Scheinwerferkalotten - wozu?

Begonnen von Teddy Suhren, 09 November 2005, 19:27:34

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Teddy Suhren

Hallo



Wozu waren die Dinger gut?

Splitter-, Wetterschutz - irgendwie nicht überzeugend wenn ein paar Meter weiter der gleiche Scheinwerfer ohne Kalotte war.

Schutz irgendeiner Fernbedienungseinrichtung am Scheinwerfer - ok - aber auch irgendwie umständlich.

Meines Wissens mußten die Kalotten mit dem Bordkran bedient werden. Immer?



Gruß

Jörg
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

harold

Schutz vor Rauchgas-Partikeln und Ölverschmierungen auf den Fresnel-Linsen.
Darum auch auf den neu geplanten Diesel-Schiffen für ALLE Scheinwerfer achterlich der Abgasführungen vorgesehen.
Eine Überzugs-Persenning hätt´s auch getan...

Meines Erachtens ein weiteres nettes Beispile für die "Hochtechnologie-Sackgasse", in die sich die KM durch ihre eher praxisferne Konstruktionsabteilung hineinmanövriert hat...

MfG
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

109

Ne Schweinwerferkalotte als Beispiel einer "Hochtechnologie-Sackgasse" anzuführen halte ich a weng übertrieben... oder wuillst mich pflonzen?! :D  :wink:
»Als ik kan«
This model would not be possible without the help of my friends, e.g. Herr Nilsson, Herr Otten, Herr Kaiser and Herr Arntz.
http://artisanmodeler.blogspot.de/

harold

...wenn´s kompliziert geht, warum denn einfach?... : is dees jetz a Pflonz oda ned?
A bissl übertrieben hab ich schon - da hast recht!
:)
Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

109

Hi,

war net bös gemeint. Und danke für den Sprachkurs, ich höre gerne Wienerisch! Und nun bitte ein stück sacher!:D
»Als ik kan«
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harold

Heeast Oida, Hundatnaina, wonn d ma spinnat kummst und aa no an Kööch wüüst zwegn de Kalottn, de gscheertn, donn... (undsoweiter)  :)

Aber ich möchte Teddy´s interessante Frage doch noch weiter spinnen: die Dinger tauchen in Planungen, Planänderungen und Bauausführungen "schlagartig" so gegen Frühling 1939 auf - zeitgleich mit einigen anderen Innovationen (Stichwort Decksklüsen, Atlantikbug, Umänderung der Kranposition auf TP, Veränderungen am GU-Hangar...).
Gabs im technischen Bereich "Ausrüstung" zu dieser Zeit im KA einen signifikanten Wechsel an entscheidender Stelle?
(...etwas für Peter, den Mann mit den 10³ Büchern  :) !)

Ciao,
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Peter K.

Servus HAROLD!

Du rufst???  :D

I hab´ grad net viel Zeit, aber a bissl was hab i ...

Das bisherige "Konstruktionsamt der Kriegsmarine" wurde im April 1939 grundlegend umorganisiert - es wurde zum "Amt Kriegsschiffbau" (ab Oktober 1939 "Hauptamt Kriegsschiffbau") und erhielt mit Konteradmiral Werner Grassmann einen Seeoffizier als Amtschef.

Ab Jänner 1939 war jedoch Konteradmiral Werner Fuchs als Leiter der Flottenabteilung (A V) im Marinekommandoamt (A) zugleich auch Sonderbeauftragter des Ob.d.M. für Neubaufragen.

Im Juni 1939 wurde dann die Flottenabteilung aufgelöst und Konteradmiral Werner Fuchs löste Konteradmiral Werner Grassmann als Amtsleiter des "Amts Kriegsschiffbau" ab.

LG
Peter K.
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

VoBo

Hallo zusammen,

wurden die Dinger aber nicht auch als Spitterschutzkalotten bezeichnet und impliziert das nicht, dass es um mehr ging als um ein "bisschen Dreck auf der Linse"?

Oder sollte mit dieser Bezeichnung nur vertuscht werden, dass die "Dinger" eigentlich keine echte Funktion hatten?

Charmanten Restabend

Volker
And like some Pirate-Sailor
we crossed the Spanish Main(Procol Harum)

harold

@ VoBo:
Tja, das isses eben ...
... Splitterschutz impliziert zumindest eine gewisse Materialdicke - behaupten wir mal, so um die 10-15 mm Stahldicke; 20 mm wäre auch nett...
Das Ding vereinfacht als Viertelkugel-Oberfläche gerechnet, bei ca. 4 m Durchmesser, gibt für oben angenommene Dicke jeweils 0.85 ; 1.2; 1.7 t an Gewicht, -Verstrebungen etc nicht gerechnet.
Also im effektiven Fall so um die 2 Tonnen.
Und dás als Gewicht zusätzlich zum Scheinwerfer an eine windige Schornsteinplattform hängen?
ZT. auch noch außerhalb des Erfassungs-Radius eines Kranes, so dass die Maschinerie zur Hebung/Senkung áuch noch dazukommt (naja, ca 0.2 t)?

Aus einer relativ obskuren und mir ums Verrecken nicht mehr erinnerlichen Quelle kann ich mich dumpf an die Information erinnern, die Kalotten seien aus einem "Kunststoff" (???) gewesen, dh. ziemlich leicht.
Aber außer Bakelit fällt mir zu den späten Dreißigerjahren nichts an "Kunststoff" ein.-

@ Peter,
husch, das war aber prompt! Werd ich mir merken für zukünftige "Beschwörungen"!

Fuchs und Grassmann also .... und brachten die Herren auch irgendwelche Umbesetzungen für die einzelnen Abteilungen mit sich?
Es fällt schon auf: schlagartig innerhalb weniger Monate der OPQ-Entwurf erst ohne, dann mit (bis auf die beiden vordersten), 20.3-Kreuzer alle mit Kalotten, aber nur am Schornstein, H-Entwürfe zuerst ohne, dann mit gleich sechs von den Dingern; BM im Entwurfs-Stadium noch mit röhrenförmigen Untersätzen jeseits des Schornsteins (offenbar zum Einfahren), dann ab Ausrüstungsstand August 39 Kalotten ...

"Ists Wahnsinn auch, so hat er doch Methode..." -welche?

Jaja, da hat der Teddy uns schon auf eine interessante Spur gebracht!

Ciao
Harold
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- der Mangel an Beweisen;
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- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Teddy Suhren

Hallo

Ich glaube nicht das in den dreißiger Jahren schon Panzeraluminium erfunden war :wink:.
Wenn die Dinger aus Leichtmetall gewesen wären, wäre der Splitterschutz aber auch entgültig Makulatur.

Gruß
Jörg
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

Obermaschinenmaat

Hallo allerseits,

kurz ein paar Sätze zum Thema Kunststoffe in den 30er/40er Jahren und der Aussage "da waren die noch nicht soweit". Damals gings gerade auch in Deutschland mächtig ab mit den Erfindungen der Chemischen Industrie . Ein paar Nobelpreise waren auch dabei. Firmen wie BayerAG, BASF, Hoechst (alle dann IG-Farben) waren technologisch ganz vorne. Synthesekautschuk BUNA-S, Tropenimpfstoffe etc. wurden erfunden und ermöglichten bspw. den Ersatz von Gummi. Nachfolgend eine sehr grobe Übersicht.
Das Datum steht für das Jahr der Erfindung.

1870: Celluloid (Filme, Billiardkugeln etc).
1907: Bakelit (Telefongehäuse etc.)
1922: Polymere -  Nylon (Strümpfe), Acryl (Plexiglas-Flugzeugkanzeln)
1938: Teflon, Polyethylen, Synthesekautschuk (Auto-Flugzeugreifen), PVC (Elektro-Kabelummantelungen)

Gruß
OMM

harold

Teflon, 1938? -ich dachte immer, das Material sei eine Entwicklung der NASA, um im Vakuum Kugellager zu ersetzen?
Man lernt nie aus...
Harold
4 Ursachen für Irrtum:
- der Mangel an Beweisen;
- die geringe Geschicklichkeit, Beweise zu verwenden;
- ein Willensmangel, von Beweisen Gebrauch zu machen;
- die Anwendung falscher Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Spee

Servus,

"Teflon", "Neopren", Nylon"? Guckst du hier!

http://www.morgenwelt.de/453.html
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Hastei

Hallo,
ich bin hier neu und versuche eine Frage zu den Scheinwerferkalotten zu finden.
Ein Freund von mir baut gerade die Tirpitz und so tauchen natürlich div. Fragen auf. Ich wollte die Frage stellen,sah aber, das diese Frage schon mal aufgeworfen wurde.
meiner M.nach wurde sie aber nicht beantwortet. Viele Beiträge, vom pers. abgesehen  ,sehr interessant,aber für mich ist die Frage noch offen.
Warum hatte Bs und Tp und auch PG am Schornstein nur 1 Paar Kalotten ? Was ist mit den anderen Scheinwerfern ? Und wofür sind die Dinger ?

Jetzt bin ich gespannt,

Gruß aus Wuppertal   von  Hastei

Scheer

Eine ganz exakte Antwort wird dir Josef Kaiser geben können. Ich hoffe er liest mit.
Ansonsten schicke ihm doch mal eine Nachricht über´s die Privaten Nachrichten im Forum.
Mitgliedsname: Josef

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