Minensucher im WK I

Begonnen von TW, 14 April 2025, 18:38:08

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beck.Schulte

#15
Nachtrag zu #14 !

TW

Zitat von: beck.Schulte am 19 April 2025, 10:53:16Hier mal als Beispiel das bekannte Foto, welches aber mit zich ,,Falschnamen" durchs Internet geistert.
Hast Du was dagegen, wenn ich das Bild an den Datensatz dranhänge?
Wünsche Dir sonnige Ostertage,
Thomas
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

beck.Schulte

habe ich nix dagegen, weil ich keinerlei Rechte an diesem 100 Jahre alten Foto habe.  8-) 

beck.Schulte

Da wir seit 1970 (!)die ersten Ostertagen ohne Familie verbringen ,kann ich mich wieder um die M-Boote kümmern!  8-)
Thomas , zur Ergänzung deines Datenblattes M23: Bootführer war Minen Ob.Stm. Schwarz . Sperre 35 (Deutsche Bezeichung) wurde am 28. April 1916  von E45 verlegt und war recht erfolgreich.Ich baue mal mein Datenblatt "um" Bis die Tage!

TW

Danke, Bernd. Morgen kommen wieder die Minensucher dran.
Für heute bin ich groggy.
Schönen Abend noch !
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

beck.Schulte

Mal was zum Bunkern. Natürlich blieb man mit 100t Kohle nicht 10-14 Tage in See . Man bunkerte vor Anker (!) daher auf List- oder Borkum Reede bevor die Basis angelaufen werden musste. Ein recht gefährliches Unternehmen da im Operationsgebiet der britischen Uboote.  Hier mal ein KTB Eintrag dazu aus 1917.

TW

Ja, mit meinem Statement, dass täglich gebunkert werden muss, habe ich übertrieben.
Du schriebst ja:
ZitatKohleverbrauch (beste Ware) 3t Std. Bunker= 100t. Gute Fahrt= 13kn  Kohlevorrat reicht für 40 Betriebsstunden
Ich gehe mal davon aus, dass von Morgendämmerung bis zum Dunkelwerden geräumt wurde. Das sind im Winter 8 Stunden, im Sommer bis zu 12 Stunden. Dementsprechend muss nach 3 bzw 5 Tagen gebunkert werden.

Allerdings kommt mir eine Räumgeschwindigkeit von 13 Knoten zu schnell vor. Ich bin immer von 8-10 Knoten ausgegangen. Bei einer Räumfahrt von < 5 Knoten sackte offenbar das Räumgeschirr in die Tiefe, was bedeutete, dass unverankerte (treibende) Minen nicht gefasst wurden. Bei zu hoher Geschwindigkeit rutschte die Leine mit den Greifern über die Minen hinweg.

Eigentlich müsste man bei Minensuchern den Fahrbereich bei Räumgeschwindigkeit angeben, das wäre sinnvoll.
Bei einer Geschwindigkeit von 8-10 Knoten ist der Verbrauch nicht mehr so hoch.
Schönen Abend, Thomas

(Schon wieder alle Ostereier verputzt und 3 Kilo zugenommen, wie schade  :-D )
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

beck.Schulte

Ich gehe mal davon aus, dass von Morgendämmerung bis zum Dunkelwerden geräumt wurde. Das sind im Winter 8 Stunden, im Sommer bis zu 12 Stunden. Dementsprechend muss nach 3 bzw 5 Tagen gebunkert werden.
Tach: Fangen wir mal so an. Ich halte hier keine Vorlesungen für einen ehm. C4 Kurs , sondern mit dem besten Willen alles so aussen Ärmel.
Es gab zwei große Gruppen von Räumaufgaben. Der erste war einen Zwangsweg abzulaufen, dies teilweise ohne ausgebrachten Suchgeschirr oder BSG. Schluss war  so bei  55.20 Nord Weg Blau Punkt B. und den Weg Schwarz bis Terschelling FS.  Wegen der immer großen werdenden Verminung durch die sich  frei bewegenden britischen Verbände war es am Ende ein aussichtloses Unterfangen. Neben diesen Suchfahrten gab es für die im Halbflottienverband dampfenden Boote noch dass, mit täglicher Order,  gezielte Absuchen eines meist vorher gemeldeten Minenfundortes dicht unter Land.  3- 5 Tag bunkern ist realistisch.

  Allerdings kommt mir eine Räumgeschwindigkeit von 13 Knoten zu schnell vor. Ich bin immer von 8-10 Knoten ausgegangen. Bei einer Räumfahrt von < 5 Knoten sackte offenbar das Räumgeschirr in die Tiefe, was bedeutete, dass unverankerte (treibende) Minen nicht gefasst wurden. Bei zu hoher Geschwindigkeit rutschte die Leine mit den Greifern über die Minen hinweg.
Schon richtig. Wie oben beschrieben war das j nur mal ein Beispiel um zu zeigen wie unrealistisch die ,,amtlichen Werte" oft sich darstellen.

Eigentlich müsste man bei Minensuchern den Fahrbereich bei Räumgeschwindigkeit angeben, das wäre sinnvoll.
Bei einer Geschwindigkeit von 8-10 Knoten ist der Verbrauch nicht mehr so hoch.


Ich muß mal die technischen Berichte der Flottillen durchgehen. Ma gucken was da evtl. zu steht.

Gruß aus dem verregneten BHV ( was auch sonst)

TW

Danke für Deine Erklärungen, Bernd.
Gut, also den eigenen Zwangsweg ablaufen kann man natürlich auch mit 14 Knoten.
Du sagst "ohne Gerät", ja sogar ohne Bugschutzgerät? Das ist doch der schiere Leichtsinn.
Den Verlauf der Zwangswege können die Engländer schließlich auch ohne Abhören der Funksprüche erkennen ... um sie dann gezielt zu verseuchen.  :ND//)
Gruß Thomas

Hier in Süddeutschland fehlt mal wieder der Regen.
Ein paar leichte Schauer und ein Gewitter über Ostern sind nur Tropfen auf die ausgedörrten Felder und für den Pegel-Tiefstand des Bodensees.
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

beck.Schulte

Es gab so eine Pos. ( ich guck ma nach ) bis wohin kein Gerät ausgebracht wurde. Das ganze muß man im Zusammenwirken von allen Vorfeld-Verbänden sehen. Freilich war den Briten fast alles bekannt, dazu kam, dass die Deutschen sich nachts im Sperrgebiet oft recht seltsam verhielten.

beck.Schulte

Thomas: Hier ein Beispiel der wöchentlichen Nav.-Nachrichten betr. der Deutschen Bucht. Danach wurden die Aufgaben der Suchverbände erstellt.

TW

Hier eine Kartenskizze, damit sich auch andere Kollegen hier ein Bild machen können von den deutschen Zwangswegen durch die Minenfelder der Briten. Den genauen Verlauf der Zwangswege kenne ich - im Unterschied zu Bernd - nicht, weil ich einfach keine Ahnung habe, wo ich diese Info gezielt finden kann. Im Übrigen wurden die Zwangsrouten auch immer mal wieder etwas verschoben.
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

beck.Schulte

die "Ostertag Karte" ist eine Kopie aus dem Band 6  Der Krieg zur See und noch recht günstig für Kaisers Hochseeflotte. Schaut man sich die Minenkarte 1918 im "roten Band" Krieg zur See Nordsee an, sieht man, das das ein- & ausbringen der UBoote (darum ging es und nicht um die nutzlosen "großen Schiff") letzlich kaum noch möglich war und  wenn die Norwegen Sperre fertig wäre, dann wohl "aus die Maus". Der Kaiserlichen Marine blieb aber Dönitz "Kampf zu Wasser & Land bis zum letzten Mann, Frau & Kind " durch Revolte erspart  8-)

beck.Schulte

#28
Thomas: Richtig, die Briten waren immer recht früh über alles informiert. Hier mal die FTs betr. Verlust M23. Natürlich wurden auch fleißig Sprüche von anderen Dienststellen über diesen Vorgang durch den Äther gejagt.  Was wir heute aber wissen ist, dass auch die deutsche Funkaufklärung besonders in Flandern recht gute Leistungen erbrachte. Room 40 wird sich nur bei diesem und anderen Erfolgen gefragt haben, warum die Minenlage oft weit entfernt von den Angaben der brit. Minenleger sich befanden
PS: Thomas, da wir beide hier ja in einem Zweier-Dialog  uns austauschen, werde ich dir jetzt immer per PN schreiben. Gruß  8-)

TW

Zitat von: beck.Schulte am 23 April 2025, 16:44:28PS: Thomas, da wir beide hier ja in einem Zweier-Dialog  uns austauschen, werde ich dir jetzt immer per PN schreiben

Das wäre sehr schade, Bernd
Gut, über Minensucher im 1. Weltkrieg kann nicht Jeder mitreden.
Aber wir hatten in 8 Tagen 1058 Aufrufe, das Interesse ist also ganz schön groß.
Und wir tauschen hier auch keine Geheimnisse. D'rum lass uns doch, bitte, weiter öffentlich diskutieren.
Viele Grüße, Thomas
Schönen Gruß aus Stuttgart
Thomas

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