Torpedoboot V26

Begonnen von Krinor62, 22 Januar 2015, 17:11:56

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bodrog

@Halina

Es sind keine Bilder aus 14-18. Das könntest du bemerken, wenn du Bilder mal richtig anschauen würdest. Es fehlen die taktischen Zeichen, Umbauten (wie erhöhte Schornsteine, Hütte auf Deck etc.) sind nicht zu erkennen. Und G 137 ist ein Bild von der Werftprobefahrt. Man sieht ja wohl deutlich die Meßmarken am Boot...

damit überlasse ich jetzt den Tröt anderen

halina

@ bodrog ,

Freue mich , dass Du mit so grossem Elan dieses Thema angehst . Es ist wirklicht nicht leicht bei weit über 300 T-Booten , die sich im Kriegszustand befanden , bezüglich Zuordnung und Kennung den Überblick zu behalten .
Ich möchte von meiner Seite abschliessend noch mal 3 Beispiele zeigen wie doch die Kennung unterschiedlich
praktiziert wurde , hoffentlich gelingt es Dir diesen umfangreichen Gesamtkomplex erfolgreich aufzuarbeiten .

                                                                                                                                                         Gruss  halina

Bild #  1  Die Aufnahme zeigt die beiden A-Boote A 69 + A 89 bei einer Schleusung ca. Herbst 1918
               A 69 wurde am 13.6. 1917 in Dienst gestellt und hat als Kennung nur die grossen Ziffern am Bug ,
               A 89 Indienststellung 14.5. 1918 und führt am Bug die kleine Kennung .

Bild # 2  Zeigt das T-Boot V 43 ohne taktische Zeichen im Kriegszustand mit Gefechtsschäden an Schornsteinen
              und Brücke mit aufgemalter  Kennung am Bug .

Bild # 3  Hier ein T-Boot der S-Klasse mit taktischen Zeichen und zusätzlicher Kennung am Bug


" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Trimmer

Hallo Günter - nun bin ich mir aber bei Deinem ersten Bild nicht sicher - sieht aus als ob die Kennung da " ein Werk des Fotografen " ist -  :-D

Gruß - Achim - Trimmer
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

Urs Heßling

#33
moin,

Ich gebe mal ein nicht selbst erworbenes Wissen weiter :

Alle 3 von Günter gezeigten Fotos sind weitbekannt und ausgewertet.

Bild 1 - aufgenommen im Frühjahr 1919. Da war kein Krieg bereits vorbei.

Bild 2 - Abnahmeprobefahrt. Daher weder Flottillen noch Rotten Topzeichen auch Nachtsignalanlage fehlt. Wo sehen wir Gefechtsschäden? Und etwas zeigt uns ganz deutlich den Probefahrtstatus des Bootes.

Bild 3 - Flottillenführer erkennbar an F-Topzeichen. Das Foto entstand auf Aussen Jade, Boot hatte  zuvor kleine Instandsetzung ( mit Farbe !) und war just Flottillenboot ( Chefboot) geworden.

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

FAUN

Zu der Diskussion kann ich nichts beitragen, trotzdem wüßte ich gerne, aus was die taktischen Zeichen bestehen bzw. wo sie zu erkennen sind?

Gruß

halina

#35
Moin Urs ,  danke für die Infos , kannst Du noch in Erfahrung bringen welche Bootsnummer auf Bild 3 steht ?

                                                                                                                                                          Gruss  Günter

Anm.  Vorher wurde doch Aufnahmestandort Zeebrügge angegeben für das Boot Bild 3 , zwischen
          Indienststellung und dem genannten Aufnahmezeitpunkt lagen doch einige Wochen , mit einem
          kleinen Pinselstrich wäre doch die Nummer am Bug zu löschen gewesen . :?
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Urs Heßling

#36
moin,

Zitat von: FAUN am 21 April 2016, 17:00:01
.. wüßte ich gerne, aus was die taktischen Zeichen bestehen bzw. wo sie zu erkennen sind?
Es sind geometrische Formen (z.B. Kreise, Dreiecke, und Schrägbalken) im Mast

Zitat von: halina am 21 April 2016, 17:05:04
.. welche Bootsnummer auf Bild 3 steht ?   
Ich lese da : S 54 (i.D. 30.1.16)

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

halina

#37
Und hier noch mein  letztes Foto , es zeigt S 49 mit taktischen Zeichen und Bugkennung , Indienststellung  am 12.7.15
zusammen mit einem Schwesterboot , ich meine dass hier auch die Kriegsflagge am Mast weht .

                                                                                                                                                               :MG:   halina

Edit : Nochmal die Feststellung , das Boot im Kriegszustand mit taktischen Zeichen und Bugbeschriftung ohne
         Werftprobefahrt , es ist keine Vor - oder Nachkriegsaufnahme , das trifft auch für das Boot S 94 zu .
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Trimmer

Günter - stimmt - die Flagge ist sichtbar

Gruß - Achim
Auch Erfahrung erhält man nicht umsonst, gerade diese muß man im Leben vielleicht am teuersten bezahlen
( von Karl Hagenbeck)

halina

#39
Nach den bisherigen Auswertungen der hier gezeigten Fotostrecke von T-Booten der Kaiserlichen Marine lässt sich wohl
daraus ableiten , dass die Kennungen im Krieg sehr unterschiedlich geführt wurden wie folgende Beispiele zeigen :

Fakt 1  Taktische Zeichen ohne Kennung am Bug ,  sollte der Normalfall sein .

F.-   2  Taktische Zeichen und zusätzlich die Bugbeschriftung , entgegen der Anweisung .

F.-   3  Keine Flotillen-Kennung am Mast , dafür nur die am Bug vorhanden .

F.-  4  Habe noch Fotos von T-Booten in Fahrt die weder taktische noch eine Bugkennung führten .

                                                                                           
                                                                                                                                                         :MG:   halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

bodrog

Am besten ist es, du schaust in die entsprechende Vorschrift und lässt hier alle daran teilhaben...

halina

Hallo bodrog ,

Ich war eigentlich davon ausgegangen , dass wir dieses Thema vorläufig ruhen lassen bis gesicherte Erkenntnisse
vorliegen , aber zu Deinem Beitrag möchte ich noch erwähnen , dass Du in Deiner Antwort # 20 vom 19.4. doch
definitiv die wichtigsten Punkte der Kennzeichen-Regelung niedergeschrieben hast . die besonders im 2. Absatz wie

folgt lautet :  " Die kleine Nummer am Bug war nur beim Bau und bei Probefahrten vorhanden , danach wurde sie
übermalt , so dass eine Erkennung und Identifizierung des Bootes nur über die Toppzeichen möglich war " , so
sinngemäss dieser Passus , der eben im Vergleich mit den Fotos nicht übereinstimmt , auf denen taktische Zeichen
und zusätzlich eine Bugnummer zu sehen ist .

Wünsche Dir für Deine systematische Aufarbeitung dieses komplexen Themas viel Erfolg  ,             :MG:    halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

bodrog

Ich fasse jetzt mal meinen Wissensstand zusammen (und der beruht auf qualifizierten Kenntnissen und prüfbaren Fakten und nicht Spekulationen).

Es ist bei den Booten generell zwischen Bootsname (hier weiland auch als Nummer bezeichnet, was Verwirrung stiftet) und taktischer Nummer im Flottillenverband zu unterscheiden. Die taktische Nummer ist an den Toppzeichen (in Form von Kreisen, Halbkreisen, Quadraten und Strichen) am Mast erkennbar. Die taktische Nummer konnte wechseln, da Boote auch ausgetauscht uä wurden.

Vorkriegszeit: Name mit großer Ziffer am Bug und vollständig in klein davor. Taktische Zeichen führten nur die Boote der drei aktiven Flottillen (was aktive Flottillen waren und welche Boote wann in die Reserve oä wechselten: siehe Fock "Schwarze Gesellen" Bd. 2 S. 155 unten).

Kriegszeit: ab 1.8.1914 werden gemäß Ms-Bestimmungen alle individuellen Kennungen (also die Malerei am Bug) entfernt und/oder übermalt. Gilt für alle Schiffe (wurde bei den großen Schiffen ab Kreuzer aufwärts aber teilweise nicht gemacht). Alle T-Boote führen (da jetzt aktiv) taktische Zeichen im Mast. Wer keine führt ist nicht aktiv und macht evtl. Probefahrten oder die Bilder sind Vor- bzw. Nachkriegsaufnahmen. Einzige Ausnahme sind die Boote der Sundbewachung - die fahren ohne taktische Zeichen. Die kleinen Nummern am Bug (die während des Baus zur Kennung auf der Werft aufgemalt wurden) sind max. bis zum ersten Streichen vorhanden, dann werden sie übermalt. Da es in Einzelfällen auch aufgenietete Bootsnamen gab, sind diese trotz Übermalung natürlich bei entsprechenden Lichteinfall als Schatten erkennbar.

Generell ist das Aufnahmedatum der Bilder zu beachten: Vorkriegsaufnahmen können mit Kriegsaufnahmen nicht verglichen werden. Bei Postkarten kommt die Problematik dazu, das Herr Finke nach dem Krieg viele hat drucken lassen, ohne Herkunftsangabe und Aufnahmedatum. Dazu kommt häufiger eine falsche Beschriftung.

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