Marinefunker - Daten gesucht 10/43-09/45

Begonnen von DieSuchende, 31 März 2012, 17:51:49

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DieSuchende

Hallo Achim,

wohin richte ich meine Anfrage zu Bergen op Zoom? Welches Archiv kommt in Frage?

Mein Problem ist wirklich, dass ich so gut wie nichts von meinem Vater aus dieser Zeit weiß. In späteren Jahren hat er oft die Orte besucht, in denen er zu Kriegszeiten war, aber auch hier keine Geschichten oder Daten dazu geschrieben. Ein Foto zeigt ihn bei einer Hafenrundfahrt in Rotterdam, vielleicht ein Anhaltspunkt? Was geschah dort im Zeitraum 02/44 - 10/44? Waren Soldaten aus Bergen op Zoom dort in irgendetwas involviert?
Mich beschleicht das Gefühl, er hat ein großes Puzzle hinterlassen. Alte Fotos von Straßenkreuzungen in Österreich habe ich ebenfalls, warum weiß ich nicht, aber vielleicht hängt das alles irgendwie zusammen.

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.

Gruß
Bine

Trimmer

Nun Bine - so wurde z.B.das Marinelazarett von Bergen op Zoom im Oktober 1944 nach Rotterdam verlegt. Bergen op Zoom wurde am 27.Okt. 44 durch die 4. kanadische Pz. Division besetzt. Kampfhandlungen habe in dieser Gegend auch statt gefunden.

Ich denke Du solltest mal versuchen mit einem Forum aus den Niederlanden in Kontakt zu kommen aber ob Dir das hilft  :? Wie schon geschrieben - Deine direkten Angaben zur Person ( FPN, EKM ) fehlen und so hat man keine Möglichkeit direkt zu suchen.

Vielleicht kann Dir hier im Forum auch noch mancher andere Freund helfen aber ich sehe da eigentlich schwarz. Was steht den noch in dieser alten WAST -Auskunft - bzw. stelle doch einfach noch mal einen neuen Antrag falls die alte Auskunft nicht mehr existiert.

Gruß - Achim-Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

DieSuchende

Hallo Achim,

in dieser alten Auskunft steht
29.2.1944 einberufen
14.10.1944 versetzt
RAD und Kriegsgefangenschaft keine Unterlagen

Die Auskunft ist noch von meinem Vater gestellt worden. Die zusätzliche Auskunft über die Versetzung zum Heer ist in einem separaten Schreiben mitgeteilt worden.
Du hast Recht, ich werde eine neue Anfrage an die WASt stellen und zeitgleich versuchen, ein Forum in den Niederlanden zu finden.
- Wenn ich doch nur irgendeinen Hinweis zu EKM oder FPN hätte.... -

Als ich vor über 10 Jahren die Daten meines Onkels über die WASt angefordert habe, steht dort zunächst auch, dass Wehrpass, Wehrstammbuch, Stammrolle vermutlich verloren gegangen sind, aber "aus sonstigem Schriftgut der ehemaligen Wehrmacht wird Folgendes bestätigt" und dann folgt der exakte Ablauf und am Ende sogar noch der Hinweis auf die Beurkundung des Todesfalles mit Datum und Nr. der Beurkundung. Was ist dieses "sonstige Schriftgut"?

Und dann habe ich noch eine Frage: Gibt es hier im Forum einen Experten für den Seedienst Ostpreussen? Mein Opa war Steuermann, ist bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen.

Gruß
Bine




Trimmer

Hallo Bine - genau diese Frage " aus sonstigen Schriftgut " - was ist vorhanden stellst Du einfach noch mal der WAST. Du mußt einfach imer wieder "nach bohren " :-D- mache ich auch so.
Und dann noch einen Hinweis Bine- bitte versuche doch auch bei der Frage wegen Deines Opas zumindest wenn möglich den Zeitraum ein zu grenzen.

Gruß - Achim-Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

DieSuchende

Hallo Achim,

ja, ich werde intensiver nachfragen...
Tja, und mein Opa, keine Daten oder Fotos, nur die Geschichten von meinem Vater, der als Kind oft mit ihm mitfuhr. Das Todesjahr müsste um 1935-1938 liegen. Er war Steuermann auf diesem Schiff, Nachname Fischer, Vorname unbekannt. Es könnte sich um einen der kleineren Dampfer/ ein Ausflugsschiff gehandelt haben,das dort für den Seedienst Ostpreussen fuhr.
Gruß - Bine

Trimmer

Hallo Bine - hier im Forum hatten wir den Ostsee Dienst schon mal "beim Wickel" - frage jetzt aber bitte nicht wo :MV: einfach mal die Suche benutzen. auch würde ich Dir die Bücher - siehe Bilder - empfehlen. Vielleicht hast Du Glück und findest da etwas

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

DieSuchende

Hallo Friedrich,

ich denke, Du liest mit...
Ich habe neue Aussagen zu meinem Vater erhalten.
Er hatte ja in Deutsch Brod seine Papiere vergraben, und ist dann aber wohl nicht sofort in russische Kriegsgefangenschaft geraten.
Ich habe Kontakt zu einer guten, alten Freundin der Familie, die meinen Vater in Kattowitz im Herbst 1945 kennenlernte. Mein Vater kam damals mit einem Transport an, auf dem auch ein Mann aus Passau war (der spätere Ehemann der Freundin).
Sie sagte mir ihr Ehemann ist auf direktem Weg von Passau aus nach Kattowitz gekommen. Es ist also gut möglich, dass mein Vater auch in Passau oder in der Nähe zunächst in amerikanische Gefangenschaft geriet. Die Formulierung "direkter Weg" macht mich etwas stutzig, war das so, dass die Transporte direkt zu ihrem Bestimmungsort fuhren ohne an anderen Orten weitere Gefangene aufzunehmen? Wenn das so ist, dann wäre mein Vater von Deutsch Brod aus auch in Richtung Passau unterwegs gewesen, genau wie Du Friedrich.

Gruß
Bine

DieSuchende

Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich mache mit diesen alten Thema weiter, weil es Neuigkeiten dazu gibt.
Nach 30(!) Jahren mit mehreren Anfragen von meinem verstorbenen Vater und mir bei der WASt hat nun wirklich jemand das sonstige Schriftgut kopiert. Da macht sich schon ein gewisser Unmut breit, aber natürlich habe ich mich auch über die Antwort gefreut.
Ich habe also wieder folgendes bekommen:
29.2.1944 zur  Marine einberufen
14.10.1944 Heer Stabs-Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 195

Und dann sind auf einem anderen Formular die handschriftlichen Angaben meines Vaters:
RAD ( Anm. das müsste die Zeit ab 10/43 sein, in der er laut Rentenunterlagen bereits militärischen Dienst geleistet hat)
15.2.1944 - 03/1945   9. Schiffsstammabteilung 2. A.D.O., Funker, keine FPN
03/1945 - 05/1945   Füsilier-Batt. 6 (Hptm. Rommelsbacher), Melder, keine FPN
In Gewahrsam geraten in Wemschen (heute (Mseno, Tschechien), nach Zittau gebracht, Oktober 1945 nach Kattowitz.

Danach folgen alle Gewahrsamsorte bis 1949.

Die Orte, in denen mein Vater war, hatte ich zu Beginn des Themas genannt, das unbekannte Foto, das ihr als Bild von der alten Geestebrücke identifiziert habt, gehört auch irgendwie in den militärischen Ablauf.
Zusätzlich habe ich ein Bild gefunden, auf dem mein Vater irgendwann in den 50er Jahren vor einem Schiff namens Aurelia steht, ein Bild aus Hartkirchen(Österreich) und ein Foto zeigt ihn im Hafen von Rotterdam.

Jetzt wüsste ich zu gern, wie die Angaben der WASt zu den eigenen Angaben meines Vaters passen? Ihr habt doch bestimmt eine Idee...

Viele Grüße
Bine

Trimmer

Hallo Bine -ich denke das Dein Vater bei der 6.Gren.Division  - Füsilier Bat. 6 - der späteren 6. Volks-Grenadier Division 03/45 - 05/45 - gewesen ist . Bitte sieh mal unter Schlacht um Lauban nach. Könnte zu Deinen Angaben passen.

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Jong

Zitat von: DieSuchende am 13 April 2013, 19:30:33

Ich habe also wieder folgendes bekommen:
29.2.1944 zur  Marine einberufen  :?
14.10.1944 Heer Stabs-Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 195

15.2.1944 - 03/1945   9. Schiffsstammabteilung 2. A.D.O., Funker, keine FPN

9. Schiffs-Stamm-Abteilung
Die Abteilung war Friedenstruppenteil mit Standort in Stralsund. Sie unterstand dem 2. Admiral der Ostsee bzw. dem 1. Schiffs-Stamm-Regiment. Am 1. Januar 1944 wurde die Abteilung zur 3. Marine-Lehr-Abteilung umgegliedert.
Am gleichen Tag wurde die Abteilung in Gotenhafen aus der 9. Ersatz-Marine-Artillerie-Abteilung neu aufgestellt und nach Saint-Dié-des-Vosges in Lorraine in Westfrankreich verlegt. Sie unterstand dem 2. Admiral der Ostsee bzw. dem 3. Schiffs-Stamm-Regiment. Im Oktober 1944 wurde die Abteilung aufgelöst und in das Heer eingegliedert.

Zitat von: DieSuchende am 13 April 2013, 19:30:33

03/1945 - 05/1945   Füsilier-Batt. 6 (Hptm. Rommelsbacher), Melder, keine FPN


Füsilier-Bataillon 6
6. Infanterie-Division

10.03.1945 - Wiederaufstellung der 6. Infanterie-Division aus der Schatten-Division "Dresden" und Resten der 6. VGD
Gliederung 1945:
Grenadier-Regiment 18 mit I. - II. Btl. aus einem Gneisenau-Rgt. im WK IV
Grenadier-Regiment 37 mit I. - II. Btl. aus Rest 291. ID
Grenadier-Regiment 58 mit I. - II. Btl. aus Rest 6. Volks-GrenDiv.
Artillerie-Regiment 6 mit I. - IV. Abt.
Füsilier-Bataillon 6

April/Mai 1945    LVII. AK   4. Panzer-Armee  HG Mitte   Schlesien, Böhmen

Schlesien, Abwehrkämpfe im Raum Glogau. Rückzugskämpfe über Bunzlau und Laubau nach Neustadt a.d.T.

Gruss
Jong

DieSuchende

Hallo zusammen,
ich habe all eure Hinweise zur 9. Schiffsstammabteilung und 6. Füsilier Bat. gelesen, aber Fragen habe ich noch dazu.

Wenn mein Vater ab 15.2.1944 bei der 9. Schiffsstammabteilung war und diese aber ab 1.1.1944 bereits zur 3. Marine-Lehrabteilung umgegliedert war, bestand die 9. dann innerhalb dieser neuen Gliederung weiter? Ist er also nach Stralsund einberufen worden?
Oder ist er nach Gotenhafen einberufen worden, wo die Abteilung neu aufgestellt wurde? Aber in Gotenhafen befand sich die Abteilung nicht mehr, sie war schon in Frankreich. Ist er also direkt nach Frankreich gekommen?
Die allgemeine Beschreibung der Stammabteilung hilft mir in diesem Punkt so gar nicht weiter. Gibt es Archive mit den Einberufungen zur Marine, wo man dies eventuell finden könnte?

Mein Vater war bis 03/1945 bei der 9. Schiffsstammabteilung, das hat er so aufgelistet, als vorletzte Einheit. Die Auflösung der Abteilung im Oktober 1944 passt dann irgendwie nicht dazu. Gibt es detaillierte Berichte/Aufstellungen zur 9. Schiffsstammabteilung und deren Eingliederung in das Heer??
Er erwähnt die Ausbildungseinheit 195 mit keinem Wort. Das heißt, wenn er ab Oktober 1944 beim Heer in dieser Abteilung war, dann müsste sich die Abteilung in Richtung Schlesien in Bewegung gesetzt haben, wo er dann in der letzten Einheit von 03-05/45 im 6. Füsilier Bat. war.

Und dann habe ich noch einen Hinweis auf einer leeren Seite im Arbeitsbuch meines Vaters gefunden, den ich nur teilweise deuten kann.
Ihr seht zwei Daten, das sind die Geburtsdaten seiner Eltern, rechts steht das der Mutter, daher nehme ich an, dass links das Geburtsdatum seines Vaters steht. Vom Vater weiß ich so gut wie gar nichts, nur dass er bei einem Schiffsunglück auf der Ostsee gestorben ist, und nun eben (hoffentlich) das Geburtsdatum.
Mit den beiden 4-stelligen Zahlen darunter kann ich aber gar nichts anfangen.
Wenn ihr an Marine, Funker, Seedienst und allem, was damit zu tun hat, denkt, können diese Zahlen irgendeinen Sinn ergeben?? Ein Code, ein Standort oder ähnliches?

Gruß
Bine


Trimmer

Hallo Bine - ich denke auch RAD - militärischer Dienst paßt. Viele RAD  Abteilungen wurden als Wach- und Sicherungeinheiten eingesetzt. D.h. nicht mehr mit dem Spaten sondern schon mit Waffe.
Die Zahlen - ich kann auch nur das Datum 27.8.(18)98 erkennen. Möglich wäre z.B. eine Tel. Nr

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

DieSuchende

Hallo Achim, hallo zusammen,
ich sitze in Abständen immer wieder vor dem Zahlenrätsel.
Da mein Vater viele Hinweise als Foto hinterlassen hat, kann ich mir durchaus eine Ortsangabe vorstellen. Nach welchen "Tabellen" oder Navigationsmustern hat man denn 1945 eine Ortsangabe verschlüsseln können? Sicherlich gab es doch verschiedene Versionen oder Darstellungsmöglichkeiten. Ich habe in einem Artkel zur Landvermessung etwas über die Gauß-Krüger-Methode gelesen, die ich Laie aber nicht verstehe.
Kann mir jemand aus dem Forum Hinweise zu den verschiedenen Methoden geben, die es 1944/45 gab?

Und dann habe ich ein weiteres bislang unbekanntes Negativ identifiziert, das den Dom von Paderborn zeigt.
Was könnte ein Marinesoldat/Funker in Paderborn getan haben??
Die Aufnahme stammt aus der Zeit von 1944/Anfang 1945. Der Dom wurde bei Luftangriffen im Frühjahr 1945 schwer beschädigt.
Vielleicht habt ihr auch dazu Ideen für mich?

Gruß- Bine

klaushh

Moin, moin "suchende Bine",

konkret zur Marine und Funker in Paderborn kann ich zwar nichts sagen, aber Soest liegt ja nicht allzuweit entfernt und dort gab es Kriegsmarine und insbesondere Funker!. Vielleicht war Dein Vater dort stationiert und hat mal einen Ausflug nach Paderborn gemacht.

Soest wurde am 1.10.35 Marinestandort, es wurde zwischen Berwicke und Nateln bei Soest die "Marinefunkstelle Mitte" eingerichtet. Sie war eine reine Empfangstelle, die den Funkverkehr der französischen Marine anpeilen und erfassen sollte. 1938 wurde in (bei) Soest in Emdenstr. eine neue Anlage gebaut. Sie hatte weiterhin diegleichen Aufgaben.
Nach dem Waffenstillstand am 22.6.40 mit Frankreich wurde von hier der Funkverkehr der französischen Restflotte, die der Vichy-Regierung unterstand, überwacht.
Am 20.3.45 wurde die Anlage aufgegeben und Geräte und Unterlagen nach Thale / Harz gebracht.

Übrigens war in den 60-er Jahren war hier wieder Marinestandort! Es war hier eine "Peilanlage der Bundesmarine" untergebracht.

Zur Frage der "Verschlüsselung von Ortsangaben" kann ich mir vorstellen, dass ganz schlicht geographische Koordinaten verwendet worden sind. Das wäre allerdings keine "Verschlüsselung" sondern höchstens eine "Verschleierung".

Gruß
klaushh

Jong

Zitat von: DieSuchende am 28 September 2013, 20:16:08
Hallo Achim, hallo zusammen,
ich sitze in Abständen immer wieder vor dem Zahlenrätsel.
Da mein Vater viele Hinweise als Foto hinterlassen hat, kann ich mir durchaus eine Ortsangabe vorstellen. Nach welchen "Tabellen" oder Navigationsmustern hat man denn 1945 eine Ortsangabe verschlüsseln können? Sicherlich gab es doch verschiedene Versionen oder Darstellungsmöglichkeiten. Ich habe in einem Artkel zur Landvermessung etwas über die Gauß-Krüger-Methode gelesen, die ich Laie aber nicht verstehe.
Kann mir jemand aus dem Forum Hinweise zu den verschiedenen Methoden geben, die es 1944/45 gab?

Gruß- Bine

Moin,

meinst Du mit Zahlenrätsel die beiden vierstelligen Zahlen unter den Geburtstagen ( sind das wirklich die Geburtstage )... Von wann stammen diese Eintragungen eigentlich sind diese aus dem Krieg oder irgendwann später ergänzt worden, warum vermutest Du das es sich dabei um Ortsangaben handeln könnte, welchen Sinn würde das überhaupt machen ?

Gruß
Jong

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