war es ein fehler von der royal navy hood über bismarck zu schicken?

Begonnen von lütjens, 05 November 2006, 14:33:56

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Scarab

aber warum hood vorran ? warum nicht pow nach vorn schicken und auf maximale entfernung mal  das gefecht eröffnen ?
war bismarck so sehr überlegen was reichweite angeht das die 14" der pow nicht wirksam rankamen ?

klar,  die hood musste dicht ran um deckstreffer möglichst zu vermeiden ... trotzdem denke ich pow vorran wäre in dem moment das bessere gewesen.

hatte pow eigentlich auch das radar das die beiden kreuzer hatten ?
und wie stand es mit hood und radar ? war das nachgerüstet worden ?

t-geronimo

Tja, da könnte auch die Tradition mit behindert haben:
Hood war natürlich das Flaggschiff, und das fährt natürlich voraus. Da nimmt man kein niegelnagelneues Schlachtschiff, das noch nicht eingefahren ist.

Die feste Verbandführung war dann ja auch einer der Hauptkritikpunkte an VAdm. Holland.
Dieser Fehler wurde analysiert. Bei POW/Repulse am 10.12.41 hat man es z.B. besser gemacht, auch wenns am Ende nichts gebracht hat. Da hatten beide Kommandanten jeweils freie Fahrt.

Laut Raven/Roberts hatten beide britischen Schiffe das Feuerleitradar 284 Und POW noch das Typ 279.
Das 284 durfte sie aber nicht benutzen, um jenes der Hood nicht zu stören. Befehl von Holland.
Ob das der Hood funktionierte, weiß ich nicht.

Suffolk hatte Anfang 1941 Radar Typ 279 und 285 bekommen.

Die Radartypen siehe auch hier:
http://www.navweaps.com/Weapons/WNBR_Radar.htm
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Scarab

danke dir , wieder was gelernt :)

war es nicht auch so das PG während des gefechts nicht ständig feuern durfte , da (lauft KTB) Bismarck nicht überschossen werden sollte ?

warum frage ich mich ? der winkel ist doch noch so steil das da nix passieren kann oder ?

gibt es da infos der briten das das hintere schiff das vordere nicht überschiessen durfte/sollte ?

t-geronimo

So steil war das gar nicht.

Bei 15.000 m Entfernung betrug die Rohrerhöhung 8,1° und bei 20.000 m 13,3°.

Ich meine, PG wäre von POW etwa 18 km entfernt gewesen sein, meine ich.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Scarab

oh , mehr nicht ? dachte das wäre höher gewesen.

naja ich bin wohl doch zu sehr navyfield geschädigt, man verzeihe mir :)

Mario

Nochmal zur Schlachteröffnung. Tovey`s Homefleet in Scapa Flow hatte nur vier schwere Einheiten zur Verfügung. Deshalb schickte der Befehlshaber zwei Schiffe vor die Dänemarkstraße und behielt die beiden anderen zusammen mit dem Träger nördlich von Schottland in Bereitschaft. Auf diese Weise waren alle Ausgänge zum Atlantik überwacht und die einmal georteten deutschen Schiffe konnten zumindest von einer britischen Schlachtschiffgruppe abgefangen werden. Nachdem die Deutschen in der Dänemarkstraße entdeckt waren, steuerten Hood und Prince of Wales einen perfekten Abfangkurs, der die Deutschen direkt vor die britischen Rohre gebracht hätte. Durch die zwischenzeitliche Unterbrechung des Radarkontaktes der britischen Kreuzer konnte V.-Adm. Holland seinen Kurs nicht entsprechen korrigieren, sodaß er letztendlich aus einem spitzerem Winkel heraus angreifen mußte. Dadurch verlängerte sich die Anlaufzeit bis zum Erreichen einer günstigeren und sichereren Gefechtsentfernung. Außerdem konnte er nicht sofort alle Geschütze zum tragen bringen.
Das die Briten sofort angreifen mußten, daran besteht kein Zweifel. Die Deutschen waren gut 2/3 knoten schneller und sie wären zumindest der PoW davongefahren. Außerdem war den Briten klar, das sie sich nicht auf ihr Radar zur Verfolgung verlassen durften.
Selbstverständlich war den Briten das Risiko eines Angriffs auf die Bismarck völlig klar, aber es entspricht der perversen Logik des Krieges, daß man angreift und dabei Menschenleben und Technik auf`s Spiel setzt. Letztendlich konnten die Briten mit einem Tausch Bismarck gegen Hood mehr als zufrieden sein, so bitter es für die Seeleute und ihre Hinterbliebenden auch sein mußte.

rosenow

Aus der heutigen Sicht, würde ich sagen es war ein großer Fehler anzugreifen.
Perverse Logik, ......musste ich erst mal drüber nachdenken.  :-)
Aber wäre es nicht doch besser gewesen die Bismarck laufen zulassen, um sie später ,,einzufangen"?
Denn man behielt ja trotzdem Fühlung auch wenn sie zwischen durch abbrach und durch den langen Funkspruch fand man sie ja schließlich auch so.
mit freundlichen Gruß
Michael


,,Macht`s gut und denkt daran!
Es gibt drei Sorten von Menschen:
Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Woelfchen

#22
Nein, nein, nein, nicht laufen lassen!!!!
Wer weiß ob der Kontakt nicht abreist.
Überleg dir mal etwas später an irgendeinem Konvoi taucht dann die Bismarck, Scharnhorst und Gneisenau auf.
Die Schießen den ganzen Konvoi zu Schrott und wenn da noch ein altes Schlachtschiff und ein paar Zerstörer dabei sind liegen dann auch noch ein paar Englische Kriegsschiffe auf dem Meeresgrund.

Dann lieber ein Gefecht mit 2 Schlachtschiffen gegen eins, auch wenn für ein paar Minuten nicht die gesamten Geschütze eingesetzt werden können.
Mit so einem Ergebnis hat bestimmt niemand gerechnet.
Für die Britten lief es einfach sch...

mfg
Johannes


rosenow

Na, ja ein fatales Szenario, aber beide Schlachtschiffe, die Scharnhorst, wie die Gneisenau, lagen zu diesem Zeitpunkt mit schweren Beschädigungen in Brest fest.

Aber für die Briten lief es wirklich sch...., zumindest was die Hood betrifft.
mit freundlichen Gruß
Michael


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Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Woelfchen

Scharnhorst und Gneisenau lagen in Brest und wurden repariert.   :wink:
Die sind vielleicht in absehbarer Zeit wieder gefechtsklar und laufen dann zur Unterstüzung der Bismarck aus.
Die Versorger gab es zu diesem Zeitpunkt ja noch.
Und eine Bismarck + Prinz Eugen im Atlantik und in näherer Zukunft vielleicht noch 2 Schlachtkreuzer.
Keine guten Aussichten für GB.
Dann lieber ein Gefecht annehmen das man wahrscheinlich gewinnt.
Hat ja letztendlich auch geklappt, auch wenn mit Verlusten.

mfg
Johannes

rosenow

Gneisenau mit Vier Bomben- und einen Torpedotreffer
Scharnhorst mit Fünf Bombentreffer
Das ereignete sich im April ´41, meinst du die hätten die beiden nicht rausgeschickt, wenn sie Einsatzbereit gewesen wären?
Dazu noch die Prinz?
mit freundlichen Gruß
Michael


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Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Woelfchen

@ rosenow
Entschuldigung ich glaube du verstehst mich nicht ganz richtig.
Irgendwann sind S&G wahrscheinlich wieder repariert.
Wenn dann zu diesem Zeitpunkt die Bismarck auch unbeschädigt in Brest oder im Atlantik ist, DANN haben die Briten das große Problem.
Die Prinz Eugen hätte bei einem solchen Unternehmen vielleicht auch noch mitmischen können, aber was ist schon ein Kreuzer im Vergleich zu 3 Schlachtschiffen?  :-D

Wenn S&G zur Zeit der Bismarckoperation einsatzbereit gewesen wären hätte man sie bestimmt in den Atlantik geschickt.
Das waren sie ja aber nicht.

So, jetzt sollte es eindeutig sein,
Johannes

rosenow

Hallo Johannes, das war eindeutig! Der Groschen ist gefallen!  :MG:
mit freundlichen Gruß
Michael


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Die Lebenden.
Die Toten.
Und die, die zur See fahren."
Hein Schonder

Hastei

Hallo,
ich habe mir Eure Vorstellungen angesehen. Alles wenn und aber bringt nichts.
Seht Euch mal im Atlas den Nordatlantik an.  Hood und PoW waren nur ein Teil der Überwachungs
schiffe, die ein Durchbrechen deutscher Schiffe in den Atlantik melden ,oder verhindern sollten. Es war mehr oder weniger Zufall, das sie mit unseren Schiffen zusammentrafen..Sollte Adm.Holland nachrechnen, mein Panzer ist nicht so stark wie von Bs ,oder ä .,und dann beobachtend hinterherfahren ? Was ich den Briten hoch anrechne ist, das sie, egal mit welchem Material sie auf den Feind stießen, angriffen. Beispiel  HMS Rawalpindi stellte sich vor ihren Gleitzug, ohne Chance das zu überleben.
Dann die L.Kreuzer und Zerstörer gegen Hipper und Lützow, im Mittelmeer die l. Kreuzer gegen it. Schlachtschiffe, der Angriff des br.Zerstörer HMS Gloworrm ( ? )gegen Hipper im Norwegen-Unternehmen.So sind die Briten.Da ist auch keine Seekriegsleitung,
die alles will,nur kein Risiko. Und einfach zu sagen , die hatten ja Schiffe bis zum Abwinken , ist
auch zu einfach.

Gruß Hastei

Thor

@Hastei
ZitatBeispiel  HMS Rawalpindi stellte sich vor ihren Gleitzug, ohne Chance das zu überleben.

Du meinst die Jervis Bay; und selbige ermöglichte dann einem Großteil des Konvois sich zu verziehen; ich kann mir eigentlich keinen anderen Grund vorstellen einen Hilfskreuzer in ein Geleit zu stecken.

Die Rawalpindi wurde von den Schwestern zusammengeschossen, als sie bei der Northern Patrol ihren Dienst versah.

Generell wurde den englischen Kapitänen eindoktriniert sich immer und überall einem Gefecht zu stellen bzw. dass Gefecht zu suchen. Sie konnten damit rechnen das ihnen wer zur Hilfe kommt und außerdem entsprach (entspricht noch immer) es ihrer Tradition.

Ich persönlich habe Hochachtung vor den zwei oben genannten Captain's und deren Crews, die ihr Leben für das Leben anderer gaben. :MG:


Gruß
David
"Wooden ships with iron men beat iron ships with wooden men" - Zusammenfassung der Seeschlacht von Lissa (1866)

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