Seefliegerhorst und Fliegerhorst Bug auf Rügen

Begonnen von Eddy, 04 Oktober 2013, 18:50:09

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redfort

Hallo Bodo,
recht herzlichen Dank für den Augenzeugenbericht deines Vaters.  top
Damit dürfte der Verbleib der einzigen Potez 161 im Dienste der Luftwaffe geklärt sein.
Wunderbar und wieder ein Mosaikstein gefunden.  ;)
:MG:
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Eddy

Hallo Bodo,
zwei sehr interessante Beiträge, wobei der erste noch ein paar Probleme für mich aufwirft, die ich noch einmal anhand unserer Archivdokumente überprüfen muss. Es betrifft die JU 52. Mit der W 34 bin ich voll einverstanden und die Aussage, dass nur zweimal eine JU 52 auf dem Bug gelandet ist war mir auch so bekannt, ist inzwischen aber mehrmals negiert wurden. Wie geschrieben, ich werde es überprüfen.
Der zweite Zeitzeugenbericht ist mir bisher noch nicht bekannt gewesen. Aber September 1944 war wohl die Flak-Deckung des Horstes vorwiegend auf die Seeseite gerichtet. Nach dem Bericht Deines Vaters sind die drei Jäger aus Richtung Wittower Fähre direkt in den Hafen hinein geflogen. Platz war für die angegebene Flughöhe genug.
Reste von diesem Flugboot wurden sicher nach dem Krieg geborgen, spätestens ab 1962 als der Ausbau des Hafens für die Schnellboote der Volksmarine der DDR begannen.
Bis denne
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

Eddy

Hallo Männer,
ich habe mal die Flugbücher von Feldwebel Horstmann durchstöbert und festgestellt, er hat keine JU 52 auf dem Bug geflogen, dafür aber die W 34 mit Schleppsack. Es scheint auch mehrere Maschinen davon gegeben zu haben, denn ich konnte folgende Zulassungen bzw. Kennungen finden: NGKN / TCHV / GINP und NMNJ.
Die Bücher umfassen den Zeitraum April 1939 bis Juni 1944, allerdings auf einer ganzen Menge von Plätzen, darunter sehr lange in Stolp. Es sind auch eine Menge Flugzeuge geflogen wurden, auf dem Bug hauptsächlich FW 58.
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

redfort

Hallo Eddy,
habe auch mal einige meiner Flugbücher durchgeschaut und siehe da es waren auch Ju 52 die den Bug anflogen, gelandet und wieder gestartet sind.
u.a. bestätigte Eintragungen im Flugbuch Ogefr. Pazak im Februar 1940 , ebenda Flugbuch Georg Hillebrandt im Sommer 1939.

Zitat.....viel zu groß und viel zu schwer für die Start-/Landebahn auf dem Bug ......

Zudem empfinde ich diese Ausage von Kawazaki im Antwort # 134 als unsinnig, denn dies ist eindeutet widerlegt worden.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Kawazaki

Moin zusammen,

ich möchte nur kurz anmerken, der Zeitraum den unser Vater als Augen- und Zeitzeuge über die Geschehnisse auf dem Bug
erzählen kann war vom Anfang April 1943 (Beginn der Lehre) bis zum Anfang Mai 1945 (Ausschiffung per Flugbegleitboote
nach Fehmarn), über die Zeiten davor und danach kann er selbstverständlich keine eigenen Aussagen machen.

Sicherlich sind auch JU 52 auf dem Bug gelandet/gestartet, wie z.B. die erwähnte Maschine mit dem Magnet-Ring unter dem
Rumpf, aber das war für diese Start-/Landebahn in dem vorstehenden Zeitraum die absolute Ausnahme und deshalb ist der
Begriff "unsinnig" wohl etwas überzogen.

Grüße

Bodo

Eddy

Hallo Axel,
Du meist sicher die Aussage in #133.
In # 134 geht es um die französische Potez-CAMS 161.

Könnte das die Ju mit Schwimmern sein?
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

Kawazaki

Moin Eddy,

wir hätten eine Nachfrage zu Deiner Antwort # 136.

Du schreibst von einer Flak-Deckung, gibt es Aufzeichnung(en) über Flak-Geschütze auf dem Fliegerhorst?

Unser Vater sagt, in seiner Zeit auf dem Bug (Anfang April 1943 ... Anfang Mai 1945) hätte er keine Flak
mehr gesehen. Erzählt wurde, dass die Geschütze zu dieser Zeit bereits in Richtung Osten verlegt waren.

Z.B. an "Führers Geburtstag" am 20. April 1943 wurden entsprechend die Hakenkreuzfahnen gehisst und
auf den Hallen mit flachen Dächern wurden Soldaten ausschließlich mit MGs postiert, da man mit Angriffen
rechnete.

Gibt es Aufzeichnung(en) über Flak-Geschütze auf dem Fliegerhorst?

Grüße

Bodo


redfort

Zitat von: Eddy am 17 Januar 2018, 18:32:09
Hallo Axel,
Du meist sicher die Aussage in #133.
In # 134 geht es um die französische Potez-CAMS 161.

Könnte das die Ju mit Schwimmern sein?
Eddy

Hallo Eddy,
ist eine Ju 52 mit Schwimmer, ob es sich um einer der JU's die in den Flugbücher angegeben sind, kann ich nicht erkennen. Weil Stkz. nicht zu lesen ist. ;)
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

Eddy

Zitat von: Kawazaki am 21 Januar 2018, 07:25:02
Moin Eddy,
wir hätten eine Nachfrage zu Deiner Antwort # 136.
Du schreibst von einer Flak-Deckung, gibt es Aufzeichnung(en) über Flak-Geschütze auf dem Fliegerhorst?
Unser Vater sagt, in seiner Zeit auf dem Bug (Anfang April 1943 ... Anfang Mai 1945) hätte er keine Flak mehr gesehen. Erzählt wurde, dass die Geschütze zu dieser Zeit bereits in Richtung Osten verlegt waren.
Z.B. an "Führers Geburtstag" am 20. April 1943 wurden entsprechend die Hakenkreuzfahnen gehisst und auf den Hallen mit flachen Dächern wurden Soldaten ausschließlich mit MGs postiert, da man mit Angriffen rechnete.
Gibt es Aufzeichnung(en) über Flak-Geschütze auf dem Fliegerhorst?
Grüße
Bodo
Hallo Bodo,
ich kann nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, ob von 1943 bis 1945 Flakstellungen auf dem Bug waren. Mit Sicherheit weiß ich, dass von August bis Dezember 1939 die Marine-Flakabteilung auf Hiddensee und nördlich von Dranske je eine Stellung hatten (siehe Karte Google).
Die Fotos von Flakstellungen haben wir aus den Jahren 1940 bis 1941. Die Fotos, wo jeweils ein Geschütz zu sehen ist (Sommerbild ist am Wieker Bodden in der Nähe des Landflugplatzes) - (Winterbild ist an der Seeseite, im Hintergrund ganz schwach zu sehen, die Insel Hiddensee). Von der Sicht her würde ich sagen, diese Stellung befand sich ebenfalls am Landflugplatz. Das dritte Foto zeigt eine Flakstellung auf einem Dach hinter der Nordwache.
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

Kawazaki

Moin Eddy,

vielen Dank für die umfangreiche Beantwortung unserer Nachfrage. top

Grüße

Bodo

Kawazaki

Moin zusammen,

bezüglich dem "Für und Wider" der Start- und Landebahn auf dem Bug möchte ich nachfolgend über zwei
Erlebnisse unseres Vaters schreiben, beide wohl aus dem Jahr 1944.

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Der Ausbildungsleiter sprach eines Tages alle Auszubildenden bzw. alle Ausbildungsjahrgänge an, dass ein
gigantisches Flugzeug zu einer kurzen Stippvisite bzw. einem Übungsflug auf den Bug kommen wird, es war
die Messerschmitt Me 323 GIGANT. Wer es mit seinen Arbeiten vereinbaren konnte hatte die Erlaubnis dieses
Flugzeug zu besichtigen, unserem Vater war es leider nicht vergönnt.

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Über Rügen wurde bei einem Luftkampf eine Messerschmitt Bf 109 beschädigt, u.a. im Bereich des Ölkühlers.
Diese Me 109 stand dann vor Halle VI. Es wurde gesagt, sie musste auf Jasmund notlanden und wurde dann
über Land auf den Bug transportiert.

Nach der Reparatur wurden entsprechende Testflüge durchgeführt. Die Start- und Landebahn war in keinem
guten Zustand mehr, sie war teilweise sehr wellig und sehr uneben. Während des Startvorgangs haben die
Propellerblätter dieser Me 109 mehrfach die Bahn berührt.

Diese Me 109 gehörte zum Jagdgeschwader "Mölders".

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Die beigefügten Anhange sind aus dem Netz.

Grüße

Bodo


Kawazaki


Parow

Durch den verstärkten Schneefall seit dem 13.Februar 1940 waren die Verkehrsverhältnisse derart erschwert, dass Stralsund geradezu blockiert war. Auf der Insel Rügen waren drei bis vier Meter hohe Schneeverwehungen auf rügenschen Landstraßen in teilweise über 100 m langen Strecken.
Für die Versorgung der Stadt Stralsund wurde Kohl und sonstiges Gemüse von Schmantevitz auf den Flugplatz Bug / Dranske angefahren. Am Sonnabend, den 17.Februar 1940 wurden 2t Kohl, am Sonntag, dem 18.Februar 1940 3t und am Montag, dem 19.Februar 1940 wieder 3t Kohl durch Flugzeuge vom Bug nach Parow befördert. In umgekehrte Richtung wurde von Parow aus der Fliegerhorst Bug durch die großen Transportflugzeuge Typ Junkers Ju 52 mit den notwendigsten Kohlen und Lebensmittel versehen.
Peter

Eddy

Jo,
das sah dann in etwa so aus. Hier die Straße Bug nach Dranske.
Eddy
Eddy von der großen Insel

"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten!"

redfort

Zitat von: Parow am 03 Februar 2018, 14:04:21
Durch den verstärkten Schneefall seit dem 13.Februar 1940 waren die Verkehrsverhältnisse derart erschwert, dass Stralsund geradezu blockiert war. Auf der Insel Rügen waren drei bis vier Meter hohe Schneeverwehungen auf rügenschen Landstraßen in teilweise über 100 m langen Strecken.
Für die Versorgung der Stadt Stralsund wurde Kohl und sonstiges Gemüse von Schmantevitz auf den Flugplatz Bug / Dranske angefahren. Am Sonnabend, den 17.Februar 1940 wurden 2t Kohl, am Sonntag, dem 18.Februar 1940 3t und am Montag, dem 19.Februar 1940 wieder 3t Kohl durch Flugzeuge vom Bug nach Parow befördert. In umgekehrte Richtung wurde von Parow aus der Fliegerhorst Bug durch die großen Transportflugzeuge Typ Junkers Ju 52 mit den notwendigsten Kohlen und Lebensmittel versehen.
Peter

Deswegen hatte die Transportstaffel (See) Anfang Februar 1940 leihweise Ju 52 von fremden Verbänden eingesetzt zwecks Inselversorgung. Nicht nur für Bug auch die ostfriesischen Inseln waren betroffen.
Gruß, Axel

Luftwaffe zur See

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