Flakturm

Begonnen von Hägar, 09 August 2020, 16:52:22

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Hägar

Moin in die Runde

[...]

Die zweite Aufnahme zeigt mMn den Westteil der Gazellebrücke in Wilhelmshaven, wobei das Schiff (MONTE-KLasse, Heck links) an der Südseite der Kohlenzunge liegt, so mein Verständnisansatz.
Weiß jemand von den WHV-Spezialisten, ob das Plattformgerüst tatsächlich der vermutete Flakturm ist, und vor allem, seit wann er dort stand?
Bisher war mir ein solcher Turm auf Fotos noch nicht aufgefallen.
Auch scheint es weder in Koop/Mulitze noch in Koop/Galle/Klein einen Bildbeleg zu geben.

Besten Dank für Eure Bemühungen.
Gruß - Hägar


Die Diskussion um das Feuerschiff geht auf Wunsch von Hägar  --/>/>hier weiter.

Schlicktauer

Moin,
das ist nicht WHV. Es fehlen z.B. die drei Öltanks gegenüber des Lazaretts, etwa in Höhe der Garnisonkirche. Auch das Torpedolagerhaus ist nicht auszumachen. Dafür sind auf dem Foto Gebäude zu sehen, die es so an der Gazellenbrücke nicht gab.
Gruß Frank

Hägar

Hallo, Frank

Darf ich als Ortsfremder zaghaft einwenden, dass vom Standort des Fotografen die drei Öltanks hinter dem Schiff gelegen haben müssen?
Imho ist der Kirchturm hinter dem Heck der der Garnisonkirche. Nicht meiner Ansicht?
Wenn mich nicht alles täuscht, dann sind links neben dem Flakturm ganz schwach ein Vormars und die Oberkanten zweier Schornsteine zu erahnen - könnten zu SN/SX im Bauhafen gehören - bei aller Vorsicht.

Zu den Gebäuden fehlen mir leider Vergleichsbelege.
Daher die Frage, ob es eine Bildfolge gibt, die das Nordufer des Hipperhafens in Reihe dokumentiert?

Im Anhang der Versuch, den Bildwinkel näherungsweise zu veranschaulichen.

Nichts für ungut & Gruß - Hägar

Schlicktauer

Hallo Hägar,

Dein Argument mit den Öltanks ist nicht schlecht! Letztlich schwer zu sagen, die Perspektive ist ja immer so eine Sache.
Nehmen wir an, Du hast recht, bleibt noch meine Restargumentation gegen WHV. Eine halbwegs ordentliche Übersicht über den Bauzustand an der Gazellebrücke kannst Du auf der Webseite, wo Du auch die Karte her hast, holen und zwar ebenfalls bei Garnisonbauten - Seefliegerstation. Da ist ein Luftbild über den Großen Hafen. An diesem baulichen Zustand hat sich bis 45 nicht wesentliches geändert, mit Ausnahme des Torpedolagehauses unweit und östlich der Tanks. Dieses Gebäude aber ist auf Deinem Foto nicht zu sehen. Dafür steht da ganz rechts einrecht markanter Bau, den es an der Brücke so nicht gab

halina

#4
Moin ,

Die Aufnahme von Hägar zeigt die Nordseite des Grossen Hafens mit dem hellen Marinelazarett
und einem dunklen grösserem Gebäude , die hier erwähnten 3 Öltanks sind verdeckt durch das
Heck des Passagierdampfers .
Hier eine Aufnahme von ca. 1916 zum Vergleich ,  das Marinelazarett gut zu erkennen , liegt
aber hinter dem Flachbau , das wohl ein Dienstgebäude für die Marine war .

                                                                                                           :MG:  halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Schlicktauer

Moin Halina,
wo auf Hägars Bild erkennst Du das Lazarett? Wenn dieses auf dem Bild zu sehen ist, müsste auch mindestens ein Tank zwingend zu sehen sein.
Auf Deinem Vergleichsbild fehlt das Lazarett auch

halina

#6
Hier noch ein Foto von ca.1900 , es zeigt den Standort der 3 Öltanks am westlichen Abschnitt
des Hafengeländes .
Korrektur :  Aufnahme nach 1910 entstanden , die Docks V-VI  waren schon fertiggestellt , sorry

                                                                                                          :MG:  halina
                                                                                                             
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zu lassen"
                      Phil Borman

Schlicktauer

Das Bild ist nach 1916 entstanden, da bereits mit dem in jenem Jahr gebauten Torpedolagerhaus rechts neben den Tanks.
Ähnlichkeiten mit Hägars Bild sind für mich nicht erkennbar

halina

Auf dem Foto von Hägar könnte es das Achterschiff des Passagierdampfers "MONTE PASCOAL"
sein , das im Grossen Hafen während des Krieges als Marine-Wohnschiff benutzt wurde .
Durch Bombentreffer schwer beschädigt und zum Teil ausgebrannt , wurde es nach dem Krieg
notdürftig repariert und am 31.12. 1946 im Seegebiet des Skagerraks mit Gasmunition versenkt .

                                                                                                          :MG:  halina
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                      Phil Borman

Schlicktauer

Ich bin wirklich baff erstaunt, das meine Einwände offenbar völlig ignoriert werden.
Ich bin gerne bereit, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen und das das Bild von Hägar tatsächlich im Großen Hafen entstanden ist. In dem Fall würde ich auch sofort Kontakt mit Markus Titsch aufnehmen oder schauen, ob ich in ,,Die Luftverteidigung im Abschnitt Wilhelmshaven 1939-1945" von Greve etwas über diesen merkwürdigen Turm finde.
Aber bislang ist nix gekommen, außer einem Vergleichsbild mit angeblich Lazarett drauf, was aber nicht stimmt (stattdessen sieht man deutlich die drei Kasernen in der Rheinstraße (Roonstraße)) und einem weiteren Vergleichsbild, welches meine von mir ja auch begründeteten Einwände unterstützt. Meine Frage, wo denn auf Hägars Bild das Lazarett zu sehen ist blieb bislang auch unbeantwortet.
Ich kann nur wiederholen, das es mir völlig schleierhaft ist, wo genau am Großen Hafen eine derartige Gebäudeanordnung gewesen sein soll und wäre begeistert, wenn mich da jemand aufklärt.

Hägar

Moin, die beiden Mitstreiter

Ob ich Dir, Frank, die geforderte Begeisterung verschaffen kann, weiß ich nicht, aber ich will's mal versuchen, indem ich Deinen Einwand der so nicht vorhandenen Gebäude aufgreife.
Wie es einstweilen scheint, stehen keine belastbaren Fotos zur Verfügung, die die Gebäudefront entlang der Gazellebrücke um 1939/40 zeigen. Richtig vermutet?

Günthers Vermutung, das Heck gehöre zu MONTE PASCOAL, ist richtig.
Im rechten Winkel zu ihr liegt auf einem anderen Foto die TANGANJIKA (wobei leider absolut nichts vom Hafen-Hintergrund zu sehen ist).

Die beiden von ihm eingestellten Fotos haben den Nachteil, Jahrzehnte früher aufgenommen worden zu sein, #5 zu Kaisers Zeiten bzw. #7 zu Beginn der 1920er Jahre, als ein paar Auflieger aus dem Nachlass der kaiserlichen Flotte im Großen bzw. Hipperhafen lagen.
Insofern können sie wenig dazu beitragen, die Gebäude rund zwanzig Jahre später dingfest zu machen, denn da ist in Aufrüstungszeiten sicher einiges verändert worden.
Das erklärt zwanglos, warum Du, Frank, da keine Ähnlichkeiten zum Ursprungsbild entdecken kannst.

Erstaunlich erscheint mir das markante Risalit-Gebäude, das sicherlich etwas Offizielles beherbergte, Gericht, Behörde oder sonst etwas in der Art.
Dem Baustil nach kann ich es mir gut als in der Kaiserzeit gebaut vorstellen, so dass es etwas merkwürdig ist, dass man es auf Günthers Bildern nicht eindeutig erkennen kann. Denkbar ist natürlich, dass es da bis 1940 irgendwelche Dachumbauten gegeben hat.
Im übrigen habe ich den vagen Eindruck, dass das Gebäude nicht in der gleichen Flucht wie der Klinkerbau links steht, sondern etwas zurückgesetzt positioniert ist, also in der Gegend der damaligen Königstraße, und dass das Gelände davor relativ frei ist.
Mit allem nur möglichen Vorbehalt hänge ich mal auf der Basis von Günthers 20er-Jahre-Foto eine Idee an.
Ich hätte jedenfalls vermutet, dass es speziell für dieses Gebäude in W'havener Stadt-Bildbänden einen Fotobeleg gibt.

Aber vielleicht bringt Greves Arbeit zur Luftverteidigung W'havens wirklich Licht ins Dunkel; sie liegt mir allerdings leider ad hoc nicht vor.
Womit wir wieder bei der Eingangsfrage wären.

Gruß - Hägar

P.S @ Frank
Deinem Hinweis in #4 habe ich versucht nachzugehen, finde allerdings nichts in der erwähnten Art zur Front der Gazellebrücke.
Könntest Du den von Dir gemeinten Link zur Verfügung stellen? - Danke

Schlicktauer

Hallo Hägar,
Danke für die Antwort.
Ich kann Dir VERBINDLICH sagen, das das von Dir eingekreiste Gebäude links das von mir mehrmals erwähnte 1916/17 gebaute Torpedolagerhaus ist, welches nie ersetzt wurde und im Gegenteil sogar noch heute im Wesentlichen so steht, wie es einst erbaut wurde - in direkter Nachbarschaft zum Küstenmuseum, zur Expo 2000 zum ,,Oceanis" umgebaut und heute ein Theater der Landesbühne

halina

#12
Hier eine Aufnahme vom Sommer 1945 , sie zeigt das Ablegen des Kreuzers "NÜRNBERG" von
der Gazelle-Brücke , neben dem Heck ist ein schwarzes Objekt zu sehen , das wohl nicht zum
Schiff gehört und nach meiner Meinung auf einem Ponton an der Kaimauer aufgesetzt ist .
Auch das Eingangsfoto von Hägar , hier noch mal danebengestellt zeigt den wahrscheinlichen
Flakturm auf einem Ponton montiert .
                                                                                                   
                                                                                                         :MG:  halina
" Man muss nicht unbedingt das Licht des Anderen ausblasen , um das eigene Licht leuchten
zu lassen"
                      Phil Borman

Hägar

Danke, Günter, für Deine weitere Bemühung zum Thema.

Allerdings scheint mir da keine Gemeinsamkeit vorzuliegen.
Die schwarze Struktur hinter LEIPZIG hat wohl nichts mit einem Ponton zu tun, sondern dürfte das Vorschiff von irgendwem sein, Brücke, Mast und Abstagungen dahinter.

Danke aber für die Deutung, dass der Flakturm auf einem Ponton stehe.
Bisher habe ich die 'geriffelte' Struktur für eine Spundwand gehalten, und den Turm für an Land stehend.
Aber Deine Interpretation hat etwas für sich, obwohl mir eine solche Konstruktion bisher noch nicht untergekommen ist.

Gruß - Hägar

Teddy Suhren

Hai

Neben den am Anfang genannten WHV Büchern würde sich m.E. noch Gehringer/ Bonomi, Schlachtschiff Tirpitz, Band 1, Bau und Ausbildung als Nachschlageidee eignen.
Gruß
Jörg

WoWs Nick: Teddy191

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