Die Jagd auf Piraten vor Somalia hat begonnen

Begonnen von Albatros, 22 September 2008, 11:21:55

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Leutnant Werner

War der Artikel schon drin :MLL:

(Aus der Bild online von heute:)
Befreiung der Geiseln auf der ,,Hansa Stavanger" in Somalia Warum versagt unsere GSG 9 gegen Piraten?
Von Jan Meyer
Die Kommando-Aktion wäre noch spektakulärer gewesen als der Befreiungsschlag der GSG 9 damals 1977 in Mogadischu – aber auch noch viel gefährlicher!

Tagelang lauerten 200 Männer der Spezialeinheit auf einem amerikanischen Hubschrauberträger vor der somalischen Küste. Bereit, den gekaperten deutschen Frachter ,,Hansa Stavanger" zu stürmen. Ziel der Aktion: Die Befreiung der 24 Geiseln. Unter ihnen sind fünf Deutsche. Doch statt des Einsatzbefehls erhielt die Truppe einen anderen Befehl: Abbruch, Rückzug.

Zu groß war dem Krisenstab in Berlin das Risiko, dass es bei dem Angriff zu einem Blutbad kommen würde. Und offenbar haben auch die Amerikaner ihre Zustimmung verweigert. Seit dem Rückzug der GSG 9 am vergangenen Mittwoch werden in Deutschland Ursachen und Konsequenzen diskutiert.

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Rückblick: Am 4. April kapern Piraten die ,,Hansa Stavanger" rund 740 Kilometer vor der somalischen Küste. Das Schiff gehört der Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg, es ist mit Containern beladen. Die Seeräuber nehmen Kurs auf das Piraten-Nest Harardere an der somalischen Küste.

Einen Tag später beschließt der Krisenstab in Berlin: Diesmal wird nicht gezahlt – diesmal wird gestürmt.

Die Fregatte ,,Rheinland-Pfalz", die dem Frachter folgt, kann nicht eingreifen: Die Piraten haben sie entdeckt, drohen mit der Ermordung der Geiseln.

Die Bundeswehr-Eliteeinheit KSK soll nicht zum Einsatz kommen. Obwohl zu den Aufgaben der Truppe ausdrücklich das ,,Retten und Befreien deutscher Staatsbürger aus Krisengebieten und Geiselsituationen" gehört, soll die GSG 9 der Bundespolizei den Auftrag übernehmen. Geiselnahmen werden als ,,Polizei-Lagen" betrachtet, außerdem muss ein Einsatz der GSG 9, anders als einer der Bundeswehr, nicht vom Parlament beschlossen werden.

Dem Nachrichtenmagazin ,,Der Spiegel" zufolge verlegt die GSG 9 mit mehr als 200 Mann, sechs Hubschraubern, Munition und Waffen nach Afrika. In der Zwischenzeit hat sich die Fregatte ,,Mecklenburg-Vorpommern" dem Geisel-Schiff genähert, Kampfschwimmer der Marine sind an Bord.

Mittlerweile kreuzt eine schlagkräftige deutsche Flotte im Golf von Aden: Zu den beiden Kriegsschiffen ist die Fregatte ,,Emden" gestoßen, und unter großer Geheimhaltung ist der Einsatzgruppenversorger ,,Berlin" eingetroffen.

BILD.de hat, wie andere Medien auch, vom Einsatz der ,,Berlin" gewusst, aber auf die dringende Bitte von Verteidigungsministerium und Krisenstab nicht darüber berichtet. Denn die ,,Berlin" hat unter anderem eine Krankenstation mit 45 Betten an Bord – für die Piraten wäre das ein untrügliches Zeichen, dass ein Angriff bevorsteht.

HintergrundVor Somalia
Piraten bringen deutsche
Geiseln zurück an BordSomalia-Piraten
Deutsche Geiseln
an Land verschlepptJetzt ist alles da, was die deutschen Kräfte brauchen. Die US-Navy stellt der Truppe das amphibische Angriffschiff ,,USS Boxer" zur Verfügung, ein Monstrum von fast 260 Metern Länge. Das ist nötig, denn auf der ,,Berlin" können maximal zwei Hubschrauber landen.

Die Flotte geht in Position, die GSG 9 prüft ihre Möglichkeiten.

Doch die Piraten sind gut aufgestellt, haben etwa 30 Mann auf der ,,Hansa Stavanger", bewaffnet mit Maschinengewehren, Panzerfäusten und Kalaschnikows. Einen Angriff würden sie rechtzeitig bemerken – das Todesurteil für ihre Geiseln.

Unter diesen Umständen will der Krisenstab nicht den Befehl zum Zugriff geben. Und schließlich teilen die Amerikaner mit: Die ,,USS Boxer" steht nicht länger zur Verfügung. Die ,,Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, möglicherweise hätten die Amerikaner der GSG 9 den Einsatz nicht zugetraut.

Fotogalerie Vergrößern Vor der Küste SomaliasPortugiesische Marine vereitelt Piratenangriff auf ÖltankerFoto: AFP1 von 4Die Opposition ist entsetzt über den Ausgang der Operation und das Wirrwarr der beteiligten Ministerien.

Die FDP-Verteidigungsexpertin Elke Hoff zu BILD.de: ,,Es ist ein untragbarer Zustand, dass das Kompetenzgerangel in der Bundesregierung die sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit Deutschlands der Lächerlichkeit preisgibt. Hier muss die Bundeskanzlerin schnellstens Klarheit schaffen! Offenbar spielt das mit viel Getöse veröffentlichte Weißbuch der Bundesregierung zur Sicherheitspolitik keine Rolle mehr." Darin steht ausdrücklich, dass Geiselbefreiungen im Ausland Sache der KSK und damit des Verteidigungsministeriums sind.

Schließlich werden Stimmen laut, die sagen: Das Debakel vor Somalia habe gezeigt, dass Deutschland Ausrüstungs-Mängel hat. Denn die Bundeswehr hat keine eigenen Flugzeuge, um eine Truppe mit Hubschraubern und Gerät schnell beispielsweise nach Afrika zu bringen. Und die Marine hat kein Schiff wie die ,,Boxer".

Solange Deutschland auf die Hilfe von Alliierten angewiesen ist, können die auch bei den Entscheidungen mitreden. Und deswegen kommen die Piraten auf der ,,Hansa Stavanger" womöglich doch noch an ihr Ziel: Einen Sack voll Dollars, an einem Fallschirm über dem Deck abgeworfen... (Zitat Ende)

Mir scheint es, dass sich echte Soldaten wegen weicheirigen Politikern von gierigen Amateuren an der Nase herumführen lassen müssen. Prost Mahlzeit...




Ulrich Rudofsky

Liegestühle als Piratenabwehr......das nennt man hier in USA "typical German ingenuity" ...typisch deutsche Erfinderbegabung.....

Aber wie kann ein Kommandotrupp von 200 Poliziesen geheimgehalten werden und wie kann der Piraten "Nachrichtendienst" so unterschätzt werden?

Wenn das alles stimmt was man in der Presse darüber findet, von Al Jazeera http://english.aljazeera.net/  bis zum Bild, ist das ganze Unternehmen gescheitert bevor es anfing weil  "zu viele Köche den Brei verdorben haben".  Dann gibt es nur eine nette politisch-korrekte Anwort: "Wir mußten Name sicher gehen."  (USN "it is better to err on the side of caution.")

PS: Ich glaube die Somali-Piraten sagten dazu: "Ein Kamel ist ein Rennpferd das von einem großen Komitee entworfen wurde."
Ulrich Rudofsky

Captain Hans

#362
Je mehr ich hier lese desto frustrierter und wütender werde ich. :W/(
Der gesamte Aparat ist jetzt 10 mal teurer als das, was die Piraten einnehmen.
Warum sind unsere Kriegschiffe, die GSG9 und die KSK vor Somali, wenn sie einfach nichts machen dürfen?
Wieso haben wir Marineschiffe, wenn sie solchen Aufgaben nicht gewachsen sind?  Laut Admiral Meyer ist das Problem
schon seit 1994 gut bekannt.
Warum setzen wir unsere Marinesoldaten der Lächerlichkeit preis?
Welche Aufgaben haben eigentlich unsere Schiffe? Und welche davon dürfen sie wirklich ausführen?
Bißchen beim Nato Manöver mitspielen, Ausflüge machen und präsentieren, das kann es doch wohl nicht sein.

Als wir mit meiner Firma Verhandlungen mit dem Marine Unterstützungs Kommando, sowie mit dem BWB (Bad Godesberg)
und Blohm und Voß zwecks Installationen auf Versorgern, Fregatten und Korvetten begannen, hatten wir zwei Jahre lang
Produktpräsentationen vor unheimlich viel Gold und Lametta (bis zu 60 Mann), tausende Seiten Schriftverkehr, jede Woche Änderungen der Anforderungen
und äußerste Inkompentenz einiger Anwesenden.
Meine Mitarbeiter kreierten den Spruch:

Die Marine hat ein Riesenproblem, denn sie hat auch Schiffe - sie könnten sich auch ohne die wunderbar verwalten.
Laßt euch mal von Mitarbeitern bei Blohm&Voß erklären, was so alles beim Bau eines Kriegschiffes abgeht.

Ausser den Auftrag für das Wehrerforschungschiff bekamen nach jahrelangen Verhandlungen keine Aufträge und das nur, weil
eine Zivilbesatzung an Bord war.
Den Auftrag für die 6 Korvetten, die von Dubai bestellt wurden, den bekamen wir allerdings sofort vom Scheich Mohamed in Dubai.

Anmerkung:
Unsere Systeme ermöglichten die komplette Überwachung eines Schiffes und den verbundenen Landstationen, per Satellit.
Die Einführung der Black Box sowie der öffentliche und staatlich kontrollierte Nachweis von Aufgabenverpflichtungen (gemäß ISM Code)
wurde von der deutschen Marine abgelehnt - von den Emiraten aber nicht.


2 ehemalige Marineangehörige (1 Oberleutnant und ein Leutnant zur See) waren jahrelang bei mir beschäftigt, deren Geschichten möchte ich hier nicht veröffentlichen...


Beste Grüße

Hans







,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Peter Strasser

Zitat
Als wir mit meiner Firma Verhandlungen mit dem Marine Unterstützungs Kommando, sowie mit dem BWB (Bad Godesberg)
und Blohm und Voß zwecks Installationen auf Versorgern, Fregatten und Korvetten begannen, hatten wir zwei Jahre lang
Produktpräsentationen vor unheimlich viel Gold und Lametta (bis zu 60 Mann), tausende Seiten Schriftverkehr, jede Woche Änderungen der Anforderungen
und äußerste Inkompentenz einiger Anwesenden.
Meine Mitarbeiter kreierten den Spruch:

Die Marine hat ein Riesenproblem, denn sie hat auch Schiffe - sie könnten sich auch ohne die wunderbar verwalten.

Also ich war das jetzt nicht, wirklich nicht, hätte aber von mir sein können, ich hätte es zwar sagen wollen, aber der Hans hat es getan...

Ulrich Rudofsky

Ich lese gerade ein Buch über die Piraterei um ca. 1600 die bis zu 1800 lief ..... damals räumten die Islamisten ganze Dörfer in Irland und Island für ihre Harems und Sklavehandel aus und man konnte seine Verwandten zurück kaufen.   
Ulrich Rudofsky

Big A

Vorsicht Ulrich, da bringst Du die Somalis noch auf Ideen...
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

Real men don't need experts to tell them whose asses to kick.

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Peter Strasser

Zitat von: www.spiegel.deDas Vorgehen der Piraten war ungewöhnlich: Normalerweise schlagen sie in den frühen Morgenstunden zu. "Die Piraten nutzten den Überraschungseffekt", so ein deutscher Marine-Offizier.

Also die Piraten haben aber auch gemeine Tricks drauf um die Marinen vor Ort zu überlisten, ts, ts, ts ...  :ROFL:


Wingman81

Fällt das denn nicht unter Selbstverteidigung? Also ich würde es jedenfalls so auslegen. Die können sich ja echt alles erlauben die blöden Piraten.....;o)

Captain Hans

möchte nicht einer eine Kreuzfahrt an der Küste von Somalia buchen - um Piraten jagen zu können.
na dann mal los - hier das Angebot

http://directorblue.blogspot.com/2009/05/somali-coast-cruise-package.html


- wie krank kann es noch werden-
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Balu der Baer

Hallo,
ist das echt  :? :?. Das ist doch nicht echt :x Ich glaube ich verliere den Glauben an alles was mal gut war im Menschen. Wenn da mal was war....

Solche Angebote sind einfach wiederlich, auch wen es Satire ist , oder sein soll, oder  ach ich weiß nicht und bin einfach nur verwirrt  :-o

gruß von dem alten Bären
versuch`s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit.....

Captain Hans

ich hoffe auch, daß es nicht echt ist - aber allein sowas ins Internet zu setzen ist doch krank
,Nur wer sich ändert,bleibt sich treu"!!!
,,Nicht was du bist,ist das was dich ehrt,wie du bist,bestimmt den Wert"!!!

Spee

Ich nehm das all-inclusive-package + minigun und eine AK 47  :-D .
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Big A

Thomas, kannst Du zwei Plätze buchen?? Außenkabine!

Axel
Weapons are no good unless there are guts on both sides of the bayonet.
(Gen. Walter Kruger, 6th Army)

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Commander3

Thomas ich fahr mit  8-)
Lasst die Sonne scheinen, vielleicht Treffen wir ja auch mal die Marine
Gruß aus Harra

mfg Alex

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