Deutsche Abwurfmunition - Bomben auf "Graf Zeppelin"

[Sven L.]

Ein Hallo in die Runde,

beim Studium der Pläne der "Graf Zeppelin" bin ich auf eine Merkwürdigkeit gestoßen.
Mit der Archivsignatur RM 25/15060 findet sich auf Invenio ein Plan "Verteilung der Bomben auf die Kammern". Demnach sollten sieben verschieden Typen mitgeführt werden. Als solche werden genannt:

• PC 1000 (RS)
• SE 1000
• SC 1000 L
• SC 500 J
• SE 500
• SC 250 J
• SE 250

Auf Wikipedia sind diverse deutsche Bomben gelistet. Hier findet sich in keinem Fall die mit Blau markierten Bombentypen. Hierbei geht es im speziellen um die führenden Buchstaben "SE". Mir sind außer dem Typ "SC" nur noch der Typ SD bekannt. Das "D" steht für dickwandig.

Mein Frage ist nun, wer mir den Kennbuchstaben "E" erklären kann.

Beste Grüße

[U 48]

Moin,

Es handelt sich um eine Sonderfüllung der Bombe mit Hochleistungssprenstoff. Diese Bomben waren für Sonderziele vorbehalten.

Gruß
U 48

[Sven L.]

Moinsen,

besten Dank für die Information. Zeitlich passt es sehr gut. Die von mir genannte Zeichnung trägt den Zeitstempel 1943. Weiter Zeichnungen die ebenfalls die Stauung in den diversen Bombenkammern beinhalten sind ebenfalls alle von 1943.
Dann gehe ich davon aus, dass in der ursprünglichen Stauung (1938) eher Bomben mit der Kennung SD, statt SE, zur Anwendung kamen.
Nochmals Dankeschön.

[U 48]

Moin,

Ja die Unterlagen sind von 1943, interessant ist das die KM immer noch weiter geplant haben mit der GZ.

Gruß
U 48

[Sven L.]

Hallöle,

interessanterweise habe ich die Zeichnung eines Flugdeckkreuzers gefunden die vom 27.10.1942 datiert.
Ich halte es für durchaus möglich, das fleißig weiter geplant und gezeichnet wurde, um Personal vom Frontdienst zurückzubehalten.
Zu finden unter RM 25/22470

[U 48]

Moin,

viel Interessanter ist der Atlantikbomber-Kreuzer, der neben seinen Rumpf eine Flugbahn aus Luftpolster haben sollte. Diese Wasser Rollbahn soll für den Ozean sein.
Das sind Pläne von den ich noch nichts gehört habe. Wer weis was sonst noch so geplant wurde wo die Unterlagen und Personen dieses nicht mehr Preis geben konnten.
RM 25/8790

Gruß
U 48

[Sven L.]

Hallo und guten Morgen,

ganz rechts unten auf der Zeichnung kannst du eine handschriftliche Bemerkung lesen.

Arbeitsgemeinschaft Leichtmetallbau

Bei der Gewichtsauflistung kann man erlesen wie sich das Rumpfgewicht zusammensetzt:

• Leichtmetall  850 Tonnen
• Panzerstahl   710 Tonnen
• Ballast, St.52  500 Tonnen

Am ersten Punkt kann man erkennen, das dieser Entwurf nicht von der Konstruktionsabteilung der Marine gemacht wurde. Ein "schräger" aber interessanter Entwurf.

[Sven L.]

Nochmal ich,

ich hatte mir das Buch Deutsche Abwurfmunition im Zweiten Weltkrieg von Wolfgang Fleischer gekauft.
Sehr interessant und informativ mit vielen Bilder. Nur leider findet sich selbst hier kein Hinweis auf das "E".

[Harry64]

Hallo Sven,

ich habe mir die L.Dv. 4200; Die deutsche Abwurfmunition... durchgeschaut, aber auch da nichts zu der ominösen SE gefunden.
allerdings gab es von der SD 500 verschiedene Ausführungen, darunter auch die SD-500E.

Eventuell wurd da ja etwas verwechselt.

[Sven L.]

Hallo Harry,

wenn ich mir das Faksimile und deine Anmerkung so ansehen, möchte ich spekulieren, dass ein Zeichner der Konstruktionsabteilung des Marineamtes sich das Leben erleichtert hat und statt SD-500E einfach SE-500 geschrieben hat.
Ich werde mir nachher nochmal mein neues Buch zu gemüte führen und nach der von dir eingebrachten Begrifflichkeit SD-500E schauen.

[Violoncello]

Hallo Sven,

"SD 500 E" bei Fleischer auf S. 205 unten. Auch bei Pawlas: Munitionslexikon Band 3 Deutsche Bomben, Schwäbisch Hall 1977, das auf die L.Dv. 4200 gestützt sein dürfte, findet sich keine "SE 500". Im Vergleich zu Fleischer mit ausführlicherem Text zu "SD 500 E" und Abbildungen auf S. 106, 114f.

Viele Grüße

Violoncello

[Sven L.]

Hallo Violoncello,

Danke für den Hinweis. Ich gucke heute Nachmittag in mein Buch.

[Sven L.]

Hi Violoncello,

Mein Fleischer hat nur 100 Seiten. 

[Violoncello]

Hallo Sven,

ich habe mich auf "Wolfgang Fleischer: Deutsche Abwurfmunition bis 1945", Stuttgart 2003, 286 Seiten, bezogen. Angesichts des etwas abgewandelten Titels deines Buchs könnte es sich um eine gekürzte Sonderausgabe handeln(?) Sofern "SD 500 E" dort nicht behandelt wird helfe ich gerne mit einem Scan aus.

Viele Grüße

Violoncello

[Sven L.]

Hallo Violoncello,

Nein, die SD 500 E wird dort nicht behandelt.
Scanner wäre nett.