Hebung der GRAF SPEE

Begonnen von Scheer, 18 Januar 2004, 23:43:59

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kalli

@Scharnhorst66,
wollte ich dir neulich schon mal sagen, obwohl das nichts mit Spee zu tun hat. Ein Brand in einer Druckerei ist das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Aber bitte : Die Druckerei hat im geringsten damit zu tun, was für ein Mist gedruckt wird. Eine Druckerei ist lediglich Dienstleister und muß diese Leistungen mit bester Druckqualität abliefern. Man kann auch einige Dienstleistungen ablehnen.
Diese Ablehnung richtet sich z.B. bei uns danach, ob wirtschaftlich möglich oder moralisch und politisch nicht mehr verantwortbar. Das ist sicher subjektiv auslegbar aber sicher verständlich , wenn ich damit hauptsächlich extreme Richtungen meine.

kalli

Morgen erscheint in der ( Berliner Ausgabe ) der Bild - Zeitung der fünfte Teil der "Spee" - Geschichte. Es ist ja nach den bisherigen Artikeln zu vermuten, wie dieser Teil aussehen wird.
Für mich ergibt sich jetzt die Frage, wie interessant ist das Thema wirklich ? Mit welchen neuen Mythen wird das Schicksal der "Spee" belastet ? Wird Langsdorf zu recht heroisiert ?
P.S. Mein Angebot steht weiterhin : ich schicke jedem, der sich meldet, die Scans der Artikel.

Scharnhorst66

Zitat von: kalli@Scharnhorst66,
wollte ich dir neulich schon mal sagen, obwohl das nichts mit Spee zu tun hat. Ein Brand in einer Druckerei ist das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Aber bitte : Die Druckerei hat im geringsten damit zu tun, was für ein Mist gedruckt wird. Eine Druckerei ist lediglich Dienstleister und muß diese Leistungen mit bester Druckqualität abliefern. Man kann auch einige Dienstleistungen ablehnen.
Diese Ablehnung richtet sich z.B. bei uns danach, ob wirtschaftlich möglich oder moralisch und politisch nicht mehr verantwortbar. Das ist sicher subjektiv auslegbar aber sicher verständlich , wenn ich damit hauptsächlich extreme Richtungen meine.

Das ist die "eigene Axel Springer Druckerei " mit angeschlossenem Gebäude für den ganzen anderem Kram der mit der Bildzeitung zusammenhängt. Ein recht grosses Areal kpl. nur von und für die Bildzeitung.Die wird für´s Ruhrgebiet in Essen Kettwig erstellt und gedruckt.Die können also durchaus was dafür  , was gerade gedruckt wird... :D
" Fehler sind normal , Irrtümer üblich , Informationen selten vollständig , oft unzutreffend und häufig irreführend "
Sound Military Decision 1936
Gruss Micha

kalli

Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass den Inhalt die Redaktion macht und der Verlag den Auftrag an die Druckerei gibt. Das ist auch bei Springer so. :D
Auch wenn der Eigentümer identisch ist.

Daniel

Hallo aus Uruguay, ich verstehe nicht was los ist? Keine Meldung über die letzte Kapitel der Bild . Hat dieses Brand Etwas damit zu tun?
Schöne Grüsse,
Daniel

kalli

Hallo Daniel,
das ist ein Mißverständnis! Das mit der Druckerei der Bildzeitung war nur ein kleines Wortspiel. Das hatte mit unserem Thema nichts zu tun.
Die letzten beiden Artikel habe ich dir vor 10 Minuten geschickt.
Ein schönes Wochenende wünsche ich dir und deiner Frau.
Gruß Kalli

Daniel

Hallo Kalli und Alle aus Uruguay: Kalli, vielen Dank für das Senden der ganzen Reihe. Jetzt ist die Reihe zu Ende gekommen und ich werde am Wochenende einige Kommentare vorbereiten. Auf diese Yachtreise war ich und ich werde Euch einige Bilder über Kalli schicken.
Bis bald, Daniel

Daniel

Hallo aus Uruguay: Nach einer Mitteilung heute morgen des Bildjournalisten würde ab Morgen in Bildzeitung (West-Deutschland Ausgabe) die Reihe erscheinen, die in der "Berliner Ausgabe" vom Bild  in der letzten Woche war. Ab übernächster Woche auf dem BILD-Webpage.
Schöne Grüsse,  

Daniel

Daniel

Hallo aus Uruguay: Über der Publikation der BILD-Zeitung möchte ich einige Kommentare in kommenden Beiträge machen. Ich habe mich schon mehrmals gegen der Bergung der Spee geäussert, wenn die Statt Uruguays die Kosten übernemmen muss. Mein Land hat eine grosse Listen von Problemen, die mit der Hebung eines berühmmten Schlachtschiff keine Lösung finden werden, egal wieviele Millionen Touristen zu uns (wegen der Spee) kommen werden. Über die Gefühle der Menschen (in diesem Fall der ehemaligen Besatzungsmitglieder) darf man nicht diskutieren. Aber man kann die Gründe für die Haltung der Besatzungsmitglieder betrachten. Herr Wecker hat als Hauptgrund für das Dagegensein geäussert, dass der Kapitän die Versenkung des Schiffes geordnet hat und deswegen muss die Spee für immer Unterwasser bleiben.
Es geht später wieiter.
Daniel

Scheer

@Kalli
auch von mir einen heissen Dank für die Scans.

@Daniel
Ich stimme vollkommen mit die überein. Die Hebung der SPEE ist ein sinnloses Verschwenden von knappen Geldmitteln. Meiner Meinung nach sollte solches Geld besser in Bildung investiert werden. Bildung ist der Grundstein für den Erfolg eines Landes.
Um sich über das Schicksal der SPEE zu bilden benötigt man kein verrostetes Stück Altmetall.
Dies gilt meiner Meinung nach im übrigen für alle Hebungsvorhaben.
Einzige Ausname ist die Beseitigung eines Wracks aus Sicherheits- oder Umweltschutzgründen.

Wie sieht es damit bei der SPEE aus?
Behindert sie den Schiffsverkehr?
Droht eine Umweltkatastrophe durch auslaufendes ÖL?

kalli

@Scheer,
im Prinzip stimme ich dir zu. ABER : Wenn schon gehoben wird, dann muß das geborgene Gut museal bearbeitet und richtig "verwaltet" werden. Dann darf die Geldmacherei nicht im Vordergrund stehen. Sicherlich ist es schwer für ein Land wie Uruguay das nötige dafür zu tun. Deshalb mein Respekt gegenüber dem Staat und der Bevölkerung, die eine so große Anteilnahme zeigen, Respekt gegenüber Daniel, der sich um die Identifizierung, Konservierung und Bewertung der geborgenen Teile ( z.B. Entfernungsmesser ) verdient gemacht hat und damit noch sehr viel zu tun hat. Respekt auch gegenüber Daniel,  weil er Kontakte zu den noch lebenden ehemaligen Besatzungsmitgliedern besitzt und diese pflegt.

Daniel

Hallo aus Uruguay: Heute abend werde ich Kalli ein paar Bilder vom zusammentreffen mit Herr Dehls. Ich möchte auch mit dem Thema Gründe von der ehemaligen Besatzungsmitglieder für das NICHT heben der Spee. Der Hauptgrund, wie Herr Wecker gesagt hat, ist der Befehl des Kapitäns Langsdorff das Schiff zu zerstören und zu versenken. Die Versenkung müsste verhenidern, dass die Engländern die Geheimnisse wie das FuMO, der SVW und das Ladungssystem der Schwerturm erobern könnten. Das Schiff wurde zerstört und gesprengt.  Am 23.Februar 1940 die deutsche Botschaft hat das Wrack der Spee zu ein Uruguayer Namens Julio Vega Helguera verkauft. Wahrscheinlich stand die Briten hinter diese Operation, weil die englischen Experten in April 1940 das Wrack besuchen haben. Also das Wrack gehörte ab Februar 1940 die Kriegsmarine nicht mehr. Die OKM glaubte, dass das Wrack keinen strategischen Wert mehr hatte. Der zweite Grund gegen der Bergung ist die kommerzielle Anwendung der Teiles oder des ganzen Schiffes. Sind Bücher, Plänen, Modellen, Dokumentalfilmen nicht eine kommerzielle Anwendung der Geschichte? Heute kann ich Euch sichern, dass der ganze Entfernungsmesserund die ganze und grosse Masse von geborgenen Teilen ihren Platz in unserem Marinemuseum finden werden und wenn alles richtig klappt, werden sie in einem Saal Namens Kapt.z.See Hans Langsdorff bleiben.
Ich weiss nicht, ob es weitere Teile vom Schiff bergen wird, das können entweder die ehemaligen Besatzungsmitglieder noch ich verhindern. Was ich Euch sichern kann, ist der Respekt  des grössten Teil der Uruguayern für die Erinnerung an Kapt.Langsdorff, seine Persönlichkeit, die Besatzungsmitgliedern (die auch in Uruguay ein neues Heim gefunden haben) und das wunderbare Admiral Graf Spee.
Schöne Grüsse,

Daniel

Scheer

ZitatAm 23.Februar 1940 die deutsche Botschaft hat das Wrack der Spee zu ein Uruguayer Namens Julio Vega Helguera verkauft.

Eine sehr wichtige Information!!!

Damit dürfte die Frage geklärt sein ob die Bundesrepublik Deutschland einer Hebung überhaupt zustimmen muss.
In mehreren Foren wird ja die Frage besprochen ob die Hebung überhaupt zulässig ist, da nach geltender Auffassung die BRD die Rechtsnachfolge des deutschen Reiches angetreten hat und somit auch Eigentümerin aller Werte des deutschen Reiches ist. Nach dieser Auffassung gehörte die SPEE dazu und die BRD hätte, als Eigentümerin des Wracks ein Mitspracherecht bei der Hebung. Sie müßte (unter Umständen) sogar die Hebung mitfinanzieren.

Durch den Verkauf durch eine Vertretung des deutschen Reiches hat dann aber natürlich das Eigentumsrecht gewechselt.

Herzlichsten Dank für diese wertvolle Information an Daniel.
Das bringt dir einen Sonderrang hier im Forum ein.
Werde mal über die Bezeichnung nachdenken!

kalli

@Scheer,
mit der Wichtigkeit dieser Information hast du recht. Wieviele Diskussionen hätten sich erledigt, wenn das eher bekannt gewesen wäre ?

Aber hier jetzt die Bilder, die mir Daniel geschickt hat :


von links nach rechts : Daniel, Herr Dehls und Sohn Frederico


Signaltonne über dem Wrack der Spee

Daniel

Hallo aus Uruguay: Weitere Information über meinem Bericht vom Gestern. Die Dokumenten informieren, dass die Verkaufsoperation (ohne Kenntnisse der uruguayischen Regierung) ganz geheimlich durchgeführt. Es gibt einen  Dokument mit  dem Unterschrift von Herrn Langman (Botschafter des Reiches) und Herrn Vega Helguera. Die deutschen Diplomaten waren sich, dass die Engländer zugang zum Wrack (mit der Stimmung der uruguayischen Regierung) haben werden. Sie haben die Entscheidung getroffen, das Wrack für eine grosse Geldsumme (wahrscheinlich in Gold) zu verkaufen. Herr Vega Helguera war ein Millionär, aber es wurde gesagt, dass er die Operation im Auftrag des englischen Regierung  gemacht hat. Es wurde gesagt, dass das Reich dieses Geld in geheime Operationen in Südamerika benutzen wollte. Das ist nicht festgestellt.  Die Firma Regusci & Voulminot hat das Abbrechen des Wracks gemacht (aber nur zum Teil). Heute heisst diese Firma Tsakos und die Drehhaube steht heute zum Reparieren in ihrer Anlage (Bild mit Herr Dehls und Sohn Federico). Zuerst wurde die Drehhaube mit dem FuMO Antenna ins Wasser und einige Tage später als Folge eines gewaltigen Sturm war der Gefechtsmast vom Körper getrennt und liegt heutzutage auf dem Flussgrund umgekippt (auf dem Vormars). Die 3D von Thomas ist ein bisschen fantasievoll, da die Zeichnung vor den letzten Sonarbeobachtungen gemacht wurde. Den Expeditionäre von Dezember kann ich ein Zusammentreffen  mit dem Bergungsleiter versprechen. Koffer mitnehmen, um Alles nach Hause zu tragen!
Ich habe vergessen, Kalli zu erklären, dass zwei Signaltonnen an der Speestelle. Die sind  circa 200m getrennt: eine am Bug und die andere Tonne am Heck des Schiffes. Sie haben keine Licht oder Glocke aber reflektieren die Radarsignalen.
Am kommenden Donnerstag wird das zweite Treffen zwischen Bergungsgruppe und Museumsstaff, um die Stellung des Gerätes zu organisieren. Vielleicht ist es  in einem Monat  soweit.
Schöne Grüsse,

Daniel

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