Angriff auf 5.T-Flottille am 12.5.1942

Begonnen von TW, 29 Januar 2020, 11:56:12

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In der Nacht vom 11./12.5.1942 werden 4 Boote der 5. T-Flottille auf dem Weg nach Hoek von Holland bei Dünkirchen von den brit. MGB 41, 46 (ex holl. TM 51) und 67 angegriffen. Offenbar kommt es auf keiner Seite zu Gefechtsschäden, obwohl die Briten melden, sie hätten alle 4 T-Boote schwer getroffen, außerdem ein kleines Fahrzeug in die Luft gejagt ("shot up"). Mich interessieren die Angriffszeit, die Namen der T-Boote, und ob kleinere Fahrzeuge den Verband begleiteten.
Wäre toll, wenn Jemand Infos beisteuern könnte.
Viele Grüße
Thomas
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

t-geronimo

Ich habe hier aus dem KTB MGK West:

"11.05.1942, 22:13:
Chef 5. T-Fl. meldet: Boulogne aus nach Hoek um 22:00 Uhr mit Seeadler, Iltis, Kondor, Falke; Marschfahrt 17 sm"

"12.05.1942, 11:25:
Einlaufmeldung:  5. T-Fl. mit Seeadler, Iltis, Kondor, Falke 10:55 Hoek eingelaufen."

Die Verlegung stand im Zusammenhang mit dem Geleit für Schiff 23 ("Sperrbrecher 171", in Wirklichkeit HSK Stier).
Von einer Gefechtsberührung erwähnt dieses KTB nichts.


KTB 5. T-Fl. oder andere interessante in diesem Zusammenhang habe ich nicht.
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Danke, lieber Thorsten.
Das KTB SKL erwähnt diesen Angriff:
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

t-geronimo

So hoch oben habe ich gar nicht geschaut.  :|
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Lieber Urs,
Kann es sein, dass die Torpedoboote am 12.5. auf ihrem Weg von Boulogne nach Hoek van Holland bis Ostende von S-Booten der 4. S-Flottille begleitet wurden ? Ich frage, weil auf britischer Seite wieder einmal behauptet wird, dass ein S-Boot beschädigt wurde.

Minen wurden auf Höhe Great Yarmouth geworfen, ich meine, dazu kamen die Boote nicht
ganz von Boulogne her. Hümmelchen schreibt irgendwo - finde die Textstelle nicht so schnell - dass die Boote in Ostende einliefen ( war es im Zusammenhang mit S-111 ?). Hatte die 4. Flottille dort einen Nebenstützpunkt ?

Schönen Tag noch !
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

t-geronimo

5 Boote der 4. S-Fl. liefen entgegengesetzt von Ostende nach Hoek.

Und hätte ich eine Seite weiter gelesen im KTB MGK West, dann hätte ich auch die Gefechtsberührung der T-Boote gesehen.  :BangHead:
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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#6
Angriffszeit 23.35 Uhr. Danke vielmals, Thorsten!
Boote der 4. S-Flottille müssen ebenfalls nach Hoek gelaufen sein, denn es gibt laut Deinen Dokumenten, Thorsten, einen Befehl des F.d.S. zur Geleitsicherung für Schiff 23.
:BangHead: Hast Du ja auch erzählt. Die Richtung ist aber nicht entgegengesetzt, sondern liegt auf demselben Kurs wie die T-Boote. Allerdings: vor Dünkirchen (beim Angriff der MGBs) waren sie noch keinesfalls mit im Verband, weil sie in Ostende (also weiter nördlich) stationiert waren.
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

Urs Heßling

#7
moin,

Zitat von: TW am 29 Januar 2020, 15:25:16
Kann es sein, dass die Torpedoboote am 12.5. auf ihrem Weg von Boulogne nach Hoek van Holland bis Ostende von S-Booten der 4. S-Flottille begleitet wurden ? Ich frage, weil auf britischer Seite wieder einmal behauptet wird, dass ein S-Boot beschädigt wurde.
Minen wurden auf Höhe Great Yarmouth geworfen, ich meine, dazu kamen die Boote nicht
ganz von Boulogne her. Hümmelchen schreibt irgendwo - finde die Textstelle nicht so schnell - dass die Boote in Ostende einliefen ( war es im Zusammenhang mit S-111 ?). Hatte die 4. Flottille dort einen Nebenstützpunkt ?
Eins nach dem Anderen. :O/Y

Wegen des anhaltend schlechten Wetters ordnete der F.d.S. die Verlegung der 4. S-Fltl in den Kanal an.
In der Nacht 10./11.5. verlegte die Flottille von Rotterdam nach Ostende, in der Nacht 11./12.5. weiter nach Boulogne
Am 13.5., 00:15 (im Original der 4. S-Fltl falsches Datum 12.5.) legte die Flottille mit S 51, S 52, S 63, S 107 und S 109 in Boulogne ab.
Auftrag: Minenlegen (jedes Boot nur 2) im Nordteil der Straße von Dover in BF 3322, danach "Fernsicherung" (Abstand 5 - 7 sm) nördlich des "Stier"-Geleits
Das Minenwerfen (10 LMB) erfolgte 01:25 bis 01:37, danach Einnehmen der Sicherungsposition in Quadrat BF 3323 r.o.
Um 02:58 wurden in BF 3326 Motorengeräusche gehört und ein Warnfunkspruch abgesetzt.
Wegen der sehr schlechten Sicht, die Freund-Feind-Unterscheidung unmöglich machte, entschloß sich der Flottillenchef, die Sicherung abzubrechen und in Boulogne einzulaufen. (niemals Sichtkontakt mit T-Booten)
Vor Boulogne hatte er Kontakt mit dem dort ankernden "Stier", wurde über den Verlust der T-Boote informiert und lief wieder aus. Fast gleichzeitig kam ein entsprechender Funkspruch des FdS.
In BF 3329 l.o. retteten die Boote 83 deutsche und 3 britische Überlebende und bargen 14 Leichen und liefen mit ihnen wieder in Boulogne ein.

Meines Wissens befand sich in Ostende bereits ein S-Boot-Bunker, aber kein "aktueller" Stützpunkt einer Flottille.
S 111 war bereits im März 1942 verlorengegangen.

Hümmelchen Seite 70/2 unten

Zitat von: t-geronimo am 29 Januar 2020, 15:45:19
5 Boote der 4. S-Fl. liefen entgegengesetzt von Ostende nach Hoek.
nein

Zitat von: TW am 29 Januar 2020, 16:07:08
Boote der 4. S-Flottille müssen ebenfalls nach Hoek gelaufen sein, denn es gibt laut Deinen Dokumenten, Thorsten, einen Befehl des F.d.S. zur Geleitsicherung für Schiff 23.

vor Dünkirchen (beim Angriff der MGBs) waren sie noch keinesfalls mit im Verband, weil sie in Ostende (also weiter nördlich) stationiert waren.
beides trifft nicht zu

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

t-geronimo

Hoek war ein Tippfehler von mir.  :cry:

Gemeint war Boulogne.  :-)
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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Vielen Dank, lieber Urs.
Minenunternehmen 13.5. habe ich in die DB eingefügt.
Viele Grüße,
Thomas
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

bodrog

Interessant was zu dem Dock in Brest dort steht (schweift zwar ab vom Thema) stellt sich aber trotzdem die Frage für wen oder was man so ein großes Dock noch im Mai 42 dort brauchte...

MarkusL

Hallo,
zum erwähnten Dock 8 (interessanter Beifang).
Dieses hätte damit die Tirpitz aufnehmen können. Eventuell (spekulativ) Alternative zur Wiederinstandsetzung der Normandie (dock) schleuse in St. Nazaire, die möglicherweise mit deutlich mehr Aufwand verbunden gewesen wäre (eventuell später auch war).
Immerhin hat die französische Marine die Docks in Brest unmittelbar nach Kriegsende entsprechend erweitert, allerdings bei Grundinstandsetzung und Kriegsschadenbehebung.
Grundsätzlich natürlich anderes Thema.
Gruß
Markus

Darius

Zitat von: TW am 29 Januar 2020, 11:56:12
"shot up"

Hallo TW,

"shot up" verstehe ich immer als "beschossen", "beackert mit Arti/MG".
"blown up" = in die Luft gejagd.


:MG:

Darius

Darius

Bin zu müde um abzutippen, deshalb als Scan.

2x Auszug aus Admirality War Diary + 1x Weekly Resume.


:MG:

Darius

TW

#14
Ganz herzlichen Dank, Darius  top  top  :TU:)
Ich hatte schon aufgegeben.

Ich fasse zusammen:

1) Der ergebnislose Angriff auf den T-Boot-Verband durch MTB 46, 41 und 13 fand bei Dünkirchen statt, und zwar am 11.5. etwa gegen 23.30 Uhr

2) Der Angriff auf das deutsche Schnellboot durch MGB 67 ereignete sich bei Katwijk (Niederlande) am 12.5 gegen 04.00 Uhr. Den Horchkontakt von MGB 61 am 12.5 gegen 03.20 möchte ich hier vernachlässigen. (Möglicherweise handelte es sich um den selben Verband, mit dem MGB 67 ab 04.00 Kontakt hatte.)

3) Die Zeitangaben im WEEKLY RESUME sind nicht korrekt.
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

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