Unbekannter Zerstörer

Begonnen von Ortwin, 18 Januar 2020, 17:13:41

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Ortwin

Hallo zusammen,

mich beschäftigt schon wieder ein Schiff, das ich gerne zuordnen würde, allerdings sind die Informationen dazu null. Auch eine bessere Bildqualität war leider nicht möglich.  :-(

Es ist unschwer zu erkennen, dass das Bild im nördlichen Teil von Norwegen aufgenommen wurde. Könnte es sich um Z 28 handeln? Der hatte ja am Achterschiff diesen größeren Hüttenaufbau ("Schreibstubenzerstörer") und war ab April 1942 wiederholt in Norwegen im Einsatz.

Vielleicht hat jemand eine Idee dazu!

Beste Grüße

Ortwin

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Ortwin am 18 Januar 2020, 17:13:41
Könnte es sich um Z 28 handeln? Der hatte ja am Achterschiff diesen größeren Hüttenaufbau ("Schreibstubenzerstörer") und war ab April 1942 wiederholt in Norwegen im Einsatz.
Ja, denn dieser Zerstörer hat gerade noch erkennbar auch vorne 2 Einzelgeschütze in Positionen A und B, und das hatte - von den "Narviks" - nur Z 28.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Teddy Suhren

Hai

Sehe ich anders.
Ich sehen eindeutig fünf Einzellafetten, keine Schreibstube sondern die normalgroße Hütte und kein angespitztes Heck. Also m.E. nicht Z28.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Peter K.

Ich meine Laufbrücken über den Torpedorohrsätzen zu erkennen, also möglicherweise Z 30 ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Urs Heßling

moin,

OK, ich revidiere mein erstes "ja", der Hüttenaufbau ist zu kurz für Z 28.

Das Schiff scheint ein großes Wappen am Bug zu fahren, hilft und das weiter ?

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

kielwasser

Moin,

die Laufbrücken von Peter über den Rohrsätzen halte ich für die Küstenlinie im Hintergrund.
Und das von Urs erkannte Wappen ist denke ich nur die "Ankertasche", oder?

Gruß
Tino

Peter K.

Mit den Laufbrücken war ich wohl tatsächlich im Irrtum ...
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Ortwin

Servus zusammen,
vielen Dank für eure Bemühungen und das "Köpfe zerbrechen". Ich habe leider tatsächlich keinerlei Informationen (außer den offensichtlichen Ort Norwegen). Auch technisch kann ich die Details nicht besser machen. Im Anhang die Originalgröße...

Grüße

Ortwin

Hägar

Danke, Thorsten, habe ich jetzt gehört!

Auch wenn ich meinen geschätzten Kollegen widersprechen muss, glaube ich nicht an einen der Narviks.

Auch wenn absolute Sicherheit anders aussieht, scheint mir das Boot einen Seitenanker zu fahren (wobei ich den hellen Fleck leider nicht deuten kann).
Weiterhin sehe ich in Glaskugelqualität vorn zwei überhöhte Geschütze, wobei das zweite aus dem Schatten der Plattform mit den Munitionsrutschen abgeleitet ist.
Der vordere Schornstein ist seitlich quasi 'glatt', d.h. ohne schattenwerfende Dampfrohre, dafür aber offenbar an der Achterkante durch Dampfrohre 'fülliger'.
Das Heck ist zwar angeschrägt, aber nach meiner Wahrnehmung nicht in der gleichen Winkelung wie bei den Narviks.

Fazit: Bis zum Beweis des Gegenteils meine ich, Z20 vor mir zu haben.
Anhängend ein paar Ausschnitte zu den Argumenten, Z24 als Konterbeispiel.

Zu letzterem Ausschnitt eine Nebenfrage:
Kann jemand das markante Gebäude im Hintergrund identifizieren?
Die Aufnahme ist jedenfalls auf der Gironde entstanden (1944), wobei es sich imho um das Ostufer handelt.

Gruß - Hägar

Spee

Servus,

wenn Norwegen nicht gesichert ist, bin ich mal bei Hägar. Die bretonische Küste zwischen Pointe du Raz und Audierne sieht auch so aus und selbst da soll es gelegentlich Schnee geben.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Hägar

Um Missverständnissen vorzubeugen:
Ortwins Aufnahme ist zweifellos im nördlichen Norwegen gemacht, meiner Ansicht nach im Sommer 1941.
Die Bretagne kommt eher nicht in Betracht.

Der letzte Fotoausschnitt sollte nur die ausladende Heckform der Narviks im Vergleich zu dem Boot Ortwins illustrieren. Da aber auf der Gironde aufgenommen, habe ich die Gelegenheit genutzt und die Gebäude-Frage angehängt. Ist also ein völlig anderer Zusammenhang.

Gruß - Hägar

Urs Heßling

moin,

ich lege anhand von Hägars vermutung "Sommer `´41" eine weitere Vermutung vor.

Ich habe nämlich ein mit Geographie und Seegangsaussehen ähnliches Bild (s.u.)

Es könnte sich handeln um (Auszug Chronik August 1941)
Trident (Cdr. Sladen) ... versenkt ... am 30.8. die von den Zerstörern Karl Galster und Hans Lody begleiteten Dampfer Donau (2931 BRT) und Bahia Laura (8561 BRT).

Der links im Bild erkennbare Zerstörer wäre dann Hans Lody

Gruß, Urs

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Ortwin

Servus zusammen,

ich hab jetzt noch einmal nach Hinweisen nachgesehen. Die Aufnahme war eine von 6 zusammengehörenden Fotos, die ich über Ebay bekommen habe. Sie zeigen primär Land- bzw. Ortschaften im nördlichen Norwegen ohne Beschreibungen (nur Bodö wird auf einem Foto angegeben).

In der Ebay-Beschreibung bzw. "Überschrift" der 6 Fotos wurde die 69. ID genannt. Das mit der 69. ID irritiert mich zwar etwas, da diese zwar von April 40 bis November 42 in Norwegen eingesetzt war, allerdings im südlichen Raum. Inwieweit diese jedoch auch weiter in den Norden kam, keine Ahnung...  :?

Wenn nun Z 20 und der oben genannte Zeitraum für die 69. ID anzunehmen sind, kämen eigentlich nur Sommer 41 oder Sommer 42 in Frage (im Sommer 40 kam Z 20 ja "nur" bis Trondheim). Allerdings lief Z 20 am 3. Juli 42 im Gimsöystraumen auf ein Riff und musste abgeschleppt werden. Ich glaube nicht, dass zu diesem Zeitpunkt die Schneeschmelze im Norden schon so weit fortgeschritten ist, wie auf dem Bild erkennbar. Somit bleibt nun tatsächlich nur der Sommer 41 übrig (wie Hägar schon vermutet hatte). Klingt das plausibel?

Weiß vielleicht jemand, welche Zerstörer zu diesem Zeitpunkt im nördlichen Norwegen eingesetzt waren?

Beste Grüße und nochmal vielen Dank für eure Bemühungen!  :MG:

Ortwin

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Ortwin am 19 Januar 2020, 20:13:26
Weiß vielleicht jemand, welche Zerstörer zu diesem Zeitpunkt im nördlichen Norwegen eingesetzt waren?
siehe Chronik des Seekriegs 1939-1945, Juli 1941
10.– 12.7.1941
Nordmeer

Die dt. 6. Zerstörer-Flottille (Kpt.z.S. Schulze-Hinrichs) mit Hans Lody, Karl Galster, Hermann Schoemann, Friedrich Eckoldt und Richard Beitzen trifft am 10.7. in Kirkenes ein und unternimmt am 12.7. einen Vorstoß an die Kola-Küste. Dabei trifft eine Gruppe mit den Zerstörern Hans Lody, Karl Galster und Richard Beitzen bei Kap Teriberka auf einen kleinen sowj. Konvoi mit dem Wachschiff Passat (Oblt. Okunevich) und 2 Trawlern. Passat und der Trawler RT-67/ Molotov (558 BRT) werden versenkt, RT-32/ Kumzha entkommt. Die anderen beiden Zerstörer Hermann Schoemann und Friedrich Eckoldt finden bei Iokanga keine Ziele.
[Ende Zitat]

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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