Neues von den deutschen Werften (militärisch)

Begonnen von olpe, 05 September 2015, 10:28:53

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Rast

Lieber 5 Minuten vorsichtig als ein Leben lang tot!

t-geronimo

Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

Strandurlauber

https://www.n-tv.de/wirtschaft/TKMS-liebaeugelt-mit-insolventen-MV-Werften-article23214782.html

Stand die Sparte eben noch zur Disposition, wird jetzt offenbar sogar eine Erweiterung Derselben ins Auge gefasst ...

VG Strandurlauber
"Damn the torpedoes! Full speed ahead!" D. G.  Farragut

(1864 Battle of Mobile Bay; ... er wusste offenbar was USS Cairo auf dem Yazoo River zum Verhängnis wurde, aber auch dass die Minen schon längere Zeit im Wasser lagen und durchsickerndes Wasser in den Trimmtanks diese nach und nach absacken ließ ...)

bettika61

Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

bettika61

#109
Hallo,
Ganz andere Schlagzeilen machte TKMS heute
Es musste ein Blindgänger auf dem Gelände vor Ort gesprengt werden.
ZitatDie 500-Kilo-Bombe war bei Bauarbeiten entdeckt worden - in einer Halle sollte der Fußboden erneuert werden. Entdeckt hatte den Sprengkörper der Baggerfahrer, als ihm die Bombe aus der Schaufel fiel. Nach Angaben des Kampfmittelräumdienstes war es großes Glück, dass diese Erschütterung noch nicht zu einer Explosion führte. Da der Blindgänger nun aber bereits bewegt worden war, sei es zu riskant gewesen, die mit einem Langzeitzünder versehene Munition zu entschärfen.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Weltkriegsbombe-auf-Gelaende-von-TKMS-Werft-in-Kiel-entdeckt,tkms184.html
Die Halle wurde stark beschädigt, der Bagger vermutlich zerstört.
Die Halle 10 wurde für den U-Boot Bau genutzt
https://www.kn-online.de/Kiel/Lauter-Knall-in-Kiel-Fliegerbombe-bei-TKMS-wurde-am-1.4.2022-gesprengt
Fotos
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

Darius

Hallo Beate,

danke für die Info. Da war doch jede Menge Glück dabei und der Schaden für Mensch und Material ist doch deutlich kleiner ausgefallen. Hätte viel schlimmer kommen können.


:MG:

Darius

bettika61

Hallo Darius,
Auf Glück allein sollte man sich nicht verlassen.
Wenn ich lese
Zitatin einer Halle sollte der Fußboden erneuert werden. Entdeckt hatte den Sprengkörper der Baggerfahrer, als ihm die Bombe aus der Schaufel fiel.
Muss vorher was falsch gelaufen sein , Tiefbauarbeiten auf diesem Gelände ohne vorherige Kampfmittelfreigabe darf es nicht geben.
(Ich arbeite daran, dies auf "meinen" Baustellen zu verhindern  8-) , die nächste ist nicht weit entfernt.  )

Ein Personenschaden konnte zum Glück verhindert werden  :MG:
Über die Höhe des Sachschadens wird man erst später genaueres hören
ZitatDie Absuche des Werftgeländes und die Sicherung der schwer beschädigten Gebäude hat begonnen. Schon jetzt steht fest: Der Schaden geht in die Millionen.
https://www.kn-online.de/
Grüße
Beate

,,Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." George Santayana

t-geronimo

Aber wie funktioniert Kampfmittelfreigabe genau? Auswertung von Luftbildern ist klar. Wird auch alles mit Metalldetektor oder so begangen?
Und wie hoch ist die Fehlerquote? Gibt es da eine 100%ige Sicherheit?
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

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bettika61

#113
Hallo Thorsten,
Es 'sprengt" hier etwas den Rahmen das komplexe Thema kurz zusammenzufassen.
Die Luftbildauswertung kann  feststellen ob ein Grundstück überhaupt bombardiert wurde, wo Treffer waren und ob es konkrete Blindgängerverdachtspunkte gibt. 
Nur wenn es Hinweise auf Blindgängerverdachtspunkte gibt, muss der Grundstückseigentümer dies untersuchen lassen.
Danach gilt aber nicht das ganze Grundstück als 'kampfmittelfrei' sondern nur die Fläche der Untersuchten Punkte.

In Kiel wo es über 120 größere Luftangriffe gab, hat das meist  zur Folge, daß eine Bewertung mit einem generellen Kampfmittelverdacht für das gesamte Grundstück abschließt.
Bei Baumaßnahmen mit Bodeneingriffen muss der Bauherr mit Fachleuten eine Gefährdungsabschätzung, Räumkonzept und einen Arbeits-und Sicherheitplan erstellen, der die erforderlichen Maßnahmen beschreibt.
Grundlage: https://www.bgbau.de/service/angebote/medien-center-suche/medium/handlungsanleitung-zur-gefaehrdungsbeurteilung-und-festlegung-von-schutzmassnahmen-bei-der-kampfmittel/

Ein freimessen durch Oberflächensondierungen ist in der Regel auf bebauten Grundstücken wegen Störungen durch Leitungen,Auffüllungen oder unter Beton nur schwer möglich. Dann bleibt bei kleineren Eingriffen wie Gräben nur die schlechteste Methode der 'baubegleitenden Kampfmittelräumung"  , wie in der o.g. Broschüre beschrieben.
Die Kampfmittelfreiheit gilt nur z.B. für den untersuchten Graben bis zur Sohle.

Bei größeren Maßnahmen wie Neubauten sind ggf. Tiefensondierungen im Raster Abstand 1,5 m , Tiefe bis zum Bombenhorizont erforderlich, mit entsprechenden Kosten.
Dafür gibt es eine Bescheinigung der Kampfmittelfreiheit bis zur Untersuchungstiefe Bombenhorizont.

Weitere Infos http://www.kampfmittelportal.de/zum-geleit.html
Grüße
Beate

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t-geronimo

Gruß, Thorsten

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bettika61

#115
Hallo,
Über die Schadenshöhe gibt es erste Spekulationen
ZitatNach einem Bericht der Online-Ausgabe der "Kieler Nachrichten" (Samstag) geht der Schaden in die Millionen. "Erste Schätzungen werten den Schaden allein an der Halle 10 im zweistelligen Millionenbereich - mindestens 20 Millionen Euro", hieß es in dem Bericht. Die 200 Meter lange und gut 30 Meter hohe Halle sei einsturzgefährdet. Stahltore seien aus der Verankerung gerissen und fast alle Scheiben zerborsten. "Das sieht hier aus wie in einem Kriegsgebiet", zitierte das Blatt einen Werftarbeiter am Samstagmorgen.
https://www.abendblatt.de/hamburg/article234983589/Halle-und-Gebaeude-bei-Bombensprengung-beschaedigt.html

Der Blindgänger war bei Arbeiten für neue Maschinen-Fundamente in der Halle gefunden worden.
ZitatWeder bei den Arbeiten an den Fundamenten, dem Fundort der Bombe...
...die Halle, in der neue Fundamente für Maschinen gelegt werden sollten,
https://www.t-online.de/region/kiel/news/id_91948980/halle-und-gebaeude-bei-bombensprengung-beschaedigt.html
Grüße
Beate

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t-geronimo

Gruß, Thorsten

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Matrose71

Klar LöL,

vor zwei bis drei Monaten wollte man das "Zeug" noch loswerden und jetzt will man neue Werften dazu kaufen, wie schnell sich der "Wind" drehen kann.
Ich glaube die erwarten alle einen sehr ordendentlichen Schluck aus der Pulle aus ganz Europa oder eher ganzen Welt.
Der Ausstieg vom Ausstieg fand ja schon in Rekordtempo statt, die Expansion erfolgt so ebenfalls in Rekordtempo. Manchmal kann man nur den Kopf schütteln.
Viele Grüße

Carsten

kalli

Zitat von: Matrose71 am 14 Mai 2022, 23:33:58
Klar LöL,

vor zwei bis drei Monaten wollte man das "Zeug" noch loswerden und jetzt will man neue Werften dazu kaufen, wie schnell sich der "Wind" drehen kann.
Ich glaube die erwarten alle einen sehr ordendentlichen Schluck aus der Pulle aus ganz Europa oder eher ganzen Welt.
Der Ausstieg vom Ausstieg fand ja schon in Rekordtempo statt, die Expansion erfolgt so ebenfalls in Rekordtempo. Manchmal kann man nur den Kopf schütteln.

Bei zu erwartenden 50% Profit wird Kapital eben waghalsig. Ist normal.

bettika61

Hallo,
Die Übernahme der MV werften Wismar durch TKMS soll Freitag erfolgen
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/schiffbau-thyssenkrupp-uebernimmt-standort-wismar-von-insolventen-mv-werften/28413364.html
ZitatUnter anderem ist den Bau neuer U-Boote und Schiffe geplant. TKMS soll laut Branchenkreisen den Zuschlag für die neue Korvette K130 bekommen.

Diese Schiffe könnte TKMS in Wismar bauen. Der Standort in Kiel ist nach Angaben des Unternehmens auf Jahre hinaus mit der Fertigung von Unterseebooten ausgelastet.
Grüße
Beate

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