BS/TP Installation Panzerplatten?

Begonnen von Baunummer 509, 31 Mai 2012, 19:31:33

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Herr Nilsson

Zitat von: mike_o am 31 Mai 2012, 22:44:33
.........  ich habe mich lange bei Tirpitz mit dieser Kante beschäftigt, viel zu lange eigentlich, ich habe sie dargestellt bei meinem Modell.......  .....  ... und nach langen hin und her wieder entfernt denn, manchmal sieht man sie und machmal eben nicht. Das liegt daran, das die Platten des Panzerträgers nicht immer hundertprozentig bündig angeschweißt wurden oder konnten.


Apropos, wo ich gerade in einem anderen Thread nochmal von Panzerkante lese. Die prägnante Unterkante des Panzers, die man z.B. bei Gally findet, gab es so nicht. Sie beruht meines Erachtens auf einem Missverständnis. Ich vermute, dass Gallys Zeichnungen auf dem Linien- bzw. Bauspantenriss basieren. Diese Zeichnungen sind jedoch bis zur Unterkante des Panzers alles Innenmaße ohne Außenhaut, während der Panzer jedoch eingezeichnet ist. Dadurch die minimale Kante. Die Aufmaße, die sich ja auf diese Zeichnungen beziehen, sind jedenfalls bis WL9 auf Mallkante Spant und von WL10-16 auf Außenkante Panzer gemessen.
Gruß Marc

Baunummer 509

Zitat von: Herr Nilsson am 11 Dezember 2013, 10:50:25
...snip...
Ich vermute, dass Gallys Zeichnungen auf dem Linien- bzw. Bauspantenriss basieren.
...snip...

Ich denke der Gally Spanten- und Linienriss ist 1:1 aus der RM 25-3 übernommen. Ich habe dort zumindest eine identische Zeichnung gefunden, die (grob) skaliert und über eine digitale Kopie des Gally Plans gelegt. War identisch (mit Toleranz bzgl. Skalierung und Verzerrung beim Scan).
Diese Zeichnung aus der RM 25-3 könnte aber sehr wohl auf dem Bauspantenriss basieren. Auch denke ich dass die nachträgliche Reduktion der Breite des Panzers dort eine Rolle spielen könnte.

Herr Nilsson

Zitat von: JotDora am 11 Dezember 2013, 11:37:35
Auch denke ich dass die nachträgliche Reduktion der Breite des Panzers dort eine Rolle spielen könnte.

Von welcher Reduktion sprichst Du hier genau?
Gruß Marc

Baunummer 509

Hallo,

ich meine den handschriftlichen Vermerk im Bauspantenriss 1:50 Panzerschiff F & G von 1936:
"Änderung 15.06.XXXX" (Jahr abgeschnitten, 1936?). Diesen handschriftlichen Vermerk beziehe ich auf die im Bauspantenriss angegebene Stärke des Gürtelpanzers von 386 mm (da Pfeil auf Bemaßung vor Beginn Täperung deutet).

Angenommen die Aufmaße/der Spantenriss des eigentlichen Schiffskörpers sind/ist identisch und die Zeichnung in der RM 25-3, von der ich denke dass Gally sie einfach übernommen hat, ist in diesem Planungsstadium entstanden, dann wäre die untere Kante erklärlich.

Oder denkst Du dass ich damit auf dem Holzweg bin, oder reden aneinander vorbei?

Ingo

Evtl. nur ein (dummer) Laiengedanke, aber könnten die 386mm nicht einfach durch die 60mm Teakholzunterlage und ein paar Millimeter Reserve zustande kommen?

Herr Nilsson

Achso. Ne, die 386 mm ergeben sich aus 320mm Panzer + 50mm Holzhinterlage + 16 mm Außenhautbeplattung.

Ich möchte es mal andersherum formulieren. Ich gehe ganz fest davon aus, dass Gally einfach den Linienriss übernommen hat. Linienrisse sind aber nach meinem Verständnis ohne Außenhaut. Ich habe jetzt nur den von BS zur Hand, aber in dem finde ich als Höhe 15m, was wiederum der Konstruktionstiefe entspricht, was wiederum ein Innenmass ist, also ohne Außenhaut.
Oder ganz anders formuliert, wenn ich mir nicht ziemlich todsicher wäre, würde ich das Thema nicht wieder ausgegraben haben.
Gruß Marc

109

Ja, das sind Bauspanten ohne Außenhaut. Der GP war wie oben geschrieben bündig und lag auf dem Panzerträger auf. Holz diente dem Form-Kraftschluss und Falze wurden mit Einlegestücken angepasst.

Cu
Thanks & Sources: Nilsson (research) and J.Arntz (research, drawings).
http://artisanmodeler.blogspot.de/

Baunummer 509

#22
Hi,

na da habt ihr beide wohl Recht. Ich hatte nur einen vergrößerten Teilausschnitt (den des GP) betrachtet. Sobald man sich den Bauspantenriss als Ganzes, mit Zitadellpanzer ansieht wird es klar. Damit ist meine These widerlegt. Ist Dir aber bekannt was dann die Änderung am 15.06.XXXX war?

Und ja, mit Deiner Theorie könntest Du durchaus recht haben. Klingt sehr stimmig.
Der Linienriss bei Gally kann in keinem Fall als Baugrundlage gedient, sondern muss einen anderen Zweck gehabt haben. Ob Linienrisse nun prinzipiell ohne Außenhaut gezeichnet werden weiß ich nicht (würde aber sehr viel Sinn machen das Zeichnen von Linienrissen gewissen allgemeingültigen Regeln zu unterwerfen) liest man zwar immer, aber so richtig sicher wäre ich da auch nicht.
Dann wäre also die Unterkante nach Deinem Verständnis die Stärke der Außenhaut. Dann müsste sie im Gally Plan (nachgemessen) eine ähnliche bis gleiche Stärke haben. Hast Du das mal nachgemessen?

Noch 2 Dinge die mir einfallen:
Wenn Linienrisse ohne Außenhaut gezeichnet werden, wie sieht das dann beim Spantenriss aus. Vor allem einem Spantenriss der für den Bau herangezogen wird (war das eigentlich letztendlich der 1:50 Bauspantenriss von 1936 oder der 1:20 - oder 1:25 - von B&V?) Der wird doch auch ohne Außenhaut gezeichnet, ansonsten müsste man ja bei der Verwendung Rechnen/Umzeichnen. Im Bauspantenriss ist schwer zu erkennen ob der Panzer mit (oder ohne) dem Panzerträger über die Bordwand steht. Abhängig davon ob der Panzerträger noch beplattet wurde müsste doch nur der Panzer selbst, oder Panzer + Panzerträger über den Bauspant stehen. Scheint mir aber nicht so zu sein. Das müsste er dann doch aber tun. Ich finde das aber wie gesagt sehr schwer "lesbar" im Bauspantenriss.

Mit dem Linien- und Spantenriss bei Gally habe ich so meine Probleme. Der Linienriss zeigt bekanntlich nicht die korrekte Schiffsform (Dockkiele). Im Spantenriss scheint es mir so zu sein als würde die Oberkante des Gürtelpanzers zu den Schiffsenden hin breiter werden. Das leuchtet mir nicht ein. Nun kann das mit mangelndem Wissen und/oder Erfahrung von mir zu tun haben, aber so ziemlich jede Messung (ob in digitaler Kopie oder auf dem Plan selbst) die ich angestellt habe kam auf das selbe, in meinen Augen falsche Ergebnis.
Überhaupt finde ich diesen Linien- und Spantenriss sehr verwirrend. Was macht es denn für einen Sinn z.B. die doch sehr wesentliche Komponente Dockkiele weg zu lassen? Eine andere sinnvolle Verwendung außer Grundlage für das Werftmodell fällt mir nicht ein.
Weißt Du vielleicht was der Zweck dieses Plans aus der RM 25-3 war, den Gally offensichtlich unverändert übernommen hat?

109

Hi,

die Bauzeichnung war 1:1 auf dem Schnürboden gezeichnet. Alles andere ist zu ungenau. Hiervon wurden dann die Maße meist mittels Schablonen abgenommen. Auch wurden hier Vernietungen etc. bereits festgelegt.

Da die Beplattung unterschiedlich stark war, gibt nur die Innenseite der Beplattung den Linienriss korrekt wieder, deswegen wird ohne Beplattung gezeichnet. Dickenunterschide der Plattengänge werden durch Hobeln angepasst. Starke Unterschiede durch abgestufte Dicken mehrerer Plattengänge übergeführt.

So ein 1:100 Linienriss dient der Übersicht, z.B. Bs/Tp Vorschiff mit Bugwulst, konvexen WL und U-Spanten, Mittelschiff konkave WL und U-Spanten (hoher Völligkeitsgrad des Unterwasserschiffes), Achterschiff konvexe WL, V-Spanten, Kreuzerheck = mittelschnelles Schlachtschiff.  :angel: "Feinheiten" wie Dockkiele bringen hier keinen wichtigen Mehrwert.

Panzerträger wurde natürlich beplattet, das ist der Plattengang direkt unterhalb der UK GP (1000 mm Höhe). An seiner UK liegt er auf der Außenhaut auf und ist mit dieser verschweißt. Die Wasserdichte Außenhaut verläuft hinter dem GP.
Thanks & Sources: Nilsson (research) and J.Arntz (research, drawings).
http://artisanmodeler.blogspot.de/

Baunummer 509


Impressum & Datenschutzerklärung