KTB der Admiral Graf Spee

Begonnen von Albatros, 23 Juli 2009, 16:54:54

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Albatros

Ich verliere schon mal leicht den Überblick wo ich was gelesen oder gesehen habe, deshalb kann ich jetzt keine Quelle zu dem unten genannten nennen.

Kapitän Langsdorff soll es abgelehnt haben sich im Hafen liegend einer Internierung mit Waffengewalt zu widersetzen da damit die Zivilbevölkerung von Montevideo Schaden nehmen könnte.

Es bestand in dem Falle wohl die Möglichkeit das die englischen Kreuzer dies eventuell durchsetzen wollten/sollten.

Gruß, :MG:

Manfred

MS

Zitat

Leider gibt es kaum Informationen in Netz zu den Thames Klasse U-Booten.


Angaben zu den drei gebauten Ubooten der River oder Thames Klasse

River Class

uboat.net

Bilder


Grüsse
:MG:

Q

#92
Zitat von: Spee am 26 August 2009, 11:04:16
Was hätte denn eine Fahrt nach Buenos Aires bringen sollen?
Auch dort hätte man das Schiff nicht in gegebener Zeit reparieren können und damit wäre man 2-3 Tage später am selben Punkt wie in Montevideo. Argentinien hätte nicht einmal die Einfahrt in die eigenen Hoheitsgewässer akzeptieren müssen, außer zur sofortigen Internierung, da die übliche Verweilzeit in neutralen Gewässern schon in Montevideo abgelaufen war. Solche diplomatischen Spitzfindigkeiten hätten andere Probleme geschaffen, aber am Zustand der "Admiral Graf Spee" nichts geändert.

Zum reparieren dieses, aus dem KTB und der Schriftverkerh Langsdorff Klick Mich. Und weiter unten zu Buenos Aires.



Zitat von: Albatros am 18 August 2009, 19:21:37
...
15.12.

Telegramm des Kommandanten an das A.A.

Oberkommando Kriegsmarine

Erstens : Militärische Lage : Vor Montevideo außer Kreuzern und Zerstörern Arc Royal und Renown,
Nachts enge Absperrung. Ausbruch in freie See und Durchbruch Heimat aussichtslos.

Zweitens : Beabsichtige Auslaufen bis zur Neutralitätsgrenze. Falls durch Einsatz Restmunition Durchbruch nach Buenos Aires erkämpft werden kann soll dies versucht werden.

Drittens  :  Für Fall, das Durchbruch zu sicherer Vernichtung Graf Spee  ohne Möglichkeit Schädigung des Feindes führen würde  erbitte Entscheidung, ob Versenkung trotz ungenügender Wassertiefe La-Plata Mündung oder Internierung.

Viertens : Entscheidung durch Funkspruch erbeten.
....

Als Begruengungsvermutung dann das:
Zitat von: Rymon am 19 August 2009, 15:58:49
...
interessanter Bericht. Vielleicht wäre es denkbar, daß das Schiff dann "verkauft" worden wäre wie Göben und Breslau im 1. Weltkrieg. Die Besatzung könnte vielleicht zur Einweisung von Argentiniern an Bord bleiben und das Schiff in Ruhe repariert werden. Und dann? Rückkauf und Kreuzerkrieg? Keine Ahnung!

Vielleicht gibt es ja jemanden, der sagen kann, wie gut die Beziehungen zwischen Argentinien und Deutschland damals waren.
...

Und hier:

Zitat von: ufo am 20 August 2009, 14:15:26
...
So oder so – neuer Hafen, neues Glueck. Nachden der Empfang in Montevideo so herzlich nicht gewesen ist und die Zeit ablief – ein neuer Hafen haette einfach auch Zeit gekauft, Zeit fuer neue diplomatische Zuege und Gegenzuege, Zeit fuer Reparaturen. Und Argentinien hatte eine hinreichend grosse Deutsche Gemeinde um moeglicherweise besser Ersatzteile und Material besorgen zu koennen.
Auch haette Argentinien Britischem Druck tatsaechlich besser standhalten koennen. Ob die das wirklich gewollt haetten? Ich glaube eher nicht. Ich denke Argentinien lehnte auch 1939 schon eher zu Grossbritannien. Und den Argentiniern wird klar gewesen sein, dass der Krieg laenger dauern wuerde, dass die Briten das Navicertsystem aus dem Great War wieder aufziehen wuerden und so ueber kurz oder lang den Welthandel kontrollieren. So jemanden will man nicht als Gegner; nicht, wenn man ein riesen Exporteur ist!
...

Kurz zusammengefasst.

Don´t Panic

Edt: Danke MS fuer die Links. top
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois,
couper des planches et distribuer du travail,
mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.

St.Ex

Albatros

Es ist doch schon beschrieben worden warum eine Fahrt nach Buenos Aires abgelehnt wurde,es waren nicht nur die Kühlwassereinlässe der Hauptmaschinen sondern auch die Möglichkeit fest zu kommen und dann nicht mehr die Zeit zu haben das Schiff mit allen Geheimen Anlagen sicher zu vernichten. Es war ja nicht nur Kapitän Langsdorff, auch der Navigationsoffizier riet wie schon bei der Auswahl Montevideo davon ab.

Gruß, :MG:

Manfred

Q

Ja de Wirklichkeit hat uns die Antwort ja gegeben. Also ist dem eigentlich nicht hnzuzufuegen.

Bin auch eher interessiert, an den Beweggruenden, warum Langsdorff sich nach erfolgreicher Disversionswirkung, und Absicht nach Hause durchzubrechen, zum Raid vor La Plata entschloss. Der ja auch mit einer bewaffneten Konfrontation in kauf genommen wurde. So die Annahme das 2 Zerstoere anwesend sein sollten.

Don´t Panic
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St.Ex

Albatros

Hier noch ein Auszug aus dem genannten Bericht der mir vorliegt.



Und zu der Entscheidung von Kapitän Langsdorff das Schiff zu versenken trug sicher auch der I.A.O. Der Spee bei er glaubte Renown und Arc Royal gesehen zu haben.

Und die Meldung der Botschaft von Buenos Aires sie meldete das Renown und Arc Royal bereits am 04.12. Kapstadt verlassen haben.

Gruß, :MG:

Manfred

Spee

@Q,

deine zusammengebastelte Antwort 92 beantwortet meine Frage nicht wirklich. Alles Vermutungen, nicht konkretes.
Servus

Thomas

Suicide Is Not a War-Winning Strategy

Matrose71

Zu den Beweggründen der Verlegung zum La Plata und einiges zum Gefecht.....

http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,2266.60.html
Viele Grüße

Carsten

Q

#98
Ja es ist leider zu schade, das sich Langsdorff das Leben nahm, davon abgesehen das es immer bedauerlich ist, wearen seine Beweggruende dann nicht verloren gegangen.
Ein ehemaliger Leherer von mir, ist mit Langsdorffs Tocher zusammen in einer Klasse gewesen, diese hat ihm auch gesagt, das das verhalten des Vaters ihr sehr seltsam vor kam. So war ihr das Untergehen mit dem Schiff eher glaubhaft gewesen als sich selbst zu richten. So die Aussage von meinem ehemaligen Deutsch- und Geschichtslehrer Gese.

Don´t Panic

Edit: Da die Tochter von Langsdorff aber erst 2 Jahre alt war zu seinem Todestag, beruht ihre Aussage wohl eher auf ein Meinugsbild das ihr von Dritten mitgegeben worden war. Wobei selbst mir der Freitod komisch vorkommt, wenn zuhause zwei Junge Kinder auf einen warten erschiesst man sich doch nicht???
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St.Ex

MS

Was mich auch schon immer beschäftigt hat ist die Frage - warum hat sich Langsdorff erschossen ?

Was hat ihn dazu getrieben


Grüsse
:MG:

Albatros


Kapitän Langsdorff hat in einem Brief an den Botschafter ( ich nehme an in Argentinien ), erklärt  das er vom ersten Augenblick an die Absicht gehabt habe, das Schicksal seines Schiffes zu teilen und das er die Ausführung nur verschoben habe bis er seine Besatzung in Sicherheit wusste.

Die Gründe die dazu führten.......es gibt ja so mache Spekulation dazu aber ich meine das liegt auch in der Zeit begründet in der dies stattfand.

Heute würde dies sicher kein Kommandant mehr tun.

Gruß, :MG:

Manfred

Q

Zitat von: Spee am 26 August 2009, 13:06:53
@Q,

deine zusammengebastelte Antwort 92 beantwortet meine Frage nicht wirklich. Alles Vermutungen, nicht konkretes.

Wie im Threatname benannt handelt es sich um das KTB der GS.

Da die GS nicht nach Buenos Aires aufbrach wird es nie mehr kongeretes geben als das Telegramm vom 15.12 an das Auswaertige Amt.
...
Zweitens : Beabsichtige Auslaufen bis zur Neutralitätsgrenze. Falls durch Einsatz Restmunition Durchbruch nach Buenos Aires erkämpft werden kann soll dies versucht werden.


Die Beweggruende fuer die Durchbuchsplanung hat wohl der Kommandant mit ins Grab genommen. Deswegen werden da wohl nur Mutmassungen moeglich sein. Mir leuchten UFO´s Argumente jedenfals ein.

Don´t Panic
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St.Ex

Albatros

Zum Schluss vielleicht,

es gab mal einen Thread hier um Namen die Schiffe der deutschen Marine tragen sollten oder auch nicht.......ich finde ihn nicht mehr, egal.

Ein Name würde bei mir ganz oben stehen. Langsdorff sollte man ein Schiff oder eine ganze Klasse nennen, in Erinnerung an einen Kommandanten auf den unsere Marine stolz sein könnte.


Gruß, :MG:

Manfred

t-geronimo

Das kann ich nur unterschreiben!!!  top
Gruß, Thorsten

"There is every possibility that things are going to change completely."
(Captain Tennant, HMS Repulse, 09.12.1941)

Forum MarineArchiv / Historisches MarineArchiv

ufo

Zitat von: Albatros am 26 August 2009, 20:09:45
Zum Schluss vielleicht,

es gab mal einen Thread hier um Namen die Schiffe der deutschen Marine tragen sollten oder auch nicht.......ich finde ihn nicht mehr, egal.

Ein Name würde bei mir ganz oben stehen. Langsdorff sollte man ein Schiff oder eine ganze Klasse nennen, in Erinnerung an einen Kommandanten auf den unsere Marine stolz sein könnte.


Gruß, :MG:

Manfred

Nach Manfreds schoenem Schlusswort sollte ich eigentlich jetzt die Klappe halten. :roll:

Ich hatte aber weiter oben ja so aus dem Bauch raus behauptet, dass die Zufahrt nach Buenos Aires einen langen (!) Zwangsweg darstellen wuerde. Da wollt ich denn doch noch zumindest eine Quelle nicht schuldig bleiben:

Aus 'Auf Kreuzer Berlin rund um Suedamerika'; Verlag Offene Worte, Berlin (1926)
15. Kapitel
In der Millionenstadt Buenos Aires
Fern am noerdlichen Horizont ein heller Widerschein am dunklen Himmel: dort liegt Montevideo, das einstweilen an Steuerbord bleibt, unser uebernaechstes Reiseziel. Hundert Seemeilen geht es jetzt die naechtliche Fahrt durch die ausgebojte Fahrstrasse, an der mit grosser Regelmaessigkeit an Backbord und Steuerbord die Leuchttonnen vorbeiwandern, schnurgerade wie die Baeume einer endlosen Pappelallee. Kurz vor Mitternacht ein schoenes Erlebnis: hell erleuchtet zieht ein grosser Dampfer stromab, die 'Sierra Cordoba' der Hapag. Als sie in grosser Naehe passiert, gruesst uns die an Deck versammelte Besatzung mit dem Deutschlandlied. Ein schoenes Zeichen spontaner Begeisterung, ebenso wie der Funkspruchgruss, der unserer 'Berlin' gilt. – Und weiter geht die Fahrt in der beleuchteten Pappelallee. Bis am anderen Morgen die Umrisse der Millionenstadt Buenos Aires vor uns auftauchen ueber den brauenen Wassern des meergleichen La Plata.
...


Einhundert Seemeilen (meist?) geradeaus in einem flachen, engen Zwangsweg? Keine gute Idee!

Und – wie gesagt – soweit ich weiss ist die 'Pappelalle' vom Fahrwasser unterhalb der Uruguayischen Kueste auf nahezu voller Laenge einseh- und beschiessbar. Nicht gut!

Bleibt natuerlich die Frage ob die Briten ortskundige Lotsen haetten anheuern koennen, um sich auf der Nordseite des la Plata an Montevideo vorbeizutrauen oder ob sie sogar Seekarten des inneren Rio de la Plata gehabt haben. Ich denken schon. Die waren gut etabliert in Montevideo.


Ich glaube das 'Durchkaempfen nach Buenos Aires mit der Restmunition' war immer nur ein frommer Wunsch.

Auch denke ich ist da eine Argentinische Freundschaft Deutschland gegenueber als Handels- und Kulturnation leichtfertig verstanden worden ist als  Freundlichkeit gegenueber dem Deutschen Regime. 

Ufo 

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