Panzerkanonenboot Wespe

Begonnen von Fuzzy, 28 Januar 2009, 16:33:46

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Peter Strasser

Aber etwas mehr Infos zur Rumpfbeplattung gibt es doch schon.

Wenn Du in "Brix, Der Bau eiserner Kriegs- und Handelsschiffe (Berl. 1876)" nachguckst findest Du:

Mittelkielplatte im doppelten Boden 700 x 10, außerhalb desselben nur 645 x 10; in Längen von durchschnittlich 7,0 m, nicht unter 4,0 m lang und kontinuierlich durchgehend. Stöße mit doppelten Stossstreifen je 6 stark, dreifache Kettenietung (20 mm) Bodenkielplatten doppelt; innerer Gang 800 x 10, äußerer 1000 x 12; Plattenlänge nicht unter 5,0 m. Stöße beider durch auf Innenseite ersterer aufgelegte Stossbleche 16 dick und dreifache Nietung (24 mm) verbunden. Breite des Stossblechs = 16d. Beide Gänge verbunden durch 20°mm Niete.

Winkeleisen zur Verbindung der Mittel- mit den Bodenkielplatten doppelt, ununterbrochen durchgeführt 88 x 75 x 11, Niete 18 mm. Die Stöße durch Stosswinkeleisen 11 dick und 600 lang verbunden. An der Oberkante der Mittelkielplatte genietete Winkeleisen 65 x 65 x 8 gehen nur von Quer- zu Querspant, je ein Ende derselben an letzterem, im Winkel geschweißt, herumgezogen.

Längsspanten, an jeder Seite deren vier, einschließlich des Panzerträgers. Dem Mittelkiel benachbartes und das folgende: aus Platten 710 x 8, einem äußeren Winkeleisen 75 x 65 x 9 und einem inneren 65 x 65 x 8; das dritte: aus Platten 990 x 8 und ebensolchen Winkeleisen; der Panzerträger; aus Platten 930 x 10, einem äußeren Winkeleisen von 110 x 110 x 13 und einem inneren 65 x 65 x 9 komponiert. Die obigen Breiten bleiben innerhalb des doppelten Bodens die nämlichen, außerhalb desselben für die drei ersten Längsspanten auf 645, für den Panzerträger auf 400 reduziert.

Länge der einzelnen Platten nicht unter 7,0 m; Stöße der ersten drei Längsspanten: doppelte Stoßplatten, 6 dick, und doppelte Kettennietung; Stöße des Panzerträgers: einfache unterhalb platzierte Stoßplatten, 12 dick, und dreifache Kettennietung. Innerhalb des doppelten Bodens bestehen innere und äußere Winkeleisen aus kurzen, zwischen die Querspanten eingebauten Stücken, die als innere an einem Querspant stumpf enden, an der Oberkant des Längsspantes entlang laufen, über das Gekehrtwinkeleisen des nächsten Querspantes gekröpft und im Winkel geschweißt, an der Stützplatte dieses Spantes bis zum äußeren Spantwinkeleisen herabreichen. Das äußere Winkeleisen desselben Spantes beginnt am äußeren Querspantwinkeleisen, geht über die Außenhautplatten und steigt, ebenfalls im Winkel geschweißt, an den Stützplatten des benachbarten Querspantes bis zur Oberkant des inneren Längsspantwinkeleisens.

Außerhalb des Doppelbodens sind die äußeren Winkeleisen der Längsspanten ganz analog konstruiert, wogegen die inneren, ununterbrochen durchgeführt, die Stützplatten durchschneiden. Ebenso laufen beide, an Unterkante des Panzerträgers angeordnete Winkeleisen kontinuierlich durch. Minimallänge der selben nicht unter 10,0 m,  Stöße durch Stosswinkeleisen 600 x 10 gesichert.

Erleichterungsöffnungen für den doppelten Boden im Längsspant I und III, außerhalb desselben in allen dreien eingeschnitten, je 550 lang und 250 breit. Wasserlöcher von 78 Durchmesser in jedem derselben und zwischen jedem Querspantzwischenraum angeordnet, mit Ausnahme des Längsspant II, welcher absolut wasserdicht gefertigt ist.

Wasserdichte Querspanten im doppelten Boden, annähernd jedes vierte, bestehen aus Platten 6 dick, einfachen äußeren 75 x 65 x 9 und inneren 65 x 65 x 8 Winkeleisen. Erstere reichen in einem Stück vom Mittelkiel bis Unterkante Panzerträger, dort über den horizontalen Schenkel des betreffenden Winkeleisens gekröpft, im Winkel geschweißt und an jenes Unterkante bis an das innere Winkeleisen des Panzerträgers geleitet. Zur Verbindung der Bleche mit der Mittelkielplatte dienen kurze vertikale Winkeleisen 65 x 65 x 8.

Gekehrtwinkeleisen gehen ununterbrochen vom Panzerträger der einen Seite bis ebenso hoch auf der anderen, an beiden Enden über den vertikalen Schenkel des inneren Panzerträger-Winkeleisens gekröpft.

Durchbrochene Querspanten ebendaselbst bestehen aus 6 mm starken Stützplatten, äußeren und Gekehrtspanten vorstehender Dimension, auch bleibt die nämliche Konstruktion beibehalten.

Die wasserdichten und durchbrochenen Querspanten außerhalb des Doppelbodens sind aus ähnlich konstruierten Blechen resp. Stützplatten und Winkeleisen gleicher Stärke, von denen das Gekehrtwinkeleisen jedoch nur von Unterkant Doppelhaut hinter dem Panzer der einen Seite bis ebenso weit zur anderen reicht, zusammengesetzt.

In allen nicht wasserdichten Spanten sind die Bleche unmittelbar neben dem äußeren Winkeleisen der Längsspanten und oberhalb derselben mit 80 im Durchmesser haltenden Wasserlaufsöffnungen versehen.

Querspanten hinter dem Panzer im Doppelbodenteil des Schiffes, in gleicher Spantdistanz wie die unteren (1000), aus einem als Gekehrtwinkeleisen angeordneten schweren, 225 x 88 x 11, und zwei kleineren, als äußere fungierende Winkeleisen 88 x 75 x 11 gebaut. Letztere sind auf dem Panzerträger umgebogen, geschweißt und auf der einen Seite bis zu dessen Innenkante, auf der anderen bis zur Innenkante des Längsschiffsschenkels des schweren Winkeleisens geführt und hierdurch, im Vereine mit einer 9 starken Stützplatte, mit dem unteren, nicht gepanzerten Schiffsteil verbunden.

Außerhalb des doppelten Bodens erstreckt sich das erwähnte schwere Winkeleisen derartiger Querspanten über den an Breite reduzierten Panzerträger, im Unterende des breitem Schenkels auf eine Breite von nur 65 beschnitten, etwa 350 oberhalb Längsspant II endend. Mittelst dieser Anordnung kann es mit den Stützplatten etc. der Querspanten innerhalb der Längsspanten III und IV, sowie teilweise noch II und III vernietet und möglichst inniger Verband des gepanzerten Schiffsteiles mit seiner Bodenkonstruktion erzielt werden. Begünstigt wird dieses Bestreben noch dadurch, dass eines der beiden äußeren Winkeleisen, 88 x 75 x 11, an der Unterkante der Doppelhaut, das andere dagegen erst 400 unterhalb des Panzerträgers endet.

Die Konstruktion bringt durch die möglichst ununterbrochen durchgeführten Winkeleisen der in mäßiger Entfernung von einander platzierten Querspanten zum Ausdruck, dass der bei der vollen Bodenform und der im Verhältnis zur Schiffsbreite geringen Tiefe erforderlichen Transversalfestigkeit ein erhöhter Wert beigelegt, die bei der im Verhältnis zur Breite sehr geringe Länge dagegen untergeordneter Longitudinalfestigkeit zu Gunsten der ersteren beschränkt worden ist.



Ist zumindest ein besserer Anhalt als eine Glaskugel.


Gruß Piet


Fuzzy

Mensch Piet,

aller Achtung,hast Dir aber `ne Menge Arbeit gemacht, das alles abzutippen.
Versteh mich bitte nicht falsch.
Ich baue ja 1:100,und das einzige was von alldem für mich interessant ist, sind die Plattenlängen.

Nietgänge wären ev.für ein Standmodell interessant,aber für ein Fahrmodell? Wohl eher kaum.
Mit Glaskugel habe ich konkret eine Abwicklung gemeint,wie es sie z.B.vom Fürst Bismarck gibt.
Das ist das was mir fehlt.
Trotzdem:Danke für Deine Mühe,ist interessant zu lesen.

Gruß
Fuzzy

Fuzzy

Weiter geht´s,

leider warte ich immer noch auf den Siliconkautschuck für die Rumpfform.



Um nicht ganz untätig zu sein hab´ich mich mit der 305 mm Ringkanone und deren Zubehör beschäftigt.
Als erstes ist da mal die Redoute zu nennen.Sozusagen der Panzerungschutz für die Bedienungsmannschaft.
Die Redoute ist ein Drehteil von erheblichen Durchmessers das mich vor das Problem der Materialbeschaffung stellte.
Der Durchmesser beträgt immerhin 83 mm.Aluinium hätte sich angeboten,aber woher Material diesen Durchmessers herbekommen.
Und dann,für ein Fahrmodell dieser Größe ist Alu natürlich viel zu schwer.
Ich bin dann auf die Idee gekommen, zu versuchen, die Redoute aus Resin zu drehen.Eine riskante Angelegenheit weil das Material doch relativ instabil
im Dreibackenfutter der Drehmaschine ist und zu befürchten war das mir das Ding bei laufender Maschine um die Ohren fliegt.

Aber:Wie hat Luis Trencker immer gesagt?
Alles gut gegangen.

Danach wurde dann noch das 30,5er Rohr aus Messing gedreht und von allen Teilen Siliconformen angefertig.




Die fertigen Abgüsse


Dann wurden die Einzelteile der Laffette gezeichnet ,Ätzvorlagen davon erstellt, und weil noch Restbestände von Neusilberblech vorhanden war,
aus 0,2er Neusilberblech geätzt.

eine fertige Platine


Jetzt mußte nur noch alles zusammengebaut und verlötet werden.

die Unterlaffette



........mit Trittblechen


Stellprobe mit Geschütz


Demnächst mehr,
hoffe das endlich ds Silicon kommt,um an der Rumpfform weitermachen zu können

Fuzzy






Spee

Großartig, Fuzzy Pascha!!
Möge man bald 5 Rosschweife vor deiner Sänfte tragen, ob deiner Fähigkeiten!



Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Fuzzy

Am Samstag ist endlich der Siliconkautschuk eingetroffen.
Abends war die Form mit Gummi gefüllt und sonntagmorgen, also gestern, schon ausgehärtet.

Gestern abend habe ich meinen allerersten Rumpf laminiert


Leider ist er voll in die Hose gegangen
Es ist halt nicht alles Gold was glänzt :/DK:

Es gibt auch Rückschläge :/T(

Und weil das so ist, berichte ich auch darüber.Auch wenn einige mich deshalb vielleicht für verrückt halten.





Ich habe je eine Lage 163er und 280er Glasfasermatte laminiert,was mir eigendlich ganz gut von der Hand ging.
Nur an den beiden Ankerauflagen vorn am Rumpf wollte und wollte die Matte nicht an der Form anliegen und bog sich immer wieder weg.
Na j dachte ich mir,wenn du Probleme machtst, schneide ich dich einfach raus, wenn das Harz hart ist.

Das dann aber so viele Löcher,Luftblasen und andere Fehler im Rumpf sind, hatte ich nicht erwartet.
Auf ein neues.

Fuzzy



Spee

Servus Fuzzy,

ich würde deinen Gedankengang  :/T( mal als "falsch" einstufen.

Wenn ich lese "Rumpf laminiert" und ich habe keine Ahnung davon, dann nützt mir die Auskunft nichts. Dann schon eher, das "dies und jenes ist schief gelaufen" ist. Darunter kann ich mir was vorstellen. Lange Rede, kurzer Sinn, könntest du bitte genau erklären, wie man einen Rumpf laminiert und warum das Ergebnis nicht deinem Wunsch entsprach. Das hilft mir zu verstehen, wie ein Rumpf laminiert wird.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

madtatt

Zitat von: Fuzzy am 09 Februar 2009, 12:10:53
Und weil das so ist, berichte ich auch darüber.Auch wenn einige mich deshalb vielleicht für verrückt halten.
Absolut nicht.
Das du ein spitzen Modellbauer bist, müsste auch ein Blinder mit Krückstock inzwischen gesehen und bemerkt haben.
Da kann man auch mal von Rückschlägen berichten, was menschlich ist und schon jeden Modellbauer passiert sein dürfte.
Nur mag das vielleicht nicht jeder zugeben.
Aber genau das zeichnet einen guten Modellbauer aus, über Fehler zu berichten und andere davor zu bewahren die selbigen zu machen.
Und das dir der Rumpf noch gelingen wird, diese Frage stellt sich mir gar nicht. :MZ:
Mit freundlichen Grüßen, Jölle.


Torpedo

Sag mal Günther, bekommen wir doch noch den "Wespe" Bausatz wie schon mal von schmidt im anderen Forum angeregt?! (Jedem seine Wespe..)
Uli "Torpedo"   [WoW Nic: Torpedo_uas]

"Man muss seine Geschichte kennen, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen"

Restaurierungsbericht des SEELÖWE, 20er Jollenkreuzer Baujahr 1943
http://facebook.com/r167seeloewe

Fuzzy

Uli,

Ane ist Ansprechpartner für euer Insektengeschwader.
Ich übe an dem kleinen Rumpf wegen der Sachsen.

Fuzzy

Hallo Spee,
es gibt einschlägige Literatur in der Du die verschiedenen Bauweisen von Schiffsmodellrümpfen nachlesen kannst.
Ich werde hier darüber keinen Vortrag halten.

Zu Rumpf laminieren eine kurze Erlärung.

Als Laminat (v. lat. lamina ,,Schicht") wird ein mehrlagiger, duroplastischer Kunststoff bezeichnet, der durch Verpressen und Verkleben mindestens zweier Lagen gleicher oder verschiedener Materialien entsteht. Durch Kombination können sich die Eigenschaften der Einzelmaterialien ergänzen. Bevor der Begriff ,,Laminat" eingeführt wurde, sagte man dazu auch ,,Schichtpressstoff". Der neue Begriff konnte sich gegenüber dem alten durchsetzen.

In meinem Fall handelt es sich um mehrere Schichten GfK =Glasfaserverstärkter Kunststoff.

Mein Modellrumpf soll ein leichter und stabiler Rumpf werden. Sein inneres soll keine Spannten enthalten, die die einzelnen Komponenten der Fernsteuerungsanlage behindern.
Er soll innen glatt sein.Und möglichst leicht,denn die Wespe hatte nur eine Verdrängung von 1162 Tonnen.
Als Modell nur 1160 g.
Da muß beim Rumpfbau an jedem Gramm gespart werden, um nachher mehr Spielraum für die Aufbauten und die Fernsteuerungsanlage zu haben.

Jeder kennt  die Herstellungsweise eines Autokotflügels.
Um das Blech zu einem Kotflügel zu formen brauche ich einen Stempel,also ein Positiv, und eine Matritze,das Negativ.


Wenn man einen GfK Rumpf bauen will, brauche ich das gleiche.
Der Stempel heißt hier Positiv der Urmodell,und die Matritze Negativ.
Das Positiv,mein Urmodell mit Beplattung, ist in diesem Beitrag schon abgebildet worden.

Um das Urmodell wurde eine Holzkiste gebaut,die ich mit flüssigem Siliconkautschuk gefüllt habe.
Nach dem Aushärten des Siliconkautschuk´s wurde das Urmodell vorsichtig entfernt,denn vielleicht wird es ja noch einmal gebraucht.
Was übrig bleibt ist eine dem Urmodell entsprechende negative Form aus Siliconkautschuk.

In diese Form werden Abschnitte von Glasfasermatten eingelegt und mit Kunstharz getränkt.
Dafür wird ein Pinsel benutzt.
Ich habe zuerst eine komplette Lage Glasfasermatten von 160g/m² und anschließend eine Lage 280g/m² laminiert.


Das Ergebnis siehst Du!
Schiet!

Schön leicht und stabil ist er gewoden,der Rumpf,nur 150g schwer.
Aber sonst......

Hab´halt Lehrgeld bezahlt

Bis zum nächsten Versuch
Fuzzy


Spee

Servus Fuzzy,

danke dir für die kurze, aber präzise Erklärung.
Mich fasziniert bei deiner Arbeit eben der Fakt, daß du alles selbst baust. Das ist etwas, was selten geworden ist. Finde ich aber persönlich die immer noch schönste Art, etwas entstehen zu lassen.
Wenn du nicht aufpaßt, werde ich doch nochmal mit einen Modell meiner Wünsche beginnen und dann werde ich dich mit Fragen bombardieren  :-D !
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Fuzzy

Moin Thomas,

man zu.

Wenn es nicht gerade die Bismark ist,kein Problem.

Spee

Servus Fuzzy,

"Bismarck" würde ich aus einem simplen Grund nicht bauen, es gibt schon hunderte Modelle davon.
Was hälst du davon  --/>/> http://fr.wikipedia.org/wiki/Fichier:Marceau_Marius_Bar_2.jpg ?
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Fuzzy


Boahhh ejjjjjjjhhhhh,geiles Teil,

genau nach meinem Geschmack.
Stehst Du auch auf diese alten Pötte?

Aber leider ein Franzose.Schwierig davon Unterlagen zu bekommen.
Nicht vom Schiff selbst,eher von den Beibooten,Geschütze ect.
Von der KM ist alles da.

Fuzzy

Spee

Das Teil ist so häßlich, daß es jede Schönheitskonkurrenz gewinnt. Ich liebe sowas.

Einen Plan in 1:100 hätte ich. Für den Kleinkram müßte man suchen. Aber da könnte man Harold und Peter mal fragen.

Mann, ich versau dir hier deinen "Wespe"-Thread. Sorry!
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

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