Films !
Leider wissen wir nicht , wie lange Katapultstart auf GZ dauert ,
bzw. gedauert hätte , wenn ganze Gruppen starten .

H.J. Israel schreibt , dass für den Katapultstart 20 Katapult Schlitten
benötigt wurden , nicht wie ich schrieb 42 also 1 K. Schlitten je Flieger .
Die Anzahl 20 ergibt sich aus der Tatsache , dass die verschiedenen
Flugzeug - Typen auch verschieden eingestellte Katapult Schlitten benötigten .
Unter Deck war damit sehr viel kostbarer Stauraum dafür belegt .

Die US Träger hatten im Film 1 Zugseil , das im Flieger und Katapult  befestigt
wurde und bei Startende wieder eingesammelt wurde .
LG  Jürgen

Sven L.

Zitat von: juergenwaldmann am 03 Juni 2018, 15:50:07
Danke für das Einstellen des sehr guten informativen Films !
Leider wissen wir nicht , wie lange Katapultstart auf GZ dauert ,
bzw. gedauert hätte , wenn ganze Gruppen starten .

H.J. Israel schreibt , dass für den Katapultstart 20 Katapult Schlitten
benötigt wurden , nicht wie ich schrieb 42 also 1 K. Schlitten je Flieger .
Die Anzahl 20 ergibt sich aus der Tatsache , dass die verschiedenen
Flugzeug - Typen auch verschieden eingestellte Katapult Schlitten benötigten .
Unter Deck war damit sehr viel kostbarer Stauraum dafür belegt .

Die US Träger hatten im Film 1 Zugseil , das im Flieger und Katapult  befestigt
wurde und bei Startende wieder eingesammelt wurde .
LG  Jürgen

Die Bilder hier -> http://www.luftarchiv.de/index.htm?/bordgerate/traeger.htm zeigen wohl eher, das es nur einen Schlittentyp gab.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

juergenwaldmann

Hallo Sven ,
auf Seite 112 beschreibt Israel das anders , denn da steht :

" Es muss noch angefügt werden , dass die Startwagen je nach Flugzeugtyp , seiner unterschiedlichen
Größe und Form , sowie nach dem für Me 109 und Ju 87 verschiedene Anstellwinkel für den Start eingestellt
werden mussten . Das war erforderlich , damit die Flugzeuge beim Einsetzen in die Startwagen genau in die
entsprechende Beschläge des vorderen und hinteren Stützenpaares passten und beim Abheben problemlos
frei vom Startwagen frei kamen ."

Das Grundgestell des Startwagens war demnach gleich , sie mussten aber an verschiedene F Typen angepasst werden .
Daher summierte sich die Anzahl der  2 X  8  Startwagen , mit 2 Reserve auf 20 Stück .
LG  Jürgen

Sven L.

Das
Zitatverschiedene Anstellwinkel für den Start eingestellt
werden mussten
besagt doch nichts anderes, als das es EINEN Typ Startwagen gab und dieser entsprechend dem Flugzeugmuster eingestellt wird.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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delcyros

#160
Zitat von: juergenwaldmann am 03 Juni 2018, 15:50:07

Die US Träger hatten im Film 1 Zugseil , das im Flieger und Katapult  befestigt
wurde und bei Startende wieder eingesammelt wurde .
LG  Jürgen

Ja, die ganze Katapulteinrichtung und das Verfahren dafür in der USN scheint deutlich mehr Zeit zu beanspruchen als der Rollstart. Kein Wunder also dass Reeves und BuAer den Rollstart als bevorzugtes Verfahren ausweisen, weil sich damit größere Fluggruppen in kürzerer Zeit in die Luft bekommen lassen. Mit dem Katapult ließen sich dafür auch von kleineren Trägern wie CVE-30 CHARGER (max. 17kt, 480ft / 146,3m Flugdeckslänge) selbst schwierige Flugzeuge, wie die SB2C starten (stall speed at 15915lbs gross weight: 65.5kt power on -flaps down, take off run: 1142ft bei 0m/s & 531ft bei 25 kts Gegenwind). Dieses Flugzeug konnte nicht mehr im Rollstart von CVE-30 starten, es sei denn das gross weight war auf 15000lbs begrenzt und der Träger fuhr mit maximaler Geschwindigkeit in mindestens 10kts Gegenwind.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: delcyros am 03 Juni 2018, 21:32:28
Mit dem Katapult ließen sich dafür auch von kleineren Trägern wie CVE-30 CHARGER (max. 17kt, 480ft / 146,3m Flugdeckslänge) selbst schwierige Flugzeuge, wie die SB2C starten (stall speed at 15915lbs gross weight: 65.5kt power on -flaps down, take off run: 1142ft bei 0m/s & 531ft bei 25 kts Gegenwind). Dieses Flugzeug konnte nicht mehr im Rollstart von CVE-30 starten, es sei denn das gross weight war auf 15000lbs begrenzt und der Träger fuhr mit maximaler Geschwindigkeit in mindestens 10kts Gegenwind.
Ein noch krasseres Beispiel sind die CVE der Casablanca-Classe mit Flugdeckslänge von 474 ft/144,5 m, von denen, z.B. bei Leyte, TBF Avenger starteten, die voll beladen mehr als 7,5 t wogen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Sven L.

Da hier schon die Frage aufkam, warum solch ein langes Flugdeck, wo es doch nicht notwendig sei, möchte ich J. H. B. Chapman, RCNC zitieren:
ZitatThe aircraft carrier the naval constructor with some of the most difficult problems encounteted in warship design. In a hull possessing most normal warship features, provision must be made for the operation and maintenance of several squadrons of aircraft. If operated ashore, a carrier's aircraft would require an airfield extending over several square miles with air control, hangar, maintenance shops, petrol stowage, bomb dumps, barrack blocks and messes, with a flight deck area of less two acres.
Eine kurze Zusammenfassung auf deutsch müsste lauten:
Definition Flugzeugträger: Alle Elemente eines (Land-)Flughafens zusammengepresst auf einem Schiffsrumpf. Eine Herausforderung für jeden Schiffskonstrukteur.

Es sei auch noch Mal W. Hadeler, aaO, Seite 68 zitiert:
ZitatEs war die erste und im wahrsten Sinne des Wortes grundlegende Erkenntnis des Entwurfs Bearbeiter, dass beim Flugzeugträger einzig und allein die Fluganlage als räumliches Gebilde, also die Gesamtheit alle für den Betrieb als Bestückung gewünschten Flugzeuge notwendigen Einrichtungen maßgebend ist.
Dies bedeutet, dass sich die Größe des Schiffes aus den Anforderungen an die Fluganlage ergibt.

Da sich im Laufe eines Trägerlebens die eingeschifften Flugzeugtypen von Generation zu Generation vergrößern, hat W. Hadeler schon ganz richtig gedacht, als er die ausländischen Flugzeuge in Größe und Gewicht zzgl. zwanzig Prozent gerechnet hat. Die Engländer konnten zum Teil die amerikanischen TBR's auf ihren flachen 14ft. im lichten messenden Hangars nicht unterbringen. Allerdings hatten die niedrigeren Hangars der Engländer ihre Ursache, auf die ich hier nicht näher eingehen werde.

Die Länge der Graf Zeppelin hat sich also zwangsläufig aus der auf ihr installierten Fluganlage ergeben.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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delcyros

Aus Friedman ergeben sich ein paar Zahlen zur Größe der Fluggruppe der LEXINGTON von 1936:
aktiv:
  • 18 Grumman F2F-1
  • 18 Boing F4B-4
  • 20 Vought SBU Corsair
  • 18 Great Lakes BG
  • 3 Vought OU Corsair
  • 2 Grumman JF Duck
    Reserve:
  • 9 Grumman F2F-1
  • 10 Vought SBU Corsair
  • 9 Great Lakes BG
  • 1 Vought OU Corsair
  • 1Grumman JF Duck


    AKAGI 1939:
    aktiv:
  • 12 Mitsubishi A5M type 96 Claude
  • 19 Aichi D1A Susie
  • 35 Yokosuka B4Y Jean

    Reserve:
  • 4 Mitsubishi A5M type 96 Claude
  • 5 Aichi D1A Susie
  • 16 Yokosuka B4Y Jean

Sven L.

Gibt Friedmann auch Auskunft über Fluggruppen englischer Träger?
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


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