"Bismarck"-Klasse ihrer Zeit 20 Jahre voraus???

Begonnen von Stahl, 26 Dezember 2006, 16:21:40

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Spee

Welche schweren Einheiten waren denn zwischen 1942 und 1944 in  der Ostsee? Die lagen eher in Häfen und Fjorden, wenige Ausnahmen auf See mal ausgenommen.
Ums mal aus meiner Armeezeit zu sehen. Man kann zwar im Gefechtspark alles trainieren, aber nichts ersetzt eine Übung unter realistischen Bedingungen auf einem Truppenübungsplatz.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Lutscha

@mhorgran GP Treffer auf BS:

The reason there are only two points of damage on the main belt is because there were only two HITS on the main belt. There were no rejections, so far as I can see, of major caliber shells.

There is no way to tell the caliber of these hits, or from what range they were fired.

Bill Jurens.

It is impossible to tell exactly how much damage might have been done behind the main belt, as that area is not accessible, visually or otherwise.
There are anecdotal reports from crewmembers that some leakage probably occurred through the slopes, but -- so far as I know -- no reports of complete perforations. These might have occurred after the spaces were abandoned.

Bill Jurens

Laut ihm 2 Treffer, beide durch, was dahiner passiert ist, bleibt fraglich.
Das ist ja barer Unsinn, wenn das stimmen würde, hätten SIE ja recht!

Typisch deutsche Argumentationsweise.

Leutnant Werner

@ Lutscha, Rene, t-g und Thomas: Gut, dass da ein bisschen Dampf in die Diskussion zurückgekommen ist, wenngleich wir uns vom Thema ein wenig entfernen.

Ich denke, die Schwestern hatten bis zu ihrem Einlaufen in Brest einen "fighting record", der sich nicht nur sehen lassen kann, sondern insbesondere amerikanische Schlachtschiffkommandanten regelrecht neidisch gemacht haben muss. Wenn nach so vielen Aktionen und Operationen eine Besatzung nicht eingefahren ist, dann weiß ich auch nicht.

Sicherlich, Thomas´Argument, dass man dauernd üben muss, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber in Brest haben die Deutschen die ganze Zeit von den Briten Feuer gekriegt. Dauernd Luftangriffe und so weiter. Übrigens: Ich habe irgendwo gelesen, die Schwestern hätten bei massierten Luftangriffen mit der SA in einer AA-Rolle geschossen, und das mit Erfolg, wobei mir nicht ganz klar ist, wie das gelaufen ist.

Im übrigen: Prost Neujahr, Männer! :-D

Grüßle

Ekkehard

Wenn das so gewesen ist, dann hatten die Schwestern auch in Brest liegend Kampfeinsätze, nicht wahr?

Spee

#108
@Ekkehard,

aber selbst Admiral Raeder erachtet die lange Liegezeit als wenig gut/geeignet für eine Ausbildung bzw. für ein permanentes Training. Sein Statement ist in der Sicht eindeutig. Bis 1941 waren die Schwestern sicher "top", aber ab 1942 dürfte der Ausbildungsstand deutlich absinken, zwangsläufig.

Für alle Zweifler, wie wenig gut die Ausbildung z.T. ablief, die entsprechende Textpassage aus dem AVKS-Bericht der "Bismarck". Das AVKS-Kommando war über die Durchführung wenig befriedigt, wie aus dem Bericht deutlich wird.

1.   Versuche im Hafen

Als ursprünglicher Termin für die AVKS-Zeit Schlachtschiff ,,Bismarck" war die Zeit vom 3.2. bis 1.3.41 vorgesehen. Diese Zeit konnte nicht innegehalten werden, da das Schiff wegen Eisbehinderung und Sperrung des KW-Kanals erst am 6.3.41 Hamburg verlassen konnte.
Um die zwangsweise gegebene Liegezeit in Hamburg nach Möglichkeit auszunutzen, schiffte sich das AVKS bereits am 29.1.41 auf ,,Bismarck" ein.
Soweit es der Betriebszustand und die Umstände im Hafen zuließen, wurden schon während dieser Zeit Erprobungen und Untersuchungen durchgeführt, insbesondere Untersuchungen der Höhenfernsteuerung der SA (Genauigkeitsmessungen, Verzögerungs- und Beschleunigungsmessungen der Hydraulik), der Vorzündewerke, der Flakfernsteuerungen, der Seitenrichtmittel der Flakleitstände, der Steuerungen der Em-Drehhauben usw. Ferner konnte das AVKS dem Schiffskommando bei der Ausbildung wesentlich behilflich sein (Schaltübungen, Schnellförderübungen).
Dabei muß darauf hingewiesen werden, dass wichtige Teile der der Artillerieanlage noch nicht für die AVKS-Versuche klargewesen wären, wenn die verlängerte Liegezeit nicht zur Hilfe gekommen wäre (z.B. Höhenfernsteuerungen der SA und Flakfernsteuerungen noch nicht abgenommen; Em-II-Gerät noch nicht eingebaut und anderes).

2.Versuche in See

Die Versuche in See konnten am 19.3.41 beginnen. Bei Beginn der Versuche wurde mit einer Dauer bis zum 11.4. gerechnet. Infolge neuer Weisungen des OKM die nur dem Schiffskommando zugingen, mußte die AVKS-Zeit jedoch bis zum 2.4. gekürzt werden.
Unter diesen Umständen mußte kurzfristig ein erheblicher Teil der beabsichtigten Versuche fallen gelassen werden. Im großen und ganzen blieb nur übrig, die Schießübungen durchzuführen, die für die Ausbildung des Schiffes und die Herstellung der materiellen Bereitschaft der Artillerieanlagen unmittelbar erforderlich waren. Alle Versuche, die darüber hinausgingen und in erster Linie der Weiterentwicklung zu dienen hatten, insbesondere die Treffbildschießen zur Feststellung der Batteriestreuung sowie fast alle Messversuche technischer Art, mussten bedauerlicherweise gestrichen werden. Die Treffbildschießen vor Anker zur Feststellung der Batteriestreuung der 38cm-Batterie sind inzwischen auf ,,Tirpitz" nachgeholt.
Zur Durchführung der Schießversuche selbst ist folgendes zu bemerken:

a)   Wetterverhältnisse

Wie in der Jahreszeit nicht anders zu erwarten war, war das Wetter für die Durchführung der AVKS-Versuche äußerst hinderlich. Besonders ungünstig wirkte sich die fast durchweg mangelnde Sicht aus. Im Verein mit der gegebenen Zeitknappheit konnte infolgedessen bei den Schießübungen nicht die nötige Rücksicht auf die Vermessung genommen werden. Daher konnten die Schießen, vor allem auch die Flakschießen, nicht mit der Gründlichkeit ausgewertet werden, wie es bei AVKS-Schießen erforderlich und üblich ist.
Seegang für ausreichende Schiffsbewegungen wurde im Schießgebiet nicht angetroffen, so daß die wichtigen Stabilisierstreuungs-Erprobungen im natürlichen Seegang wiederum nicht durchgeführt werden konnten.

b)   Schießgebiet

Die Abkommschießen wurden im westlichen Teil der Danziger Bucht mit Gotenhafen als Scheibenstützpunkt, die Kaliberschießen vor der Basis Kahlberg bzw. im östlichen Teil der Danziger Bucht mit Pillau als Scheibenstützpunkt durchgeführt.
Die immer zunehmende Behinderung artilleristischer Übungen in der Danziger Bucht durch die U-Bootsübungsgebiete u.s.w. ist bekannt. Die baldige Bereitstellung der Basis Bornholm ist daher dringend erwünscht. Die Einrichtung dieser Basis durch A.J. ist im Gange. Es wird vorgeschlagen, die Marinewerft Kiel mit der baldigen Einrichtung und Ausrüstung eines geeigneten Scheibenhafens auf Bornholm in der Nähe der Basis zu beauftragen.

c)   Zieldarstellung

Die Schlepper- und Scheibengestellung machte, wie dem OKM bekannt ist, große Schwierigkeiten, konnte jedoch schließlich mit Hilfe der Anstrengungen aller beteiligten Stellen hinreichend sichergestellt werden.
Daß der Fernlenkverband nicht gestellt werden konnte, hat für die Anlage und Ausnutzung der Kaliberschießen, namentlich der 38cm, eine wesentliche Einbuße bedeutet.
Hierbei muß allgemein festgestellt werden, dass unsere Schlittenscheiben modernen Anforderungen beim Schießen der schweren Kaliber nicht mehr genügen. Ihre geringe Fahrt und Bewegungsfähigkeit läßt auch nur einigermaßen kriegsmäßige Gefechtsbilder, die man mit dem Aufwand solcher Schießen stets verbinden sollte, nicht zu. Ihre geringe Seefähigkeit bedeutet bei gegebenen Schießterminen eine praktisch oft untragbare Bindung. Ihre Größe reicht auf der großen Entfernung der Gefechtsladung für eine brauchbare Zieldarstellung nicht mehr aus.
Schließlich sind sie gegen Treffer und die in der Nähe aufsteigenden Wassersäulen der großen Kaliber allzu verletzlich, sodaß bei jedem Schießen mit ihrem totalen oder teilweisen Verlust gerechnet werden muß.
Als Zieldarstellung für die Schießen der neuen schweren Kaliber sowohl mit Übungsladung wie Gefechtsladung, werden daher zukünftig nur Zielschiffe in Frage kommen können. Entsprechende Ergänzung der Zielschiffsbestimmungen und Bereitstellung geeigneter Zielschiffmunition ist erforderlich.
Für die E-Meß- und Ortungsübungen, die in erster Linie zur Erprobung des Em-II-Gerätes durchgeführt wurden, war vom B.d.K. der Kreuzer ,,Emden" zur Verfügung gestellt worden.
Es fiel auf, dass die für die Flak-Zieldarstellung eingesetzte He 111 grundsätzlich nur 1 1/2 Stunden in der Luft bleiben konnte, was bei dem Aktionsradius dieses Typs eigentlich nicht verständlich ist. Unter diesen Umständen empfiehlt es sich, zur Abwicklung länger dauernder Flakschießen zwei Maschinen klar zu haben, die sich ablösen können.
Die verwendeten Stukascheiben sind nicht genügend wirklichkeitstreu, da sie viel zu langsam fallen.
Für die Durchführung von Schleppschwimmerschießen fand sich bei der herschenden Wetterlage keine Zeit.
Wieder hat sich die dringende Notwendigkeit einer Funkverbindung zwischen dem Flugzeugeinsatzhafen und dem schießenden Schiff gezeigt, die in der jetzigen Nachrichtenorganisation nicht vorgesehen ist.


Danke an Ulrich Rudofsky, der den AVKS-Bericht zur Verfügung gestellt hat.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Lutscha

Nochmal hierzu:

Zitat von: Leutnant Werner am 01 Januar 2007, 17:29:33
Fakt ist: Die Kriegsmarine hat im 2 WK empirisch bewiesen, dass sie zu Schießleistungen fähig war, die von anderen Marinen so nicht erreicht worden sind. Das kannst Du auch nicht mit einem flapsigen Hinweis auf einen vermeintlich besseren Ausbildungsstand bei den Amerikanern beiseite wischen.

Wo hatte ich das eigentlich gesagt? Sprach ich nicht von Radar, wo zustätzlich mangelndes Training hinzu kam?

Radar machte Einschiessen quasi unnötig und vergleich mal die Entfernungen von Nowaki und Glorious, sowie deren Größe und Geschwindigkeit.
Das ist ja barer Unsinn, wenn das stimmen würde, hätten SIE ja recht!

Typisch deutsche Argumentationsweise.

Scheer

So, ich habe versucht mich mal anzulesen.

Ist ja viel passiert und viele Standpunkte ausgetauscht worden, zu denen ich auch Stellung nehmen will.

Da ist z.B. die Frage des Ausbildungsstandes. Dieser ist, im Bezug auf die Dickschiffe der Kriegsmarine sicher nicht so gut gewesen wie bei den anderen Marinen. Der eklatante Unterschied trat aber erst im Verlaufe des Krieges auf.
Deutscherseits gab es einen Mangel, bedingt durch die Folgen des Krieges. Treibstoffmangel, kaum noch Übungsgebiete, Hitlersche Weisungen. Übungen in der Ostsee hätten den Ausbildungsstand erhöhen können, aber die Dickschiffe wären in dieser Zeit als Bedrohung in Norwegen ausgefallen.
Die Briten waren mit ihren großen Einheiten sehr viel im Einsatz. Eine bessere Ausbildung kann es nicht geben.
Die Amerikaner hatten den Vorteil ihre Mannschaften relativ ungefährdet auszubilden.
Für die Allierten bestand kein oder nur geringerer Mangel an Treibstoff, des wegen konnte man tagelang üben ohne anderen Teilen der Streitmächte ihrer "Nahrung" zu berauben.
Den mangelnden Ausbildungsstand sehe ich also nicht der BS sondern der Kriegslage geschuldet.

Dann Radar. Da sehe ich Paralelen. Bis zum Beginn des Krieges kann man die Radarentwicklung der Kriegsgegner als gleichwertig ansehen. Das Manko deutscherseits war es, das man nicht das verwendete was man hatte und aus praktischen Erfahrungen mit den Geräten heraus besseres entwickelte. Gerade für die Marine galt dieses sehr stark.
Im Verlaufe des Krieges wurden dann die wenigen Resourssen verwendet umd Radar fast nur noch in dem Bereich weiterentwickelt, der für Deutschland wichtiger geworden war: In der Luftverteidigung. Dieses für die Marine zu adaptieren war nicht so einfach und führte nur noch zu kleineren Innovationen.
Die USA hatte das Potential und die Resourssen das Radar noch während des Krieges effektiv zu entwickeln.

Nehmen wir ein Zusammentreffen zwischen BS und Iowa zu einem Zeitpunkt an, an dem sich beide treffen könnten (44) und (bedingt durch den bis dahin noch nicht geführten Krieg) BS hätte eine fast identische Radarausstattung und einen identischen Ausbildungsstand, so dürften wir nicht mehr von 2-3 fach höher Treffsicherheit ausgehen. (ich würde diese Aussage gerne noch einmal mit Zahlen belegt sehen. Wenn schon nicht hier direkt als Gegenüberstellung, so doch als Links zu Zahlen der Schiffe)

Ich weiß, es wird nicht gerne gehört, aber es stimmt: Wenn man BS und Iowa vergleicht, dann zu gleicher Zeit und unter gleichen Vorrausetzungen.
Also entweder Iowa im Jahr 41 (geht nicht, da Iowa noch nicht da) oder aber BS im Jahre 44 (mit bis dahin möglichen Entwicklungen).
Wenn wir dann aber bei 44 sind, dann vergleichen wir Iowa nicht mit BS, sondern mit den H´s. Der Gerechtigkeit halber  :-)
Oder BS mit den SoDak´s

Noch zu Immunitätszone. Dieses ist ein sicherlich interessanter Wert, aber auch er kann kein Wert sein, der das Wort "zusammenschiessen der BS" belegen kann.
Diese rechnerischen Werte gehen von einer Umgebung aus, die völlig geordnet ist. Die strategische Lage in einem Gefecht kann von einer geordneten (rechnerisch voll erfassbaren Lage) her so stark abweichen, das keine Rechnung mehr aufgeht.
Unter normalen, rechnerischen Aspekten hätte das Gefecht in der Dänemarkstrasse durchaus länger dauern müssen.
Unter normalen. rechnerischen Aspekten hätte SH sich von DoY absetzen und hätten rein rechnerisch PoW und Repulse höhere Chancen haben müssen.
Zitat aus Spee´s Sig.
Zitat"There is every possibility that things are going to change completely."

@Spee
Zitat von: Spee@Wolfgang,

Es gab ein Forum, in dem die BS über den grünen Klee gelobt wurde. War sch....
Hier in diesem "Faktforum" passiert´s genau andersherum. Auch nicht besser

Diese Aussage ist so falsch.

Solche Sätze sind aber genau an der anderen Stelle kritisiert worden.

Zitat von: Speea.) "Tirpitz" ist schon im sinkenden Zustand, da "Iowa" sie trotz ausgefallenem eigenen Radar über das Feuerleitradar und via Sprechfunk der anderen sie begleitenden Einheiten zusammengeschossen hat

Das klingt immer alles so logisch, so gottgegeben. (ist nur ein Auszug, aber die Sprache ist dieselbe, sorry)



Spee

#111
Na gut, dann bin ich eben Gott   8-) .
Ich gehe von grundlegenden Fakten aus. Die sind gegeben, eine weitere Diskussion darüber wirklich überflüssig. Die 40,6cm Mk.8-Granaten der "Iowa" haben nunmal deutlich bessere Durchschlagswerte, daran gibt es nichts zu rütteln. Die IZ der "Iowa" ist deutlich besser, ebenfalls ein Fakt.
Ein T34 mit einer 7,6cm-Kanone ist unter der Prämisse, daß beide Seiten gleiche Bedingungen haben gegen einen "Königstiger" mit der 8,8cm-KWK L/71 chancenlos. Darüber diskutieren wir doch auch nicht, daß wird als Fakt genommen. Wer solche Fakten negiert, schickt seine Soldaten wissentlich in einen völlig nutzlosen Tod.
Alle anderen Szenarien beruhen darauf, daß man irgendwie eine vorteilhafte Position für seine Seite erreicht. Aber das ist eine trügerische Hoffnung und eher Zahlenspielerei. Radargeräte ausgefallen, Übungsmunition geladen, Kapitän in der Badewanne, Schiffsschrauben locker. Was kommt noch?
Als Kapitän der "Tirpitz" würde ich mit dem Wissen, welches wir über beide Schiffe haben, einem Gefecht mit "Iowa" aus dem Weg gehen. Geht das nicht, annehmen und austeilen was geht. Aber sind wir ehrlich, entweder landet "Tirpitz" einen "lucky hit", was nicht unmöglich ist, oder das Gefecht geht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Zugunsten der "Iowa" aus.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Hades

Zitat von: Scheer am 01 Januar 2007, 22:25:49
Wenn wir dann aber bei 44 sind, dann vergleichen wir Iowa nicht mit BS, sondern mit den H´s. Der Gerechtigkeit halber  :-)
Oder BS mit den SoDak´s

so ist richtig!  :TU:)

Ich habe sehr lange mitgelesen (da rauchen die Köpfe :-D) und mich die ganze Zeit gewundert warum man die Bismarck mit Iowa auf gleiche Stufe zu stellen versucht. So müsste man Me-262 mit P-39 vergleichen dürfen in einem 1 gegen 1 Duell... :-D

Iowa spielt eindeutig in einer anderen Liga, einsam nur mit der Yamato-Klasse. Schon von der Größe und vor allem wegen der Armierung.
Servus
Lothar

Lutscha

#113
Kann es sein, dass die Unterschiede zwischen H-39 und BS (ausser der Fahrbereich) äusserst gering waren? ^^ Da kommt nichts der Iowa ebenbürtiges, von Montana und Yamato mal ganz zu schweigen. Unnötig zu erwähnen, das Iowa und SoDak identische IZs haben... :-D Da kann BS aber fliehen.

Ansonsten siehe Spee

Ach ja, hier ist der Thread, Scheer. Ich hab Brad nochmal nach den exakten Zahlen für Iowa vs BS (mit Berücksichtigung der jeweiligen Schiffsgröße) gefragt. Ansonsten nimm Yamatos Werte und erhöhe sie (bei gleich großen Zielen!) ein wenig, das der Einfallswinkel geringer war.

http://www.kbismarck.org/forum/viewtopic.php?t=966
Das ist ja barer Unsinn, wenn das stimmen würde, hätten SIE ja recht!

Typisch deutsche Argumentationsweise.

Spee

@Lothar,

genau darum geht es doch. "Bismarck" war nicht das "Überschiff" und spielt deshalb nicht in der Liga "Iowa" und "Yamato" mit. Mehr will niemand aussagen.

"H" wäre nicht wirklich besser. Die Panzerung wurde nur geringfügig bei den Türmen verstärkt, der Rumpf war gleich "Bismarck" Das 40,6cm-Geschütz war mit seinen Durchschlagswerten eher Mittelmaß.

Zum Vergleich:

38cm SKC/34 = 742mm auf 0m, 419mm auf 18.000m, 304mm auf 27.000m
40,6cm SKC/34 = 806mm auf 0m, 479mm auf 18.288m, 345mm auf 27.432m

40,6cm Mk.6 = 755mm auf 0m, 448mm auf 18.288m, 324mm auf 27.423m
40,6cm Mk.7 = 829mm auf 0m, 509mm auf 18.288m, 380mm auf 27.432m

Noch deutlicher wird es bei der Decksdurchschlagsleistung.

38cm SKC/34 = 75mm auf 18.000m, 126mm auf 27.000m
40,6cm SKC/34 = 80mm auf 18.288m, 127mm auf 27.432m

40,6cm Mk.6 = 109mm auf 18.288m, 194mm auf 27.432m
40,6cm Mk.7 = 99mm auf 18.288m, 169mm 27.432m

Die deutschen Granaten könnten das Panzerdeck der "North Carolina" nur oberhalb von 27.000m durchschlagen, das Panzerdeck der "Iowa" überhaupt nicht. Die amerikanischen Granaten schlagen oberhalb 19.000m auf jede Entfernung durch das Panzerdeck der "Bismarck" wie der "H".
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Spee

#115
Noch ein paar Daten zusätzlich:

40,6cm Mk.5 = 572mm auf 9.140m,  457mm auf 15.360m, 406mm auf 18.560m, 356mm auf 22.400m, 305mm auf 26.970m, 254mm auf 35.200m Seitenpanzerdurchschlag
51mm auf 18.560m, 102mm auf 20.120m, 152mm auf 25.790m, 203mm auf 31.550m Deckspanzerdurchschlag

Die Mk.5 waren auf den alten Schlachtschiffen "Colorado", "Maryland" und "West Virgina" installiert. Die modernisierte "West Virgina" wäre 1944 (abgesehen der Geschwindigkeit) ein sehr harter Brocken für jedes deutsche Schlachtschiff gewesen.
Im Vergleich Seitenpanzer konnte "Bismarck" maximal 320mm aufweisen, "H" 300mm. "West Virgina" 406mm. Deutlich verstärkt wurde während des Umbaus der Horizontalschutz. Während er bei dem deutschen Einheiten 100mm betrug, hatte "West Virgina" 2 Panzerdecks. Das untere war 102mm stark, das obere variierte zwischen 102 und 178mm.
"Tirpitz" müßte bei einem hypothetischen Treffen auf etwa unter 20.000m heran, um den Seitenpanzer der "West Virgina" durchschlagen zu können, das Panzerdeck der "West Virgina" wäre durch seine doppelte Ausführung nicht zu knacken. Das Panzerdeck der "Tirpitz" wäre auf Entfernungen über 20.000m durchschlagen, der Seitenpanzer ab etwa 25.000m abwärts nicht mehr den Granaten der "West Virgina" gewachsen. Barbetten und Türme der "West Virginia" sind deutlich stärker gepanzert als die der "Tirpitz".
Geht man von einer Möglichkeit aus, daß Feuer auf 30.000m zu eröffnen (max. Reichweite des Mk.5 = 32.000m), wäre "Tirpitz" auf die nächsten 10km immer gefährdet, "West Virginia" erst ab ca. 20.000m. Nimmt man einem Geschwindigkeitsüberschuß von ca. 9kn, müßte "Tirpitz" etwa 35min+ unter Beschuß und der Gefahr eines durchschlagenden Treffers anlaufen, eh ihre Geschütze einen durchschlagenden Treffer landen können. Klingt nicht gerade berauschend und "lucky hits" schliesse ich mal freundlich aus, da nicht berechenbar, aber wohl möglich.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

fliegerii

Lustige Thread, aber auch sehr interessant. Dem ursprünglichen Zitatgeber ("BS war ihrer Zeit.." etc.) waren all diese Details sicher nicht bekannt, sondern vermutlich hat er es eher aus dem allgemeinen Kontext der "Glorifizierung" deutscher Waffensysteme im WK II getätigt. Egal ob es die BS, die ME 262, die A4 oder der Tiger Panzer ist, alles war seiner Zeit um 20 Jahre voraus. Das stimmt aber in keinem Fall, denn all diese Waffensysteme hatten einen inhomogenen Technologiestand mit durchaus leistungsfähigen Komponenten, aber ebenso unpassenenden anderen Komponenten, die die Wirkung wieder auf "Standard" oder gar darunter zurücksetzen. Was nutzt der dolle Düsenantrieb der 262, wenn es keine entsprechenden Entfernungswaffen gibt oder der Motor nach 12 Betriebsstunden getauscht werden muss, weil sich die Schaufeln und die Lager auflösen? So oder ähnlich war es überall. Eine P-39 hat z.B. in jedem Fall eine veritable Chance gegen die 262 im Gefecht, wenn die 262 nicht abhaut.
Insofern: Es lebe der Kübelwagen!

Schöne Spätneujahrsgrüße!

Spee

Es lebe der Kübelwagen!   :TU:)
Du hast noch den Stahlhelm vergessen. Heute sogar von den Amerikanern als "Fritz" getragen.
Servus

Thomas

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fliegerii

Schlaflos in Donauwörth!?   :-D

Also über den Stahlhelm habe ich schon anderes gelesen, da soll der amerikanische dem deutschen auch überlegen gewesen sein...  andernfalls warte ich auf einen Vergleich vom Kübel zum Willy's ... OK.., falsches Forum...

Grüzi!

Spee

Ehmmm, zu faul um aufzustehen und ins Bett zu gehen.
Willy's ist sicher auch ein Fahrzeug, an den sich der Rest messen muß. Sehe da keine schlechtere Eigenschaften als beim Kübel. Deshalb etwas modifiziert:

Es lebe der Schwimmkübel!
Servus

Thomas

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