Ausländische Kriegs- und Handelsschiffsneubauten auf französischen Werften am 3.

Begonnen von TD, 04 Juli 2009, 00:56:05

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

TD

Ausländische Kriegs- und Handelsschiffsneubauten auf französischen Werften am 3.9.1939



Liebe Freunde,

ein bisher wenig beachtetes Thema des maritimen 2. Weltkrieges ist das Thema der Neubauten für das Ausland
bei Kriegsausbruch 1939 in Frankreich.
Auf jeden Fall waren Neubauten für Polen und Spanien in Bau oder Planung..

Für Angaben aller Art bin ich dankbar.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

byron

@  hallo Theo,

kann Dir von einigen griechischen Schiffen erzählen die bei Kriegsausbruch in ausländischen Häfen von den Deutschen (und anderen) beschlagnahmt  wurden (01.09.39-28.10.40):

Quelle: Uni Jannina, Archiv I. Melissinos

Hafen Hamburg

Marietta Nomikou  5240 BRT
Omonia  3699 BRT

Hafen Adwerpen (Belgien)

Thermiotis  4518 BRT
Ioannis Chandris  6049 BRT

Hafen Bordeau (Frankreich)

Belgion (Belgien)  2844 BRT

Hafen Marseille (Frankreich), von der Regierung Vichy beschlagnahmt

Mary Deftereou  1383 BRT
Maid of Samos   1190 BRT

Hafen Dakar (Senegal), von der Regierung Vichy Juni und Juli 1940 beschlagnahmt

Adelfi Chandri  6177 BRT
Aliki  5139  BRT
Afroessa  2529  BRT
Elise  1986 BRT
Kap Corso  3890 BRT
Mount Ithomi   4207 BRT
Mount Prionas  3986 BRT
Polemis  1456  BRT
Tassis  4707 BRT

Von der spanischen Behörde beschlagnahmt

Lena  1735 BRT

Von der italienischen Behörde beschlagnahmt

Athinai (Messini)  2897 BRT
Maria Nomikou  1165 BRT



www.wehrmacht-in-griechenland.de.vu

TD

Lieber Byron,

dank für deine Mühe.

Diese Schiffe habe ich allerdings vor über 30 Jahren schon genau ausgewertet.
Es sind die Prisenschiffe welche nach und nach als Embargoträger bzw. ab April 1941 als feindliche Handelschiffe von
den jeweiligen Staaten ( Vichy hat die Schiffe beim Waffenstillstand 1940 festgehalten) als Prise aufgebracht wurden.
Als kleine Gegenleistung für deine, leider völlig unnötigen Arbeit hier einmal die

D MARIETTA NOMIKOS SVLW 5241 BRT;dt. DRAU DKFZ 5142 BRT

1919: Erbaut bei Napier & Miller Ltd., Old Kilpatrick / Glasgow Bau – Nr.: 221

1919: Stapellauf als WAR TEASEL für The Shipping Controller. Später an J. B. Sutherland & Co., Newcastle als TARANSAY.
1920: In die Isles Steamship Co., Ltd. ( A. M. Sutherland Mgr.) eingebracht.
1923: An die Sutherland Steam Ship Co., Ltd., ( R. J. Sutherland & Co., Ltd., Mgrs.) Newcastle.
1933: Verkauf an die Petros M. Nomikos Ltd., Piräus und Einsatz als MARIETTA NOMIKOS.
1939: Weiter an E. A. Karavias in Piräus verkauft, Petros M. Nomikos bleibt Mgrs..
25.Okt. : Mit einer Ladung Telegrafenstangen für Ägypten aus Stockholm nach Alexandria ausgelaufen.
26.Okt. : Zwischen Gotland und Öland vom Flugzeug Y 59 der Küstenfliegergruppe 906 ( Kamp) angehalten und zur Untersuchung in Richtung deutsche Kriegsschiffe beordert. Vom Vorpostenboot V 101 auf Pos. 56.50 N – 18. E angehalten und mit Prisenkommando besetzt.
27.Okt. : In den Hafen von Pillau eingebracht.
29.Okt. : Dort offiziell zur Prise erklärt und später über Kiel nach Hamburg verlegt.
12.Nov. : In Hamburg eingetroffen und durch die KMD Hamburg betreut.
1940,16.Feb. : Der Prisenhof Hamburg zieht durch Urteil die Ladung ein und läßt das Schiff frei. Gegen dieses Urteil wird vom Reeder und dem Reichskommissar der Kriegsmarine bei Prisenhof Einspruch eingelegt.
1941,11.Jan. : Erfaßt von der KMD Hamburg für 'Transporte zu Gunsten des Reiches' in Bereederung von Leth & Co., Hamburg.
7.April: Vom Oberprisenhof Berlin werden Schiff und Ladung als gute Prise eingezogen.
17.Juni: In DRAU umbenannt.
20.Juni: Für das Deutsche Reich – Admiral der KMD Hamburg in das SSR Hamburg ( No. 6381 ) eingetragen.
4.Aug. : Ende der Erfassung durch die Kriegsmarine. DRAU wird vom Reichskommissar für die Seeschiffahrt unter Handelsflagge eingesetzt und durch Leth & Co. Fahrt bereedert.
1942,1.Aug. : An Leth & Co. zur freien Bewirtschaftung übergeben.
1943,8.Aug. : Mit einer Erzladung aus Narvik auf den Halskov – Riff gestrandet.
11.Aug. : Bergungsbeginn mit Leichterung der Ladung. Abends wird das Schiff von den Schleppern GORM, AEGIER, VULKAN und fünf weiteren Schleppern abgebracht.
25.Aug. : Durch Grundberührung bei Hesselö stark beschädigt und zur Reparatur nach Sandefjord geschleppt.
1944,31.Jan. : Nach Ankerverlust im Puddelfjord vor Bergen ( Pos. 60°23,65 N – 5°17,8 E) auf Felsen gelaufen und sehr stark beschädigt.
Sommer: Nach Flensburg geschleppt und dort ohne Schraube, Ruder usw. aufgelegt.
26. Juli: Herrn Sonderführer Ludwig Müller in Fa. Leth & Co. durch OKM zum Kauf angeboten.
1945,3.Feb. : Nach Ankauf für 192.000 RM in das Eigentum von Ludwig Müller in Fa. Leth & Co. gelangt.
30.März: In beschädigten Zustand von der KMD Hamburg als Lagerschiff in Flensburg gechartert.
9.Mai: Bei Kriegsende noch als Lagerschiff in Flensburg.
Sept.: Vom British Ministry of War Transport beschlagnahmt und in Flensburg mit 8000 Tonnen Giftgasmunition beladen.
13.Okt. : Zur Versenkung im Skagerrak von Flensburg abgeschleppt.
17.Okt. : Im Gebiet 58°14,19 N – 9°27 E durch britisches Sprengkommando versenkt.

Foto:  MARIETTA NOMIKOS 1939 nach der Einbringung Th.Dorgeist, Telgte

© Th. Dorgeist,

****************************************************************

Nein ich suche die Neubauten auf den Werften in Frankreich bei Kriegsbeginn.

Also z. B. ein Schnellboot welches für einen ausländischen Staat dort in Bau war oder eine Yacht , Tanker usw.

Griechenland ließ ja wohl nur in England Schiffe bauen soweit ich es weis.


Viele Grüße


Theo


P.S.: Kannst Du vielleicht etwas zu de Quelle Uni Jannina, Archiv I. Melissinos schreiben ?

Ich bin 2004 in Koblenz auf Auswertungshinweisen einer griechischen Studentengruppe zum Thema griechische
Prisenschiffe gestoßen.




...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

byron

Hallo Theo,

Danke für die ausführliche Geschichte des Dampfers Marietta Nomikos.
Die Mühe hab ich mir bestimmt nicht umsonst gemacht, wenn auch nur ein einziger im Forum Interesse daran hätte.

Werde nächste Woche etwas über I. Melissinos und seine Arbeit schreiben. Jetzt wollen wir aus der Stadt nichts wie raus, es ist ein ziemlich heisser Tag und morgen wird es noch heisser, etwa auf 36° steigen.

schönes Wochenende

Byron


www.wehrmacht-in-griechenland.de.vu

kgvm

Neubauten für Spanien weniger als sechs Monate nach Ende des Bürgerkriegs? Ich befürchte, die Spanier waren da noch viel zu sehr mit Aufräumarbeiten beschäftigt, um schon Aufträge zu erteilen - Planungen wären vielleicht eher vorstellbar. Zudem stellt sich die Frage, ob Franco 1939 mit einem Land kooperiert hätte, das die Gegenseite unterstützt hat. Ob da nicht eher Italien oder deutschland als Auftragnehmer in Betracht gekommen wäre? Und ob überhaupt Devisen verfügbar gewesen wären?
Nach Le Masson sind zwar die spanischen Torpedoboote der "Audaz"-Klasse mit Unterstützung der Chantiers de Bretagne (und im Entwurf angelehnt an die französische "L'Agile"-Klasse) gebaut worden. Allerdings wurden diese erst nach dem zweiten Weltkrieg in spanischen Werften auf Kiel gelegt.

TD

Hallo Klaus-Günther,

in Südfrankreich waren auf jeden Fall noch Aufträge der spanischen Bürgerkriegspateien in Auftrag.

Kleine Schnellboote welche 194. noch zur Luftwaffe gingen.

Anzahl usw. habe ich leider nicht.

Gruß


Theo

...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

Trimmer

Hallo Theo - bist Du Dir da so sicher- spanische Bürgerkriegsparteien ? 1940 ? Soweit ich es kenne war da der Bürgerkrieg vorbei und General Franco an der Macht  :?

Gruß-Trimmer-Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

TD

Es waren alte Bauaufträge von welchen ich weiß


12 vedettes with 4 Lorraine Petrel gasoline engines ordered by the Spanish
>government in 1937. These were to be built in four yards:
>
>* Chantiers Navals de Meulan: K1 to 4
>* Chantiers Joüet de Sartrouville: K5 and 6
>* Chantiers Romano in Antibes: K8 to 12
>* Lester Shipyrads (UK): K7
>


Diese Boote wurden 1938  von Frankreich in Verwahrung genommen bis zum Ende des Bürgerkrieges.

Vermutlich dann weiter für Spanien in Bau.

Bis zum 3.9.1939 war auf jeden Fall wohl kein Boot abgeliefert worden ( K 7 in England weiß ich nicht )
und wurden dann vermutlich für die franz. Marine beschlagnahmt und weiter gebaut.

Bei den am 3.9.1939 in den verschiedenen Staaten jeweils beschlagnahmten  Booten und Schiffen
waren die Aufträge ja von praktisch fertig bis in Planung  voran gekommen.

Gruß

Theo
...ärgere dich nicht über deine Fehler und Schwächen, ohne sie wärst du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr !

kgvm

Dann waren die Boote offenbar von der rotspanischen Regierung in Auftrag gegeben worden. Ob Franco die Aufträge übernommen hat? Oder wurden die Boote mangels fortexistierenden Bestellers überhaupt nicht weitergebaut bzw. gar nicht erst begonnen? Ich nehme es fast an, da sonst ja irgendwo in der Literatur über die französische Marine ein Hinweis auf die Übernahme dieser Aufträge nach Kriegsbeginn auftauchen würde.
Es gibt allerdings Hinweise auf bei Meulan für die Luftwaffe (?) im Bau befindliche Boote von 65 t (Nummern 301 - 308), die - soweit sie nach dem Krieg fertiggestellt wurden - von den Franzosen übernommen wurden. Allerdings sollen sie (ebenso wie eine zweite Gruppe mit 30 t kleinerer Boote) erst 1943 in Auftrag gegeben worden sein.

Peter K.

... dazu schreiben JUNG/WENZEL/ABENDROTH sinngemäß:

Die republikanische Seite bestellte während des Bürgerkrieges bei der britischen Aero-Marine-Engine-Ltd. 12 Motortopedoboote (23/30 t,  20,2 x 5 x 0,9 m, 40 kn, 4 x Lorraine Pétrel Benzinmotoren à 600 PS). Der Entwurf stammte vermutlich von einem gewissen M. PICKER, einem Konstrukteur der eng mit der Aero-Marine-Engine-Ltd. verbunden französischen Werft Chantiers Navals de Meulan. Die Klasse wurde als 40K bezeichnet.
Das Schicksal des dort gebauten britischen Prototyps 40K9 ist allerdings ebenso unbekannt, wie jenes der 1938 abgelieferten spanischen Boote.

Die Pläne dieser Boote gerieten 1940 in deutsche Hände und dienten als Grundlage für die Flugbetriebsboote Fl.F-I.
1943 erfolgte dann der Auftrag für die  Klasse  Fl.F-II mit nur noch zwei, aber stärkeren Lorraine Benzinmotoren zu 1.300 PS (30 t, 20,4 x 4,7 x1,4 m, 40 kn). Nach dem Krieg stellte die französische Marine zwei davon als V130 und V131 fertig und auch die Boote VR41 bis VR44 gehörten dieser Klasse an.
Ebenfalls 1943 gab die Luftwaffe die Klasse Fl.F-III (75/94 t, 30,4 x 6 x1,9/2 m, 4xJumo Haupt- und 2xJumo-Marschmotoren, 4.400 + 400 PS) in Auftrag, wovon die französische Marine nach dem Krieg Fl.F-301, 302, 305 und 307 fertigstellte.

Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

DV8R

Gutentag,
Mein Name ist Dirk Tjalsma,wohne seit 1972 in Holland, bin aber Gebürtiger Deutscher.
Aus dem Nachlass meines Grossvaters und seine Erzählungen von damals,
Bin ich auf sein Kriegsmarine Dienstzeit Fotoalbum gestossen.
Intressant darin war für mich die Schnellboote auf die er im Krieg als Funker gefahren ist.
Laut seiner Aussage kamen diese erbeutete Französischen Boote vom Mittelmeer,nach Paris,wo er eingeteilt wurde an Bord eines diesen 3 Boote.
Er nennt sie in sein Fotoalbum SAII,SAIIIund SAIV.
Nach einer Zeit in Paris,Rouen und Le Havre(FR),Sommer"41, Radio Seebefehlsstelle, stationiert zu sein,wurde nur mit SAII und SAIII Fahrt nach Norwegen gemacht,mit zwischenstopp in Den Helder(NL).
Anhand der Bilder konnte ich ausfindig machen, die 2 Boote waren in Horten(Nor),in der Luftwaffewerft,danach im Flekkefjord und anschliesend in Bergen.


Nachfrage bei Experten haben in wenigen Tagen Erfolg gehabt und besonderheiten dieser Boote ans Licht gebracht.
"Es handelt sich tatsächlich um Schnellboote Ausland, die in Frankreich requiriert worden sind.

Die drei Boote wurden in Frankreich vorgefundene republikanisch-spanische Export-Aufträge aus dem Jahre 1937 über VLT (vedette lance torpilles) Typ K 40 (Entwurf M. Picker, Chant. De Meulan).Wahrscheinlich in zusammenarbeit mit Britischer Werft. Weiterbau im Auftrag der Kriegsmarine.

SA 2 – 4 wurden 1941 fertiggebaut, sie verdrängten 30 (23) t bei einer Länge von 20,2 m, Breite 5,00 m, Tiefgang 0,90 m. Sie wurden durch 4 Lorraine ,,Petrel" Otto-Motoren mit je 600 Pse angetrieben. Für die Marschfahrt waren zusästzlich 2 Ottomotren je 100 PS verfügbar. Die Boote hatten ca. 18 Mann Besatzung. Die Motoren wirkten auf zwei Propeller. Die Motorenkupplungen waren störanfällig.

Vorgesehen waren ursprünglich 2 Torpedorohre 45 cm, 1 Maschinenkanone 3,7 cm und 1 MG.

SA 2 fertiggestellt 9.41ging an Admiral Norwegen. 1942 mit der Bezeichnung FH 25 an die Hafenschutzflottille Le Havre.

SA 3 fertiggestellt 10.41 ging an Admiral Norwegen. Erlitt am 24.04.1942 Schiffbruch bei Börsmose an der dänischen Westküste. Geborgen, Motoren an Kriegsmarine, Rumpf an Bergefirma Claus Sørensen , Esbjerg .

SA 4 fertiggestellt 11.41 ging an 18. Lehrflottille Le Havre. 1942 mit der Bezeichnung FC 40 an die Hafenschutzflottille Cherbourg.

Wie weit nach Norden die 2 Boote in Norwegen kamen, ist mir nicht bekannt. Ebenso konnte ich nicht feststellen, welches Schicksal SA 2 und SA 4 hatten.

Französische Beuteboote
Beim deutschen Einmarsch in Frankreich 1940 wurden sieben Boote (SA 1 - 7) aus einem republikanisch-spanischen Export-Auftrag aus dem Jahre 1937 vorgefunden sowie zwei Boote (SA 8 -9) aus einem Auftrag für französische Wachboote bei den Werften Jouett & Cie., Sartrouville (SA 1), Chantiers Romano, Antibes (SA 2 - SA 4, SA 6 - SA 7), Chantiers Navales de Meulan (SA 5) und Chantiers de la Loire, St. Nazaire (SA 8 - SA 9) vorgefunden.
Sie waren stufenlose V-Spant-Boote aus Sperrholz und wurden mit der Bezeichnung SA = Schnellboote Ausland im Auftrage der Kriegsmarine weitergebaut und in den Jahren 1941 - 1942 in Dienst gestellt. Der Entwurf für die Boote stammte von M. Picker, Chantiers de Meulan und wurde als Vedette Lance-Torpilles (VLT) mit zwei Torpedorohren 45 cm, einer 3,7 cm Schnellfeuerkanone und einem MG geplant.

Die Boote wurden mit vier Lorain "Petrel" Otto-Motoren angetrieben. Da sie ferner über zwei 100 PS-Marschmotoren verfügten, hatten sie eine störanfällige Motorenkupplungsanlage. Wegen Mangel an Torpedorohren wurden SA 8 und SA 9 als UJäger ohne ToRos fertig gestellt. Die Boote wurden nicht als Schnellboote sondern wie folgt eingesetzt:


Boot   Einsatz, Schicksal      
SA 1   Fertigstellung 04.41, Wachboot Abwehrleitstelle Le Havre, ab 1942 FH 24, Hafenschutz-Flottille Le Havre      
SA 2   Fertigstellung 09.41, an Admiral Norwegen, ab 1942 FH 25, Hafenschutz-Flottille Le Havre      
SA 3   Fertigstellung 10.41, an Admiral Norwegen, 24.03.42 + vor Børsmose/DK, gehoben, Motoren an KM, Boot an Berger       
SA 4   Fertigstellung 11.41, Lehrflottille Le Havre, ab 1942 FC 40, Hafenschutz-Flottille Cherbourg      
SA 5   Fertigstellung 10.41, Lehrflottille Le Havre, ab 1942 FK 2, Hafenschutz-Flottille Kanalküste      
SA 6   Fertigstellung 04.42, Flak- und Küstenartillerieschule      
SA 7   Fertigstellung 06.42, Bombentreffer im Bau, repariert, FK 3, Hafenschutz-Flottille Kanalküste, ab 1943 Flak- und Küstenartillerieschule      
SA 8   Fertigstellung 06.42, 1943 FK 58, Hafenschutz-Flottille Kanalküste      
SA 9   Fertigstellung 07.42, 1943 FK 59, Hafenschutz-Flottille Kanalküste   

Der Einsatz dieser Boote ist nach 1943 nicht mehr nachgewiesen. Die Bezeichnung SA 7 wurde erneut vergeben an das britische Beuteboot MTB 345, das bereits im August 1943 nach Brand bei den Shetland Inseln sank. Die Bezeichnungen SA 1 bis SA 7 wurden 1943 nach der Kapitulation Italiens erneut für italienische Beuteboote verschiedener Typen vergeben.




S-Boot Typ K 40 - Bild aus H. Fock: Schnellboote Band 1

Länge   20,2 m      
Breite   5,00 m      
Tiefgang   0,90 m      
Verdrängung   23/30 t      
Besatzung   18 Mann      
Bewaffnung   2 x Toro 45,7 cm geplant       
   1 x 37 mm Maschinenkanone geplant      
   1 x MG      
Antrieb    4 x Lorraine "Petrel" Ottomotoren 500 PS      
Marschantrieb    2 x Ottomotoren 100 PS      
Wellen    2       
Geschwindigkeit   40 kn/15 kn      
Bauwerft   SA 1: Jouett & Cie., Sartrouville      
   SA 2-4, 6-7: Chantiers Romano, Antibes      
   SA 5: Chantiers Navales de Meulan      
   SA 8-9: Chantiers de la Loire, St. Nazaire   



Darius

Hallo Dirk,

vielen Dank für die schöne Zusammenfassung und die Bilder.

In der Sammlung "Friendly Fire" taucht FK 02 auch mal auf.
Die aktuelle Liste findest Du hier:
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,3416.msg124064.html#msg124064
http://forum-marinearchiv.de/smf/index.php/topic,3416.msg124065.html#msg124065

Hier der Eintrag vom 19.11.1942:
Zitat-Beim Verlegungsmarsch der dt. Torpedoboote T 23 und KONDOR von Deutschland in die Biskaya kommt es am 19.11. um 21.26 Uhr zwischen Cherbourg und den Kanalinseln zu einem Zwischenfall. Der Ausguck auf den T-Booten meldet einen Schatten voraus. Wenig später werden  zwei kleine Boote, auf Westkurs liegend, als Schatten gesichtet. Das angeforderte ES wird nicht beantwortet, daher durch T 23 Feuereröffnung. KONDOR schießt laufend LG. Bei der Beleuchtung der Boote mit Scheinwerfern wird auf einem Fahrzeug die deutsche Kriegsflagge erkannt, und das Feuer wird sofort eingestellt. Dann geht T 23 beim beschossenen Boot längsseits und birgt von FK 02 einen Verwundeten und vier Tote. Um 22.08 Uhr wird FK 02 von T 23 in Schlepp genommen und Guernsey angesteuert. T 23 ankert um 23.27 Uhr auf der Reede von St. Peter Port und schifft die Besatzung von FK 02 aus. Bemerkung: Bereits auf dem Marsch vor Holland hatten die T-Boote ein Nachtgefecht mit brit. MTBs.
- Nach Gröner, Bd. 8/2, S. 507, war FK 02 das S-Boot SA 5. Nach Bd. 2, S. 173, war SA 5 ex franz. VLT, gehörte zuvor zur 18. Landungsflottille, (wie SA 4), ab 24.08.1942 FK 2 HS-Fl. Kanalküste."   
Quelle: Harnack, Wolfgang: Die deutschen Flottentorpedoboote 1942 - 1945, S. 65.

:MG:

Darius


DV8R

Danke Darius,

Aus Erzählungen meines Grossvaters hat er auch so ein Fall von "Friendly Fire"beschrieben.
Als sie mit den 2 booten SA2 und SA3 auf Fahrt von Le Havre nach Norwegen waren.
Nach zwischenstopp Den Helder, kamen sie irgendwo in der Deutschen Bucht,da wurden sie mit warnschüsse vor dem Bug, von eigener Küstenwache beschossen. "Die haben gedacht dass wären Tommy's"
Irgendwie stimmte die Tagesparole über funk nicht,und "Der Alte eilte nach unten die Signalpistole zu holen um damit das Signal zu geben sie seien Deutsche"
zum glück wurde keiner verletzt.

Chrischnix

Moin Moin

Ist zwar nicht der Lw-Thread, passt aber.
Dank Dirk ein Teil des Rätsel´s gelöst (vieleicht erinnert Ihr euch )
Rückseitige Beschriftung SH II war nur schlecht zu erkennen, das es SA II heißt !
Hier mein Foto von SA II, läßt sich herausbekommen ob das Boot auch eine FLF -Bezeichnung hat ?

Impressum & Datenschutzerklärung