Anzahl der geplanten Flugzeugträger bei der DKM

Begonnen von wirbelwind, 06 November 2017, 18:55:08

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

MarkusL

Hallo,
Ark Royal ist sicher ein gutes Beispiel.
Die zeitgen. Flottenhandbücher geben u.a.
Weyer 38: 70 Flugzeuge, so auch im Nauticus 1939
Alm. Navale: 60 so auch im Jane's 1939 und Flottes de combat 1940
Lt. David Hobbs: British Aircraft Carriers
"designed to support 60, 54 embarked in 1941"
eventuell war bei den max. 72 gleich eine "Landreserve" mit "eingepreist", sozusagen Haushaltstricks der 30er.
Gruß
Markus

MarkusL

... vielleicht noch interessant die Angabe bei Hobbs zu Implacable im März 1945
48 Seafire, 12 Firefly, 21 Avenger
Gruß
Markus

Peter K.

Zur Geschichte der deutschen Flugzeugträgerentwicklung gibt es in Freiburg unter der Signatur RM 8/1853 eine Sammlung von neun unterschiedlichen und sehr lesenswerten Ausarbeitungen zwischen 1931 und 1944, von denen ich besonders die mit

Anforderungen an Flugzeugträger: Größe, Bewaffnung, Geschwindigkeit
Ein Versuch, auf Grund des vorliegenden Schrifttums Richtlinien zu ermitteln


betitelte Arbeit von Dipl.Ing. Wilhelm HADELER vom 27.07.1937 hervorheben möchte.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Urs Heßling

moin,

Zitat von: MarkusL am 07 Juni 2018, 21:00:59
48 Seafire, 12 Firefly, 21 Avenger
mit Verstärkung der Jagdwaffe zulasten der Angriffskapazität wegen der Bedrohung durch Kamikazes

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

delcyros

... und Einführung eines permanenten Deck parks....

juergenwaldmann

Hier noch ein 3d Beitrag von Marsden Samuel zum sehr frühen Träger Eagle ,
mit dem die Engländer  wertvolle Erfahrungen sammeln konnten .

https://sites.google.com/site/3dwarships/Home/hms-eagle

Der Deutsche Träger GZ war eine sehr interessante Neukonstruktion ,
übernahm aber fataler weise die Ausstattung mit Mittlerer Artillerie , denn
die 16 X 15 cm Kanonen entsprachen der Bewaffnung eines leichten Kreuzers .
Auch das Katapult mit 20 Katapult Schlitten ging zu Lasten von mehr Kampf -
Flugzeugen , wodurch die Anzahl der Flugzeuge insgesamt gesenkt wurde .
Auch die vielen Beiboote in der Seite des GZ raubten Platz im Hangar .
Die Größe des GZ mit dem breiten und langen Flugdeck , das war schon
sehr fortschrittlich geplant und damit eine gute Basis zum Träger .
Eine frühe Fertigstellung hätte sicherlich zu vielen Verbesserungen geführt .
LG  Jürgen

Sven L.

Zitat von: juergenwaldmann am 08 Juni 2018, 17:01:33
Der Deutsche Träger GZ war eine sehr interessante Neukonstruktion ,
übernahm aber fataler weise die Ausstattung mit Mittlerer Artillerie , denn
die 16 X 15 cm Kanonen entsprachen der Bewaffnung eines leichten Kreuzers .
Im Nachhinein ist man immer klüger, oder um es mit W. Hadeler's Worten auszudrücken:
Man kommt immer klüger aus dem Rathaus heraus, als man hinein ging.
Desweiteren schreibt er auf Seite 66:
ZitatAuch der Verfasser [W. Hadeler] weiß sich nicht frei von dem Gedanken, daß ein Schiff von über 20.000 ts Typverdrängung ohne ausreichende Seezielartiellerie und ohne Panzerschutz nicht denkbar wäre.
...
sondern die ganze Idee dieser Schiffsgattung typwidrig vorbelastet wurde. Diese Vorbelastung hat sich in keinem Falle überwinden lassen, solange sich Stellen des Oberkommandosder Kriegsmarine überhaupt mit dem Thema "Flugzeugträger" befaßten.
Man merkt hier ganz deutlich, das der deutschen Marine die 15 Jahre Vorsprung an Erfahrung der anderen Marinen fehlte. Dazu kommt, dass es bis zum Entwurfsbeginn der GZ nur einen einzigen Neubau gab - die USS Ranger.

Zitat von: juergenwaldmann am 08 Juni 2018, 17:01:33
Auch das Katapult mit 20 Katapult Schlitten ging zu Lasten von mehr Kampf -
Flugzeugen , wodurch die Anzahl der Flugzeuge insgesamt gesenkt wurde .
Das ist doch unausgegorener Nonsens. Was veranlasst dich zu dieser Aussage? Hast du Belege dafür?
Bei S. Breyer/G. Koop, Von der Emden zur Tirpitz, Band 1, Seite 135 findet sich eine Skizze zur Katapultanlage mit ihren Rücklaufbahnen. Die Rücklaufbahnen verliefen ausschließlich im A-Deck. Also dem Deck, welches direkt unterhalb des Flugdecks lag. Wenn du ein paar Post's weiter zurückschaust, findest du eine Zeichnung mit möglicher Stauung dt. Flugzeugtypen mit klappbaren Fügeln. Schau dir die beiden Deckszeichnungen an. Es sind die Deckszeichnungen des B-Decks und des unteren Hangardecks. Siehst du dort im Bugbereich, wo die Katapultschlitten nach oben gebracht werden müssten irgendeinen Aufzug eingezeichnet? Nein. Dies bedeutet im Umkehrschluß, das die Schlitten allesamt im A-Deck bis zur Verwendung auf den Rücklaufbahnen standen. Sollten dir andere Zeichnungen, die deine Aussage belegen könnten, vorhanden sein, wäre es nett, wenn du diese hier, sofern Copyright-mäßig zulässig, hier reinstellst.

Zitat von: juergenwaldmann am 08 Juni 2018, 17:01:33
Auch die vielen Beiboote in der Seite des GZ raubten Platz im Hangar .
Das auf GZ viele Beiboote waren ist halt typisch deutsch. Aber bitte erkläre aus welchem Grunde diese Platz im Hangar raubten. Wenn du geschrieben hättest das die vielen Beiboote den Platz für die Mannschafts-Quartiere eingeschränkt haben, hätte ich dir zugestimmt.
GZ war vom Typus "geschlossener" Hangar. Schau dir mal die Skizzen zur Ark Royal an.

Zitat von: juergenwaldmann am 08 Juni 2018, 17:01:33
Eine frühe Fertigstellung hätte sicherlich zu vielen Verbesserungen geführt .
Sofern es nach der Fertigstellung noch machbar gewesen wäre - Ja. Bei Träger "B" wahrscheinlich noch während der Bauzeit. Wie schnell aber die 15 cm Kasematt-Geschütze über Bord gegangen wären ist schwer zu sagen.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

juergenwaldmann

Hier im Bericht zur BF 109 T steht :


https://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_109T 

Die Planung sah vor, dass die Maschinen, die nicht im Radstart abfliegen, bereits im Trägerhangar auf ihre Startschlitten gesetzt werden und sie in diesem Zustand, nach dem Hochfahren mit einem Flugzeugaufzug, auf Schienen im Flugdeck zu den Katapulten gefahren werden.

Unter Deck im Hangar nahmen sie Platz in Anspruch .
LG  Jürgen

Sven L.

#188
Ich hatte doch bereits dargelegt, das es vom A-Deck keinen Aufzug für die Schlitten nach unten gab (Einfach mal einen Blick in die Zeichnungen werfen - hilft ungemein). Es bliebe somit nur der Weg über die drei (großen) Flugzeugaufzüge. Es ist nicht auszuschließen, das dies gemacht worden wäre.

Sinnvoller wäre es gewesen, die Flugzeuge über den Aufzug der Schlitten zu platzieren und den Schlitten anschließend von unten hochfahrend am Flugzeug zu befestigen. Einen Hilfskran der die Flugzeuge anhebt habe ich in noch keiner Zeichnung gesehen.
Ich habe mich des öfteren gefragt, warum die Schlitten per Aufzug aufs Flugdeck befördert werden sollten, es jedoch keinen direkten Weg für die Schlitten nach unten gab.
Es hierfür jedoch einen Grund gegeben haben.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Smutje Peter

Moin zusammen:

@ Sven

Den Vorgang hab ich jetzt nicht so ganz verstanden (sorry). Bin da wohl etwas Begriff-stutzig. Könntest Du mir noch mal den Weg der Flugzeuge und den der Schlitten beschreiben. Also wie und wo(Belade-Punkt) kommt das Flugzeug auf den Schlitten? Wie kommt der Schlitten mit dem Flugzeug ans oder aufs Katapult, und wie kommt der Schlitten wieder zurück zum Belade-Punkt?
Gruß

Peter aus Nürnberg

Sven L.

Hallo Peter,

Sieh dir auf diesem Bild von GZ den vorderen Teil des Flugdecks an. Dort siehst du hinter den Katapulten die parallel verlaufenden Linien. Kurz hinter den Katapulten sind auf diesen parallelen Linien graue Rechtecke zu sehen. Dies sind die Aufzüge der Katapultschlitten.

Der Ablauf könnte folgendermaßen ausgesehen haben:
Flugzeug wird katapultiert. Schlitten rutscht auf den vor dem Katapult gelegenen Rampen ein Deck tiefer. Hier schließt sich ein weiteres Schienensystem an, welches von der Rampe zurück ins Schiffsinnere führt. Die Rückführung geschieht auf dem A-Deck bis zu den Aufzügen.
Weil auf keinem Decksplan unterhalb des A-Decks ein Aufzugsschacht zu sehen ist, bleibt als einzige Möglichkeit der Weg nach oben.

Es kann nun ein Flugzeug über der Schachtöffnung platziert werden. Der Aufzug befördert einen Schlitten nach oben, so dass das Flugzeug mit diesem verbunden werden kann. Es ist anzunehmen, dass es hierfür beim Aufzug eine bestimmte Höhenstellung gab. Nachdem beides miteinander verbunden ist, fährt der Aufzug in die Endposition, wo dann ggf. das Fahrwerk des Flugzeugs eingezogen wird und der Schlitten mit Flugzeug wird nun zum Katapult befördert, wo der Kreislauf von vorne beginnt.

Um die Flugzeuge passend über dem Schacht zu positionieren, könnten für jeden Flugzeugtyp Markierungen vorhanden gewesen sein.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Smutje Peter

Danke Sven!

Das war jetzt auch für mich verständlich.  :-)
Gruß

Peter aus Nürnberg

Sven L.

Gern geschehen Peter.

Du kannst ja in den Zeichnungen von Post #55 schauen, ob du im B-Deck bzw. unterem Hangardeck an den passenden Stellen Aufzugsschächte findest.
Grüße vom Oberschlickrutscher
Sven


_________________________________
Solange man seinen Gegner nicht bezwungen hat, läuft man Gefahr, selbst bezwungen zu werden.
Clausewitz - Vom Kriege

Smutje Peter

Hallo Sven

ich kann da nichts erkennen, das wie ein, oder mehrere kleine Aufzüge aussieht. Aber ich bin da auch alles Andere als ein Experte. Mit dem GZ hatte ich mich bisher noch nicht näher beschäftigt.
Gruß

Peter aus Nürnberg

RonnyM

...und ich freue mich, dass hier korrekt von Aufzügen geschrieben wird und nicht von Fahrstühlen... top

Es gibt nämlich nur Krankenfahrstühle, aber nur eine Aufzugsverordnung... :biggre:

Grüße Ronny
...keen Tähn im Muul,
over La Paloma fleuten...

Impressum & Datenschutzerklärung