OT I- und OT II-Schuß

Begonnen von wer, 17 Oktober 2006, 08:57:22

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wer

In ,,U-Boottyp XXI" werden auf Seite 194 im Kapitel ,,2.62 Torpedo-Anlage" OT I- und OT II-Schüsse mit Schusstiefen bis zu 50 bzw. 100 m erwähnt. Es wird auch gesagt, dass dafür wesentliche Änderungen an Torpedorohren und Torpedos notwendig gewesen wären. Worin bestanden denn diese notwendigen Änderungen?

Gruß

Christian

Peter K.

#1
Nach meinem Informationsstand war der "Ortungs-Tiefenschuß" bis maximal 50 m Tauchtiefe möglich, erprobt wurde das Mitte Jänner 1945 dann bis 40 m Wassertiefe!

Dabei wurde - je nach Ortungsverhältnissen - ein Geleitzug mit der GHG-Anlage auf 20 bis 40 km Entfernung erfasst und weiter verfolgt, bis er durch die NIBELUNG-Anlage eingepeilt werden konnte - etwa auf 4.000 bis 8.000 m Entfernung. Nach weiterer Annäherung wurde mit drei oder vier aktiven Impulsen (je einer pro Minute) mit der NIBELUNG-Anlage Gegnerfahrt und -kurs bestimmt - etwa auf 3.000 bis 4.000 m Entfernung zum Ziel.
Das reichte bereits zum Angriff mit LUT oder ZAUNKÖNIG.

Da beim Typ XXI erstmals die Torpedos nicht mittels Kolben, sondern direkt mit Druckluft aus den Rohren schwallos abgefeuert wurden, nehme ich ´mal an, daß die dafür eingebaute Druckluftanlage leistungsmäßig nicht ausreichte, einen Torpedo auch aus größerer Tiefe erfolgreich abzuschießen!
... just my opinion!  :wink:
Grüße aus Österreich
Peter K.

www.forum-marinearchiv.de

Woelfchen

Noch eine Vermutung:
In 100m Tiefe herrscht schon ein Druck von 10bar, vielleicht hätte es auch Probleme mit den Torpedos gegeben.
Wie sah es zb. mit der Tiefensteuerung aus?
Wenn man das mit Hilfe einer Druckmessung realisiert, könnte der Sensor durch den hohen Druck beschädigt werden.

   Vergleich Manometer:
   Messbereich 0-1,4 Bar, entspräche 0-14m Wassertiefe, mit einem mit 0-6Bar könnte ich schon auf 60m runter, wäre aber ungenauer und bei 10Bar
   würde es wahrscheinlich schon schaden nehmen (Messung stimmt nicht mehr).

Dichtungen haben es auch schwerer wenn der Druck steigt.
Und man muß bestimmt noch mehr berücksichtigen.

Prinzipiel treten des öfteren Probleme auf, wenn man irgendetwas für was verwendet für das es nie konstruiert und getestet wurde, auch wenn es auf den ersten Blick sich eignen müsste.

Johannes

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