Bilderrätsel Schiffe: sofortige Antwort möglich

Begonnen von Urs Heßling, 21 Oktober 2019, 09:25:22

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Urs Heßling

moin,

Du hast natürlich recht, es ist die Amur (1906) mit Scheinwerferplattform am vorderen Mast und 120 mm, nicht 75 mm-Geschützen

Gruß, Urs
"History will tell lies, Sir, as usual" - General "Gentleman Johnny" Burgoyne zu seiner Niederlage bei Saratoga 1777 im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - nicht in Wirklichkeit, aber in George Bernard Shaw`s Bühnenstück "The Devil`s Disciple"

Strandurlauber

#5941
Moin,

@ Urs: gute Vorlage  :TU:)

@ Hastei: ja, es ist die Jenissei und wie schon das gleichnamige Schiff der AMUR-Klasse von 1898 wurde sie vor dem Schwesterschiff (russisch gesehen eher der Zwillingsbruder  :wink: ) versenkt.

Die beiden Vorgänger waren 1904 in Port Arthur stationiert und 2 Tage nach dem Überfall geriet diese Jenissei auf eine eigene Mine. Die Amur wurde gegen Ende der Belagerung im Dock gesprengt, nachdem sie wie die anderen Schiffe im Hafen  von den japanischen Batterien beschossen wurde. Zuvor hat sie aber eindrucksvoll gezeigt wie effektiv Minen eingesetzt werden können, als die Linienschiffe Hatsuse und Yashima in eines ihrer Minenfeld fuhren, und durch mehrere Treffer versenkt wurden. Auch der Verlust des Zerstörer Akatsuki wird ihr zugeschrieben und die Versenkung des Kanonenbootes "Kaimon" soll ebenfalls in von den beiden gelegten Minenfeldern erfolgt sein.

1906 bzw. 1907 wurde dann die beiden Schiffe der neuen Amur-Klasse vom Stapel gelassen, Ihre Fertigstellung dauerte wegen Streiks noch bis 1909.
Schon vor der offiziellen Kriegserklärung verlegten Amur und Jenissei am 31. Juli 1914 zusammen mit 2 weiteren Minenlegern eine Sperre aus 2129 Minen um den Zugang in den finnischen Meerbusen für fremde Marinen zu sperren.
Weitere Einsätze folgten und Jenissei wurde dabei am 22. Mai 1915 mittschiffs von einem Torpedo des deutschen U-Boots SM U 26 wiederum als erste versenkt, während die neue Amur nach diversen Verwendungen, u.a. als Schulschiff, 1941 nach Tallinn verlegt wurde und dort am 28. August 1941 von deutschen Flugzeugen versenkt wurde.

Anbei noch einige Bilder.

Gruß Ulf

PS: Hastei ist somit dran mit Einstellen  :-D
"Damn the torpedoes! Full speed ahead!" D. G.  Farragut

(1864 Battle of Mobile Bay; ... er wusste offenbar was USS Cairo auf dem Yazoo River zum Verhängnis wurde, aber auch dass die Minen schon längere Zeit im Wasser lagen und durchsickerndes Wasser in den Trimmtanks diese nach und nach absacken ließ ...)

Urs Heßling

moin,

Zitat von: Strandurlauber am 22 August 2023, 21:01:23@ Hastei: ja, es ist die Jenissei
Es tut mir sehr leid, aber ich muß einmal die Frage stellen, ob Du Dir da absolut sicher bist.

Die Jenissei hatte am achteren Mast 2 Rahen, die Amur nur eine ... und das trifft auf das Suchbild zu

Gruß, Urs
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Hastei

Urs,ich denke, du hast Recht

   Gruß Hastei

Strandurlauber

#5944
Moin Urs,

deine berechtigte Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten.
Der Winkel und manchmal auch die Auflösung der vorhandenen Bilder ist leider oft nicht optimal, ich kann auf keinem Schriftzüge (Schiffnamen vermutlich am Heck?) oder die Bugzier genauer erkennen (auf dem Rätselbild sieh man den doppelköpfigen russische Adler), an Hand derer man sie vielleicht auseinander halten könnte.

Ich habe mir nochmals verschiedene Bilder und Skizzen angesehen. Der Mast achtern trägt dabei mal 1, mal 2, mal gar keine Rahe, vermutlich änderte sich das mit Zeit und Einsatz ... und manchmal wurden die selben Bilder sogar beiden Schiffen zugeordnet ?!

Übrigens wurde zu den beiden Vorgängern von 1898 geschrieben, dass man diese zumindest auf Nahaufnahmen aus der Anfangszeit an leicht unterschiedlichen Ankern erkennen konnte, leider keine Angaben ob / welche Unterschiede es bei den beiden Neuen gab.

Was mir aufgefallen ist, dass auf den Bilder die der Armur zugeordnet werden, der helle Ring um den vorderen Schornstein offenbar höher aufgemalt wurde, als bei der Jenissei, doch im Rätselbild kann ich keinen solchen Ring erkennen, bei der Amur vor Tallinn auch nicht und auf deren Bild zu Sowjetzeiten (mit dem Stern am Bug) hat sie einen dunklen Ring der tiefer als zuvor der helle plaziert ist.

Das einzige, mir bekannte, Bild mit einer handgeschrieben Beschriftung die evtl. original sein könnte, und die "Jenissei" zeigen soll, werde ich hier nochmal einstellen. Soweit ich es erkenne, ist auf diesem Bild eine Rahe achtern und der helle Ring am Schornstein dort, wo ich ihn bei Jennissei erwarten würde.
Das Rätselbild stammt übrigens aus der selben Seite, was aber keine Garantie für die Richtigkeit der Angaben  ist.

Viel zu oft, sind Bildunterschriften im Web leider unzuverlässig, was sich auch hier wieder zeigt, da in einigen Fällen (z.B. bei Wikipedia) Bilder der Vorgänger (mit einer Rahe am vorderen Mast) falsch zugeordnet sind. Leider ist auch bei Sorokin/Krasnow "Kriegsschiffe in der Erprobung" nur ein ziemlich grobkörniges Foto der Armur auf der Helling, noch ohne Masten, abgebildet und im Text wird zu beiden nur angemerkt, dass diese in der Meßmeile zuviel Kohle und Unmengen an Schmieröl verbrauchten ... .

Da es sich nicht um ein Bild aus einer Primärquelle handelt, kann ich nicht mit Gewissheit sagen ob die Zuordnung 100%ig stimmt. Ich habe diese so übernommen.

Gruß Ulf
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Strandurlauber

#5945
Moin,

mir ist da noch etwas aufgefallen, beim Rätselbild hat das vordere 120-mm-Geschütz (noch) keinen Schild.
Meiner Meinung nach könnte das auf eine relativ frühe Aufnahme kurz nach Ende der Probefahrten hinweisen.

Ich bin auf einen alten Artikel von W.J. Krestjaninow und A.M. Kolpakow in Schiffbau Ausgabe 5-88 zu Jenissei und Amur gestoßen.
Darin wird zu den Tests u.a. erwähnt, dass Jenissei am 13. Oktober 1909 zu Probefahrten in See gestochen ist und im ersten Anlauf mit Rückenwind, einem Dampfdruck von 16,8 kg/cm² und 145 U/min eine Geschwindigkeit von 18,9 kn erreichte. Als der Test gegen den Wind wiederholt wurde, waren es 17,25 kn.
Zehn Tage später wurde auch die Amur getestet und erreichte als Durchschnittswert 16,92 kn.
Am 24.10. wurden der Abschlussbericht der Maschinenerprobung eingereicht und die beiden Schiffe dem Detachement Minenleger zusammen mit der Wolga und der Ladoga überstellt.
Kurz vor dem Einfrieren zog das Detachement von Kronstadt nach Sveaborg, wo auf "Amur" und "Jenissei" die fehlenden Geschütze installiert wurden.

Da Bilder die Jenissei mindestens ab 1912 mit 2 Rahen achtern zeigen, halte ich es für möglich, dass sie ursprünglich nach dem Originalentwurf wie Amur mit nur 1 Rahe achtern gebaut und zwischen 1909-1912 umgetakelt wurde. Leider hab ich derzeit kein weiteres Material was diese Vermutung belegen würde.
Und selbst wenn sie damals achten genauso wie Amur getakelt war, würden beide Schiffe gleich aussehen und  dadurch nicht zu unterscheiden sein ... :-(

Gruß Ulf
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Urs Heßling

moin,
ganz herzlichen Dank für Deine ausführlichen Nachforschungen :MG:  top

Ist doch prima, daß das Bild zu so einer Detailtiefe geführt hat :O/Y

Dann lassen wir es jetzt dabei, daß Hastei weitermacht.

Gruß, Urs
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Hastei

danke für der Vortritt, Urs.

Wo könnte das sein ?Sie dürfen diesen Dateianhang nicht ansehen.

Es grüßt der Hastei

Hastei

das Foto entstand nach Kriegsende , also 1945

Paar Jahre später sah es schon anders aus

Urs Heßling

#5949
moin,

Zitat von: Hastei am 23 August 2023, 11:19:14Wo könnte das sein ?
Ich wollte erst nur "Fernost" schreiben ... nun genauer : Yokosuka

Bei dem U-Boot handelt es sich um RO-58, davor liegen Kleinst-U-Boote

Gruß, Urs
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Hastei

Bravo Urs,  :MG:
i.d.T. das Foto zeigt den Marinestützpunkt ( ehem.) japanischen Stützpunkt Yokosuka .
RO 58 ist auch richtig.

   Gruß Hastei

Hastei


Urs Heßling

moin,

dann setze ich einmal die in einem anderen FMA-Thread geäußerte Frage um : welches Schiff (links im Bild) ?

Ich kenne nicht den Original-Bildtext, bin aber aufgrund erkennbarer Details der Meinung, das hier nur ein einziges Schiff in Frage kommt

Gruß, Urs
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smutje505

Harald hier noch etwas zu deinem Bild
Marinestützpunkt Yokosuka, Japan. September 1945. Kapitän H. J. Buchanan DSO, RAN-Kommandant der britischen Landungsstreitkräfte, und Mitarbeiter betrachten einige der Kleinst-U-Boote, die auf dem japanischen Marinestützpunkt Yokosuka kapituliert wurden, aus nächster Nähe. Diese Zwerge ähnelten denen, die beim Angriff auf den Hafen von Sydney im Juni 1942 eingesetzt wurden.

maxim

Wegen dem neuen Rätsel:

Ich würde auf die Kaiser Friedrich III-Klasse tippen - wegen der Position der beiden 15-cm-Türme.

Charakteristisch könnten die Davits sein. Ich habe leider gerade nicht von allen Schiffen gute Fotos von dieser Seite gefunden.

Ich tippe deshalb auf SMS Kaiser Wilhelm II - aber das ist mehr geraten, da die einzigen passenden Fotos unscharf und zu klein sind.

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