Mehrzweckfregatte F126

Begonnen von MP, 04 Januar 2013, 15:02:57

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MP

Vieleicht sollte man auch erstmal einen Vorgehenssystematik aufstellen. Wobei ich denke, folgende Lösung würde uns am schnellsten zum Ziel bringen:

- entgültiges Festlegen, das der Kahn können soll
- festlegen der maximalen Daten, die das Schiff aufweisen sollte (um nicht aus dem Rahmen zu fallen)
- festlegen, was das Schiff dazu bräuchte (Sensoren + Effektoren)
- festlegen, wie viel Platz man für Alles braucht
- festlegen, welche Antriebsanlage nötig wäre
- überprüfen, ob die Rahmenbedingungen erfüllt sind
     --> wenn ja:
               - alles ist gut und schön ^^
     --> wenn nein:
               - überprüfen, an was es liegt und analysieren
               - abändern des Problems, ohne das Konzept vollkommen zu zerreisen
               - erneutes Überprüfen der Rahmenbedingungen
                      --> wenn ja:
                               - alles ist gut und schön
                      --> wenn nein:
                               - überlegen, ob irgendwo ein Gesamtfehler drinn steckt
                               - evt. von grundauf neu beginnen

Wäre diese Systematik angenehm oder gibt es (sinnvolle) Kritik?
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

habichtnorbert

Zitat von: MP am 10 Januar 2013, 21:19:21
Vieleicht sollte man auch erstmal einen Vorgehenssystematik aufstellen. Wobei ich denke, folgende Lösung würde uns am schnellsten zum Ziel bringen:

- entgültiges Festlegen, das der Kahn können soll
- festlegen der maximalen Daten, die das Schiff aufweisen sollte (um nicht aus dem Rahmen zu fallen)
- festlegen, was das Schiff dazu bräuchte (Sensoren + Effektoren)
- festlegen, wie viel Platz man für Alles braucht
- festlegen, welche Antriebsanlage nötig wäre
- überprüfen, ob die Rahmenbedingungen erfüllt sind
     --> wenn ja:
               - alles ist gut und schön ^^
     --> wenn nein:
               - überprüfen, an was es liegt und analysieren
               - abändern des Problems, ohne das Konzept vollkommen zu zerreisen
               - erneutes Überprüfen der Rahmenbedingungen
                      --> wenn ja:
                               - alles ist gut und schön
                      --> wenn nein:
                               - überlegen, ob irgendwo ein Gesamtfehler drinn steckt
                               - evt. von grundauf neu beginnen

Wäre diese Systematik angenehm oder gibt es (sinnvolle) Kritik?

Hallo MP,
da kommen wir der Sache schon näher,

also zu Punkt 1: das "entgültiges" würd ich erstmal strechen, also was müste die Fregatte alles können:
1.) Luft- und Schiffsabwehr, mit 4x 25 oder 30 mm Zwillingflak,
2.) Schiffsabwehr, mit 85 oder 105 mm Kanonen eventuell in Zwilligs ausführung,
3.) U-Bootabwehr und -jagd, mit 2x 16 Rohrigen Hedgehogwerfer auf Back, 2x UAW-Torpedorohre und 50 Wasserbomben,

4.) zusätzlich bei Bedarf Minenlegen, 10 bis 30 Minen je nach Typ,

:MG:

wie soll die Waffenplattform, also der Schiffskörper ohne Aufbauten, aussehen:
1:) als Backdecker - mit Kurzback oder Langback
oder
2.) als Glattdecker (Fushdecker)



Gruß Norbert

Wo die Flotte hinfährt, sind die Minensucher schon gewesen

Das Historische Marinearchiv: www.historisches-marinearchiv.de

MP

#47
Ein anderes Vorgehen hat ich nie geplant  :-) Daher fing ich ja mit dem Schritt 2. an, nachdem ich Schritt 1. schon in der Überschrift definiert hatte  :wink: ... gut, vieleicht sollte man erstmal darüber diskutieren, wie diese Mehrzweckaufgabe verteilt sein sollte. Durch das Gespräch mit Urs und vielfachen überfliegen der Daten der F123, F124, F125 und so manchen anderen Fregatte und Zerstörer, kristalisieren sich momentan folgende Gedanken bei mir. Bezogen auf einen "Spekulationsbau", der hier als mögliche Ergänzung der deutschen Marine bzw. als möglicher Ersatz für die F123 profiliert werden soll (natürlich unter dem Gesichtspunkt, das dieses Modular aufgebaut ist und durch andere Systeme ausgetauscht werden kann) ...

- 1x 127mm Oto Melara 127/64 LW
- 2x Vierfachstarter für Seezielflugkörper AGM-84 "Harpoon"
- VLS mit 16 bis 32 Zellen für SM-2 und ESSM
- 2x RIM-116 RAM
- 2x 27mm MLG27
- unbestimmte Anzahl an 12,7mm MG's (Körpergesteuert, RCHMG oder beides und wie viel? - mein Gedanke: 4x körpergesteuerte Browning M2)
- Torpedoausstoßrohre (überhaupt nötig? - sollte man jedenfalls nicht aus den Augen verleiren - mein Gedanke: 2x Drllingssatz oder Zwillingssatz für MU90/IMPACT)
- 2 bis 4 Speedboote (falls man überhaupt die Spezialkräftefähigkeit aufrechterhalten will - kein muss, aber wären auch in anderen Hinsichten hilfreiche Gadgets)
- 2x Hubschrauber Typ NH-90 NFH
- Drohnen (?)
- 4x Täuschkörperwurfanlage MASS

- APAR oder TRS-4D oder SPY-1F Multifunktionsradar
- SMART-L Trackingradar
- Navigationsradar (Vorschläge?)
- Freund-Feind-Erkennung Mode 5/S
- Überwachungssystem SIMONE (überhaupt nötig?)
- elektronische Aufklärung RESM/CESM
- Variable Depth Sonar (welches System wäre empfehlenswert?)
- taktische Datenlinks Typ Link 16 und Link 22

- schön wärs wenn man es in die 7000 Tonnen Grenze bekäme (oder weniger)
- schön wärs wenn die Geschwindigkeit zwischen 27 und 29kn liegen würde
- schön wärs wenn die Reichweite 7000 bis 8000sm bei 15kn betragen würde
- Einsatz in flacheren Gewässern sollte möglich sein - möglichst niedriger Tiefgang
- Intensivnutzbarkeit, lange Wartungsintervalle sollten gegeben sein
- umfangreichere Automatisierung, reduzierte Stammbesatzung sollte gegeben sein

Vom Design her würde ich mich gern an Folgendem orientieren:

http://www.kameradenf207.de/k125fgzhkis2345.jpg

http://www.mdc.idv.tw/mdc/navy/euronavy/meko-d500-d600.jpg

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/16/Proj621_Gawron-class.jpg
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Urs Heßling

moin,

Zitat von: ede144 am 10 Januar 2013, 20:20:24
1. Ist der Einsatz der Hubschrauber wetterbedingt beschränkt, also könnte eine U-Jagdfregatte bei Sturm sich immer noch auf seine Torpedos verlassen. Auch wenn es sie vielleicht nicht immer als erster schießt.
2. Ist das U-Jagdschiff in der Verbandsverteidigung ja nicht unbedingt immer das Ziel mit der höchsten Priorität.
3. Hat der Hubschrauber, wenn er nur Ortungsaufgaben hat eine größere Reichweite und damit auch Standzeit.
[4.] Vermutlich kann ein vom Schiff abgeschossener Torpedo mit den Zieldaten die der Hubschrauber ermittelt gesteuert werden.

Bei 1. - 3. stimme ich Dir natürlich zu.
Bei [4.]: nur in einer "Marschphase". In der Endphase muß der Torpedo das Ziel selbst erfassen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Urs Heßling

moin,

Zitat von: MP am 11 Januar 2013, 00:12:51
- schön wärs wenn man es in die 7000 Tonnen Grenze bekäme (oder weniger)
...
- Einsatz in flacheren Gewässern sollte möglich sein - möglichst niedriger Tiefgang

zu Strich 1: warum denn nun wieder eine Beschränkung (siehe meine vorherige Anmerkung dazu) ?
Der Anteil "Schiffbau" ist vergleichsweise preiswert beim Kriegsschiff ... bei mehr (Reserve-) Tonnage hast Du Platz für Nachrüstungen über eine längere Lebensdauer ... warum nicht 9.000 t ?

zu Strich 2: Wo sind Flachwassergebiete (weltweit), die als Operationsgebiete in Frage kämen und eine solche Einschränkung sinnvoll machen ? in der Ostsee  :-D ?

Welchen "Rahmen, aus dem das Schiff nicht fallen soll", willst Du hier beachten, und warum ?Empfehlung: Deinen Schritt 1 noch einmal wiederholen  :wink:

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Tostan

#50
Zitat von: habichtnorbert am 10 Januar 2013, 23:07:17
was müste die Fregatte alles können:
1.) Luft- und Schiffsabwehr, mit 4x 25 oder 30 mm Zwillingflak,
2.) Schiffsabwehr, mit 85 oder 105 mm Kanonen eventuell in Zwilligs ausführung,
3.) U-Bootabwehr und -jagd, mit 2x 16 Rohrigen Hedgehogwerfer auf Back, 2x UAW-Torpedorohre und 50 Wasserbomben,

Entschuldige, aber das ist ein Kriegsschiff mit Bewaffnung stand 60/70 Jahre....

Punkt 1) Selbst Nahbereichs-Luftabwehr wird heute vorzugsweise mit einer Kombination von Rohrwaffen und Flugkörpern erledigt, reine FLAK reicht meiner Meinung nach selbst zum Eigenschutz kaum aus.

Punkt 2) Schiffsabwehr ebenfalls rein mit Rohrwaffen? Welche Schiffe sollen abgewehrt werden? Zerstörer? Oder nur Schnellboote? Muss es unbedingt so ein schweres Geschütz sein?

Punkt 3) Ok, aber nur wenn Russische Technik eingesetzt wird. :D RPK-6 Wodopad(SS-N-16) in die Rohre, damit man Reichweite hat und die "Hedgehogwerfer" hauptsächlich zum Torpedo-Eigenschutz. (Achja, da wären die 16-rohrigen(RBU-2500) etwas veraltet, wenn russische Technik, dann 10-rohrige RBU-12000)

Zitat von: ede144 am 10 Januar 2013, 20:20:24
3. Hat der Hubschrauber, wenn er nur Ortungsaufgaben hat eine größere Reichweite und damit auch Standzeit.

Hat der Heli ohne Torpedo eine hohe Reichweite, dann sollte man doch auch die Möglichkeit haben, auf diese Reichweite ein Boot zu bekämpfen? Sind denn mehr VLS-Zellen mit ASROCs so viel schwerer als Torpedos? Und ist das entscheidend? Wieso Torpedos? Welche Vorteile bieten diese gegenüber ASROCs? Dass wie oben beschreiben russische Technik verwendet wird, halte ich für unwahrscheinlich, und meines Wissens nach gibt es nur dabei Waffensysteme mit hoher Reichweite für die Torpedorohre.

ede144

@ Tostan

also ich bin auch für ein Schiff mit aktueller zukunftsfähiger Bewaffnung

Ich reite auf den Torpedorohren rum, weil sie erwähnt wurden und Hubschraubereinsatz als vollständiger Ersatz vorgeschlagen wurde. Ich sehe das nicht unbedingt so und habe deshalb entsprechende Argumente gebracht.

Das RUM-139 VL-ASROC wiegt laut Wiki 630 kg und hat eine Reichweite von 28 km. Was wiegt im Vergleich dazu eine konventionelle Torpedorohranlage und wie ist die Reichweite eines U-Jagdtorpedos?

@ Urs

Nun mit der F125 ist ja eine Art Schallmauer gefallen, aber kann man der Öffentlichkeit und der Politik eine Fregatte mit 9.000 t oder mehr noch verkaufen? Aber du hast natürlich recht, St 52 ist wahrscheinlich das Günstigste an einem Kriegsschiff

@ MP

Warum als schwere MG Browning M2? Und nicht was z. B. für die F125 geplant ist? Aber so im Prinzip bist du glaub ich schon auf dem richtigen Weg.

Da ja alle an ein VLS denken, frage ich mal an welche Variante denn da gedacht wird?

Gruß
Thomas



Urs Heßling

moin, Thomas,

Zitat von: ede144 am 11 Januar 2013, 22:42:56
.. kann man der Öffentlichkeit und der Politik eine Fregatte mit 9.000 t oder mehr noch verkaufen?

Es kann ja "Mehrzweckschiff" heißen.

Ich dachte jetzt nicht an ein Parlament oder eine "Öffentlichkeit", sondern "nur" an ein Schiff, in dem man alle o.a. MP-Wünsche unterbringen kann, ohne gleich wieder an Gewichtsgrenzen zu stoßen.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

MP

@Urs

Wie ich schrieb, ich ging bei meinen Gedanken vom Vergleich mit reelen Schiffen aus. Die Meisten, von denen ich nicht wirklich behaupten könnten, das sie viel weniger Ausrüstung an Bord hätten, liegen bei knapp über 6000 Tonnen. Daher meine Vermutung, das 7000 Tonnen eine recht vernünftige Zahl sind. Aber wie ich schrieb, das sind nur Gedanken, keine entgültigen Zahlen. Hierbei sollte man wohl abwarten, was am Ende raus kommt  :wink: ... und das mit den Tiefgang sätzen wir auch mal in Anführungszeichen  :-D :wink:

@ede144

Meinst du die 12,7mm Oto Melara Hitrole NT MG's? Wenn ja, sind das aber Remote Controlled Heavy Machine Gun's (RCHMG), sprich Verngesteuerte. Ich hab ja Körpergesteuerte vorgeschlagen und da sätzten die Meisten (auch auf deutschen Schiffen) eben auf die Browning  :wink: ... aber wie gesagt, ist nur ein Gedanke, ein Vorschlag und durch Andere, Bessere austauschbar
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

ede144

@ Urs

ja Mehrzweckeinsatzschiff :-D
die Japaner haben ja auch U-jagd Zerstörer die eher Hubschrauberträger sind. Ich bin eher dafür die Dinge beim Namen zu nennen. also F124 Zerstörer, die F125 ist eher ein leichter Kreuzer und wenn wir eine F126 projektieren, dann sollten wir sie/ihn so nennen wie es sich gehört: Kreuzer

@ MP

Ja die meine ich. Man kann sich nicht nur auf körpergesteuerte MG verlassen, weil dafür braucht man auch Leute. Und man kann niemandem zumuten mit so einem Dinge über Stunden und Tage ein Schiff zu bewachen. Das geht automatisiert besser. Natürlich braucht man solche MG's  und die entsprechenden Positionen auch, aber sie können nicht der alleinige Nahbereichsschutz für ein Schiff gegen Speedboot Angriffe sein.

MP

Muss man, glaub ich, wieder an reelen Designs vergleichen, um nicht zu sehr ab zu rutschen  :wink: ... die F123, z.B., hat zur Abwehr von Speedbooten und anderen kleineren Einheiten zwei MLG27, vier körpergesteuerte 12,7mm MG's (Brownings) und mehrere MG3's oder die  Álvaro de Bazán Klasse verfügt zum Schutz vor kleinen Einheiten über zwei 20mm RCHMK's oder die Fridtjof Nansen Klasse verfügt dafür über vier körpergesteuerte 12,7mm MG's (Browning M2HB), die De Zeven Provinciën Klasse verfügt für diesen Zweck über zwei 20mm RCHMK's von Rheinmetall, die La Fayette Klasse über zwei 20mm RCHMK's (GIAT/DCN modèle F2), die F125 erhält zwei MLG27, fünf 12,7mm Oto Melara Hitrole NT RCHMG's und zwei körpergesteuerte 12,7mm MG's (schätzungsweise ebenfalls Brownings) oder um mal bei den Zerstörern zu gucken, die Daring Klasse verfügt über zwei 30mm RCHMK's (Oerlikon KCB) und zwei 7,62mm Miniguns (M61 "Vulcan") oder die Arleigh Burke Klasse verfügt über zwei körpergesteuerte 25mm MK's (M242 "Bushmaster") ... also ist die Frage, wie sollte die Bewaffnung aussehen, ohne das Schiff damit zu überladen? Alternativ zu meinen Vorschlag seh ich ja noch zwei MLG27MK's, vier 12,7mm Oto Melara Hitrole NT RCHMG's und mehrere körpergestuerte 7,62mm MG's (H&K MG3 oder HK 121) die bei Bedarfsfall an verschiedenen Stellen lafettiert werden können. Mehr würd ich aber nicht mitnehmen, da das nunmal 1. Platz bedarf (nicht nur die Waffnesysteme, sondern auch die Munition) und 2. zusätzliche Mannschaft bedarf  :wink: (wobei mich natürlich auch die Meinung aller anderen Forenteilnehmer interessiert)

Aber im Fall der Klassifizierungen muss ich dir Recht geben. Nach der modernen Definition sind Fregatten eigentlich in eine Richtung spezialisierte Schiffe (Unterwasser-Jagd, Flugabwehr oder Bekämpfung von Überwasserfahrzeugen), die andere Kriegsschiffe ergänzend unterstützen sollen. Indes sind Zerstörer und Kreuzer Schiffe, die alle drei Komponenten in sich vereinigen und zu selbstständigen, autonomen Operationen fähig sein sollen ... allerdings sind die Klassifizierungen meist auch politisch Motiviert  :wink: ... aber aus diesem Grund hatte ich auch geschrieben, das wir diesen Entwurf nicht mehr als "Mehrzweckfregatte" bezeichnen, sondern (modern-englisch ^^) als "Mulit-Role-Combatship"  :-D
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Schorsch

#56
Hallo MP!

Ich komme nicht umhin, mich doch noch einmal zu melden. Gerade an dem aktuellen Beispiel der Nahbereichsabwehr wird imho deutlich, dass es eine gewaltige Latte von Fragen gibt, die beim Entwurf eines Schiffes beantwortet werden müssen und die man nicht einfach mit einem Schielen zum Nachbarn abgehakt hat. Zumindest nicht, wenn man sich nicht darüber klar geworden ist, weshalb der Nachbar genau so und so viele Waffen dieser oder jener Art auf sein Schiff gepflanzt hat. Einen möglichen Fragenkatalog zur Nahbereichsabwehr, der bei weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und weiter oben von Tostan schon angedeutet wurde, habe ich versucht zusammenzuzimmern:

Welche Arten von Angreifern mit welcher Bewaffnung (vom Kampfschwimmer mit Sprengladungen, über Boghammer-Speedboote mit sMG und Panzerfäusten bis zum Hydrofoil mit 76 mm-MK) sind abzuwehren?

Wie viele Angreifer sind gleichzeitig zu erwarten (auf offener See wahrscheinlich weniger als dicht unter der Küste)?

Welche Taktik der Angreifer ist zu erwarten (Ausbildungsstand der Gegner, Konzentration der eigenen Waffen möglich/nötig)?

Ist alles um ich herum ein Gegner oder bin ich im Verband unterwegs und sollte aufpassen, wen ich beschieße? Wie werden Freund und Feind sicher unterschieden?

Gibt es bauliche Einschränkungen, die den Einbauort und den Bestreichungswinkel der einzelnen Geschütze beeinflussen?

Wie viele Treffer/tatsächlich abgegebene Schüsse benötige ich, um einen solchen Angreifer sicher auszuschalten?

Welche Standzeit unter gegnerischem Beschuss muss meine Nahbereichsabwehr mindestens haben (Einzelfahrt oder im Verband, der Unterstützung leisten kann, unterwegs)?

Wie wird während eines Feuerüberfalls der Munitionsnachschub organisiert (Stauraum und Menge der benötigten Munition, nicht zu blockierende Transportwege im Schiff, Schutz des eigenen Bedienungspersonals)?

Wie ist der Energiebedarf der Geschützeund deren Energieversorgung gestaltet?

Wie erfolgt die Feuerleitung und Zielzuweisung, insbesondere für die Geschütze, die nicht aus der Zentrale des eigenen Schiffes ferngesteuert werden?

Wie gestaltet sich der Einsatz der Abwehr, wenn durch Gegnerwirkung einzelne Geschütze beschädigt oder zerstört worden sind?

Sind genügend Leute an Bord, die die Geschütze (im schlimmsten Falle unter Beschuss mit Ausfall von Personal; Arzt an Bord oder wenigstens beim Verband greifbar?) reparieren können?

Wie ist der Munitionsbedarf für eine gesamte Unternehmung?

Wie gestaltet sich der Nachschub an Munition, Ersatzteilen oder vollständigen Geschützen während der Unternehmung? Was muss an Ersatzteilen an Bord unbedingt vorgehalten werden?

Was sind die Kosten der verwendeten Munition?

Müssen im Nachhinein eventuell Blindgänger gefunden und entschärft werden?

Welche alternativen Möglichkeiten bestehen, die Nahbereichsabwehr zu unterstützen (Einsatz der/des mitgeführten Hubschraubers, eingeschiffte Spezialtruppen und deren Bewaffnung usw.)?

Wie ist die Möglichkeit zur Zweitverwendung der Waffe, z.B. zur Luftabwehr?

Müssen u.U. nichtletale Munitionssorten vorgehalten werden bzw. können diese von den vorgesehenen Waffen überhaupt eingesetzt werden?

Wie werden Kollateralschäden in eng umgrenzten Kampfgebieten (z.B. im Hafen) vermieden?

usw...


Da sich die bestmöglichen Antworten auf die Einzelfragen z.T. widersprechen, muss logischerweise ein Kompromiss gefunden werden. Der wird in seiner Gewichtung aber wiederum vom vorgesehenen Aufgabenspektrum des zu entwerfenden Schiffes nicht unwesentlich beeinflusst. Und deshalb muss erst die Aufgabe des Schiffes klar sein, ehe man zu den Details kommt. Und deshalb ist diese Analyse eigentlich für jeden Teilbereich Deines Omnirole-Combat-Ships durchzuführen, sollte Dein Entwurf einigermaßen realistisch werden sollen...

Insoweit kann Deine Aufgabe nicht sein, nur vorhandene Schiffe zu benennen und dann zu sagen: "Bei denen klappt das doch auch!". Nein, Du musst sie analysieren, was leider einiges an Denkarbeit erfordert, um dann fundierte Schlussfolgerungen für den eigenen Entwurf ziehen zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

MP

Und auch wenn es dir nicht gefallen wird, kann man davon ausgehen, das von mir benannte Waffensysteme in benannter Zahl von reelen Ingeneuren für ausreichend empfunden wurden. Ergo seh ich das Problem nicht. Natürlich müsste man sich solche Fragen stellen, doch warum muss bzw. soll ich hier der Einzigste sein, der sich Gedanken über so was macht? Weil ich der war, der diesen Thread erstellt hab?

Und ich muss auch nochmal fragen, warum sollte dieses Schiff ein "Omni"-Role-Combatships sein? Wenn, dan müsste so ziemlich jedes reele Schiff ein "Omni"-Role Schiff sein ... wie geschrieben, das entzieht sich komplett meinem Verständnis
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Schorsch

Hallo MP!

Ich danke Dir für den letzten Betrag, nimmt er mir doch eine gewaltige Last von der Seele. Bis dato glaubte ich, ich müsste mich wegen meines unwirschen Betrages weiter oben ärgern, da meine zum Teil zu scharf formulierten Ausführungen es Dir zu schwer gemacht haben könnten, das eigentliche Problem zu erkennen. Deine letzte Antwort jedoch zeigt, dass es daran nicht gelegen haben kann.

Zitat von: MP am 12 Januar 2013, 11:21:46
Natürlich müsste man sich solche Fragen stellen, doch warum muss bzw. soll ich hier der Einzigste sein, der sich Gedanken über so was macht? Weil ich der war, der diesen Thread erstellt hab?
Mit diesen beiden Fragen fasst Du Deinen Standpunkt, grammatikalisch zwar falsch, da das substantivierte Adverb ,,einzig" sich nicht steigern lässt, jedoch nochmals gut zusammen.

Auf der sachlichen Ebene wird ebenfalls ein Fehler offenbar, denn Du kannst mit Sicherheit davon ausgehen, dass Du nicht der Einzige bist, der sich mit dem Problem beschäftigt, sobald sich im Thread jemand bemüßigt fühlt, eine Antwort zu formulieren.

Und ja, als Threadersteller hast Du gewissermaßen nachzuweisen, dass die erwartete (Zu-)Arbeit der anderen Teilnehmer Dir etwas wert ist, und die einzige Währung, mit der in einem Forum wie diesen ,,bezahlt" werden kann, ist das Eingehen auf die Bemühungen derjenigen, die sich an Deinem Thread beteiligen. Bist Du nicht in der Lage, in dieser Währung zu zahlen, brauchst Du Dir über kurz oder lang wegen der Reaktionen anderer Forenteilnehmer keine Gedanken mehr machen, es werden nämlich keine Antworten mehr erfolgen. Für mich jedenfalls ist jetzt offenbar, dass das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen sich endgültig so entwickelt hat, dass ich mich in diesem Thread nicht mehr äußern werde.

Lies Dir bitte die ersten beiden Absätze in Urs' Beitrag #39 in diesem Thread noch einmal ganz genau durch und -vor allem- denk auch darüber nach.

Mit freundlichen Grüßen
Schorsch
'Judea, London. Do or Die.'

"Ubi dubium, ibi libertas." (Wo Zweifel ist, da ist Freiheit.)

Urs Heßling

moin, Schorsch,

Zitat von: Schorsch am 12 Januar 2013, 13:46:41
... die einzige Währung, mit der in einem Forum wie diesem ,,bezahlt" werden kann, ist das Eingehen auf die Bemühungen derjenigen, die sich an Deinem Thread beteiligen. Bist Du nicht in der Lage, in dieser Währung zu zahlen, brauchst Du Dir über kurz oder lang wegen der Reaktionen anderer Forenteilnehmer keine Gedanken mehr machen, es werden nämlich keine Antworten mehr erfolgen.

Das hast Du wirklich schön gesagt !  top :MG:

... allerdings (K..K.. !! :wink:) sollte zwischen "mehr" und "machen" ein "zu" stehen  :laugh: :-D

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

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